DD299034A5 - Mittel zur bekaempfung phytopathogener pilze - Google Patents

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DD299034A5
DD299034A5 DD32482089A DD32482089A DD299034A5 DD 299034 A5 DD299034 A5 DD 299034A5 DD 32482089 A DD32482089 A DD 32482089A DD 32482089 A DD32482089 A DD 32482089A DD 299034 A5 DD299034 A5 DD 299034A5
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copper
controlling
halogen
agricultural
complexes
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DD32482089A
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Brigitte Braemer
Guenter Dittrich
Manfred Klepel
Hans Lehmann
Hans Werchan
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Chemische Und Pharmazeutische Fabriken Fahlberg-List Gmbh Magdeburg,De
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Abstract

Die Erfindung betrifft Mittel zur Bekaempfung phytopathogener Pilze, die als Wirkstoff Salicylsaeureanilid-Kupferkomplexe gemaesz Formel I neben den ueblichen Traegerstoffen, Verduennungsmitteln und/oder oberflaechenaktiven Stoffen enthalten. Die erfindungsgemaeszen Mittel besitzen fungizide Wirkung gegenueber einem breiten Spektrum phytopathogener Pilze, wie z. B. Phytophthora infestans, phytophthora cactorum, Botrytis cinerea, Aspergillus niger, Venturia inaequalis und sind bei guter Pflanzenvertraeglichkeit speziell zur Bekaempfung von Phytophthora infestans an Tomate und Kartoffel geeignet.{fungizide Mittel; Salicylsaeureanilid-Kupferkomplexe; Phytophthora infestans; Tomate; Kartoffel; Formulierungshilfsmittel; Kulturpflanzenvertraeglichkeit}

Description

in dor R1 Wasserstoff oder Halogen, R2 Wasserstoff, Halogen oder eine Nitrogruppe, R3 und R4 unabhängig voneinander Wasserstoff, Halogen, Nitro-, Alkyl- oder durch Halogen substituierte Alkylgruppen bedeuten.
Die erfindungsgemnßen Wirkstoffe sind technisch leicht zugänglich, besitzen sehr gute fungizide Wirkung gegenüber einem breiten Spektrum Dhytopathogener Pilze, wie z. B. Phytophthora infestans, Phytophthora cactorum, Botrytis cinerea, Aspergillus niger sowie VentJria inaequalis und sind überraschenderweise in ihren Anwendungskonzentrationen gut pflanzenverträglich.
Sie stellen somit eine wertvolle Bereicherung des Standes der Technik dar, insbesondere bei der Bekämpfung der Kraut- und Knollenfäule an Kartoffel und Braunfäule der Tomate, da durch den zellmembranaktiven Liganden die Aufnahme des applizierten Kupfers durch die Pflanze und/oder die Mikroorganismen begünstigt und so der Kupfergehalt der fungiziden Mittel gegenüber dem häufig eingesetzten Spritz-Cupral 45 (Kupf< roxidchlorid) deutlich verringert ist.
Die Herstellung der Salicylsäureanilid-Kupferkomplexe kann nach bekannten Verfahren erfolgen (J. prakt. Chem. 151,145; Indian J. Chem. 13,732-733), wobei in organischen Lösungsmitteln unlösliche mikrokristalline Pulver erhalten werden, die bis zum Schmelzbereich der als Ligand eingesetzten Salicylsäureanilide thermisch stabil sind.
Die Verbindungen gemäß Formel I können mit anderen bekannten Fungiziden gemischt werden, so daß ein synergistischer Effekt auftreten und in vielen Fällen auch eine Verbreiterung des Wirkungsspektrums gegen phytopathogene Pilze erreicht werden kann.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe werden mit geeigneten Trägerstoffen und/oder Verdünnungsmitteln und gegebenenfalls oberflächenaktiven Substanzen oder anderen Hilfsstoffen nach bekannten Methoden zu Stäubemitteln, Spritzpulvern, Beizmitteln, Granulaten, Konzentraten oder Pasten formuliert und durch Stäuben, Sprühen, Streuen oder Gießen zur Anwendung gebracht.
Die fungiziden Mittel haben im allgemeinen je nach Verwendungszweck einen Wirkstoffgehalt von 10-90 Ma.-%. Bei Applikation der erfindungsgemäßen Wirkstoffe an Pflanzen, Pflanzenteilen oder auf dem Boden durch Stäuben, Streuen, Sprühen oder Gießen können die anwendungstechnischen Zubereitungen 2 bis 2000 ppm Wirkstoff enthalten. Die folgenden Ausführungsbeispiele sollen die Erfindung erläutern.
Beispiel 1
Kupferkomplex des 5-Biomsalicyl-4'-chloranilids (Verbindung 11)
9,78g (0,03mol) 5-Bromsalicyl-4'-chloranilid werden in 150ml Wasser/Methanol-Gemisch suspendiert und nach Zugabe von 2,24g (0,04 mol) Kaliumhydroxid unter Rühren gelöst. Durch Versetzen mit einer Lösung von 3g (0,015 mol) Kupfer-ll-acetatmonohydrat in 150 ml Wasser wird ein olivgrüner Niederschlag gefällt. Nach dem Absaugen, Waschen mit Wasser und Trocknen verbleiben 9,55g (91 % d. Th.) von Verbindung 11, F. > 200X.
Analog Beispiel 1 erhält man die in Tabelle 1 zusammengestellten Vorbildungen der allgemeinen Forme'. I.
Tabelle 1 R' R2 R3 R4
Nr. H H H H
1 H H H 4-CI
2 K H H 4-CH3
3 H H H 4-OCH3
4 H H 3-CF3 H
5 H H 3-NO2 H
6 H H 3-CI 4-CI
7 5-NO2 H H H
8 5-Br H H H
9 5-Br 3-Br H H
10 5-Br H H 4-CI
11 5-Br 3-Br H 4-CI
12
Beispiel 2
In-vitro-Wirkiing gegen Botrytis cinerea
Die gelösten erfindungsgemäßen Verbindungen wurden Sporensuspensionen des Testpilzes Botrytis cinerea in Konzentrationsabstufungen zugesetzt. Nach 20stündiger Inkubationszeit im Brutraum erfolgte die mikroskopische Auszählung der gekeimten und ungekeimten Sporen. Mit Hilfe dieser Ergebnisse wurden die ED60- und ED95-Werte ermittelt.
Wirkstoff Botrytis cinerea
ED60-WeH EDS5-Wert
Nr. 10 2,0x1(remol 3,6x10~6mol
Nr. 11 1,3x1 (T8 mol 2,5x1(T6mol
Beispiel 3
In-vivo-Wirkung gegen Botrytis cinerea an Ackerbohneii
Von im Gewächshaus angezogenen Pflanzen der Ackerbohne (Vicia faba) abgeschnittene ausgewachsene Fiederblätter wurden blattunterseits mit der erfindungsgemäßen Verbindung Nr. 8, die als Spritzpulver formuliert worden war, besprüht. Nach dem Antrocknen des Sprühbelages erfolgte die Inokulation der Blätter mit einer Konidiensuspension des Erregers. Die Blätter wurden in Feuchtkammern zur optimalen Krankheitsentwicklung inkubiert, wobei mit nur 500 ppm der erfindungsgemäßen Verbindung Nr. 8 ein Bekämpfungserfolg > 90% erreicht wurde.
Beispiel 4
In-vivo-Wirkung gegen Phytophthora infestans an Tomatenpflanzen unter Glas Die als Spritzpulver mit 20% Wirkstoff formulierten Substanzen wurden auf etwa 10cm große Tomatenpflanzen gespritzt. Nach Antrocknen der Spritzbelages erfolgte die Inokulation der Pflanzen mit einer Zoosporensuspension des Erregers. Die Pflanzen wurden unter für die Krankheitsentwicklung günstigen Bedingungen inkubiert. Im Verlaufe der Krankheitssymptomentwicklung wurde der in Tabelle 2 dargestellte Bekämpfungserfolg bonitiert.
Tabelle 2
Bekämpfung von Phytophthora infestans an Tomatenpflanzf η unter Glas
Wirkstoff Aufwandmenge Ad für Cu-Gehalt
mind.95%Wirkung derAS(%)
unbehandelt 100% Befall _
Spritz-Cupral45 500 ppm 55,25
Nr. 1 150 ppm 13,02
Nr. 2 100 ppm 11,41
Nr. 7 100 ppm 10,15
Nr. 9 50 ppm 9,83
Nr. 11 50 ppm 8.89
Aus der Tabelle 2 ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäßen Mittel eine bessere Wirkung gegen Phytophthora infestans aufweisen und gleichzeitig eine Einsparung an wertvollem Kupfer erzielt wird.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    1. Mittel zur Bekämpfung phytophatogener Pilze an landwirtschaftlichen und gärtnerischen Kulturpflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Wirkstoff Salicylsäureanilid-Kupferkomplexe der allgemeinen Formel I,
    (I)
    in der R1 Wasserstoff oder Halogen, R2 Wasserstoff, Halogen oder eine Nitrogruppe, R3 und R4 unabhängig voneinander Wasserstoff, Halogen, Nitro-, Alkyl- oder durch Halogen substituierte Alkylgruppen bedeuten, neben den üblichen Hilfs- und Trägerstoffen, enthalten. 2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese zur Bekämpfung von Oomyceten, insbesondere von Phytophthora infestans an Kartoffel und Tomate, geeignet sind.
    Anwendungsgebiet der Erfindung
    Die Erfindung betrifft neue fungizide Mittel zur Bekämpfung phytophathogener Pilze, insbesondere von üomyceten an landwirtschaftlichen und gärtnerischen Kulturpflanzen, die als Wirkstoff organische Kupferkomplexe enthalten.
    Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
    Anorganische Kupfer-Verbindungen werden im Obst-, Wein-, Kartoffel- und Tomatenanbau in großem Umfang zur Bekämpfung pflanzenschädlicher Pilze eingesetzt. Bekannt sind Kupfer-kalkbrühe, Malachit, Kupfer(l)-oxid und Kupferoxidchlorid als protektive Blattfungizide. Allerdings ist der Kupfergehalt dieser Präparate mit 50-60% unvertretbar hoch. Zu den weiteren Nachteilen gehören die unzureichende Pflanzenverträglichkeit bei praxisUblichen Aufwandmengen. Auch organische Kupfer-Verbindungen werden zu Blattspritzungen und als Holzschutzmittel eingesetzt, insbesondere Fettsäure-Salze und Kupfer-8-hydroxychinolat. Obwohl diese im allgemeinen eine niedrigere Toxizität und meist bessere Pflanzenverträglichkeit als die anorganischen Kupfersalze besitzen, befriedigen sie in ihrer Anwendungssicherheit und im Rückstandsverhalten nicht. Es ist weiterhin üblich, zur Bekämpfung von Oomyceten an Kulturpflanzen N-Arv'-carbonsäureamide einzusetzen. Diese bekannten hochwirksamen Präparate, wie z. B. Metalaxyl, sind wegen der zunehmend η Resistenzerscheinungen nur noch begrenzt einsetzbar.
    Bekannt ist auch die antimykotische, bakterizide und fungizide Wirkung zahlreicher Salicylr.äurederivate. Kupfer-, Nickel-, Kobalt- und Eisenkomplexe des Salicylsäureanilids werden beansprucht als Hilfsmittel zur Wasser- und Fäulnisfestmachung von Textilien (Ind. P. 66794 und 66795) sowie zum Schutz von Holz, Stroh, Bambus und ähnlichen Cellulosematerialien (Ind. P. 83567). Ihrer Anwendung zur Bekämpfung phytopathogener Pilze an landwirtschaftlichen und gärtnerischen Kulturpflanzen, besonders von Oomyceten, standen phytotoxische Bedenken entgegen.
    Ziel der Erfindung
    Ziel der Erfindung ist die Bereitstellung neuer fungizider Mittel zur Anwendung in landwirtschaftlichen und gärtnerischen Kulturen, die in ihrer Ökonomie, Anwendungssicherheit und ihrem Rückstandsverhalten gegenüber bisher gebräuchlichen Präparaten verbessert sind, die oben erwähnten Nachteile nicht besitzen und sich insbesondere durch einen verringerten Kupfergehalt auszeichnen.
    Darlegung des Wesens und der Merkmal*) der Erfindung
    Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch die Auswahl geeigneter Liganden den Kupferkoni plex s d zu gestaltan, daß die gewünschten, verbesserten Gebrauchseigenschaften erreicht werden. Die Aufgabe wird erfindu;, jsgemäß dadurch gelöst, daß als Wirkstoffe in fungiziden Mitteln Salicylsäureanilid-^upferkomplexe der allgemeinen Formel I eingesetzt werden.
DD32482089A 1989-01-04 1989-01-04 Mittel zur bekaempfung phytopathogener pilze DD299034A5 (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0778501A1 (de) * 1995-12-04 1997-06-11 Mitsubishi Chemical Corporation Ladungssteuerungsmittel für die Entwicklung elektrostatischer Bilder, sowie Toner und Aufladungsmittel worin es ausgewendet wird
WO2003043971A1 (en) * 2001-11-19 2003-05-30 Isagro S.P.A. Compositions based on cupric salts, cupric salts and their use for controlling phytopathogens

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US8637058B2 (en) 2001-11-19 2014-01-28 Isagro S.P.A. Compositions based on cupric salts, cupric salts and their use for controlling phytopathogens

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