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Die
Erfindung betrifft einen Wagenheber.
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Die
Erfindung bezieht sich auf solche Wagenhebertypen, die schwenkbare
Trag- oder Lastarme aufweisen und die durch Drehen einer Gewindespindel
in einer Mutter den Hebe- bzw. Senkvorgang bewirken. Diese Mutter
ist an dem Trag- oder Lastarm des Wagenhebers drehbar gelagert,
um eine gelenkige Verbindung zwischen dem Trag- oder Lastarm und
der Gewindespindel zu ermöglichen.
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Es
gibt im wesentlichen zwei Arten von Wagenhebern. Die eine Art sind
Parallelogrammwagenheber mit vier Trag- und Lastarmen, die gelenkig
miteinander verbunden sind, wie es z. B. die GB-A-2 304 683 zeigt.
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Die
andere Art weist ein Standbein und einen damit gelenkig verbundenen
Lastarm auf, wobei die Mutter entweder an dem Lastarm oder an dem Standbein
angeordnet ist, wie dies z. B. die GB-A-2 290 070 zeigt.
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Es
ist im Sinne einer einfachen Herstellung und Montage vorteilhaft,
eine spritzgegossene Mutter aus Kunststoff einzusetzen. Solche Formstücke werden
seit vielen Jahren benutzt. Die Benutzung von Kunststoff ist insofern
problematisch, als das Kunststoffmaterial eine unzureichende Festigkeit
ausweisen kann, um ungleichmäßige Belastungen
im Innengewinde aufzunehmen. An den an der Mutter vorgesehenen Drehzapfen
ergibt sich an den Stellen ein erheblicher Verschleiß, an denen
sie mit dem Metall des Trag- oder Lastarms in Kontakt kommen. Diese Lagerstellen
werden gewöhnlich
von Ausnehmungen in den Wandungen des Metallblechs gebildet, aus dem
der Last- oder Tragarm hergestellt wird.
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Die
EP-A-0 320 613 beschreibt einen Wagenheber mit einer Mutter aus
Kunststoff, die einstückig
angeformte Drehzapfen aufweist. Um den Verschleiß an den Drehzapfen zu reduzieren
sind ist eine Verstärkung
aus Metall vorgesehen. Es ist ein Bügel aus Metall vorgesehen,
der sich über
den mit Gewinde versehenen Teil der Mutter erstreckt und bogenförmige Fortsätze aufweist,
die sich über
die Drehzapfen erstrecken und in die Lagerstellen eingreifen. Die
bogenförmigen
Fortsätze
decken die Bereiche der Drehzapfen ab, die am meisten einem Verschleiß unterliegen.
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Die
EP-A-0 340 551 zeigt auch einen Bügel aus Metall. Der Bügel weist
zusätzlich
einen Kragen auf, der den mit Gewinde versehenen Teil der Mutter lose
umgibt, um ein Bersten der Mutter bei ungleichmäßiger Belastung zu verhindern.
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Bei
den bekannten Konstruktionen stellt sich dennoch ein Verschleiß an den
Drehzapfen ein, und zwar an solchen Stellen, die nicht verstärkt sind.
Darüberhinaus
unterliegen die Drehzapfen einer Scherbeanspruchung und können bei
hoher Belastung versagen.
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Aus
der
EP 0 942 741 A1 ist
ein Wagenheber bekannt, der an einem Tragarm ein Paar paralleler Flanschplatten
aufweist, wobei zwischen den Flanschplatten eine Mutterneinheit
aufgenommen ist. Die Mutterneinheit setzt sich aus einer Mutter
aus Kunststoff und einem Bügel
aus Metall zusammen. Die Mutter besitzt hülsenförmige oder rohrförmige Gestalt
mit einem Innengewinde. Über
die Länge
der Mutter verteilt sind zwei plattenförmige Rippen vorgesehen, die
an dem Bügel
anliegen. Der Bügel
selbst besitzt eine U-förmige
Konfiguration mit einem Basisteil, in welchem eine Durchbrechung
zum Durchtritt der Gewindespindel vorgesehen ist. Der Bügel weist ein
Paar Seitenwände
auf, die Drehzapfen tragen, welche wiederum in Ausnehmungen der
Flanschplatten des Tragarms eingreifen. Es sind Sicherungsmittel
für das
Ineinandergreifen von Mutter und Bügel vorgesehen. Die Abstützung der
Mutter an dem Bügel
erscheint jedoch nicht optimal, so dass die kraftmäßige Belastung
der Mutterneinheit begrenzt ist.
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Die
vorliegende Erfindung zielt darauf ab, einen Wagenheber bereitzustellen,
der trotz Verwendung einer Mutter aus Kunststoff höhere Belastungen aufnehmen
kann und bei dem der Verschleiß der Drehzapfen
reduziert oder beseitigt ist.
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Die
vorliegende Erfindung zeigt einen Wagenheber mit einer Hebeeinrichtung
mit einem Tragarm oder einem Lenkarm, die ein Paar paralleler Flanschplatten
aufweisen, mit einer zwischen den Flanschplatten des Trag- oder
Lenkarms aufgenommenen Muttereinheit, die über Drehzapfen in Durchbrechungen
in den Flanschplatten drehbar gelagert ist, wobei die Muttereinheit
eine durch Spritzgießen
in der Form hergestellte Mutter aus Kunststoff mit einem Innengewinde
aufweist, in das eine Gewindespindel eingreift, die zwischen den
Flanschplatten zum Heben und Senken drehbar angeordnet ist. Die Mutter
weist neben dem Innengewinde Flansche und eine die Flansche zu einer
U-förmigen
Konfiguration ergänzende
Stirnwand auf. Die Muttereinheit weist einen Bügel aus Metall mit einem Basisteil,
das eine Durchbrechung zum Durchtritt der Gewindespindel hat, und
ein Paar Seitenwände
auf, die mit den Drehzapfen versehen sind. Die Mutter ist zwischen
den Seitenwänden
aufgenommen. Die Mutter stützt
sich mit Ihrer Stirnwand an dem Bügel ab. Es sind Sicherungsmittel
für das
Ineinandergreifen von Mutter und Bügel vorgesehen.
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Bei
dieser Ausbildung ist das Ausfallrisiko der Drehzapfen eines Formteils
aus Kunststoff beseitigt, während
die Vorteile des Einsatzes einer in der Form gespritzten Mutter
aus Kunststoff beibehalten sind. Auch das Spritzen ist einfacher,
weil größere Toleranzen
zugelassen werden können
und sich die Spritzform vereinfacht. Defekte beim Spritzen treten seltener
auf und sind auch unkritischer.
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Die
Mutter aus Kunststoff weist vorzugsweise eine ebene Fläche, die
sich gegen den Basisteil des Bügels
anlegt, und ebene Flächen
auf, die sich gegen die Seitenwände
anlegen.
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Diese
Ausbildung erbringt eine wesentliche Abstützung der Mutter gegen jegliche
Gefahr der radialen Ausdehnung oder des Berstens.
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Die
Sicherungsmittel können
vorzugsweise eine axiale Stirnwand der Mutter mit dem Basisteil des
Bügels
verbinden. Dies kann durch Clippfortsätze an der Mutter und/oder
an dem Bügel
erreicht werden, die an dem Bügel
und/oder an der Mutter einschnappen, sodaß in einfacher weise eine Robotermontage
möglich
wird, indem die Mutter einfach in den Bügel gedrückt wird.
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Diese
Ausbildung reduziert auch die Zugbeanspruchung der Mutter im Einsatz,
verglichen mit der Mutter aus dem Stand der Technik mit den einstückig angeformten
Drehzapfen. Die Mutter wird im wesentlichen auf Druck beansprucht
und kann demzufolge eine größere Belastung
aufnehmen, verglichen mit der Mutter aus dem Stand der Technik,
die teilweise auf Zug beansprucht wird.
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Die
Erfindung wird nachfolgend und unter Hinweis auf die beiliegenden
Zeichnungen weiter beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines Wagenhebers, wie er an sich aus der GB-A-2 290
070 beschrieben ist, angepaßt
an die vorliegende Erfindung,
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2 eine
perspektivische Darstellung eines Wagenhebers, wie er an sich aus
der GB-A-2 304 683 beschrieben ist, angepaßt an die vorliegende Erfindung,
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3 eine
perspektivische Darstellung einer Gewindemutter und eines Bügels einer
ersten Ausführungsform
einer Muttereinheit, vor dem Zusammenbau, wie sie an einem erfindungsgemäßen Wagenheber
vorgesehen ist,
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4 eine ähnliche
perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer Muttereinheit,
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5 eine ähnliche
perspektivische Darstellung einer dritten Ausführungsform einer Muttereinheit,
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6 eine ähnliche
perspektivische Darstellung einer vierten Ausführungsform einer Muttereinheit,
und
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7 eine
Draufsicht auf die Ausführungsform
der Muttereinheit der 6, teilweise zusammengebaut.
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1 zeigt
einen Wagenheber mit einer Basisplatte 1, einem Standbein 11,
einem schwenkbar an dem Standbein 11 gelagerten Tragarm 16 und
einem Lastkopf 30 an dem Tragarm 16.
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Eine
Gewindespindel 19 greift am einen Ende in ein Gelenk 23/24 ein
und durchsetzt mit ihrem anderen Endbereich eine Muttereinheit 40/50. Die
Muttereinheit 40/50 ist an dem Standbein 11 drehbar
aufgehängt.
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Bei
Betätigung
des Wagenhebers wird eine Handkurbel 25 gedreht, sodaß sich die
Gewindespindel 19 in der Muttereinheit 40/50 dreht
und so der Tragarm 16 relativ zum Standbein 11 angehoben wird.
Die Basisplatte 12 ist als bekannter Rollfuß ausgebildet,
kann aber auch alternativ als Gelenkfuß ausgebildet sein.
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2 zeigt
einen Wagenheber in Parallelogrammbauart mit einer Basisplatte 1,
zwei damit gelenkig verbundenen Lenkarmen 2A, 3A,
zwei damit gelenkig verbundenen Tragarmen 2B, 3B und
einem gelenkig mit den Tragarmen 2B, 3B verbundenen Lastkopf 5.
Eine Gewindespindel 4 durchsetzt ein Gelenk 6 zwischen
einem Lenkarm 2A und einem Tragarm 2B und greift
in eine an dem anderen Lenkarm 3A und Tragarm 3B gelenkig
aufgehängte
Muttereinheit 40/50 ein. An einem Ring der Gewindespindel
kann eine Handkurbel angesetzt und so die Gewindespindel verdreht
werden sodaß sich
die Arme aufeinanderzu bewegen und den Lastkopf 5 relativ zur
Basisplatte 1 anheben.
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Bei
derartigen Konstruktionen weist das Standbein 11 des Wagenhebers
der 1 und der Lenkarm 3A des Wagenhebers
der 2 einen tunnelartigen Querschnitt mit parallelen
Flanschplatten auf, die entsprechende Drehzapfen der Muttereinheit 40/50 in
Ausnehmungen in den Flanschplatten aufnehmen.
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3 zeigt
diese zwischen den Flanschplatten der Konstruktionen nach den 1 oder 2 aufgehängte Muttereinheit 40/50.
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Die
Muttereinheit weist eine durch Spritzgießen in der Form hergestellte
Mutter 40 aus Kunststoff und einen Bügel 50 aus Metall,
vorzugsweise aus Stahl, auf. Der Bügel kann als Preß- oder Gußteil ausgebildet
sein, oder ein Kalt- oder Warmumformteil.
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Die
Mutter weist einen zylindrischen Grundkörper 41, der einteilig
mit zwei gegenüberliegend angeordneten
Flanschen 42, 43 gespritzt hergestellt ist. Die
Flansche 42, 43 weisen außen ebene Flächen 42a, 43a auf.
Der zylindrische Grundkörper 41 besitzt
eine mit einem Innengewinde 46 versehene Bohrung 47.
Die Gewindespindel 19 der Ausführungsform der 1 oder
die Gewindespindel 4 der Ausführungsform der 2 greift
an dem Innengewinde 46 an. Die Mutter weist an ihrem einen
axialen Ende eine Stirnwand 44 auf, die die Flansche 42, 43 zu
einer U-förmigen Konfiguration
ergänzt.
Die Stirnwand 44 besitzt außen auch eine ebene Fläche 44a. Aussteifungsstege 45 verstärken den
die Mutter bildenden Formkörper.
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Der
Bügel 50 weist
im wesentlichen U-förmige
Gestalt auf, und zwar mit einem Basisteil 51 und zwei gegenüberliegend
angeordneten parallelen Seitenwänden 52, 53.
Der Basisteil 51 besitzt zur Aufnahme der Gewindespindel
des Wagenhebers eine Durchbrechung 54. Der Bügel 50 hat
innen ebene Flächen,
die die ebenen Flächen 42a, 43a, 44a der Mutter 40 eng
umschließen,
wobei die Mutter in dem Bügel
aufgenommen ist. Der Basisteil 51 weist ein Paar hakenförmiger Clippfortsätze 55, 56 an
beiden Seiten auf, die von beiden Seiten des Basisteils 51 abstehend
vorgesehen sind und zwischen die Seitenwände 52, 53 einragen.
Diese Clippfortsätze schnappen
beim Einsetzen der Mutter in den Bügel über die Stirnwand 44,
sodaß damit
die Mutter in dem Bügel gehalten
ist.
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Jede
Seitenwand 52, 53 weist als integralen Bestandteil
einen Drehzapfen 57, 58 auf, der von dem Bügel nach
außen
absteht. Die Drehzapfen fluchten axial miteinander und greifen in
Durchbrechungen in den parallelen Platten des Standbeins 11 der
Ausführungsform
der 1 oder des Lenkarmes 3A der Ausführungsform
der 2 ein. Jeder Drehzapfen besitzt hohle zylindrische
Gestalt und ist an seinem der Mutter abgekehrten Ende geschlossen ausgebildet.
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In 4 ist
eine zweite Ausführungsform
der Muttereinheit dargestellt. Diese Ausführungsform ist ähnlich derjenigen
der 3. Die Mutter 140 unterscheidet sich
nur dadurch, daß die
Stirnwand 144 einstückig
angegossene Clippfortsätze 149 an
den Kanten zwischen den beiden Seitenwänden 142, 143 aufweist,
die in Richtung auf das Basisteil 151 des Bügels 150 abstehen.
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Der
Bügel 150 weicht
insofern von dem Ausführungsbeispiel
der 3 ab, als das Basisteil 151 eine radial
zur Achse der Mutter, also in Richtung parallel zu den Seitenwänden 152, 153,
größere Höhe als die
Stirnwand 144 der Mutter aufweist. Der Basisteil 151 besitzt
Schlitze 160, in die die Clippfortsätze 149 bei der Verbindung
zwischen Mutter und Bügel schnappend
eingreifen. Dabei weiten sich die Seitenwände 152, 153 leicht
konisch von dem Basisteil 151 abstehend auf.
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In 5 ist
eine dritte Ausführungsform
der Muttereinheit dargestellt. Diese Ausführungsform stimmt weitgehend
mit derjenigen der 4 überein, abgesehen von den Drehzapfen 257, 258,
die an ihren abstehenden Enden offen ausgebildet sind, im Gegensatz
zu den Ausführungsformen
der 3 und 4. Auch die Ausführungsform
der 3 kann so modifiziert werden.
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Die 6 und 7 zeigen
eine vierte Ausführungsform.
Die Mutter 340 ist im wesentlichen so ausgebildet, wie
dies 3 bereits zeigt. Die Stirnwand 344 ist
jedoch zu beiden Seiten der mit dem Innengewinde 346 ausgestatteten
Bohrung 347 mit vorspringenden Stiften 335 versehen
(in 6 ist nur ein Stift sichtbar). Die Stifte sind
axial parallel zu der Bohrung 347 fluchtend angeordnet.
Zusätzlich
weist jede Seitenwand 342, 343 einen Vorsprung 360, 361 auf,
der sich jeweils radial zu der Achse der Bohrung nach außen erstreckt.
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Der
Bügel 350 hat
im wesentlichen das gleiche Aussehen wie der Bügel, der in 3 dargestellt ist.
Die Drehzapfen 357, 358 weisen jedoch teilgeschlossene
Endbereiche 359 auf. Statt der Clippfortsätze 55 besitzt
der Basisteil 351 Durchbrechungen zum Eingriff der Stifte 335 an
der Mutter (in 6 ist nur eine Durchbrechung
sichtbar).
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Der
Bügel wird
zunächst
mit leicht konisch abstehenden Seitenwänden 352, 353 hergestellt. Nach
dem Einsetzen der Mutter 340 in den Bügel greifen die Stifte 335 in
die Durchbrechungen ein und die Seitenwände werden einander angenähert, sodaß sie an
den Seitenwänden 342, 343 der
Mutter in Anlage kommen. Dabei treten die Vorsprünge 360, 361 in
die Drehzapfen 357, 358 ein, sodaß die Mutter und
der Bügel über die
Vorsprünge
und die Stifte aneinander zu der Muttereinheit verbunden sind.
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Bei
allen Ausführungsformen
werden die Drehzapfen von dem Bügel
und nicht von der Mutter gebildet, was festigkeitsmäßig bei
Benutzung des Wagenhebers Vorteile erbringt.