DD289186A7 - Flaechenmaterial fuer funkmesswirksame tarnmittel - Google Patents

Abstract

Flaechenmaterial fuer funkmeszwirksame Tarnmittel, welches Tarnaufgaben im optischen und funkmeszwirksamen Bereich uebernehmen kann und zur Tarnung militaerischer Ausruestungen und Anlagen dient und mit dem die gestellten militaerischen Aufgaben umfassend ueber einen laengeren Zeitraum erfuellt werden koennen. Mit der Erfindung wird ein Flaechenmaterial fuer funkmeszwirksame Tarnmittel erreicht, dasz eine gleichmaeszige hohe Funkmeszwirksamkeit im praktischen Gebrauch auch bei Temperaturen unterhalb 30C besitzt, verbunden mit guter Schichtenhaftung, Witterungsbestaendigkeit und hoher mechanischer Festigkeit. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung dadurch geloest, dasz zwischen zwei polymeren Deckschichten als textile Verstaerkungsschicht ein Vlies angeordnet ist, bestehend aus Polyesterfasern, die bis zu 20 * Viskosefasern enthalten koennen, und welches pro 1 cm2 Vliesflaeche 4 bis 6 nahezu kreisrunde, gleichmaeszig verteilte Perforationen mit einem Durchmesser von 0,1 bis 2 mm im Abstand von 3 bis 8 mm von Lochmitte zu Lochmitte gerechnet aufweist und beidseitig vollstaendig mit leitfaehiger Polymermasse abgedeckt ist.{Tarnmittel; Funkmesztarnung; elektrische Leitfaehigkeit; Verbundwerkstoff; Verstaerkungsschicht; Perforierung; Vlies}

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verbundmaterial im Mehrschichtaufbau, welches geeignet ist, Tarnaufgaben im optischen und Funkmeßbereich zu übernehmen und zur Tarnung militärischer Ausrüstungen und Anlagen dient.

Charakteristik des bekannten Standes der Technik

Es ist bekannt, funkmeßwirksame Tarnmittel durch Einarbeiten von Leitfähigkeitsträgern in Pulver- oder Faserform in polymere Schichten mit Oberflächenwiderständen von mindestens 5000hm herzustellen. Es ist weiterhin bekannt, derartige leitfähige Polymerschichten mit textlien Flächengebilden zu kombinieren, um insbesondere die mechanische Festigeit, das Kältebruchverhalten und die Witterungsbeständigkeit des Flächenmaterials zu verbessern.

Im DD AP F 41 H/265454-3 wird in Prinzipaufbau und Ausführungsform eine Kombination von leitfähig modifizierten Polymer und Vliesträger beschrieben, die aufgrund der nicht vollständig abgedeckten Oberfläche des Vliesträgers mit leitfähiger Polymermasse sowie dessen einseitiger Beschichtung Nachteile bezüglich Wasseraufnahme und Schichtenhaftung zwischen der leitfähigen Schicht und den nichtleitfähigen polymeren Deckschichten zeigt.

Wird anstelle des Vliesträgers der ebenfalls beschriebene Polyamid-Wirktüll in Kombination mit leitfähig ausgerüsteten Polymeren eingesetzt, ergeben sich Nachteile in einer ungleichmäßigen Polymermassenverteilung, Dickenunterschiede und daraus resultierend keine konstante Leitfähigkeit über die gesamte Fläche.

Ein diese Schichten enthaltendes Flächengebilde besitzt eine ungleichmäßige Oberfläche und einen ungenügenden Mattierungsgrad, bedingt durch das nicht vollständige Ausprägen oder Ausdrucken der Unebenheiten.

Die Kombination einer auf thermoplastischem Wege hergestellten leitfähigen Schicht nach DD GP F 41 H/240308-7 mit textlien Flächengebilden besitzt trotz der Verfestigungsfunktion des Armierungstextiis innerhalb der leitfähigen Polymerschicht eine geringe Eigenfestigkeit. Im praktischen Gebrauch eines derartig ausgerüsteten Tarnmittels treten Spannungs- und Versprödungsrisse der nichtleitfähigen polymeren Deckschichten auf, die sich teilweise auf die leitfähfge Polymerschicht übertragen. Eine Knickbelastung des Materials unter winterlichen Einsatzbedingungen ist daher unweigerlich mit Leitfähigkeitsverlusten verbunden, die sich in einer verminderten Funkmeßwirksamkeit bemerkbar machen und bei hoher Belastung zum vorzeitigen Verschleiß des Tarnmittels führen. Ein weiterer Nachteil einer derartigen Kombination ist die relativ hohe Flächenmasse von über 400g/m².

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, ein Flächenmaterial für Tarnmittel mit gleichmäßig hoher Funkmeßwirksamkeit im praktischen Gebrauch auch bei Temperaturen unterhalb -30°C mit guter Schichtenhaftung und Witterungsbeständigkeit über einen Zeitraum von mindestens zwei Jahren sowie mit hoher mechanischer Festigkeit zu schaffen.

Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung leigt die Aufgabe zugrunde, ein Flächenmaterial mit einem Verbundaufbau zu schaffen, das die Zielstellung der Erfindung erfüllt.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das funkmeßwirksame Flächenmaterail aus einem Vlies als textiler Verstärkungsschicht besteht, welches vier bis sechs nahezu kreisrunde regelmäßig verteilte Perforation pro 1 cm² Vliesfläche besitzt. Diese Perforationen besitzen einen Durchmesser von 0,1 bis 2 mm, wobei der bevorzugte Durchmesser 0,5 bis 1 mm beträgt. Der Abstand der Perforationen beträgt von Lochmitte zu Lochmitte gerechnet 3 bis 8 mm. Das Vlies selbst besteht aus Polyesterfasern, die bis zu 20Gew.-% Viskosefasern enthalten können. Zur Gewährleistung der funkmeßtarnenden Eigenschaften ist das Vlies beidseitig mit einer leitfähigen Polymerschicht bedeckt. Dabei ist es wesentlich, daß die Vliesoberfläche vollständig abgedeckt ist und keine Fasern die Polymerschicht durchdringen, um das Wasseraufnahmevermögen des Verbundes zu begrenzen.

Eine besonders hohe Haftung zwischen den leitfähigen Polymerschichten und der textlien Verstärkungsschicht wird erreicht, wenn die Perforationen des Vlieses vollständig mit leitfähigem Polymermaterial ausgefüllt sind. Damit wird gleichzeitig ein Anstieg der Funkmeßwirksumkeit übor die bei leitfähigen Einzelschichten üblichen Werte hinaus erreicht (Schirmdämpfung im Freiraum bei 10GHz 8 bis 1OdB).

In einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung ist die angenommene Oberseite des Vlieses mit 60 bis 40Gew.-% der Gesamtmasse der leitfähigen Polymerschichten und die angenommene Unterseite des Vlieses mit 40 bis 60Gew.-% der Gesamtmasse der leitfähigen Polymerschichten beschichtet.

Ausführungsbeispiel

Zwischen zwei 0,1 mm dicken PVC-Weichfolien nach DD GP C08L/217428 ist ein Vlies, z.B. FINORA FM30 des VE3 Technische Textilien Wiesenbad, bestehend aus 100% Polyesterfasern mit einer Flächenmasse von 30g/m² angeordnet. Das Vlies wird in seiner gesamten Fläche regelmäßig mit kreisrunden Perforationen mit einem Durchmesser von jeweils 1 mm in der Form versehen, daß auf 1 cm² Vliesfläche jeweils 4 Perforationen entfallen. Das Vlies ist beidseitig in gleicher Flächenmasse mit einer leitfähigen Polymermasse der Zusammensetzung 63,3 Masseteile Polyurethan T8357 (VEB Kombinat SYS Schwarzheide) 26,0 Masseteile Acetylenruß P1042S (VEB Agrochemisches Kombinat Piesteritz)

6.3 Masseteile Antimontrioxid (Fa. S.I.C.A., Chauny, Frankreich)

2.4 Masseteile PVC S6369 U10 (VEB Chemisches Kombinat Buna) 2,0 Masseteile Systol T131 (VEB Kombinat SYS Schwarzheide) in der Weise beschichtet, daß die Oberfläche des Vlieses beidseitig vollständig von der leitfähigen Polymermasse bedeckt ist. Dabei sind die Perforationen des Vlieses ebenfalls von leitfähiger Polymermasse ausgefüllt, so daß eine elektrisch leitende Verbindung zwischen der angenommenen Ober· und Unterseite des Vlieses besteht. Mit diesem Flächenmaterial werden folgende Parameter erreicht: Reißkraft nach TGL 8604,

längs: 73 N

quer: 49 N

Reißdehnung nach TGL 8604,

längs: 22%

quer: 131%

Schichtenhaftung zwischen Deckfolie und leitfähiger Polymermasse nach

TGL12972/07: 42,8N Kältebruchtemperatur nach Werkstandard ZFE S 2:

-29°C (Deckfolienbruch)

-5O⁰C (Verbunddurchbruch) Durchgangsdämpfung bei 10GHz:

9,OdB

Claims (3)

1. Flächenmaterial für funkmeßwirksame Tarnmittel, bestehend aus zwei polymeren Deckschichten, aus elektrisch leitfähigen Polymerschichten und einer textlien Verstärkungsschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die textile Verstärkungsschicht ein Vlies, bestehend aus Polyesterfasern, die bis zu 20Gew.-% Viskosefasern enthalten können, ist, welches pro 1cm² Vliesfläche 4 bis 6 nahezu kreisrunde, gleichmäßig verteilte Perforationen mit einem Durchmesser von 0,1 bis 2 mm im Abstand von 3-8 mm von Lochmitte zu Lochmitte gerechnet aufweist, und beidseitig vollständig mit einer leitfähigen Polymerschicht abgedeckt ist.

2. Flächenmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforation im Vlies vollständig mit leitfähigem Polymermaterial ausgefüllt ist.

3. Flächenmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die leitfähigen Polymerschichten in einem Verhältnis von 60 bis 40Gew.-% auf der angenommenen Oberseite von 40-60Gew.-% auf der angenommenen Unterseite des Vlieses aufgetragen sind.