DD271878A1

DD271878A1 - Walzenabdichtung

Info

Publication number: DD271878A1
Application number: DD31564788A
Authority: DD
Inventors: Klaus Kalettka; Max Sylvester
Original assignee: Zemag Zeitz Eisengiesserei Und
Priority date: 1988-05-11
Filing date: 1988-05-11
Publication date: 1989-09-20

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Lamellenpaket als Abdichtelement an den Stirnflaechen von Walzenpressen oder Walzenmuehlen, wo feinkoernige Produkte verarbeitet werden und eine Abdichtung des Walzeneinzugsraumes notwendig ist. Das wird erfindungsgemaess dadurch erreicht, dass das herzfoermige flexible Lamellenpaket in die umlaufenden Nuten der Walzen eingelagert wird und bei verschiedenen Bewegungen der beiden Walzen zueinander das Lemellenpaket, auch aufgrund der Anordnung der Verankerung, sich den veraenderten Bedingungen anpassen kann und dabei die hohe Effektivitaet der Abdichtung weitgehend erhalten bleibt. Die Erfindung ist geeignet fuer Zweiwalzensysteme mit besonders breiten Walzenballen, grossen relativen Walzenverschiebungen und schwierig kompaktierfaehigen Produkten.

Description

Hierzu 2 Seiten Zeichnungen

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Walzenabdichtung für Walzenpressen und Walzenmühlen, mit denen feinkörnige Produkte zwischen 2 Walzen kompaktiert oder grobkörnige Produkte zerkleinert werden und dabei ?in Ausweichen des Produktes an den Stirnseiten des Walzenballens verhindert werden soll.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Im allgemeinen sind Herzstücke so ausgeführt, daß sie an den Stirnseiten der Walzenballen anliegen oder in umlaufende Nuten eintauchen, die in der Nähe der Stirnseiten angeordnet sind. Aufgrund der hohen Labyrinthwirkung wird die Anordnung von Nuten mit Herzstück in den meisten Fäden vorgezogen. Besonders bei breiten Walzenballen können durch ungleichmäßige Beschickung oder durch unterschiedliche Korngrößen Verkantungen der Walzenballen entstehen. Außerdem ist noch zu berücksichtigen, daß ein bestimmter Axialvorsatz aufgrund des Axialspiels der Walzenlagerung und den Fertigungstoleranzen nicht vermeidbar ist.

Unter diesen Bedingungen werden starre Herzstücke verklemmt, was zu einem hohen Reibverschleiß besonders an der Seite der Loswalze führt und einen kurzfristigen Austausch erforderlich macht. Herzstücke aus nichtmetallischen elastischen Werkstoffen, wie Gummi, Plast oder ähnliches, werden kurzfristig abgerieben und damit wirkungslos. Nicht unbedeutend ist außerdem, daß durch das Austreiben der Luft beim Kompaktierprozeß eine Beanspruchung der Herzstücke durch Prallverschleiß erfolgt. Es sind auch solche Abdichtelemente an Zweiwalzensystemer. bekannt, die entweder von außen nachstellbar sind oder die Nachstellbarkeit durch Zusatzkräfte selbsttätig gewährleistet wird. Außer den bereits genannten Nachteilen bezüglich der Flexibilität und dem Verschleiß ist hier mit einem höheren Kostenaufwand zu rechnen. Der Wirkungsgrad dieser Abdichtungen beeinflußt um so mehr den Kompaktierprozeß, je feiner das zu verarbeitende Produkt ist. Unter bestimmten Bedingungen kann es sogar zur Unterbrechung dieses Prozesses kommen.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, eine Merzstückabdichtung für ein Zweiwalzensystem so auszuführen, daß der Reib- und Prallverschleiß der Herzstück' jei mechanischer Belastung vermindert, demzufolge die Standzeit verbessert und die Effektivität der Verarbeitung dos Produkten erhöht wird.

Darlegung des Wesens der Erfindung Erfindungsgemäß wird die Aufgabt dadurch gelöst, daß die Herzstückverdichtung als Lamellenpaket ausgebildet wird, die

einzelnen Lamellen auf Distanz gehalten werden und bei Versatz der Walzen das Lamellenpaket sich anpassen kann.

Entsprechend der Belastung des Lamellenpaketes werden die Dicke der einzelnen Lamellen und die Elastizität des Werkstoffes

ausgewählt.

Außerdem werden die einzelnen Lamellenbleche radial strahlenförmig aber versetzt geschlitzt, was die Anpassung des Lamellenpaketes bei Walzenversatz begünstigt. Der Wirkungsgrad der Lamellenabdichtung gegenüber biner Abdichtung aus einem massiven Körper wird dadurch erhöht, daß

die Zwischenräume der Lamellenbleche als Beruhigungsräume für das austretende Luft-Staub-Gemisch wirksam werden.

Ausführungsbeispiol

Die Erfindung soll an den nachstehenden Beispielen näher erläutert werden. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigt:

Fig. 1: Lamellenpaket mit Walzen Fig.2: Verankerung Lamellenpaket Fig. 3: Lamellenpaket bei Nullstellung der Walzen Fig.4: Lamellenpaket bei Walzenversatz. Die Walzenabdichtung, vorzugsweise zur Abdichtung von körnigen Produkten an den Stirnseiten der Walzenballen dorWalzen 1

und 2, bfesteht aus den Lamellen 3 mit Schlitzen 9, Zwischenringe 4, Buchse 5, Schraube 6, Mutter 7 und Herzblech 8.

In Fig. 1 ist ein Zweiwalzensystem dargestellt, wobei die Walze 1 ohne jedoch die Walze 2 mit axialer und radialer Abweichung

arbeitet.

Die in der Regel symmetrisch ausgeführten Lamellenbleche 3 werden von einer seitlich am Walzenballen angeordneten Nut

aufgenommen.

Die Lamellenbleche sind so ausgeführt, daß der Radius größer ist als der Nutgrunddurchmesser der Walzen und damit keine Reibung im Nutgrund der Walzen entstehen kann. Auf der Seite der Walze 2 sind die Lamellenbleche am Radius strahlenförmig geschlitzt, wobei die Schlitze der einzelnen. Lamellenbleche zueinander versetzt ausgeführt sind. Während aus Fig. 1 die symmetrische Lage der Befestigung der Lamellenbleche erkennbar ist, soll entsprechend Fig. 2 das Funktionsprinzip und die Befestigunn des Lamollenpaketes erläutert

werden.

Das Lamellenpaket, bestehend aus den einzelnen Lamellen 3 und den Zwischenringen 4, wird von der Buchse 5 aufgenommen

und gemeinsam mittels Schraube 6 und Mutter 7 am Herzblech 8 befestigt.

Durch die Buchse 5 wird die maximale Breite des Lamellenpaketes begrenzt. Die einzelnen Lamellen 3 sowie die Zwischenringe 4

sind lose auf der Buchse 5 angeordnet. Die Zwischenringe 4 bestehen aus einem elastischen Material, das eine Verminderungder Breite des Lamellenpaketes sowie die Schrägstellung der einzelnen Lamellen 3 zueinander und eine Rückstellung in die

Urspiungslage ermöglicht. Die Zwischenräume der Lamellen sind gleichzeitig als Beruhigungsräume für das abzudichtende Medium ausgebildet. Fig. 3 zeigt die Nullstellung des Lamellenpaketes bei idealer Stellung der Walzen zueinander, was in der Regel nur im Leerlauf der Walzen möglich ist. Die ungünstigste Abweichung der beiden Walzen zueinander ist aus Fig.4 ersichtlich. Die radiale Abweichung ist erforderlich aufgrund einer elastischen und gleichförmigen Belastung der Walze 2, während die

axiale Abweichung im wesentlichen durch die Schräglage der Walze 2 verursacht wird. Das Lamellenpaket mit loseangeordneten Lamellen ist in der Lage, sich diesen Abweichungen anzupassen.

Damit wird ein hoher Wirkungsgrad bei der Abdichtung des Walzeneinzugsraumes erzielt, was sich besonders vorteilhaft bei Schüttgütern mit geringer Dichte und hohem Gasanteil auswirkt.

Claims

1. Walzenabdichtung, vorzugsweise für Walzenpressen oder Walzenmühlen mit 2 Walzen, bei denen mindestens 1 Walze nicht starr angeordnet und das Aufgabe- oder Fertigprodukt feinkörnig ist, zur Abdichtung an den Stirnseiten von Walzenballen, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtung als Lamellenpaket mit mindestens 3 Einzellamellen (3) und mindestens 2 elastischen Zwischenringen (4) ausgeführt ist.

2. Walzenabdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der einzelnen Lamellen (3) und Zwischenglieder in einer Linie erfolgt und diese Verankerung gleichzeitig als Schwenkachse ausgebildet ist.

3. Walzenabdichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellenbleche (3) an den Radien mit strahlenförmig angeordneten Schlitzen (9) versehen sind und die Lamellenbleche (3) im Paket so angeordnet werden, daß die Schlitze (9) zueinander radial versetzt angeordnet werden und keine feste Verbindung zueinander haben.

4. Walzonabdichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung der Lamellen (3) und Zwischenringe (4) lose auf Buchsen (5) erfolgt und die Buchsenbreite die maximale Breite des Lamellenpaketes bestimmt.

5. Walzenabdichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmebohrungen der Lamellen (3) als Langlöcher in Richtung der Walzenbewegungen erweitert sind.

6. WaJzenabdichtung nach Anspruch 1 bis b, dadurch gekennzeichnet, daß das Lamellenpaket in der Vertikalebene geteilt ausgeführt ist und an der Teilstelle die Lamellen (3) so angeordnet werden, daß sie sich überlappen.