DD301101A7 - Verfahren und Vorrichtungssystem zur Bekämpfung von Seeminen - Google Patents

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DD301101A7
DD301101A7 DD24176982A DD24176982A DD301101A7 DD 301101 A7 DD301101 A7 DD 301101A7 DD 24176982 A DD24176982 A DD 24176982A DD 24176982 A DD24176982 A DD 24176982A DD 301101 A7 DD301101 A7 DD 301101A7
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DD
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physical
underwater
mines
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DD24176982A
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English (en)
Inventor
Erhard Zielke
Wolfgang Schumacher
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Inst Schiffbautechnik
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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren mit einem Vorrichtungssystem zur Bekämpfung von Seeminen, insbesondere zum Durchbruch von Minensperren und -feldern. Ziel der Erfindung ist, gegenüber bisherigen Minenbekämpfungsverfahren eine Verringerung des zeitlichen Aufwandes und des Minenrestrisikos, also eine Effektivitätssteigerung zu erlangen. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß in einem ersten Verfahrensschritt ein Vorrichtungssystem mit Vorrichtungen zur Erzeugung physikalischer Unterwasserfelder in Kombination mit Kontakträumvorrichtungen das Minengebiet überquert und Kontakt- und Fernzündungsminen räumt, wobei die nicht geräumten Minen für die Zeit des Einwirkens der physikalischen Unterwasserfelder funktionsuntüchtig gemacht werden. In einem zweiten Verfahrensschritt werden die zu schützenden Schiffe mit dem Vorrichtungssystem durch das Minengebiet geleitet, wobei sich die physikalischen Schiffsfelder mit den von den Vorrichtungen erzeugten Unterwasserfeldern überlagern und durch ein Kontroll- und Regelsystem die Abweichung der resultierenden Unterwasserfelder von den physikalischen Unterwasserfeldern im ersten Verfahrensschritt minimiert wird. Die Erfindung ist insbesondere für MAW-Aufgaben, die einen kurzzeitigen, schnellen Durchbruch durch Minengebiete erfordern, anwendbar.

Description

Hierzu 3 Seiten Zeichnungen
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und Vorrichtungssystem zur Bekämpfung von Seeminen, vorzugsweise in Minensperren und -feldern.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen Bekannt sind auf dem Gebiet der Minenabwehr Verfahren nur Minenbekämpfung wie Kontakträumen (DR 321246), Fernräumen
(DE 977798), Minenjagd (FR 7133835), Sprengräumen (US !'971490) und das Abfischen von Minen mittels Netzräumgerätensowie die entsprechenden Vorrichtungssysteme.
Darüber hinaus ist bekannt das Blockieren von Zündgeräten, die über einen Detonations- bzw. Knallschutz verfügen, mittels
sogenannter Knallkörpergeräte.
Die bisher bekannten Verfahren zur Minenbekämpfung hatten bis auf das genannte Verfahren zur Zünderblockierung mittels Knallkörpergeräten die Aufgabe, die Minen zu vernichten. Alle genannten Verfahren und Vorrichtungssysteme besitzen eine
relativ geringe Effektivität der Minenbekämpfung. Das ergibt sich insbesondere aus dem hohen zeitlichen Aufwand. Die
Minenjagd ist in ihrer Effektivität außerordentlich stark von den Umweltbedingungen abhängig. Das Fernräumen nimmt mit der Weiterentwicklung der Selektiveigenschaften moderner Minen in seiner Effektivität ab und ist
mit einem zunehmend hohen Minenrestrisiko verbunden, pie Blockierung von Minen mittels Knallkörpergeräten verliert an
Bedeutung, da mit der Weiterentwicklung der Selektiveigenschaften der Minenzündgeräte der Einsatz von Detonations- bzw. Knallschutzvorrichtungen zurückgeht.
Ziel der Erfindung ist es, die Nachteile herkömmlicher Minenbekämpfungsvorfahren zu beseitigen, d.h. die Effektivität der Minenbekämpfung, insbesondere durch Verringerung des zeitlichen Aufwandes zu steigern und die Bekämpfung moderner Selektivminen zu ermöglichen.
Darlegung des Wesens der Erfindung Aufgabe der Erfindung ist es, ein solches Verfahren und Vorrichtungssystem zu entwickeln, welches eine Bekämpfung von
herkömmlichen als auch modernen Selektivminen gestattet, indem sowohl Minen geräumt, d. h. vernichtet, als auch die nochverbleibenden, nach den herkömmlichen Minonbekämpfungsverfahren als nicht räumbar gelvendon Minen unwirksam gemachtwerden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren und Vorrichtungssystem gelöst, das durch Erzeugung starker
physikalischer Felder (sogenannte Falschsimulation) in Verbindung mit an sich bekannten Kontakträumverfahren und
Vorrichtungen Kontakt- und Fernzündungsminen räumt, d.h. vernichtet, bzw. für die Zeitdauer des Einwirkens der Falschsimulation unwirksam macht. Das die Erfindung betreffende Verfahren erfolgt in zwei Schritten. Als erster Schritt des Verfahrens erfolgt das Überfahren des zu bekämpfenden Minor gebietes mit Girier die starken
physikalischen Felder erzeugenden Vorrichtung in Verbindung mit an sich bekannten Vorrichtungen zum Kontakträumen,wodurch Kontaktminen sowie nach Abarbeitung der Zählschritteinstellungen solche Fernzündungsminen, deren
Zündcharakteristik mit den falschsimulisrten Unterwasserfeldern übereinstimmt, vernichtet werden und die noch verbleibenden Fernzündungsminen durch die falschsimulierten physikalischen Felder nicht ansprechen bzw. das Zündsystem abschalten und
für die Zeitdauer des Einwirkens der falschsimulierten physikalischen Felder funktionsuntüchtig sind.
Als zweiter Schritt des Verfahrens erfolgt das Geleiten der zu schützenden Schiffe im Bereich der falschsimulierten
physikalischen Felder durch das Minengebiet, so daß das resultierende physikalische Unterwasserfeld, d. h. die Überlagerungvon Schiffsfeldern und falschsimulierten physikalischen Feldern, nicht wesentlich von dem im ersten Verfahrensschritterzeugton Feld abweicht, wobei die Minimierung der Abweichungen erfindungsgemäß durch ein Meß- und Regelsystem zur
Kontrolle der physikalischen Unterwasserfelder und zur Einstellung dor Felderzeugungsvorrichtungen erfolgt. Ausführungsbeispiele Anhand zweier typischer Schiffsfelder soll das Wesen des die Erfindung betreffenden Verfahrens und Vorrichtungssystems
näher erläutert werden.
Das erste Beispiel bezieht sich auf das hydroakustische Feld. Figur 1 zeigt die Frequenzanalyse des Schalldruckpegels Ip0 - 0,1 N/m2). Kurve a stellt das typische akustische Frequenzspektrum eines Schiffes dar, charakterisiert durch einen diskreten Anteil im Niederfrequenzbereich und einen kontinuierlichen Anteil im Hochfrequenzbereich. Es werden nun im ersten Verfahrensschritt Schallquellen eingesetzt, die ein solches akustisches Unterwasserfeld erzeugen,
dessen Schalldruckpegel im gesamten Spektralbereich um mindestens 6dB höher liegt als die entsprechenden Werte des
Schiffsfeldes. Das bedeutet, es wird eine Falschsimulation eines hydroakustischen Feldes z. B. in Form der Kurve b durchgeführt. Das resultierende hydroakustische Feld, d.h. die Summe aus Schiffsfeld und falschsimulierten Feld, wie es im zweiten Verfahrensschritt erzeugt wird, weicht dann nur unwesentlich vom falschsimulierton Feld ab, wie ein Vergleich der Kurve c mit
der Kurve b deutlich zeigt.
Ein zweites Beispiel betrachtet das magnetische Gleichfeld eines Schiffes. Der Einfachheit halber beschränkt sich das Beispiel auf
die Darstellung der Vertikalkomponente H1 des Magnetfeidos.
Figur 2 zeigt die Änderung des Erdmagnetfeldes in der Vertikalkomponente H, bei Überlauf eines Schiffes, wobei der Koordinatenursprung (x = 0) in den Mittelpunkt der Feldquelle gelegt wurde. Kurve a zeigt den vereinfachten Verlauf der Feldstärkenänderung H1 in Schiffslängsrichtung unter Kiel. Durch Einsatz eines Gerätesystems, das ein starkes vertikales magnetisches Gleichfeld erzeugt, d.h. durch Falsch.'^ulation
eines magnetischen Feldes, wird das Erdmagnetfeld im ersten Verfahrensschritt, wie in Kurve b veranschaulicht, gestört. Imzweiten Verfahrensschritt bildet die Summe aus Schiffsfeld und falschsimuliertem Feld ein resultierendes Feld, das das
Erdmagnetfeld, wie in Kurve c dargestellt, verändert. Die Abweichungen der Kurven c von den Kurven b in beiden Beispielen können durch den Einsatzeines Meß- und Regelsystems
zur Kontrolle der physikalischen Unterwasserfelder und Einstellung der Felderzeugungsvorrichtungen minimiert werden.
Figur 3 zeigt den Grundaufbau eines Vorrichtungssystems zur Falschsimulation der in den Beispielen 1 und 2 angeführten
physikalischen Unterwasserfelder in der Seitenansicht.
Zur Falschsimulation des hydroakustischen Feldes worden hydroakustische Schwinger 1, wie sie von akustischen Räumgeräten
bekannt sind, eingesetzt. Die Falschsimulation des magnetischen Feldes erfolgt durch ein aus der elektromagnetischen
Räumtechnik bekanntes Schleppspulgerät 2. Zur Kontrolle der Unterwasserfelder wird in Meeresbodennähe ein Meßgeräteträger 3 mitgeführt. Die Speicherung und Auswertung der Meßdaten sowie die Steuerung der Felderzeugungsvorrichtungen erfolgt auf dem Schleppfahrzeug 4. Um auch
am Ankertau stehende Minen zu bekämpfen, werden Mittel bekannter Kontakträumgeräte eingesetzt, wie Spreng- oder
Reißgreifer 5.
Im Ausführungsbeispiel sind alle Elemente so kombiniert, daß eine möglichst kompakte, einfache Schleppvorrichtung entsteht.
Die Greifer S sind Im vorderen Teil des Schleppspulgerätes 2 und die hydroakustischen Schwinger 1 am Ende des Parallelteiles angeordnet., im zweiten Verfahrensschritt fährt dann das zu geleitende Schiffe, gestrichelt dargestellt, innerhalb der Schleppspule, so daß die Schiffsfelder im Bereich der falschsimulierten Felder liegen.
Figur 4 zeigt die Draufsicht des Vorrichtungssystems.
In Betracht gezogene Druckschriften: DR 321246 DE 977798 FR 7133835 US 2971490

Claims (4)

1. Verfahren zur Bekämpfung von Seeminen vorzugsweise in Minensperren oder -feldern, dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten Verfahrensschritt, in einem zu räumenden Minengebiet, mit an sich bekannten Kontakträumverfahren Minen geräumt und in Kombination mit der Erzeugung falsch simulierter physikalischer Unterwasserfelder gleichzeitig mit diesen Feldern zündcharakteristisch übereinstimmende Minen ausgelöst bzw. nichtansprechende oder das Zündsystem abschaltende Minen für die Dauer des Einwirkens der Felder blockiert bzw. funktionsuntüchtig werden und in einem zweiten Verfahrensschritt im Bereich der falschsimulierten Felder ein oder mehrere zu schützende Schiffe durch das Minengebiet geleitet werden, wobei das resultierende physikalische Unterwasserfeld, d. h. die Überlagerung von Schiffsfeldern und falschsimulierten Feldern, nicht wesentlich von dem im ersten Verfahrensschritt erzeugten Feld abweich
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Minimierung der Abweichung der resultierenden physikalischen Felder im zweiten Verfahrensschritt von den physikalischen Feldern im ersten Verfahrensschritt durch Erzeugung bedeutend stärkerer falschsimulierter Felder als die überlagerten Schiffsfelder erfolgt bzw. durch Ergänzung der Schiffsfelder im zweiten Verfahrensschritt mit den falschsimulierten Feldern zu einem resultierenden Feld, das dem falschsimulierten Feld im ersten Verfahrensschritt gleicht, vorgenommen wird.
3. Vorrichtungssystem zur Bekämpfung von Seeminen und zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere ein physikalisches Unterwasserfeld erzeugende Vorrichtungen (1,2) kombinierbar mit Kontakträumgeräten (5) und Meßgeräteträgern (3) im Schlepp eines Fahrzeuges (4) oder selbstangetrieben so angeordnet sind, daß Kontakt- und Fernzündungsminen räum- bzw. bekämpfbar, im Bereich dererzeugten Felder ein oder mehrere zu geleitende und zu schützende Schiffe (6) aufnehmbar sowie mittels Meßgeräte auf den Meßgeräteträger (3) die von den Vorrichtungen (1,2) erzeugbaren sowie die mit den Schiffsfeldern überlagerten resultierenden physikalischen Unterwasserfelder kontrollierbar und über ein Regelsystem die Felderzeugungsvorrichtungen (1,2) steuerbar sind.
4. Vorrichtungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Minimierung der Abweichung der resultierenden physikalischen Unterwasserfelder im zweiten Verfahrensschritt von den von der Vorrichtung erzeugten physikalischen Unterwasserfeldern im ersten Verfahrensschritt ein Meß- und Regelsystem zur Kontrolle der physikalischen Unterwasserfelder und zur Steuerung der Felderzeugung angeordnet ist.
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