DD294949A5 - Neue Cholecystokininhexapeptide und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

Neue Cholecystokininhexapeptide und Verfahren zu ihrer Herstellung

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Abstract

Die Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung neuer Cholecystokininhexapeptide, die als Antagonisten des Peptidhormons Cholecystokinin (CCK) wirksam sind. Die Verbindungen werden stufenweise aus b-Phenethylamin-Derivaten aufgebaut. Nach Abspaltung der Schutzgruppen werden sie acyliert und sulfatiert. Die Anwendungsgebiete der Erfindung sind die medizinische Forschung und die pharmazeutische Industrie.{Cholecystokinin; CCK; Antagonisten; Peptidhormon; Hexapeptide; CCK-hexapeptide; b-Phenethylamin; Acylierung; Sulfatierung; Medizin; Pharmazie}

Description

Acyl-TyriSEJ-X-Gly-Trp-Y-GluNH-CHz-CHr-CeHB I,
in der Acyl einen Aminosäurerest A oder einen Carbonsäurerest oder eine Schutzgruppe darstellt, SE für einen Sulfatesterrest am Tyrosin, X für einen Aminosäurerest B und Y für Met, Nie oder Leu stehen.
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung neuer Antagonisten des Cholecystokinins der Formel I ACyHYr(SEhX-GIy-TrP-Y-GIuNH-CH2-CH2-CeH6 (D,
in der Acyl ζ. B. Asparaginsäure, Bernsteinsäure oder eine Schutzgruppe, wie Boc oder Z sein kann, SE einen Sulfatesterrest bedeutet, X für Thr, Nie, Leu oder Met und Y für Met, Nie oder Leu stehen kann.
L-Trp in Formel I kann durch D-Trp ersetzt sein. Die Anwendungsgebiete sind die medizinische Forschung und die phdarmazeutische Industrie.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen S Das gastrointestinal Peptidhormon Cholecystokinin (CCK) existiert in verschiedenen molekularen Formen, unter anderem als CCK-39, CCK-33, CCK-12 und CCK-8 (V.Mutt und E. Jorpes, Biochem.Journal 125,57. [1971]). Es zeigt eine Reihe wichtiger Effekte im Gastrointestinal-, Pankreas- und hepatobilären System. So stimuliert es die Gallenblasenkontraktion und bewirkt die Relaxation des Sphinctor oddi (Übersichten siehe J. E. Morley, Life Sei. 30,479, (1982]
und Nieber, K.; Henklein, P.; Ott, T. und P. Oehme, Z. gesamte innere Medizin, 42,501 (1987]).
Nach dem Auffinden von CCK im ZNS wurden weitere Effekte entdeckt. So spielt CCK unter anderem eine Rolle bei der Appetitsregulation, Anaige»!?. Ptosie und Katalepsie. Zur pharmakologischen Untersuchung all dieser Effekte sind Antagonisten
wichtige Hilfsmittel. Die gegenwärtig bekannten Antagonisten des Cholecystokinins sind Derivate der Glutaminsäure-
Proglumid-(A.L. Rovali, Minerva Medica 1967,583651; Macovec et al., Eur.J.Med.Chem.-chim.Ther.21,9 [1986], des Tryptophans-Benzotript-(Hahne, W.F., Jensen, T., Lemp, G.F. und J. D. Gardner Proc.Natl.Acad.Sci.78,6304 [1987]) bzw.
verkürzte oder cyclische Sequenzen des Cholecystokinins (Spanarkel et.al., J.Biol.Chom.258,6746 [1983]; M.Ch. Galas,
Am.J.Physiol.254,G176 [1988] sowie R.M. Freidinger et al., Proc.19th Europ.Peptid Symp. 1986, EP-SP0132919). Neuere Derivate des Benzodiazepine besitzen entweder peripher oder zentral eine hohe antagonistische Aktivität (M. G. Bock, J.med.Chem.31,264(1988)undV.J.Lottietal.,Europ.J.Pharm..162,273(1989). Kürzlich wurden auf der Basis von verkürzten Sequenzen neue wirksame Antagonisten entwickelt (DD272652, DD 272653 und Alle bisher gefundenen Antagonisten auf Peptidbasis wiesen eins noch zu geringe antagonistische Aktivität auf
(ICeo-Werte 10"» bis 10"8MoI).
Ziel der Erfindung ist es, neuartige Antagonisten des Cholecystokinins auf Peptidbasis herzustellen, die eine höhere antagonistische Aktivität besitzen als die vergleichbaren bekannten Antagonisten auf Peptidbasis.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung Hegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln, nach dem sich neuartige Sequenzen des Cholecystokinins (CCK) mit antagonistischen Eigenschaften herstellen lassen. Die Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß C-terniinal verkürzte Sequenzen synthetisiert wurden, denen die C-terminale Aminosäure Phenylalanin fehlt und Asparaginsäure in Position 32 durch Glutaminsäure ersetzt wird. Die endständigo Aminosäure GIu wurde in das ß-Phenethylamid (PEA) umgewandelt. Die dadurch erhaltenen verkürzten CCK-Sequenzen zeigen überraschenderweise keinerlei CCK-Eigenschaften mehr, sind aber in der Lage, CCK in Konzentrationen von 10~8-1 CT8Mol/l zu hemmen. Die Verbindungen wurden peptidchemisch in üblicherweise unter Verwendung bekannter Schutzgruppen hergestellt. Zu diesem Zweck wurde Boc-Trp-Met-Glu-PEA hergestellt, von der N-Schutzgruppe mit 2 N HCI/Eisessig befreit und mit Boc-Tyr-X-GIy-OH zum Hexapeptid umgesetzt. Das Hexapeptid Boc-Tyr-X-Gly-Trp-Y-Glu-PEA wird anschließend mit Pyridiniumacetyisuifat sulfatiert. Ein anderer Teil des Boc-geschützten Hexapeptides wird von der Boc-Schutzgruppe befreit, acyliert und anschließend mit Pyrkiiniumacetyleulfat sulfatiert.
Die endgültige Reinigung erfolgt durch RP-18-Mitteldruckchromatographie isokratisch an 25% Acetonitril/0,05N Ammoniumacotatlösung pH 6,5
Die Erfindung soll anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Beispiel 1
1. Suc-Tyr(SE)-Nle-Gly-Trp-Met-Glu-PEA
Boc-Trp-Met-OH wird mit H-GIu-PEA zum boc-Trp-Met-Glu-PEA umgesetzt. Nach Abspalten der Boc-Schutzgruppe wird das Tripeptid H-Trp-Met-Glu-PEA mit Boc-Tyr-Nle-Gly-OH mittels TBTU zum Hexapeptid verlängert. Erneutes Abspalten der Boc-Schutzgruppe und Acylierung mit Bernsteinsäureanhydrid führen zum Suc-Tyr-Nle-Gly-Trp-Met-Glu-PEA. Sulfatierung mit Pyridiniumacetyisuifat und Reinigung mittels präparativer HPLC 0,05n Ammoniumacetat/25% Acetonitril pH 6,5 liefern Suc-Tyr(SE)-Nle-Gly-Trp-Met-Glu-PEA
Schm. Bereich: 180-205"C HPLC: SäuleVydacRP18 15-20Mm,4,6mm i.D. χ 250mm A2000ml 0,025MNH4ACpHe1O + 700ml Methanol
B = Methanol
Fließgeschw. 2 ml/min, Gradient 10% B-50% in 80min
Rt = 32,9 min
2. Boc-Tyr(SE)-Nle-Gly-Trp-Met-Glu-PEA Fp250-253°C
HPLC: Laufmittel u. Säule wie Bsp. 1, Gradient 35% B-60% B in 30 min Rt -14,1
Beispiel 2
Am isolierten Meerschweinchenileum antagonisieren Suc-Tyr(SE)Nle-Gly-Trp-Met-Glu-PEAm und Boc-Tyr(SE)-Nle-Gly-Trp-Met-Glu-PEA(2> die kontraktionsauslösende Wirkung von CCK-8 kompetitiv. Die Substanzen zeigten bie zu einer Konzentration von 10"8MoI keine kontrahierende Eigenwirkung. Die pA2-Werte für 1 betragen 7,54 ± 0,27 (n - 6) und für 2 8,08 ± 0,43 (n = 7).

Claims (4)

1. Verfahren zur Herstellung neuer Cholecystokininhexapeptide der allgemeinen Formel I,
Acyl-Tyr(SE^X-Gly--Trp-Y-GluNH-CH2-CHr-C6HB I,
in der Acyl einen Aminosäurerest A oder einen Carbonsäurerest oder eine Schutzgruppe darstellt, SE für einen Sulfatesterrest am Tyrosin, X für einen Aminosäurerest B und Y für Met, Nie oder Leu stehen, dadurch gekennzeichnet, daß vom ß-Phenethylamin (PEA) das Derivat Boc-Trp-Y-GluPEA hergestellt, von der N-Schutzgruppe befreit, mit Boc-Tyr-X-Gly-ONB zu den Hexapeptiden Boc-Tyr-X-Gly-Trp-Y-GluPEA umgesetzt, die von der Schutzgruppe befreit, dann acyliert und anschließend sulfatiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aminosäurerest A vorzugsweise aus Asparaginsäure, der Carbonsäurerest vorzugsweise aus Bernsteinsäure, die Schutzgruppe ζ. Β. aus t-Butyloxycarbonyl (BOC) oder Benzyloxycarbonyl (Z) bestehen und der Aminosäurerest B vorzugsweise Thr, Nie, Leu oder Met bedeutet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Verbindungen der Formel I L-Trp durch D-Trp ersetzt werden kann.
4. Neue Cholecystokininhexapeptide der allgemeinen Formel I,

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