DD300463A5 - Reagenz zur Hämoglobinbestimmung - Google Patents

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DD300463A5
DD300463A5 DD34433490A DD34433490A DD300463A5 DD 300463 A5 DD300463 A5 DD 300463A5 DD 34433490 A DD34433490 A DD 34433490A DD 34433490 A DD34433490 A DD 34433490A DD 300463 A5 DD300463 A5 DD 300463A5
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Bernhard Von Langenbeck Kranke
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Abstract

Erfindungsgemaesz wird eine Reagenzmischung beschrieben, die als Tablette eine dosierte Menge Chemikalien fuer eine Einzelbestimmung des Haemoglobingehaltes einer Blutprobe oder den Ansatz einer groeszeren Menge Reaktionsloesung, z. B. fuer die Fuellung des Vorratsgefaeszes eines Automaten, enthaelt. Zur Analyse wird die vorgefertigte Tablette in Wasser geloest und nach Versetzen mit Blut menschlichen oder tierischen Ursprungs auf dessen Haemoglobingehalt untersucht.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Reagens zur Bestimmung von Hämoglobin sowie dessen Derivaten in menschlichem und tierischem nativen Blut und Konserven.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Die als indirektes Verfahren gebräuchliche Dichtebestimmung des Blutes in Kupfersulfatlösung ist mit beträchtlichen Fehlern behaftet.
Es sind daher auch verschiedene Verfahren zur photometrischen Hämoglobinbestimmung in Gebrauch. Aufgabe der Reagenzmischung bei der zunächst notwendigen chemischen Umwandlung das Blutfarbstoffes ist es, das Hämoglobin in eine einheitliche Form zu überführen, die sich während der Zeit der Analyse chemisch nicht verändert. Diese Analysenform sollte sich schnell, reproduzierbar und quantitativ auch bei verschiedenen Konzentrationen des Hämoglobins in der zu untersuchenden Probe innerhalb der möglichen natürlichen Schwankungsbreite bilden. Bei einer photometrischen Hämoglobinbestimmung hat sich dabei eine quantitative Oxidation des komplexen Zentralatoms Eisen in dio Oxidationsstufe +3, genannt Hemiglobin, bewährt. Diese als transformiert bezeichneten roten Blutfarbstoffe werden durch Besetzung der freien Koordinationsstelle des Zentralatoms mit geeigneten Komplexliganden wie Pseudohalogeniden (CN", SCN", Na"), Kohlenmonoxid, Sulfid und anderen stabilisiert.
Für medizinische Analysen hat sich vor allem die Überführung in das Hemiglobincyanid (z.B. E. J. van Kampen und W. G. Ziljstra-Adv. CMn. Chem. 8 [1960] 141; standardisiert für die DDR im AB Il 1982) bewährt. Für diese Variante der Transformation und Komplexierung wurde auch schon ein tablettiertes Reaktionsgemisch (VEB Berlin Chemie) angeboten, wobei aus Gründen der Lagerstabilität der Chemikalien in gemischter Form auf zwei Tabletten verschiedenen Inhalts zurückgegriffen werden mußte. Aus Arbeitssicherheits- und Umweltschutzgründen muß bei dieser Lösung auch die Verwendung des hochgiftigen Kaliumcyanids als ungünstig angesehen werden. Vergleichbares trifft auch auf einen in einer Küvette vordosierten Hämoglobintest aus dem System EASY (E. Merck, Darmstadt) zu. Das hier vorwendete Azid ist zudem durch die thermische, mechanische und chemische Instabilität (Kontakt mit Kupfer u.a.) für die Tablettierung wenig geeignet. Die bekannten Verfahren sind durch ungeschultes Personal kaum präzise anzuwenden. Mit Einschränkungen kann die Hämoglobinbestimmung von ungeschultem Personal nur durch die sehr teuren Fertigtests des erwähnten Systems EASY und mit trockenchemischen Verfahren, wie z. B. Reflotron (Boehringer Mannheim) oder Ektachem (Kodak) ausgeführt werden.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung besteht in der Überwindung der Nachteile der im Stand der Technik beschriebenen Verfahren; insbesondere in einer einfachen Handhabbarkeit, guten Dosierbarkeit, geringeren Toxizität, längeren Haltbarkeit und guten Verfügbarkeit bei der Präsenzdiagnostik. Der Fertigtest kann in verschiedenen Bereichen der Präsenzdiagnostik verwendet werden. Für die Hämoglobinbestimmung betrifft das insbesondere den Einsatz im Krankenwagen bzw. bei der Unfallbereitschaft, bei der mobilen Blutspende, beim Hausarzt, bei der bed-side-Diagnostik bis zur Katastrophen- und Militärmedizin.
Beschreibung des Wesens der Erfindung
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung einer Reagenzmischung in Form einer Tablette, die eine präzise Durchführung des Hämoglobintests erlaubt, wobei die Mischung eine geringere Toxizität und bessere Haltbarkeit als bekannte Reagenzien aufweisen soll.
Die Reagenzien werden hierzu in geeigneter Weise vordosiert, vorzugsweise als Tablette, aber auch verkapselt in nichtreduzierenden Kohlenhydraten oder als pulverförmig konfektioniertes Gemisch.
Das Reagenzgemisch kann als Einzeltesi mit Einmalküvetten aus Glas oder Plast in luftdichter Verpackung in der Präsenzdiagnostik oder als Bedarfsdepot konfektioniert verwendet werden.
Zur Hämoglobinbestimmung auf der Grundlage eines photometrischen Verfahrens muß die Erythrozytenmembran gesprengt werden (sogenannte Hämolyse), um die Farbstoff komponenten ah Substrat für die Reagenzien verfügbar zu machen und eine klare, photornetrjerbare Lösung zu erhalten. Häufig ist hierzu der osmotische Druck ausreichend. Es werden dann jedoch nicht selten Eiweißfällungen beobachtet. Erfindungsgemftß wird die Hämolyse im tablettierten Reagenzgemirch durch mäßigen osmotischon Druck und einen Detergenzienzusatz (Saponin, Polyethylen- und Polypropylenglykole o.a. mit 0,002-0,5% der Gesamtmasse) gelöst. Es wird eine klare, hämolysierte Analysenlösung aus dem Blut-Wasser-Tablettengemisch erhalten. Aufgabe der Reagenzmischung ist es weiter, das Hämoglobin in eine einheit!1 he Form zu überführen, die sich während der Zeit der Analyse chemisch nicht verändert. Dieses wird durch eine Oxidation mit Kaliumhexacyanoferrat(lll) (1-5%der Gesamtmasse im Gemisch) und anschließende Komplexierung als Rhodanid (20-50% KSCN) erreicht. Zur Stabilisierung der Mischung und zur Verbesserung der Rieselfähigkeit bei der Tablettierung sowie zur Einstellung des pH-Wertes werden neutrale bis schwach basische, nicht als Redoxpartner denkbare Salze; wie Sulfate, Chloride, sekundäre und tertiäre Phosphate, Borax u.a. mit mehr als 45% der Gesamtmasse eingesetzt. Das in der Tablette vereinte Chemikaliengemisch It. Anspruch liefert über einen weiten Spektralbereich zwischen 470 und 650ηm präzise Ergebnisse der photometrischen Hämoglobinbestimmung. Dadurch kann man variabel die Volumina an Blut und Wasser, die auf eine Tablette zugesetzt werden, nach eigenen Bedürfnissen kombinieren. Das Reagenzgemisch kann als Einzeltest mit Einmalküvetten aus Glas oder Plast in luftdichter Verpackung in der Präsenzdiagnostik oder als Bedarfsdepot konfektioniert verwendet werden.
Zur vereinfachten Anwendung auch durch ungeschultes Personal ist die Dosierung der Reagenzmischung mit Dilutern/ Dispensern, end-to-end-Kapillaren und automatischen Pipetten u. ä. möglich. Die Photometric kann mittels Analysenautomaten, aber auch beliebigen anderen Photometern bis zum Taschenphotometer erfolgen.
Für den Einsatz der erfindungsgemäß vorgestellten Reagenztablette in der Veterinärmedizin ergibt sich die bevorzugte Eignung aus der Tatsache, daß in der Veterinärmedizin ohnehin fast ausschließlich Präsenzdiagnostik durchgeführt wird. Alle zur Analysendurchführung notwendigen Reagenzien zur Hämoglobinbestimmung sind bei der vorliegenden Erfindung dosiert in einer Tablette vereint.
Ausführungsbeispiele
Beispiel 1
Herstellung einer Reagenztablette für den Einzeltest
Es wird eine homogene Mischung der sorgfältig getrockneten Einzelchomikalien durch Mahlen, Mörsern oder ähnliche Verfahren der Homogenisierung hergestei!:. Pro Tablette muß für ein Endvolumen von 5 ml Transformationslösung eine Menge von 1 mg Kaliumhexacyanoferrat(lll) und 24mg Kaliumrhodanid veranschlagt werden. Für die Beschleunigung der Hämolyse und Vermeidung von Eiweißfälluiigen werden 50[ig Saponin je Tablette zugesetzt. Da die Mischung leicht hygroskopisch ist, wird zur Verbesserung der Schüttfähigkeit der Tablettenmasse ein Zusatz neutraler oder schwach alkalischer Salze wie 25 mg Natriumsulfat oder Kaliumphosphat eingewogen. Auf Hilfsstoffe wie Gleitmittel kann verzichtet werden. Der tablettierte Test wird trocken, z. B. in Röhrchen mit Trockenmittoln im Verschiußdeckel, aufbewahrt.
Für die Transformation und anschließende photometrische Bestimmung des Hämoglobins wird eine Tablette mit den im Beispiel angegebenen Massen an reaktiven Stoffen durch Schwenken - oder axiales Drehen für den Fall der Küvette nach DE 2710889 C3 als Reaktionsgefäß- in 0,5 bis 5ml Wasser (deionisiertes, destilliertes oder eisenarmes Leitungswasser) gelöst und mit 3-50 μΙ Blut oder Hämolysat versetzt und nach 2 min bis 4 h photometriert. Die Meßwellenlänge sollte zwischen 470 und 650nm, bevorzugt 540 oder 578nm liegen.
Beispiel 2
Herstellung einer Reagenztablette für einen Automatentest
Eine entsprechend höher dosierte Tablette mit 0,3 mg Saponin, 100mg Ka[Fe(CN)6I; 2,4g KSCN und 2,5g Kaliumphosphat für 0,51 Reagenzlösung wird für eine Automatenfüllung wie oben beschrieben hergestellt und verwendet. Die fertige Lösung sollte dunkel aufbewahrt werden.

Claims (3)

1. Reagenz zur Hämoglobinbestimmung mittels Photometric, das aus Oxidationsmittel, Komplexbildner, Dctergenz und Füllstoff besteht, dadurch gekennzeichnet, daß als Oxidationsmittel Kaliumhexacyanoferrat (III) mit einem Anteil von 1-5% an der Gesamtmasse, als Komplexbildner ein Alkali-, Ammonium- oder Erdalkalirhodanid mit einem Anteil von 20-50% an der Gesamtmasse, als Detergenz ein beliebiges nicht in die Transformationsreaktion eingreifendes Tensid in einem Anteil von 0,002-0,5% an der Gesamtmasse und als Füllstoffe neutrale bis schwach basische, nicht oxydinrbare Salze guter Schüttfähigkeit in einem Anteil größer 45% an der Gesamtmasse eingesetzt werden.
2. Reagens gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch als Tablette, Kapsel, Pulver oder als vorgefertigte Lösung bzw. Konzentrat bereitgestellt wird.
3. Reagens gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch als Einzel- oder Mehrfachtest dosiert wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19835243A1 (de) * 1998-08-04 2000-02-24 Lmb Technologie Gmbh Vorrichtung und Verfahren zum Bestimmen eines Hämoglobinwerts von Blut

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