DD295649A5 - Verfahren zur herstellung von gummiartikeln mit fibrinolytischer depotwirkung - Google Patents

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DD295649A5
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fibrinolytic
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DD28668086A
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Inventor
Konrad Giessmann
Rolf Sourisseau
Gerhard Merkmann
Werner Hoese
Herbert Knoll
Siegfried Borgmann
Peter Knop
Werner Schunk
Hans-Peter Kloecking
Original Assignee
Gummiwerke Thueringen Gmbh
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vulkanisation von Kautschukmischungen bei Vulkanisationstemperaturen zwischen 40 und 80C, bei dem Gummiartikel mit fibrinolytischen Eigenschaften hergestellt werden. Die fibrinolytischen Eigenschaften werden durch den Einsatz von mit entsprechenden Medikamenten beladenen Molekularsieben erreicht.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gummiartikeln mit fibrinolytischer Depotwirkung auf Basis von Natur- und/oder Synthesekautschuk, die für Prothesen und implantierbare Biomaterialien Anwendung finden können.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Es ist bekannt, daß nach künstlichem Organersatz im tierischen und menschlichen Körper durch intramuskuläre Injektionen fibrinolytische Medikamente eingesetzt werden.
Ein wesentlicher Nachteil dieser Verfahrensweise ist, daß zur Aufrechterhaltung des Grenzwertes für die Ungerinnbarkeit des Blutes unter einer stetigen Kontrolle mehrmals injiziert werden muß. Die Entstehung von Thromben bzw. Embolien ist eine häufige Todesursache.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung betrifft die Entwicklung eines Verfahrens zur Herstellung von Gummiartikeln mt fibrinolytischen Eigenschaften, die nach künstlichem Organersatz im tierischen und menschlichen Körper eine kontinuierliche Dosierung von fibrinolytischen Medikamenten gewährleistet und damit die Entstehung von Thromben bzw. Embolien ausschließen soll.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Es wurde gefunden, daß bei der thermischen Vulkanisation von Kautschukmischungen auf der Basis von Natur- und/oder Synthesekautschuk, verschiedenartigen Füllstoffen, Weichmachern, Beschleunigern, Schwefel und anderen Mischungsingredienzien durch den Einsatz von mit fibrinolytischen Medikamenten beladenen Molekularsieben, ZeoTith-Fibrinolytikum-Addukte, Gummiartikel hergestellt werden können, die fibrinolytische Eigenschaften besitzen und die Entstehung von Thromben bzw. Embolien verhindern können.
Das Zeolith-Fibrinolytikum-Addukt wird der Kautschukmischung vor der Vulkanisation zugesetzt und anschließend die Gesamtmischung bei Temperaturen zwischen 4O0C und 80°C vulkanisiert.
Der Anteill an Zeolith-Fibrinolytikum-Addukt beträgt 2 bis 10Ma.-%, bezogen auf die Gesamtmischung, während der Fibrinolytika-Anteil im Zeolith-Fibrinolytikum-Addukt IO-50Ma.-% betragen soll.
Erfindungsgemäß können als Fibrinolytika Streptokinase, Urokinase und/oder Plasmin eingesetzt werden.
Als Zeolithe werden vorzugsweise synthetische kristalline Alumosilikate der Typen A, X, Y oder Gemische derselben verwendet.
Es zeigte sich, daß die fibrinolytischen Eigenschaften der Gummiartikel ausreichen, um eine Thrombolyse im strömenden Blut auszulösen und somit die Entstehung einer Thrombose bzw. Embolie nach einem künstlichen Organersatz, wie z. B. Herz, Gefäße, Endoprothesen, im tierischen und menschlichen Körper verhindern kann.
Der außerordentliche Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, daß erstmals ein Kautschukmaterial zur Verfugung steht, das eine Thrombose direkt am Fremdmaterial, d.h. an der Prothese oder am implantiertem Biomaterial, verhindert. Zum anderen zeichnet sich das bioaktive Kautschukmaterial durch eine ausgezeichnete Deootwirkung von mindestens 6 Tagen aus.
Nachfolgend erläutert ein Beispiel die erfindungsgemäße Lösung, ohne sie damit einzuschränken.
Ausführungsbeispiel
Die Kautschukmischungen wurden in einem Labormischer des Types GK4 N nach einer einheitlichen Mischvorschrift hergestellt. Das vulkametrisch-rheologische Verhalten der Mischungen wurde durch Aufnahme von Vernetzungsisothermen am Rheometer ermittelt und die physikalisch-mechanischen Kennwerte der Vulkanisate nach gültigen TGL-Prüfvorschriften bestimmt.
G u m m !werkstoff WS 01
NR elastomer:
KieselsäureK60S:
Stearinsäure:
Tetramethylthiuramdisulfid:
Schwefel:
Diphenylguanidin:
Zink-N-ethylphenyldithiocarbamat:
2,6 Ditert-butyl-4-methylphenol:
Spezialparaffin:
Zinkoxid:
Titanoxid:
Zeolith 13x/Awelysin-Addukt:
(Beladungsgrad: 50Ma.-%)
100,00 Masse-Teile 15,00 Masse-Teile 3,00 Masse-Teile 2,00 Masse-Teile 2,00 Masse-Teile 1,00 Masse-Teile 1,50 Masse-Teile 2,00 Masse-Teile 2,00 Masse-Teile 5,00 Masse-Teile 5,00 Masse-Teile 4,00 Masse-Teile
Prüfergebnisse:
Der Nachweis der biologischen Aktivität von in Werkstoffen inkorporierten Stoffen (Streptokinase) an das Außenmedium wird methodisch wie folgt geführt:
Auf Fibrin-Agar-Platten werden definierte Gummischeiben(1Omm0; 280mg) aufgelegt und fünfTage lang bei 370C aufbewahrt.
Das Ausmaß der Lyse wird in Quadratmillimeter (von zwei senkrecht aufeinanderstehenden Durchmessern der Lysezonen) ausgewiesen.
Tabelle: Fibrinolytische Aktivität nach Kontakt von Gummiwerkstoff WS01 an Fibrin-Agar-Platten
Inkubationszeit d
Fibrinolytische Aktivität
mm'
1 2 3 4
5 6
175 225 295 350 425 470
Der Gummiwerkstoff WS 01 zeigt eine von der Kontaktzeit abhängige Erhöhung der fibrinolytischen Aktivität.

Claims (5)

1. Verfahren zur Herstellung von Gummiartikeln mit fibrinolytischer Depotwirkung, welche Natur- und/oder Synthesekautschuk, Vulkanisierungsmittel, Füllstoffe, Farbstoffe, medizinische Wirkstoffe und andere Mischungsingredienzien enthalten können, gekennzeichnet dadurch, daß den Kautschukmischungen vor der Vulkanisation ein Zeolith-Fibrinolytikum-Addukt zugesetzt und die Gesamtmischung bei Temperaturen zwischen 400C und 800C vulkanisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß der Anteil an Zeolith-Fibrinolytikum-Addukt 2-10Ma.-% bezogen auf die Gesamtmischung, beträgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 2, gekennzeichnet dadurch, daß der Antithrombotika-Anteil im Zeolith-Fibrinolytikum-Addukt 10 bis 50Ma.-% beträgt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß als Fibrinolytikum Streptokinase, Urokinase, Plasmin eingesetzt werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, daß als Zeolithe synthetische Kristalline Alumosilikate der Typen A, X, Y, Mordenit oder Gemische derselben eingesetzt werden.
DD28668086A 1986-02-03 1986-02-03 Verfahren zur herstellung von gummiartikeln mit fibrinolytischer depotwirkung DD295649A5 (de)

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