DD294346A5 - Alkaliionenleitender festelektrolyt fuer gassensoren - Google Patents

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DD294346A5
DD294346A5 DD34056590A DD34056590A DD294346A5 DD 294346 A5 DD294346 A5 DD 294346A5 DD 34056590 A DD34056590 A DD 34056590A DD 34056590 A DD34056590 A DD 34056590A DD 294346 A5 DD294346 A5 DD 294346A5
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DD
German Democratic Republic
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solid electrolyte
alkali ion
ions
gas sensors
cations
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Application number
DD34056590A
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English (en)
Inventor
Ulrich Guth
Susanne Brosda
Birgit Finke
Lothar Schwarz
Hans-Heinrich Moebius
Original Assignee
Junkalor Gmbh Dessau,De
Ernst-Moritz-Arndt-Universitaet Sektion Chemie,De
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Abstract

Die Erfindung betrifft einen alkaliionenleitenden Festelektrolyten fuer Gassensoren. Er ist aus Pulvern nach keramischen Methoden hergestellt. Der Festelektrolyt wird als gasdichte Trennmembran in galvanischen Zellen mit oxoanionischen Festelektrolyten zur potentiometrischen Bestimmung von CO2, SOx oder NOx in Gasen eingesetzt. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Zusammensetzung eines Alkaliionenleiters fuer Gassensoren anzugeben, der sich nach keramischen Methoden verarbeiten laeszt und bei Temperaturen kleiner 1 200C dichtsintert und relativ grosze, rein ionische Leitfaehigkeit besitzt. Zur Loesung dieser Aufgabe wird ein Festelektrolyt auf der Basis der Verbindung M3Ln(PO4)2 mit M fuer Natrium- oder Kaliumionen und Ln fuer in Luft redoxstabile Seltenerd- oder Lanthanoidkationen angegeben, der in der Zusammensetzung so veraendert wird, dasz ein Unterschusz an M-Ionen im Kristallgitter besteht.{potentiometrische Bestimmung; gasfoermige Anhydride; CO2, SOx und NOx; galvanische Zelle; oxoanionischer Festelektrolyt; Alkaliionenleiter}

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft einen alkaliionenleitenden Festelektrolyt für Gas. ensoren, der aus Pulvern nach keramischen Methoden hergestellt ist. Der Festelektrolyt wird als gasdichte Trennmembran in galvanischen Zellen mit oxoanionischen Festelektrolyten zur potentiometrischen Bestimmung von CO2, SOx oder NOx in Gasen eingesetzt.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Bekannt ist, daß man zur potentiometrischen Bestimmung von CO2, SOx und NOx galvanische Zellen mit Körpern aus einem Carbonat, Sulfat bzw. Nitrat mit zwei räumlich voneinander entfernten Elektrodenschichten, von denen sich die eine in einem Bezugs- und die andere in einem gasdicht abgerennten Meßraum befindet, verwendet. Zwischen den Elektroden kann unter bestimmten Bedingungen eine Spannung gemessen werden, die gemäß der NERNSTschen Gleichung von den in das elektrochemische Gleichgewicht eingehenden Gaspartialdrücken abhängt. Erfahrungsgemäß verwendet man für langzeitstabile Anordnungen einen Mehrschichtelektrolyten, der zwei Halbzellen mit oxoanionischen Festelektrolyten und dazwischen eine dicht alkaliionenleitende Membran enthält. Aus elektrochemischen Gründen muß in dieser Membran das gleiche lon den Stromtransport übernehmen wie in dem oxoanionischen Festelektrolyten, wobei die Kaliumsalze auf Grund ihrer höheren Schmelztemperatur und der damit möglichen höheren Arbeitstemperatur des Sensors gegenüber den Natriumsalzen bevorzugt sind. Als Kaliumionenleiter wurden P-AI2O3 oder Mullit (EP 0078627) und K2YZr(PO4I3 vorgeschlagen. Nachteilig ist, daß sich hieraus hergestellte Festelektrolytkörper erst bei relativ hohen Temperaturen dichtsintern lassen, z. B. beträgt diese Temperatur für K2YZr(PO4I317000C. Bisher sind nur wenige reine Kaliumionenleiter mit großer Leitfähigkeit bekannt.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist ein alkaliionenleitender Festelektrolyt, der sich zur potentiometrischen Bestimmung von CO2, SOx oder NOx als dichte Trennmembran eignet und der bei vergleichsweise tiefen Temperaturen als langzeitig dichter Sinterkörper für Gassensoren einsetzbar ist.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Zusammensetzung eines Alkaliionenleitors für Gassensoren anzugeben, der sich nach keramischen Methoden verarbeiten läßt, bei Temperaturen kleiner 1200°C dichtsintert und relativ große, rsin ionische Leitfähigkeit besitzt.
Die Aufgabe wird gelöst, indem der Ansatz zur Präparation einer Verbindung gemäß der Formel M3Ln(PO4I2, in der M Kaliumoder Natriumionen und Ln in Luft redoxstabiles dreiwertiges Kation, vorzugsweise ein Seltenerd- oder Lanthanoidkation darstellen, so verändert wird, daß ein Unterschuß an M-Ionen im Gitter entsteht, und zwar indem entweder weniger M2O als der Stöchiometrie entspricht, angesetzt oder beim Ansatz das Verhältnis M3PO4 zu LnPO4 kleiner 1 gehalten oder anstelle eines Teils M2O die äquivalente Menge MeO, wobei MeO ein redoxstabiles zweiwertiges Kation, vorzugsweise ein Erdalkalikation bedeutet, eingesetzt wird,
Wie gefunden wurde, kann man den Ansatz so gestalten daß er 1 bis IOMol-% M2O enthält, also weniger als der Stöchiometrie entspricht oder daß das molare Verhältnis von M3PO4 zu LnPO4 0,90 bis 0,99 beträgt oder daß 1 bis 66 Mol-% M2O durch MeO ersetzt sind. Für Ln können auch Mischungen von zwei oder mehreren dreiwertigen Ionen eingesetzt werden.
Für Me können auch Mischungen von zwei oder mehreren zweiwertigen Ionen verwendet werden. Als Hilfsmittel zur Verbesserung mechanischer oder elektrischer Eigenschaften können bis zu 30Ma.-% M2SO4 oder Y-AI2O3 zugesetzt sein. Vorteilhaft ist, daß sich die Massen, die man den Angaben gomäß präpariert, relativ gut keramisch zu gasdichten Körpern verarbeiten lassen und im Gegensatz zu den reinen Alkaliphosphaton M3PO4 nicht hygroskopisch sind. Bei der Zusammensetzung K2197La(PO4I)189 beträgt die elektrische Leitfähigkeit bei 8130C 2,75 χ 10"4S/cm. Die größten Leitfähigkeiten werden erreicht, wenn ein Teil des Alkali- durch Erdalkaliphosphat ersetzt wird. Beispielsweise beträgt die Leitfähigkeit bei 8130C fürK2.88Sr0,oeLa(P04)21,2 x 10~2S/cm.
Ausführungsbolsplel
Die Erfindung wird nachfolgend an Präparationsbeispielen näher erläutert:
Beispiel 1
Für 5g K297La(PO4Ii199 werden 3,341 g KHCO3,1,830g La2O3, und 2,967g (NH4I2HPO4 5h in der Kugelmühle trocken miteinander vermischt und 24h bei 6000C calciniert.
Das erhaltene Sinterprodukt wird mechanisch zerkleinert und 96h bei 10500C in einer Festkörperreaktion im Platintiegel umgesetzt. Nach abermaligen mechanischen Zerkleinern lassen sich aus den erhaltenen Pulvern nach bekannten keramischen Methoden Formkörper herstellen, die sich bei 10500C gasdicht sintern lassen.
Beispiel 2
Zur Herstellung von 10g K2,4Sr0,3La(PO4)2 werden 5,352g KHCO3,3,628g La2O3,0,986g SrCO3 und 5,883g (NH4I2 HPO4 in einer Achatmühle innig vormischt und während einer ersten 24stündigen Glühung bei 600°C im Platintiegel zur Reaktion gebracht. Der Sinterkuchen wird zerkleinert und bei 1050°C 96h einer zweiten Glühung unterworfen. Nach mechanischem Zerkleinern können aus den Pulvern Formkörper hergestellt werden, die sich bei 10500C dichtsintern lassen.
Beispiel 3
Die Herstellung von 10g eines Natriumionenleiters der Zusammensetzung Na2,4Bao,3La(P04)2 mit Hilfe einer Festkörperreaktion erfolgt durch Einwaage von 2,9912g Na2CO3,1,3923g BaCO3,3,8310g La2O3 und 5,4101 g NH4H2PO4 und innigem Vermischen. Nach einer ersten Glühung über 24h bei 6000C wird der Sinterkuchen zerkleinert und nochmals 96h bei 105O0C geglüht. Ein dreistündiges trockenes Mahlen liefert ein feinkörniges Pulver, das nach Zusatz von 5 Ma.-% Y-AI2O3 als Sinterhilfsmittel verpreßt und bei 10500C und einstündiger Sinterzeit gasdichte Formkörper ergibt.

Claims (4)

1. Alkaliionenleitender Festelektrolyt für Gassensoren,der aus Pulvern nach keramischen Methoden herstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß für diese Pulver der Festelektrolyt mit der chemischen Zusammensetzung M3Ln (P0,()2 so verändert wird, daß ein Unterschuß an M-Ionen im Kristallgitter entsteht, und zwar in dem entweder weniger M2O, zwischen 1 und 10Mol-%alsderStöchiometrie entspricht, eingesetzt oder das Verhältnis M3PO4 zu LnPÜ4 zwischen 0,9 und 0,99 gehalten wird oder anstelle eines Teils M2O die äquivalente Menge MeO, zwischen 1 und 66Mol-% eingesetzt wird, wobei M Kalium- oder Natriumionen, Ln in Luft redoxstabile dreiwertige Kationen, Seltenerd- oder Lanthanoidkationen und Me redoxstabile zweiwertige Kationen, Erdalkalikationen sind.
2. Alkaliionenleitender Festelektrolyt noch Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für Ln Mischungen von zwei oder mehreren dreiwertigen Ionen eingesetzt sind.
3. Alkaliionenleitender Festelektrolyt nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß für Me Mischungen von zwei oder mehreren zweiwertigen Ionen eingesetzt sind.
4. Alkaliionenleitender Festelektrolyt nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Hilfsmittel zur Verbesserung mechanischer und elektrischer Eigenschaften M2SO4 oder Y-AI2O3 bis zu 30Ma.-% zugesetzt sind.
DD34056590A 1990-05-11 1990-05-11 Alkaliionenleitender festelektrolyt fuer gassensoren DD294346A5 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0697594A3 (de) * 1994-08-17 1998-01-21 Haldor Topsoe A/S Ionenselektive Keramikmembran

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