DD252382A1 - Verfahren zur herstellung von gummiartikeln mit antikoagulativer depotwirkung - Google Patents

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DD252382A1
DD252382A1 DD29406486A DD29406486A DD252382A1 DD 252382 A1 DD252382 A1 DD 252382A1 DD 29406486 A DD29406486 A DD 29406486A DD 29406486 A DD29406486 A DD 29406486A DD 252382 A1 DD252382 A1 DD 252382A1
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rubber
anticoagulant
natural
thrombi
depot effect
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DD29406486A
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Inventor
Konrad Giessmann
Rolf Sourisseau
Wilfried Mertens
Gerhard Merkmann
Manfred Foertsch
Karl-Heinz Kuehn
Werner Hoese
Herbert Knoll
Siegfried Borgmann
Werner Schunk
Hans-Peter Kloecking
Edeltraud Giessmann
Original Assignee
Thueringen Gummiwerke Veb
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gummiartikeln mit antikoagulativer Depotwirkung auf der Basis von Natur- und/oder Synthesekautschuk, die fuer Prothesen und implantierbare Biomaterialien Anwendung finden koennen. Das Verfahren wird gekennzeichnet durch ein Gemisch von Natur- und/oder Synthesekautschuk, Vulkanisationsmitteln, Fuellstoffen und anderen Mischungsingredienzien, dem vor der Vulkanisation, die bei 40C-80C durchgefuehrt wird, ein Molekularsieb-Antikoagulantien-Addukt zugesetzt wird. Als Antikoagulantien finden dabei polyanionische Verbindungen Verwendung.

Description

Das Molekularsieb/polyanionische Verbindung-Addukt wird der Kautschukmischung vor der Vulkanisation, d. h. während des Mischungsprozesses zugesetzt und anschließend daran bei Temperaturen von 4O0C bis 800C vulkanisiert. Der Anteil an Molekularsieb/polyanionische Verbindung-Addukt beträgt 2 bis 3 Ma.-% bezogen auf die Gesamtmischung, während der Anteil der polyanionischen Verbindung im Addukt 10 bis 50Ma.-% betragen soll.
Das hier beschriebene Verfahren inkorporiert polyanionische Verbindungen, deren antithrombotische Wirkung auf einer Aktivierung des intrinsischen Fibrinolysepotentials, der Freisetzung von extrinsischem Plasminogenaktivator, der in der intakten Endothelzelle der Blutgefäßwand synthetisiert wird und für die Auflösung von Fibringerinseln sowie auf die Hemmung der Blutgerinnung eine entscheidende Rolle spielt.
Der Vorteil dieses Verfahrens ist, in der doppelten antithrombitischen Schutzfunktion zu sehen. Die Kautschukmischungen mit Molekularsieb/poiyanionischer Verbindung-Addukt (z. B. Mucopolysaccharide, synthetische Phenolkörperpolymerisate, natürliche Huminsäuren, Pentosanpolysulfat) lassen eine gezielte Stoffauswahl zu, um eine erhöhte Effektivität des antithrombotischen Schutzmechanismus gewährleisten zu können. Es zeigte sich, daß die antikoagulativen Eigenschaften der Gummiartikel ausreichen, um die Entstehung einer Thrombose bzw. Embolie nach einem künstlichen Organersatz (z.B. Herz, Gefäße, Endoprothesen im tierischen und menschlichen Körper) zu verhindern.
Nachfolgend erläutert ein Beispiel die erfindungsgemäße Lösung, ohne sie damit einzuschränken.
Ausf ü hrungsbeispie!:
Kautschukmaterial
Masse-Teile
NR-Elastomer 100,00
Kieselsäure K60S 15,00
Stearinsäure 3,00
Tetramethylthiuramdisulfid 2,00
•Schwefel 2,00
Diphenylguanidin 1,00 .
Zink-N-ethylphenyldithiocarbamat 1,5
2,6-Ditert-butyl-4-methylphenol 2,00
Spezialparaffin 2,00
Zinkoxid 5,00
Titandioxid 5,00
Molekularsieb/polyanionische Verbindung-Addukt " 40,00*
* Beiadungsgrad: 50Ma.-%
Prüfergebnisse:
Der Nachweis der biologischen Aktivität nach Inkubation von Kautschukmateriai in Humanzitrotplasma wird wiefolgt geführt: Definierte Gummischeiben (10mm Durchmesser, 250mg) werden in 4ml Humanzitratplasma bei 37°C inkubiert und in Abhängigkeit von der Inkubationszeit das Ausmaß der Thrombinzeit bestimmt. Dazu werden aus dem Gesamtansatz jeweils 0,-2m! Plasma mit 0,2ml Tris-Puffer (0,15mol/l) und 0,1 ml Thrombin (SNJH-EmI) versetzt und die Zeit bis zur Gerinnung gemessen (Gerät KZM-W „Schwelle 30").
Tabelle: Biologische Aktivität nach Inkubation von Kautschukmaterial in Humanzitratplasma Inkubationszeit
Das Kautschukmateria! entfaltet im Plasma eine wesentliche Verlängerung der Thrombinzeit.
Istzustand %
100
Injektionsverfahren- 100
Heparin 100
Thrombinzeit 100
see. 100
14 100
15 100
15
15
15
15
15
Kautschukmat. %
Molekularsieb/ 121
polyanionische 133
Verbind.-Addukt 140
Thrombinzeit 160
see. 180
17 193
20 207
21
24
27
29
31

Claims (3)

1. Verfahren zur Herstellung von Gummiartikeln mit antikoagulativer Depotwirkung, welche Natur- und/oder Synthesekautschuk, Vulkanisationsmittel, Füllstoffe und andere Mischungsingredenzien enthalten und denen vorder Vulkanisation ein Molekularsieb/Antikoagulantien-Addukt zugesetzt wird und die Gesamtmischung bei Temperaturen zwischen 400C und 800C vulkanisiert wird, gekennzeichnet dadurch, daß als Antikoagulatien polyanionische Verbindungen verwendet werden.
2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß der Anteil der polyanionischen Verbindungen im Addukt 10 bis 50Ma.-% beträgt.
3. Verfahren nach den Punkten 1 bis 2, gekennzeichnet dadurch, daß als polyanionische Verbindungen Mucopolysaccharide, synthetische Phenolkörperpolymerisate, natürliche Huminsäuren oder Pentosanpolysuifat eingesetzt werden.
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gummiartikeln mit antikoagulativer Depotwirkung auf Basis Natur- und/oder Synthesekautschuk, die für Prothesen und implantierbare Biomaterialien Anwendung finden können.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Es ist bekannt, daß nach künstlichem Organersatz im tierischen sowie menschlichen Körper durch intramuskuläre Injektionen antikoagulative Medikamente eingesetzt werden. Nach dem derzeitigen Stsnd der Technik erfolgt die Herstellung von antithrombotisch wirksamen Gummierzeugnissen mit Stoffen unterschiedlicher Wirkprinzipien in der mobilen Phase (Blut). Die gegenwärtig genutzten Wirkprinzipien beruhen auf einer Hemmung der Blutgerinnung (Heparin) oder auf einer Auflösung von Fibringerinseln oder -ablagerungen über eine indirekte Aktivierung des Plasminogens zum Plasmin (Streptokinase). Es ist bekannt, daß bei der Herstellung von Kautschukmischungen auf der Basis von Natur- und/oder Synthesekautschukfibrinolytisch oder koagulativ wirksame Medikamente als Molekularsieb-Addukt eingesetzt werden. Die aus diesen Kautschukmischungen hergestellten Gummiartikel besitzen fibrinolytische bzw. antikoagulative Eigenschaften, die die Entstehung von Thromben bzw. Embolien verhindern können. Als Antikoagulantien werden Heparin und/oder Heparinoide und als Fibrinolytika Streptokinase, Urokinase und/oder Plasmin eingesetzt.
Die Nachteile der bisherigen Verfahren sind darin zu sehen, daß sie den physiologischen Abwehrmechanismus gegen Thrombose nicht unterstützen und keinen komplexen antithrombotischen Schutz bieten. Der Nachteil einer hochdosierten Injektions- bzw. Infusionsbehandlung ist das Auftreten einer reversiblen Thrombozytopenie. Bei einer durch Überdosierung bedingten Alteration des Gerinnungssystems und eventuellen hämorrhagischen Komplikationen müssen die Injektionen abgesetzt werden.
Dann besteht wiederum die Gefahr der Bildung von Thromben, die eine häufige Todesursache darstellen.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von Gummiartikeln zu beschreiben, das die Fertigung von Gummierzeugnissen mit antikoagulativer Depotwirkung ermöglicht. Nach einem künstlichen Organersatz im tierischen und menschlichen Körper ist mit diesen Gummiartikeln eine kontinuierliche Dosierung von antikoagulativen Medikamenten zu gewährleisten, damit die Entstehung von Thromben bzw. Embolien ausgeschlossen werden kann.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, Gummierzeugnisse mit antikoagulativer Depotwirkung zu entwickeln, die bei der Anwendung im menschlichen und tierischen Körper gegenüber bekannten technischen Lösungen einen komplexen antithrombotischen Schutz bieten, d. h. auf einer unmittelbaren Unterstützung des physiologischen Abwehrmechanismus gegen Thromben sowie Embolien beruht. Es wurde gefunden, daß bei der Herstellung von Kautschukmischungen auf der Basis von Natur- und/oder Synthesekautschuk, verschiedenartigen Füllstoffen, Weichmachern, Beschleunigem, Schwefel und anderen Mischungsingredienzien durch den Einsatz von trägergebundenen polyanionischen Verbindungen Gummiartikel gefertigt werden können, die eine antikoagulative Depotwirkung besitzen und somit die Entstehung von Thromben bzw. Embolien verhindern.
DD29406486A 1986-09-01 1986-09-01 Verfahren zur herstellung von gummiartikeln mit antikoagulativer depotwirkung DD252382A1 (de)

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