DD284339A7 - Haarverfestiger - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft Haarverfestiger, die als Haarlacke, Haarfestiger und Haarfixative in Form von waeszrigen oder waeszrig-alkoholischen Loesungen, Cremes oder Gelen zur Anwendung kommen. Durch den Einsatz einer Kombination aus Staerkesirup und Kationtensid in einem Verhaeltnis von 1:0,003 bis 1:1, wovon im Finalprodukt 1 bis 30 * enthalten sein koennen, werden Haarverfestiger mit ausgezeichneten Gebrauchseigenschaften erhalten. Bei gleichzeitiger Festigung der Haare geben sie gute Nasz- und Trockenkaemmbarkeit, steigern den Glanz des Haares, sind nicht hygroskopisch und lassen sich problemlos aus dem Haar auswaschen.{Haarfestiger; Haarlack; Haarverfestiger; Haarfixativ; Filmbildner; Staerkesirup; Kationtensid; Gebrauchseigenschaften; Loesung; Creme; Gel}
Description
von Stärkesirup und Kationtensid und dem Verhältnis der beiden Komponenten zueinander lassen sich Haarlacke, Haarfestiger, Haarfixative und sonstige haarverfestigend wirkende Pflegepräparate herstellen, die als wäßrige oder wäßrig-alkoholische Lösungen, als Cremes oder als Gele vorliegen können. Das Gewichtsverhältnis von Stärkesirup und Kationtensid kann sich zwischen 1:0,003 bis 1:1 bewegen.
Stärkesirup ist eine hochviskose, farblose bis leicht gelbliche Flüssigkeit, die auch unter dem Namen Kapillar- oder Bonbonsirup bekannt ist. Der Stärkesirup besteht vorwiegend aus Dextrinen, Maltose, Glucose und Oligosacchariden, wie Isomaltose, Maltotriose, Maltotetrose und Panose. Er wird durch eine unvollständige Hydrolyse unter Druck und Säurezusatz oder auch fermentativ aus Kartoffel- oder Maisstärke gewonnen und dient zur Herstellung von Süßwaren, Marmeladen, Likören, Kunsthonig, Speisesirup usw. Auf dem Haar bildet er keine Filme, verklebt es aber beim Trocknen ohne Glanzminderung und gibt dabei Beläge, die wie Staub abfallen. Die Naß- und Trockenkämmbarkeit werden praktisch nicht beeinträchtigt. Kationtenside sind quaternierte, wasserlösliche grenzflächenaktive Verbindungen, die insbesondere haarkosmetischen Präparaten zugesetzt werden, wenn diese die Naß-und Trockenkämmbarkeit, den Glanz oder den Griff der Haare beeinträchtigen. Auch sie bilden keine festigenden Filme auf dem Haar, ziehen aber auf und vermitteln ihm Ausrüstungseffekte. Diese Eigenschaften der Kationtenside werden auch bei den Weichspülern genutzt, um die Wäsche flauschig und kuschelig zu erhalten. Es war deshalb überraschend und nicht vorauszusehen, daß eine Kombination von Stärkesirup und Kationtensid als Filmbildner eingesetzt werden kann und zu Finalprodukten mit ausgezeichneten Gebrauchseigenschaften führt. Als dafür besonders geeignet haben sich Alkyltrimethyl-, Dialkyldimethyl- und Alkyldipolyethoxymethylammoniumchloride oder Methosulfate allein oder im Gemisch erwiesen, bei denen die ihnen zugrunde liegenden Alkylreste Kettenlängen von C12 bis C20 aufweisen, gesättigt oder ungesättigt sind und die Alkyldipolyethoxymethylammoniumverbindungen bis zu 12 Mol EO enthalten können. Ein Kationtensid, das als Ausrüster in der Haarkosmetik und in Wäscheweichspüler nicht eingesetzt wird, hat sich als besonders vorteilhaft gezeigt. Es ist das Dimethylamino-essigsäure-dodecylamidochlorbenzylat, das auch unter dem Trivialnamen „Methalkoniumchlorid" bekannt ist. Es besitzt nur ungenügende ausrüstende Eigenschaften, dafür aber antimikrobiell Wirkungen, die bei der Herstellung von Desinfektionsmitteln genutzt werden.
Die erfindungsgemäß hergestellten Haarverfestiger garantieren bei gleichzeitiger Festigung eine gute Naß- und Trockenkämmbarkeit, steigern deutlich den Glanz des Haares, sind nicht hygroskopisch, lassen sich problemlos auswaschen und sind mit allen modernen Haarpflegemitteln kombinierbar und verträglich. Wie entsprechende dermatologische Untersuchungen ergeben haben, besitzen sie eine ausgezeichnete Hautverträglichkeit. Soweit erforderlich und erwünscht, können diese Präparate zusätzlich sauer eingestellt werden, übliche Additive, wie Diisopropyladipat, Polyglykole, Ethoxylate, Pflanzenauszüge, Eiweißhydrolysate, Wirkstoffe und gegebenenfalls Farbstoffe für die Herstellung von Colorfestigern, enthalten. Sie können weiter mit anderen Filmbildnern, auch polyquaternierten Verbindungen kombiniert werden oder auch Gelbildner zur Konsistenzeinstellung enthalten.
In den Ausführungsbeispielen werden die Roh- und Hilfsstoffe mit ihrem chemischen Namen benannt. Bei der produktionsmäßigen Umsetzung werden selbstverständlich die entsprechenden Handelsprodukte eingesetzt. Die Massenangaben erfolgen in Gramm. Die danach hergestellten Finalprodukte können nicht nur parfümiert und angefärbt sein, sondern auch noch andere, nicht ausdrücklich genannte, zweckdienliche Zusätze enthalten. Die Herstellung der Haarverfestiger erfolgt in bekannter Weise. Der Stärkesirup und die Kationtenside werden in der wäßrigen Phase gelöst und danach der Alkohol eingetragen. Die anderen Hilfsstoffe werden entsprechend ihrer Löslichkeit in der wäßrigen Phase oder im Alkohol gelöst bzw. angequollen und danach gemischt. Eine Erwärmung der Lösungsmittel ist nicht erforderlich. Das cremeförmige Haarfixativ wird nach bekannter Emulsionstechnologie gefertigt. Der Cetylalkohol wird aufgeschmolzen und dann mit der ebenfalls heißen Wasserphase, die den Stärkesirup und die Kationtenside enthält, emulgiert.
1. Haarlack | 10,00 |
Stärkesirup | 0,40 |
Methalkoniumchlorid | 4,00 |
Stearylpentoxethylmethylammoniumchlorid | 30,00 |
Isopropanol | 100,00 |
Wasser ad | |
2. Wetting-Gel | 30,00 |
Stärkesirup | 0,09 |
Methalkoniumchlorid | 2,50 |
Hydroxyethylmethylcellulose | 5,00 |
Polyethylenglykol-200 | 5,00 |
1,2-Propylenglykol | 100,00 |
Wasser ad | |
3. Haarfixativ,cremeförmig | 8,00 |
Stärkesirup | 0,10 |
Methalkoniumchlorid | 3,00 |
Distearyldimethylammoniumchlorid | 2,50 |
Cetylalkohol | 100,00 |
Wasser ad | |
4. Haar-und Fönwellfestiger | 3,10 |
Stärkesirup | 0,40 |
Methalkoniumchlorid | 0,50 |
Polydimethyldiallylammoniumchlorid | 0,20 |
Polyvinylalkohol | 35,00 |
Isopropanol | 100,00 |
Wasser ad | |
5. Haarkurmittel gegen Schuppen mit fettigender Wirkung | 0,50 |
Stärkesirup | 0,25 |
Methalkoniumchlorid | 0,25 |
Stearyltrimethylammoniumethosulfat | 0,20 |
Pyrithiondisulfid-Mg-Salz-Addukt | 38,00 |
Ethanol | 100,00 |
Wasser ad | |
Claims (2)
1. Haarverfestiger in Form von wäßrigen oder wäßrig-alkoholischen Lösungen, Cremes oder Gelen, gekennzeichnet dadurch, daß sie als Filmbildner 1 bis 30 Ma.-% einer Kombination aus Stärkesirup und Kationtensid im Verhältnis 1:0,003 bis 1:1 enthalten.
2. Haarverfestiger nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß als Kationtensid Methalkoniumchlorid, Alkyltrimethyl-, Dialkyldimethyl- und Alkyldipolyethoxymethylammoniumchloride oder Methosulfate allein oder im Gemisch eingesetzt werden, bei denen die ihnen zugrunde liegenden Alkylreste Kettenlängen von C12 bis C20 aufweisen, gesättigt oder ungesättigt sind und die Alkyldipolyethoxymethylammoniumverbindungen bis zu 12 Mol EO enthalten.
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft Haarverfestiger, die vorwiegend als Haarlacke, Haarfestiger und Haarfixative Anwendung finden.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Haarverfestiger sind Haarpflege- und Frisierhilfsmittel, die das Haar festigen und konditionieren, die Frisierbarkeit verbessern und die Frisur in einer bestimmten Form stabilisieren sollen. Sie umfassen eine Anzahl verschiedener Präparate, die in allen kosmetischen Anwendungsformen angeboten werden und durchaus unterschiedliche Gebrauchseigenschaften aufweisen, denn die Anwendungen und Aufgaben der Haarlacke, Haarfestiger und Haarfixative, die in Form der sog. Wetting- oder Modelliergele wieder Interesse gefunden haben, sind durchaus verschieden. Die Lacke werden auf das Haar gesprüht und sollen der Frisur für eine begrenzte Zeit Halt geben, die Festiger dagegen kommen in das feuchte Haar und sollen es für eine längere Zeit in der gelegten oder gefönten Form halten und es konditionieren. Die sog. Wetting- oder Modellierpräparate sind als Haarfixiermittel oder extrem starke Haarfestiger aufzufassen, die das Haar in jeder gewünschten Form festhalten und es strähnig binden sollen. Haarverfestigende Eigenschaften sind aber auch zusätzlich bei anderen Haarpflegemitteln erwünscht, die eigentlich nur die Physiologie des Haarbodens beeinflussen sollen, wie das bei den Haarkuren der Fall ist. Grundlage dieser haarkosmetischen Präparate ist jeweils eine spezielle Kombination geeigneter Filmbildner und Hilfsstoffe, die neben der allgemeinen dermatologischen Verträglichkeit im Präparat möglichst folgende Gebrauchseigenschaften aufweisen sollen: keine negative Beeinflussung der Kämmbarkeit des Haares im nassen und trockenen Zustand, geringe Hygroskopizität, damit die Frisur in feuchter Luft nicht verklebt oder zusammenfällt, keine merkliche Verzögerung des Trockenprozesses und gute Auswaschbarkeit mit einem Shampoo. Die sich auf dem Haar bildenden Filme müssen aber auch eine gute Transparenz besitzen, dürfen den Glanz des Haares nicht beeinträchtigen oder einen grauen Belag geben und sollen in einem gewissen Umfang widerstandsfähig gegen eine mechanische Beanspruchung sein. Es wundert nicht, daß bei solchen umfassenden Forderungen praktisch alle natürlichen Filmbildner und Hilfsstoffe, wie Isländisch Moos, Quittenkerne, Tragant, Kraya-Gummi, Alginate, Pektine, Zuckerlösungen, Gelatine, Eiweißabbauprodukte, Agar-Agar, Zein oder Dextrine ungeeignet sind und in den einschlägigen Rezepturen nur noch synthetische Polymere angeführt werden. Die am häufigsten eingesetzten Filmbildner sind offensichtlich Polyvinylpyrrolidon, Dimethylhydantoinformalshyd-Harze sowie Copolymere aus Vinylpyrrolidon und Vinylacetat, Crotonsäure und Vinylacetat, Methylvinylether und Maleinsäure oder Polymerisate aus Acrylsäuren bzw. Methacrylsäuren. Trotz des großen Fortschritts, den diese synthetischen Filmbildner gebracht haben, lassen sich mit ihnen nicht alle Gebrauchserwartungen erfüllen. Sie sind teilweise zu hygroskopisch, lassen sich ungenügend auswaschen, bewirken eine statische Aufladung der Haare nach dem Trocknen oder zeigen keine genügende Naßkämmbarkeit. Mit den Nachteilen dieser Verbindungen setzt sich das DD-WP 201105 kritisch auseinander. Besonders unangenehm wirkt sich die statische Aufladung der Haare nach Anwendung entsprechender Haarverfestiger aus. Es wurden deshalb mit hohem Syntheseaufwand kationaktive Filmbildner bereitgestellt, wie quaternierte Polyvinylpyrrolidon-Copolymere (DE-OS 2103899), mit Trimethylamin und Epichlorhydrin quaternierte Umsetzungsprodukte aus Hydroxyethylcellulose (USP 3472840 und 3876760) oder Polydialkyldiallylammoniumchloride (USP 3288770 und DE-OS 2109081). Sie beseitigen zwar den obengenannten Mangel, besitzen aber den Nachteil, daß sie additiv auf das Haar aufziehen und es zunehmend belasten. Mit den Aniontensiden der Shampoos bilden sie bei der Haarwäsche hochmolekulare, unlösliche Komplexverbindungen, die sich nur ungenügend aus dem Haar ausspülen lassen.
Ziel der Erfindung
Es ist das Ziel der Erfindung, Haarverfestiger mit hohen Gebrauchswerteigenschaften zu entwickeln, ohne daß dafür die aufwendige Synthese neuer Filmbildner erforderlich ist,
Darlegung des Wesens der Erfindung
Es bestand die Aufgabe, Haarverfestiger mit solchen verfügbaren Roh- und Hilfsstoffen zu entwickeln, daß Finalprodukte erhalten werden, die eine gute Naß- und Trockenkämmbarkeit besitzen, das Haar festigen, aber nicht additiv belasten, und sich leicht auswaschen lassen.
Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe in der Art gelöst, daß die Haarverfestiger 1 bis 30 Ma.-% einer Kombination von Stärkesirup und Kationtensid als Filmbildner enthalten. In Abhängigkeit von der Konzentration der als Filmbildner eingesetzten Kombination
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD32550688A DD284339A7 (de) | 1988-03-24 | 1988-03-24 | Haarverfestiger |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD32550688A DD284339A7 (de) | 1988-03-24 | 1988-03-24 | Haarverfestiger |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD284339A7 true DD284339A7 (de) | 1990-11-14 |
Family
ID=5606962
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DD32550688A DD284339A7 (de) | 1988-03-24 | 1988-03-24 | Haarverfestiger |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD284339A7 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2693104A1 (fr) * | 1992-07-03 | 1994-01-07 | Oreal | Composition cosmétique à base de maltodextrine pour le maintien et/ou la fixation de la coiffure. |
-
1988
- 1988-03-24 DD DD32550688A patent/DD284339A7/de unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2693104A1 (fr) * | 1992-07-03 | 1994-01-07 | Oreal | Composition cosmétique à base de maltodextrine pour le maintien et/ou la fixation de la coiffure. |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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IF04 | In force in the year 2004 |
Expiry date: 20080325 |