DD276482A1 - Verfahren zur herstellung neuer cholecystokininsequenzen - Google Patents

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DD276482A1
DD276482A1 DD32106788A DD32106788A DD276482A1 DD 276482 A1 DD276482 A1 DD 276482A1 DD 32106788 A DD32106788 A DD 32106788A DD 32106788 A DD32106788 A DD 32106788A DD 276482 A1 DD276482 A1 DD 276482A1
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Peter Henklein
Wolf-Rainer Halatsch
Rudolf Morgenstern
Heike Ronneberger
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Univ Berlin Humboldt
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung neuer Antagonisten des Cholecystokinins der Formel I, AcylTyr(SE)XGlyTrpYNHAd I,in der Acyl z. B. Asparaginsaeure, Bernsteinsaeure oder eine Schutzgruppe, wie BOC oder Z sein kann, SE einen Sulfatesterrest bedeutet, X fuer Thr, Nle, Leu oder Met und Y fuer Met, Nle, Leu, Met-Asp, Nle-Asp oder Leu-Asp stehen. L-Trp in Formel I kann durch D-Trp ersetzt sein. Anwendungsgebiete der Erfindung sind die medizinische Forschung und die pharmazeutische Industrie.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von neuartigen acylierten Cholecystokininsequenzen der allgemeinen Formel,
Acyl-Tyr(SE)-X-Gly-Trp-Y-NH-Ad,
in der Acyl einen Aminosäurerest, vorzugsweise Asparaginsäure, oder einer Carbonsäurerest, vorzugsweise Bernsteinsäure, oder eine in der Peptidchemie gebräuchliche Schutzgruppe wie t-Butyloxycayrbonyl (Boc) oder Benzyloxycarbonyl (Z) darstellt und SE einen Sulfatesterrest am Tyrosin bedeutet. X steht für einen Aminosäurerest, vorzugsweise Thr, Nie, Leu oder Met und Y für Met, Nie, Leu, Met-Asp, Nle-Asp oder Leu-Asp. Zur besseren enzymatischen Stabilität kann L-Trp durch D-Trp ersetzt worden. Derartige Peptide stellen neuartige, hochwirksame Antagonisten des Cholecystokinins dar und sind wertvolle Hilfsmittel für pharmakologische Untersuchungen. Anwendungsgebiete der Erfindung sind die medizinische Forschung und die pharmazeutische Industrie.
Charakteristik der bokannten technischen Lösungen Das gastrointestinale Peptidhormon Cholbr.ystokinin (CCK) existiert in verschiedenen molekularen Formen, unter anderem als CCK-39, CCK-33, CCK-12 und CCK-8 (v. Mutt und E. Jorpe?, Biochem. Journal 125,57 1971). Es zeigt eine Reihe wichtiger Effekte im Gastrointestinal-, Pankreas- und hepatobilären System. So stimuliert es die Gallo'iblasenkontraktion und bewirkt die Relaxation des Sphincter oddi (Übersichten siehe J.F.Morley, Life Sei. 30,479,1982
und Niebcr, K.; Henklein, P.; Ott, T. und P.Oehme Z. gesamte inn. Med. 42 (1987) 501).
Nach dem Auffinden von CCK im ZNS wurden weitere Effekte entdeckt. So spielt CCK unter anderem eine Rolle bei der Appetitsregulation, Analgesic, Ptosis oder Katalepsie. Zur pharmakologischen Untersuchung all dieoor Effekte sind Antagonisten wichtige Hilfsmittel. Die gegenwärtig bekannten Antagonisten des Cholecystokinins sind Derivate der Glutaminsäure- Proglumid - (A. L. Rovati, Minerva Medica 1967,58,3651; Macovec et al., Eur. J. Med. Chem.-cMm. Ther. 21 (1986) 9), des Tryptophane - Benzotript- (Hahne, W.F.Jensen, T; Lemp G. F.
und J. D. Gardner 1983, Proc. Natl. Acad. Sei. 78 (1987) 0304) bzw. verkürzte oder cyclische Sequenzen des Cholecystokinins (Spanarkel et al., J. Biol. Chem. 258,674611983); M. Ch. Galas Am. J. Physiol. 254, G176 (1988) sowie R. N. Freidinger et al., Proc.
19th. Europ. Peptid Syrrp. 1986 Porto Carras Griechenland, EP-PS 0132919).
Neuerdings fand man, daß 3substituierte Benzodiazepine ebenfalls peripher eine hohe antagonistische Aktivität besitzen (Chang R. U. Science 230 (1985) 177). Variationen der Substituents führten zur weiteren Wirkungsverstärkung (Evans, B. E., Proc. Natl. Acad. Sei. USA 83, (1986) 4918; US PS 4554272, USPS 4563451, US-PS 4559338, EPPS 166353, EP-PS 166354, EP-PS 167920,
EP-PS 170024).
Kürzlich wurden auf der Basis von verkürzten Sequenzen neue wirksame Antagonisten entwickelt. Alle bisher gefundenen Antagonisten auf Peptidbasis wiesen eine noch zu geringe antagnostische Aktivität auf (ICM-Werte 10"· bis 10"' Mol). Derivate des Benzodiazepine wirken nur peripher. Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, neuartige Antagonisten des Cholecystokinins auf Peptidbasis herzustellen, die eine höhere antagonistische Aktivität besitzen als die vergleichbaren bekannten Antagonisten.
Darlegung dos Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt aie Aufgabe zugrunde. Verfahren zu entwickeln, nach denen sich neuartige Sequenzen des Cholecystokinins (CCK) mit antagonistischen Eigenschaften horsteilen lossen. Die Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß C-terminal verkürzte Sequenzen synthetisiert wurden, denen die C-terminalen Aminosäuren Phenylalanin oder Phenylalanin und Asparaginsäure fehlen. Die endständige Aminosäure Y wurde in das 1 -Adamantylamid umgewandelt. Die so erhaltenen verkürzten CCK-Sequenzen zeigen überraschenderweise keinerlei agonistische Eigenschaften mehr, sind jedoch in der Lage, Cholecystokinin in Konzentrationen von 10~7 bis 10"' Mol/l zu hemmen. Die neuartigen Verbindungen wurden peptidchemisch in üblicher Weise entweder stufenweise od6r durch Fragmentkondensation unter Verwendung bekannter Schutzgruppen, beginnend vom BOC-Y-NH-Adamatyl, aufgebaut. Anschließend wird das geschützte Peptid von den Schutzgruppen befreit, acyliert und danach mit Pyridiniumacetylsulfat sulfatiert. Die Endreinigung erfolgt durch präparative HPLC an RP-18 isokratisch mit 25% Acetonitril/ 0,05n Ammoniumacetatlösung pH6,5
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsb&ispielen näher erläutert.
Ausführungtbeisplele Beispiel 1 Suc-TyrlSEI-Met-Gly-Trp-Met-Asp-NH-Adamantyl Boc-Trp-Met-OH wird mit H-Asp(otBu)-NH-Ad zum Boc-Trp-Met-Asp(Ot8u)-NH-Ad umgesetzt. Nach Abspalten der Boc- und der OtBu-Esterschutzgruppe wird dos Tripeptid H-Trp-Met-Asp-NH-Ad mit Boc-Tyr-Mot-Gly-ONB
zum Hexapeptid verlängert. Erneutes Abspalten der Boc-Schutzgruppe und Acylierung mit Bernsteinsäureanhydrid führen zum
Suc-Tyr-Met-Trp-Met-Asp-NH-Ad. Sulfatierung mit Pyridiniumacetylsulfat und Reinigung mittels präparativer HPLC 0,05n Ammoniumacetat/25% CH1CN pH0,5
liefern Suc-TyrlSEl-Met-Gly-Trp-Met-Asp-i-Adamantylamid.
Fp. 205-21 TC Ia]J0 « -42,34(C = 1,022,DMF) HPLC: SHuIe ODS-Hypersil5|Jm 2,1 x 100mm
0,01 mol H,P04/Acetonitril 28%-^2% (6 min)
Rt -2,218 einheitlich Beispiel 2 Am Isolierten Meerschweinchenileum antagonisiert Suc-TyrlSEI-Mot-Gly-Trp-Met-Asp-NH-Adamantyl die
kontraktionsauslösende Wirkung von CCK-8 kompetitiv. Bis zu einer Konzentration von 10"* Mol/l zeigte die Substanz keinerlei kontrahierende Eigenwitkung.
Der pA2-Wert von Suc-Tyr(SE)-Mot-Gly-Trp-Met-Asp-NH-Adamantyl liegt bei 7,20 ± 0,15 (n = 8).

Claims (4)

1. Verfahren zur Herstellung neuer Cholecystokininsequenzen der allgemeinen Formel I,
Acyl-Tyr(SE)-X-Gly-Trp-Y-NH-Ad I,
in der Acyl einen Aminosäurerest A oder einen Carbonsäurerest oder eine Schutzgruppe darstellt, SE für einen Sulfatesterrest am Tyrosin, X für einen Aminosäurerest B und Y für einen Aminosäurerest C stehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungen der Formel I stufenweise oder durch Fragmentkondensation aufgebaut und nach Abspaltung der Schutzgruppen acyliert und sulfatiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Synthese unter Verwendung von Schutzgruppen und beginnend von BOC-Y-NH-Adamantyl erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Aminosäurerest A vorzugsweise aus Asparaginsäure, der Carbonsäurerest vorzugsweise aus Bernsteinsäure, die Schutzgruppen z. B. aus t-Butyloxycarbonyl (BOC) oder Benzyloxycarbonyl (Z) bestehen, der Aminosäurerest B vorzugsweise für Thr, Nie, Leu oder Met und der Aminosäurerest C für Met, Nie, Leu, Met-Asp, Nle-Asp oder Leu-Asp stehen.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Verbindungen der Formel I L-Trp durch D-Trp ersetzt werden kann.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2002070546A2 (en) * 2001-03-01 2002-09-12 University Of Ulster Modified derivatives of cck-8
WO2002094873A2 (en) * 2001-05-22 2002-11-28 Bracco Imaging S.P.A. Preparation of cholecystokinin agonists and antagonists, and their therapeutic and diagnostic use

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WO2002094873A3 (en) * 2001-05-22 2003-07-24 Bracco Imaging Spa Preparation of cholecystokinin agonists and antagonists, and their therapeutic and diagnostic use

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