DD292839A5

DD292839A5 - Verfahren und vorrichtung zum sterilisieren von chirurgischen instrumenten

Info

Publication number: DD292839A5
Application number: DD90338861A
Authority: DD
Inventors: Vittorio Betti
Original assignee: ��@�K@�K@�Kk��
Priority date: 1989-03-21
Filing date: 1990-03-19
Publication date: 1991-08-14
Also published as: RU2001630C1; GB2230449B; CN1046465A; CZ136490A3; DK60090D0; JPH039760A; CN1025152C; DE3928318C2; YU54790A; DE3928318A1; ZA902022B; GB9006143D0; FR2644698B1; IL93452A; YU47768B; BR9001439A; BE1003117A5; AU5208090A; FR2644698A1; DK60090A

Abstract

Die Erfindung betrifft die Sterilisation chirurgischer Instrumente innerhalb eines Mikrowellenofens in einem Behaelter, der auf dem Boden eine Schicht aus einem ersten Material zur Aufnahme verdampfungsfaehiger Fluessigkeiten sowie eine solche Fluessigkeit aufweist. Der Behaelter hat weiterhin einen nicht hermetisch schlieszenden Deckel und/oder solche Waende, die fuer die im Behaelter vorhandenen Fluessigkeiten wenig oder nicht durchlaessig sind. Um eine vollstaendige Zerstoerung (Veraschung) der eingebrachten Instrumente zu erreichen, enthaelt der Behaelter eine Schicht aus stark die Temperatur erhoehendem und die elektromagnetische Energie von Mikrowellen aufnehmendem zweitem Material, z. B. Stahlwolle, mineralische Pulver usw. Fig. 1{Sterilisierung; Instrumente, chirurgische; Mikrowellen; Mikrowellenofen}

Description

Hierzu 1 Seite Zeichnungen

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Behandlung von chirurgischen Instrumenten und dergleichen zur Sterilisation oder völligen oder teilweisen Vernichtung, insbesondere solcher Instrumente, die besonders geeignet sind, eine Ansteckung zu verursachen oder zu übertragen, wie z. B. Nadeln, spitze Instrumente, Einwegmesser und dergleichen.

Charakteristik des bekannten Standes der Technik

Es ist bekannt, daß sich mit Mikrowellen mittels eines Magnetron hohe Temperaturen erreichen lassen. Tatsächlich bewirken die hochfrequenten elektromagnetischen Wellen bei der Einwirkung auf Substanzen bei geeigneter chemischer Struktur der Substanzen Molekularschwingungen, die eine intensive und rasche Erwärmung erzeugen.

Die Anwendung eines solchen Systems mit Mikrowellen war bisher auf industrielle oder häusliche oder besondere Zwecke beschränkt, jedoch mit Einschränkungen, die aus der jeweiligen Materialstruktur herrühren.

Es ist weiterhin bekannt, daß bakterien-, virus- und sporenerzeugende Kulturen durch die kombinierte, von Höchstfrequenzen hervorgerufene mechanisch-thermische Einwirkung zerstört werden.

Anwendungsbeschränkungen der bekannten Verfahren ergeben sich nur bei bestimmten Materialien, wenn sich Verschlechterungs- oder Schädigungsmöglichkeiten ergeben. Beispielsweise werden, wenn eiserne chirurgische Instrumente aus metallischem Material in das Mikrowellenfeld eingebracht werden, dieselben glühend und können soweit brüchig werden, bis sie die Zugfestigkeit und Härtungseigenschaften, und infolgedessen die optimalen Schneidfähigkeiten, verlieren.

Ziel der Erfindung

Es ist das Ziel der Erfindung, eine schnelle und wirksame Sterilisationsmöglichkeit metallischer chirurgischer Instrumente zu entwickeln oder veraschbare Instrumente zu veraschen.

Wesen der Erfindung Aufgabe der Erfindung ist es, mit Hilfe von Mikrowellen in ein und derselben Vorrichtung eine Sterilisation oder eine Veraschung

chirurgischer Instrumente oder dergleichen durchzuführen.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist gekennzeichnet dadurch, daß ein Behälter in einem Ofen Mikrowellen ausgesetzt wird,

aus einem Material enthält, um unter Kapillarwirkung Flüssigkeit aufzunehmen, die der thermischen und elektromagnetischen Energie der Mikrowelle ausgesetzt ist. Dabei kann der Behälter außerdem längs den Wänden und/oder im Deckel eine Schicht aus einem Material aufweisen, um Flüssigkeit unter Kapillarwirkung aufzunehmen. Durch die einwirkenden Mikrowellen des Ofens führen alle Molekularstrukturen mit Doppelpolarität intensive Schwingungsbewegungen durch, wodurch über die innere Reibung Wärme erzeugt wird. Andererseits kann der Behälter in seinem Inneren mit Materialien belegt sein, welche die elektromagnetische Energie der Mikrowellen derart aufnehmen, daß chirurgische Instrumente durch Verbrennen zu Asche zerstört werden, insbesondere Instrumente, die geeignet sind, bei nochmaliger Anwendung eine Ansteckung zu verursachen oder zu übertragen, wie z. B. spitze Instrumente, Nadeln, Einwegmesser und dergleichen. Zu diesen im Behälter befindlichen Materialien gehören beispielsweise Mineralpulver, Stahlwolle oder Aluminiumspäne.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht somit aus einem Mikrowellen erzeugenden Ofen, der mit geeigneten Mitteln zum Betrieb, zur Regelung, Sicherheit und Kontrolle ausgestattet ist, ferner einem Behälter aus widerstandsfähigem Material gegen hohe Temperaturen sowie ein Deckel ohne Versiegelung und/oder mit schwammförmigen oder porösen Wänden, welcher die im Behälter gegebenenfalls enthaltenen Flüssigkeiten zurückbehalten oder langsam durchlassen kann mit einer auf dem Boden angeordneten Schicht, vorzugsweise aus Glaskugelchen oder dergleichen; oder er enthält eine vorzugsweise pulverförmige Schicht oder dergleichen, um metallische Instrumente über Wärmeleitung zerstören zu können.

Ausführungsbeispiel

Weitere Aufgaben und Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und der Zeichnung, die schematisch und beispielhaft eine Ausführungsform der Erfindung veranschaulicht

Es zeigen

Fig. 1: einen Mikrowellen erzeugenden Ofen für die Aufnahme eines Behälters, welcher die zu sterilisierenden Instrumente

enthält; Fig. 2: im Schnitt den Behälter, auf dessen Boden sich eine Schicht aus Glas-, Kunststoff- oder Keramikkügelchen oder anderem

geeignetem Material befindet; Fig. 3: im Schnitt denselben Behälter aus schwammförmigem oder porösem Material zum Aufnehmen oder Zurückhalten vonverdampfungsfähigen Flüssigkeiten.

In den Mikrowellenofen 1 mit Zutrittsöffnung 2 und Regel-, Kontroll- und Sicherheitsvorrichtungen 3 wird der Behälter 4 mit

nicht versiegeltem Deckel 5 eingesetzt.

Dieser Behälter 4 ist aus gegen hohe Temperaturen widerstandsfähigem Material, wie Keramik, feuerfestem Gut, Glas, Pyrex

und dergleichen gefertigt und enthält auf dem Boden 6 eine Schicht aus Glaskügelchen oder anderem Material zwecks Aufnahmeoder Zurückhaltung von verdampfungsfähigen Flüssigkeiten, die sich darin ansammeln. Alternativ kann ein solcher Behälterganz oder teilweise aus schwammförmigem Material oder einem porösen Gebilde 7 hergestellt werden. Das Material muß nur

Kapillarwirkung aufweisen, um die thermische und elektromagnetische Energie der Mikrowellen aufzunehmen. Die genannte Schicht kann aus einem geschäumten Kunststoff wie Polyurethan, Polystyrol usw. oder aus hydrophilem,

synthetischem oder natürlichem Material gefertigt werden, das für Flüssigkeiten absorptionsfähig sein muß, wobei eine solche

Flüssigkeit aus Wasser oder hochsiedender wäßriger Lösung {ι. B. Glykol, höhere Alkohole usw.) oder wäßrigen Lösungen von

organischen oder anorganischen oder einfachen hydroalkoholischen Lösungen bestehen kann.

Die von den Mikrowellen beaufschlagten Instrumente unterliegen einer Erwärmung, die in Gegenwart von

verdampfungsfähigen Flüssigkeiten im Inneren des Behälters gemäßigt wird, da der sich im Inneren des Behälters bildende

Dampf als Schutzmittel für die Stoffe wirkt, die sonst schwer oder nicht sterilisierbar sind wegen der Gefahr, daß die Instrumente

durch Mikrowellenenergie zerstört werden.

Wenn dagegen in den Behälter pulverförmige Substanzen, wie Mineralpulver oder dergleichen wie Aluminiumspäne oder Stahlwolle eingebracht werden, die nicht nur die elektromagnetische Energie der Mikrowellen diffundieren lassen, sondern auch

stark die Temperatur erhöhen, dann erreicht man die vollständige Zerstörung der chirurgischen Instrumente durch Verbrennenzu Asche. So werden z. B. Nadeln, Einwegmesser und dergleichen und auch ihre gegebenenfalls noch vorhandene Schutzhülleverascht.

Das Verfahren löst die angegebene Aufgabe und bewirkt insbesondere zum einen die vollständige Sterilisation von

chirurgischen Instrumenten und dergleichen und zum anderen die vollständige Zerstörung durch Verbrennen zu Asche, wodurch

Quellen möglicher Ansteckung besonders gefährlicher Instrumente beseitigt werden. Die vorliegende Erfindung, die schematisch und beispielhaft veranschaulicht und beschrieben wurde, ist erweiterungsfähig auf

zugehörige Abwandlungen, die als solche in diesen Rahmen fallen.

Claims

1. Verfahren zur Sterilisation chirurgischer Instrumente, dadurch gekennzeichnet, daß man die chirurgischen Instrumente in einen Behälter aus gegen hohe Temperaturen widerstandsfähigem Material einbringt, der auf dem Boden entweder eine Schicht aus einem ersten Material zur Aufnahme verdampfungsfähiger Flüssigkeiten sowie eine solche Flüssigkeit aufweist oder eine Schicht aus stark die Temperatur erhöhendem und die elektromagnetische Energie von Mikrowellen aufnehmendem zweitem Material enthält, wobei der Behälter einen Deckel, nicht hermetisch abgeschlossen und/oder solche Wände aufweist, die für im Behälter gegebenenfalls enthaltene Flüssigkeiten wenig oder nicht durchlässig sind, und daß der gefüllte Behälter in einen Mikrowellenofen eingebracht und erhitzt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Material für die Flüssigkeit Kapillarwirkung erzeugende Glaskügelchen sind.

3. Vorrichtung zur Sterilisation chirurgischer Instrumente, gekennzeichnet durch einen in einem Mikrowellenofen befindlichen Behälter aus gegen hohe Temperaturen widerstandsfähigem Material, der auf dem Boden entweder eine Schicht aus einem ersten Material zur Aufnahme verdampfungsfähiger Flüssigkeiten sowie eine solche Flüssigkeit aufweist oder eine Schicht aus stark die Temperatur erhöhendem und die elektromagnetische Energie von Mikrowellen aufnehmendem zweitem Material enthält, wobei der Behälter einen Deckel ohne Versiegelung oder solche Wände aufweist die für im Behälter gegebenenfalls enthaltene Flüssigkeiten nicht oder wenig durchlässig sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Material für die Flüssigkeit Kapillarwirkung erzeugende Glaskügelchen sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände ganz oder teilweise aus einem schwammigen oder porösen Material besteht.

6. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel des Behälters auf der Innenseite aus schwammigem oder porösem Material besteht.

7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Material ein mineralisches Pulver, Aluminiumspäne oder Stahlwolle ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Instrumente geringer Masse, wie Dentalnadeln, Einwegmesser oder dergleichen direkt auf dem Boden des Behälters gelagert sind.