DD259847A1 - Verfahren zur reinigung von technischen allylalkylammoniumchloridloesungen - Google Patents

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DD259847A1 DD30191887A DD30191887A DD259847A1 DD 259847 A1 DD259847 A1 DD 259847A1 DD 30191887 A DD30191887 A DD 30191887A DD 30191887 A DD30191887 A DD 30191887A DD 259847 A1 DD259847 A1 DD 259847A1
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allyl
allyl chloride
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Detlef Ballschuh
Roland Ohme
Horst Seibt
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Akad Wissenschaften Ddr
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Reinigungsverfahren zur Entfernung von ueberschuessigen Alkylierungsmitteln aus technischen Allylalkylammoniumchloridloesungen, welche als tensidartige Zwischenprodukte hauptsaechlich zur Herstellung von Sulfobetainen dienen. Erfindungsgemaess werden Allylalkylammoniumchloridloesungen der allgemeinen Formel I (z. B. R3Alkylreste mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen), welche aus technischen tertiaeren Fettaminen und technischem Allylchlorid leicht zugaenglich sind, von unumgesetzten Spuren des toxischen Allylchlorids sowie isomerer Chlorpropene befreit, indem man derartige Loesungen im p H-Wertbereich von 6 bis 9,5 und Temperaturen oberhalb von 70C mit Sulfit behandelt und die toxischen Chlorkohlenwasserstoffspuren in harmlose Alkylsulfonate ueberfuehrt. Formel I

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung · . · .
Die Erfindung betrifft ein einfaches Reinigungsverfahren zur Entfernung von überschüssigen bzw. sich als Verunreinigung angereicherten Alkylierungsmitteln, wie Allylchlorid und die im technischen Allylchlorid herstellungsbedingt enthaltenen isomeren Chlorpropene, aus wäßrigen Lösungen von technischen Allylalkylamrnoniumchloridlösungen der allgemeinen Formel I (
R 2 N +- CH2 - CR4 = CH2 Cl
R3 ,
in welcher
R1 und R2 unabhängig voneinander Allyl-, Methallyl-, niedere Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Oxyalkylenreste mit 1 bis
20 Ethylenoxid'/Propylenoxideinheiten; R3 Allyl-, Methallyl-, ein geradkettiger oder verzweigter Alkylrest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, der in der
Kohlenstoff kette die Gruppen-NH-CO-oder-CO-NH- enthalten kann und R4 Wasserstoff oderden Methylrest bedeuten.
Wäßrige AHylalkylammoniumchloridlösungen sind wichtige Zwischenprodukte hauptsächlich für die Herstellung von Sulfobetainen.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik -
Es ist allgemein bekannt, Allylalkylammoniumchloride der allgemeinen Formel I durch Umsetzung von tertiären Fettaminen mit Allylchlorid (DD-PS 154443) zu erhalten. Für die Herstellung derartiger Allylalkylammoniumchloride im technischen Maßstab kommen aus ökonomischen Erwägungen naturgemäß auch nur technische Ausgangsprodukte in Frage. Der Zwang des Einsatzes technischer Chemikalien bringt nun eine Reihe von Nachteilen und Schwierigkeiten mit sich. So werden beispielsweise zur Herstellung von tertiären oxethylierten Fettaminen primäre technische Fettamine eingesetzt, welche ihrerseits aus Tierkörperfettsäuren durch Reproduktion von Amid- bzw. Nitri!Zwischenstufen gewonnen werden. Diese stellen hinsichtlich der Länge des Kohlenwasserstoffrestes Vielkomponentengemische dar, wobei aber der Schwerpunkt bei 16 bis 18 Kohlenstoffatomen liegt. Ferner enthalten diese primären Fettamine, durch eine Nebenreaktion bei der Hydrierung bedingt, langkettige sekundäre Fettamine (R2NH) als Nebenprodukte. Durch Oxethylierung dieser technischen Fettamine unter den technisch üblichen Bedingungen erweitert sich die Zahl der Reaktionsprodukte, da der Oxethylierungsgrad einen statistischen Mittelwert darstellt und sowohl mehr als auch weniger Ethylenoxid angelagert wird.
Auch zur Herstellung von tertiären Aminen, wie Ν,Ν-Dialkylglycirtamiden aus Ν,Ν-Dialkylaminoessigsäure und Fettaminen nach DD-PS 217513 werden technische Amine mit Alkylkettenlängen von 7 bis 22 Kohlenstoffatomen eingesetzt. Bei der Alkylierung solcher technischer Fettamingemische mit z. B. Allylchlorid stellt man fest, daß beispielsweise bei Einsatz oxethylierter Fettamine nicht der gesamte durch Perchlorsäuretitration erfaßbare tertiäre Stickstoffanteil allylierbar ist oder bei anderen technischen tertiären Fettaminen durch den methodischen Fehler der Erfassung des Stickstoffanteils gegebenenfalls überschüssiges Alkylierungsmittel im resultierenden Allylalkylammoniumsalz verbleiben kann.
Technisches Allylchlorid, welches durch Heißchlorierung von Propen gewonnen wird und als Handelsware durchschnittlich 97 bis 98%ig an Allylchlorid ist, enthält herstellungsbedingtgeringe Mengen an isomeren Chlorpropenen, wie 2-Chlor-1-propen undcis/trans 1-Chlor-1-propen neben wenig n-Propylchlorid und Spuren 3,3-Dichlor-1-propen. (H. Rassaert, D. Witzel in UllmannsEncyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 9, S.466ff., Verlag Chemie GmbH, 1975). Bei der Allylierung der technischen tertiären Fettamine mit technischem Allylchlorid zu den entsprechenden Allylalkylammoniumchloriden ist aus den oben genannten Gründen und bei natürlichen Schwankungen der Produktqualität der Ausgangsprodukte stets damit zu rechnen, daß Anteile von Allylchlorid sowie die isomeren Chlorpropene, welche sich wegen der geringen Reaktivität gegenüber dem Allylchlorid anreichern können, im Reaktionsprodukt verbleiben. Da Allylchlorid (auch Methallylchlorid) zu den starken Alkylantien zählt, also ein im hohen Grad toxisches Produkt darstellt und auch in seiner resorptiven Wirkung zu einem dertoxischsten aliphatischen Chlorkohlenwasserstoffe zählt (H. Oettel in Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 9, S. 489, Verlag Chemie GmbH, 1975), muß gewährleistet werden, daß man bei der Weiterverarbeitung der Aliylalkylammoniumchloridez. B. zu Sulfobetainen nach den DDtPS 154443,225990 und 225991 allylchloridfreie Produkte erhält.
Reine Sulfobetaine sind wiederum die notwendige Voraussetzung für deren Einsatz in Kosmetika, textlien Hilfsmitteln wie Wäscheweichspüler oder gar zur Gewinnung von Impfstoffen. Aus US-PS 2923701 sowie der US-PS 3472740 und der DD-PS 128392 ist zwar die Entfernung von überschüssigem Alkylierungsmittel und weiteren Verunreinigungen bei der Herstellung nichttensidartigerDiallyidialkylammoniumsalzen/z. B. DimethyldiallylammoniumchJorid, durch Einengen der Reaktionslösung unter vermindertem Druck und durch Wasserdampfdestillation bekannt.
Die Übertragung dieser Verfahrensweise auf tensidartigeAllylalkylammoniumsalzlösungen der allgemeinen Formel I gelingt wegen des Überschäumens solcher Lösungen nicht. Auch das Einengen der Reaktionslösung unter Normaldruck führt nicht zum Erfolg, da das verbleibende Alkylierungsmittel von der tensidartigenAllylalkylammoniumsalzlösnng vollständig solubilisiert ist.
Ziel der Erfindung
Es ist das Ziel der Erfindung, zur Herstellung von Allylalkylammoniumchloridlösungen aus technisch verfügbarem tertiärem Fettamin und technischem Allylchlorid den Nachteil zu überwinden, daß die Reaktionslösungen nach der Quatemisierung wegen der unvollständigen Allylierbarkeit oder infolge von natürlichen Schwankungen der Ausgangsproduktqualität der technischen tertiären Fettamine noch unumgesetztes Allylchlorid enthalten.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zu entwickeln, welches es gestattet, aus technischen tertiären Fettaminen und technischem Allylchlorid Allylalkylammoniumchloridlösungen herzustellen, welche kein unumgesetztes Allylchlorid bzw. angereicherte isomere Chlorpropene enthalten.
Erfindungsgemäß werden technische tertiäre Fettamine mit der erforderlichen Menge an technischem Allylchlorid, welches als Verunreinigungen geringe Mengen von isomeren Chlorpropenen enthält, in wäßriger Lösung bei Reaktionstemperaturen zwischen 45 und 900C zu Allylalkylammoniumchloridlösungen der allgemeinen Formel I, in der R1, R2, R3 und R4 die oben genannten Bedeutungen haben, umgesetzt und unumgesetztes Allylchlorid sowie isomere Chlorpropene durch Zusatz einer gesättigten Sulfitlösung zur Reaktionslösung im pH-Bereich 6 bis 9,5 bei Temperaturen oberhalb von 700C zu Allylsulfonat und dessen Isomeren umgewandelt.
Überraschend ist dabei auch der Befund, daß sich geringe Spuren an solubilisiertem Allylchlorid sowie die isomeren Chlorpropene in der konzentrierten tensidischen Lösung so leicht und vollständig durch Sulfite entfernen lassen.
Allylsulfonat seinerseits wird dann im Zuge einer Umsetzung der Allylalkylammoniumchloride zu Sulfobetainen ebenfalls leicht zu den Propandisulfonaten bzw. Propantrisulfonaten umgesetzt (vgl. DD-PS 225992).
Niedergliedrige Alkansulfonsäuren gelten allgemein als Verbindungen, die keine spezifische Toxizität oder wie im Fall der 3-Hydroxy-propan-i-sulfonsäure keine charakteristische toxische Wirkung aufweisen (H. Oettel in Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 7, S.201, Verlag Chemie GmbH, 1975).
Da die Allylierung eines z. B. technischen oxethylierten Fettamins nicht vollständig verläuft, wie der durch Perchlorsäure erfaßbare tertiäre Stickstoffanteil ausweist, müßte ein großer Überschuß an Allylchlorid durch Umsetzung mit Sulfit beseitigt werden, was jedoch unökonomisch wäre.
Deshalb bestimmt man zunächst den Allylierungsgrad des einzusetzenden technischen tertiären Fettamins, wozu man folgendermaßen verfährt. Von einer repräsentativen Probe des Fettamins wird zunächst durch Perchlorsäuretitration durch Bestimmung des tertiären Stickstoffanteils das Durchschnittsmolekulargewicht ermittelt. Durch Umsetzung von 1 Mol des tertiären Fettamins mit 1 Mol technischem Allylchlorid zum Allylalkylammoniumchlorid wird nachfolgend das unumgesetzte Allylchlorid durch Zugabe von 0,5 Mol Sulfit zu Allyfsulfonat umgewandelt sowie durch Rücktitration mit eingestellter Jodlösung der unumgesetzte Sulfitanteil und damit der Allylierungsgrad des technischen tertiären Fettamins bestimmt. Der Allylierungsgrad eines technischen oxethylierten Fettamins beträgt 85 Mol-% technisches Allylchlorid (vgl. Beispiel 1). Der Allylchloridnachweis bzw. dessen Abwesenheit in einem Alkylierungsansatz erfolgt am einfachsten durch die gaschromatographische Untersuchung einer analytischen Probe der Reaktionslösung.
Die Mengen an eingesetztem Sulfit für die Beseitigung überschüssigen Allylchlorids sollte in der Regel 0,1 Mol SO3 pro Mol umgesetztes Amin betragen. Geringere Mengen würden die Umsatzgeschwindigkeit sowie die Pufferkapazität der Reaktionslösung verringern, während größere Mengen diese zwar erhöhen, doch dann auch in der Endlösung verbleiben. Der
günstigste pH-Wertbereich für die Umsetzung von Allylchloridresten liegt zwischen 6 bis 9,5, da hier die schnellste Umsetzung erfolgt. Niedrige pH-Werte verlangsamen die Umsetzung bzw. bringen sie zum Stillstand, da durch gebildetes Hydrogensulfit unter diesen Bedingungen keine Umsetzung erfolgt. Höhere pH-Werte führen vorwiegend zur Hydrolyse des Allylchlorids bzw. zur teilweisen Zersetzung des Allylalkylammoniumsalzes. Die Realctionstemperatur sollte zweckmäßig bei >70°C liegen, da ohnehin durch die Allylierung des tertiären Fettamins gegen Ende der Reaktion dieser Temperaturbereich erreicht ist und hier in 60 bis 90 Minuten eine schnelle Umsetzung ermöglicht wird.
Die obere Reaktionstemperaturgrenze sollte unterhalb des Siedepunktes der Reaktionsmischung liegen, um ein Überschäumen der Lösung zu vermeiden.
Das überschüssige in der Reaktionslösung verbleibende Sulfit stört bei der Umwandlung der Allylalkylammoniumchloride in Sulfobetaine nicht, da das Sulfit in diesem Falle zum Bestandteil des Reaktionssystems wird.
Deshalb ist die erfindungsgemäße Methode zur Entfernung von Alkylierungsmittelresten mit Sulfit als besonders wirtschaftlich anzusehen.
Folgende Beispiele solieivdie Erfindung näher erläutern.
Ausf ü hru ngsbeispiele
Beispiel 1
Bestimmung des Allylierungsgrades von technischem Hexadecyl/Octadecyi-bisfpolyoxyethylenl-amin durch Umsetzung mit technischem Allylchlorid zu Allyl-hexadecyl/octadecyl-bis(polyoxyethylen)-ammoniumchlorid (R1 = (CH2-CH2O)nH; R2 = (CH2-CH2O)1nH; η + m = 3; R3 = Ci6H33ZC13H37; R4 .= H in der allgemeinen Formel I)
Durch Perchlorsäuretitration in Eisessig wird der protonierbare Gesamtstickstoffgehalt einer Probe von technischem tertiären Hexadecyl/Octadecyl-bislpolyoxyethylenl-aminf= Präwozell 1618/3, welches die Handelsbezeichnung für ein im Kombinat VEB Chemische Werke Buna aus technischem primärem Fettamin und Ethylenoxid hergestelltes Produkt ist) bestimmt und daraus die summarische durchschnittliche Formel C17H35NH2 + 3,0 (-CH2-CH2-O-) mit387,6g/Mol berechnet. In einem 2,51 Sulfierkolben, der mit einem Intensivkühler, Rührer, Thermometer, Tropftrichter und Einstabglaselekrode ausgerüstet ist, werden 387,6g (1 Mol) technisches Hexadecyl/Octadecyl-bislpolyoxethyleni-amin, 900g Wasser, 1 g Natriumbromid (Allyiierungskatalysator) und 76,53g (1 Mol) technisches Allylchlorid (97,5% Allylchlorid neben 2,5% isomerer Chlorpropene) vorgelegt und unter Rühren und Erwärmen miteinander umgesetzt. Zunächst erwärmt man die Mischung auf 500C bis nach Abklingen der Hauptreaktion die Temperatur allmählich weiter gesteigert wird bis sich der pH-Wert der reagierenden Mischung auf ungefähr 6 erniedrigt hat. Nun tropft man 315,1 g (0,5 Mol) 20%ige Natriumsulfitlösung hinzu, erhöht die Reaktionstemperatur weiter bis auf 80 bis 85 °C und hält diese schließlich für weitere 90 Minuten in diesem Temperaturbereich. Erfahrungsgemäß lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt weder Allylchlorid noch die isomeren Chlorpropene gaschromatographisch nachweisen. Durch Rücktitration einer abgekühlten Probe kann nun mit eingestellter n/10 Jodlösung der unumgesetzte Sulfitanteil (0,35MoI) bestimmt werden. Der daraus errechenbare Allylierungsgrad beträgt 85 Mol-% technisch es Allylchlorid.
Beispiel 2
Allyl-hexadecyl/octadecy!-bis(polyoxyethylen)-ammoniumchlorid
(R'' = (CH2-CH2O)nH; R2 = (CH2-CH2O)1nH; η + m = 3;
R3 = CieH33/Ci8H37; R4 = H in der allgemeinen Formel I) ..
durch Umsetzung von technischem Hexadecyl/Octadecyl-bis-fpolyoxyethylent-amin (Allylierungsgrad: 85 Mol-% technisches Allylchlorid — vgl. Beispiel 1) mit technischem Allylchlorid .
Itteinem handelsüblich ausgerüsteten 5 m3 Rührkessel werden zu 1170kg Leitungswasser 504kg (1 300 Mol) geschmolzenes (bei etwa 4O0C) technisches Hexadecyl/Octadecyl-bisipolyoxyethylenJ-amin unter Rühren hinzugefügt und danach mit 84,53kg (1105 Mol, entsprechend 85Mol%) technischem Allylchlorid und 1 kg Natriumbromid (Allyiierungskatalysator) versetzt. Man heizt mit Dampf an und regelt nach Erreichen eines gelinden Allylchloridrückflusses im Steigrohr der Destillationsbrücke, was bei einer Sumpftemperatur von etwa 500C der Fall ist, das Dampfventil so ein, daß bei fortschreitender Temperaturerhöhung die Rückflußrate konstant bleibt. Nach Erreichen einer Reaktionstemperatur von 67 0C vermindert sich der Anteil von rückgekühltem Allylchlorid deutlich, so daß bei einer Steigerung der Temperatur auf 770C und schließlich schnell auf 850C kein rückfließendes Allylchlorid beobachtet wird. Jedoch konnten zu diesem Zeitpunkt an einer Probe noch gaschromatographisch Allylchlorid bzw. isomere Chlorpropene nachgewiesen werden.
Der pH-Wert der Lösung war auf 5,8 abgefallen. Durch Zugabe von 33%iger Natronlauge wird der pH-Wert auf etwa 7 eingestellt.
Nach Hinzufügen von 16,4kg (0,1 Mol/Mol Amin) Natriumsulfit, welches man vorher in 100kg Wasser gelöst hatte, hält man für ca. eine Stunde die Reaktionstemperatur bei 850C, wonach kein Allylchlorid oder isomere Chlorpropene mehr nachweisbar sind.
Die Reaktionslösüng, welche noch unumgesetztes Natriumsulfat enthält, kann im Falle der Weiterverarbeitung zu Sulfobetainen ohne weitere Reinigungsaperationen direkt eingesetzt werden.
Beispiel 3
N-Dodecyl/Tetradecylaminocarbonylmethyl-N.N-dimethyl-N-allyl-ammoniumchlorid (R:1 = R2 = CH3; R3 = C12H25/C14H29-NH-CO-CH2; R4 = H in der allgemeinen Formel I) durch Umsetzung von technischem N-Dodecyl/Tetradecyl-aminocarbonylmethyl-N.N-dimethylamin mit technischem Allylchlorid.
Durch Perchlorsäuretitration in Eisessig wird zunächst der basische Stickstoffanteil in einer technischen N-Dodecyl/Tetradecylaminocarbonylmethyl-N.N-dimethylamin-probe bestimmt, wobei sich rechnerisch ein Äquivalent von durchschnittlich 275,2g/ Mol ergibt, was somit fast der Formel C12H2S-NH-CO-CH2N(€H3)2 mit 270,45g/Mol entspricht.
Die Bestimmung des Allylierungsgrades (vgl. Beispiel 1), welcher aus Löslichkeitsgründen in alkoholischer bzw. alkoholisch-. wäßriger Lösung erfolgt, ergibt praktisch vollständige Alkylierbarkeit des basischen Stickstoffanteils im technischen " Amingemisch.
In einem Sulfierkolben, der mit einem Intensivkühler, Rührer, Thermometer, Tropftrichter und Einstabglaselektrode ausgerüstet ist, werden 275,2g (1 Mol) technisches N-DodecylZTetradecyl-aminocarbonylmethyl-^N-dimethylamin, 76,53g (1 Mol) technisches Allylchlorid (97,5% Allylchlorid neben 2,5% isomerer Chlorpropene) und 39g 96%iges Ethanol (10 Ma.-%) vorgelegt und unter Erwärmen und Rühren miteinander umgesetzt. Zunächst erwärmt man auf 50°C, erhält eine homogene Lösung, steigert die Temperatur allmählich weiter bis zum Siedepunkt der Reaktionsmischung (78 bis 79Ό und hält solange bei dieser Temperatur, bis der pH-Wert der Lösung auf7 abgefallen ist. Gaschromatographisch sind zu diesem Zeitpunkt noch Allylchlorid und isomere Chlorpropene nachweisbar; auch durch weitere Verlängerung der Reaktionszeit können diese Produkte nicht umgesetzt werden. Nun tropft man 252 g (0,1 Mol/Mol Amin) 5%ige Natriumsulfitlösung hinzu und hält die Temperatur der homogenen Lösung für 90 Minuten um 90°C, wonach sich Allylchlorid bzw. isomere Chlorpropene nicht mehr nachweisen lassen.
Die Reaktionslösung, welche noch unumgesetztes Natriumsulfit enthält, kann im Falle der Weiterverarbeitung zu Sulfobetainen ohne weitere Reinigungsoperationen direkt eingesetzt werden. Falls in anderen Fällen unumgesetztes Natriumsulfit stört, kann diesesdurch Zusatz der entsprechenden Menge wäßrigerWasserstoffperoxidlösungleichtzum Natriumsulfat oxydiert werden.
Beispiel 4
N-HexadecylZOctadecylaminocarbonylmethyl-N^-dimethyl-N-allyl-arnmoniumchlorid (Ri = r2 = CH3; R3 = C16H33ZC13H37 - CO-NH-CH2, R4 = H
in der allgemeinen Formel I) durch Umsetzung von technischem IM-HexadecylZOctadecyl-aminocarbonylmethyl-Ν,Ν-dimethylamin mit technischem Allylchlorid.
Man verfährt nach Beispiel 3 und setzt 353,7 g (1 Mol; als durchschnittliches Äquivalentgewicht) technisches N-Hexadecyl/ Octadecylaminocarbonylmethyl-N^-dimenthylamin (mit praktisch vollständigem Allylierungsgrad) mit 76,53g (1 Mol) technischem Allylchlorid in homogener alkoholischer Lösung um. Durch Zusatz von 0,03 Mol/Mol Amin wäßriger Natriumsulfitlösung lassen sich in der Allylalkylammoniumchloridlösung verbliebene Spuren von Allylchlorid sowie isomere Chlorpropene im Verlaufe von 90 Minuten bei einer Reaktionstemperatur um 900C beseitigen.
Beispiel 5
Fettalkyl-dimethyl-methallyl-ammoniumchlorid .
(R1 = R2 = CH3; R3 = C8H17ZC10H2IZCi2H25ZC14H29ZCi6H33ZCi8H37; R4 = CH3 in der allgemeinen Formel I) durch Umsetzung von technischem Cocosfettdimethylamin mit technischem Methallylchlorid.
Man verfährt nach Beispiel 2 und setzt 236,9g (1 Mol des durchschnittlichen Äquivalentgewichtes; praktisch vollständig allylierbar) technisches Cocosfettdimethylamin, mit der typischen Verteilung der Alkylreste C8H17 = 7%; C10H21 = 7%; C12H25 = 50%; C14H29 = 21%; C16H33 = 9%; C18H37 = 6%, mit 90,55g (1 Mol) technischem Methallylchlorid (>97% Methallylchlorid neben Isocrotylchlorid und Spuren 1,2Dichlorisobutan) in 300g Wasser bei Temperaturen, die gegen Ende der Reaktion auf 85° gesteigert werden, bis zum Erreichen des pH-Wertes unter 7 um. Durch Zusatz von 0,05 Mol Natriumsulfit, als gesättigte Lösung, pro Mol Cocosfettdimethylamin werden verbliebende Spuren von technischem Methallylchlorid im Verlaufe von 60 Minuten unter Aufrechterhaltung der vorher erreichten Reaktionstemperatur beseitigt.

Claims (1)

1. Verfahren zur Reinigung von technischen Allylalkylammoniumchloridlösungen der allgemeinen Formell.
R1
R2-— M+ - CH2 - CR4 = CH2 Cl"
R3
in welcher
R1 und R2unabhängig voneinander Al IyI-, Methallyl-, niedere Alkylreste mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen, Oxylkylenreste mit 1 bis 20 Ethylenoxid-/Propylenoxideinheiten, R3 AllyKMethallyheingeiadkettigeroderverzweigterAlkylrestmitSbis
22 Kohlenstoffatomen, der in der Kohlenstoffkette die Gruppen-NH-CO-oder-CO-NH-enthalten kann, und
R4 Wasserstoff oder den Methyl rest bedeuten,
aus technischen tertiären Fettaminen und technischem Allylchlorid, gekennzeichnet dadurch, daß die noch unumgesetztes Allylchlorid sowie geringe Mengen an isomeren Chlorpropenen · enthaltenden technischen Allylalkylammoniumchloridlösungen im pH-Wertbereich von 6 bis 9,5 und Temperaturen oberhalb von 700C durch Zusatz von Sulfit gereinigt werden. 2. Verfahren nach Anspruch 1., gekennzeichnet dadurch, daß die Sulfiteinsatzmenge mindestens dem molaren Gehalt an in den Allylalkylamrnoniumchloridlösungen enthaltenden Allylchlorid bzw. den isomeren Chlorpropenen entspricht.
DD30191887A 1987-04-20 1987-04-20 Verfahren zur reinigung von technischen allylalkylammoniumchloridloesungen DD259847A1 (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO1992003406A1 (de) * 1990-08-18 1992-03-05 Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien Restgehaltverminderung von freiem alkylierungsmittel in wässrigen lösungen
EP0589382A1 (de) * 1992-09-25 1994-03-30 Hoechst Aktiengesellschaft Verfahren zur Herstellung von reinen wässrigen Betainlösungen

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