DD252381A1 - Verfahren zur herstellung von gummiartikeln mit antikoagulativer depotwirkung - Google Patents

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DD252381A1
DD252381A1 DD29406386A DD29406386A DD252381A1 DD 252381 A1 DD252381 A1 DD 252381A1 DD 29406386 A DD29406386 A DD 29406386A DD 29406386 A DD29406386 A DD 29406386A DD 252381 A1 DD252381 A1 DD 252381A1
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rubber
anticoagulant
depot effect
adduct
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DD29406386A
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English (en)
Inventor
Konrad Giessmann
Rolf Sourisseau
Wilfried Mertens
Gerhard Merkmann
Manfred Foertsch
Karl-Heinz Kuehn
Werner Hoese
Herbert Knoll
Siegfried Borgmann
Werner Schunk
Hans-Peter Kloecking
Edeltraud Giessmann
Peter Knop
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Thueringen Gummiwerke Veb
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gummiartikeln mit antikoagulativer Depotwirkung auf der Basis von Natur- und/oder Synthesekautschuk, die fuer Prothesen und implantierbare Biomaterialien Anwendung finden koennen. Das Verfahren wird gekennzeichnet durch ein Gemisch von Natur- und/oder Synthesekautschuk, Vulkanisationsmitteln, Fuellstoffen und anderen Mischungsingredienzien, dem vor der Vulkanisation, die bei 40C-80C durchgefuehrt wird, ein Schichtsilikat - Antikoagulantien-Addukt zugesetzt wird. Als Antikoagulantien finden dabei polyanionische Verbindungen Verwendung.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gummiartikeln mit antikoagulativer Depotwirkung auf Basis Natur- und/oder Synthesekautschuk, die für Prothesen und implantierbare Biomaterialien Anwendung finden können.
-Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Es ist bekannt, daß nach künstlichem Organersatz im tierischen sowie menschlichen Körper durch intramuskuläre Injektionen antikoagulative Medikamente eingesetzt werden. Nach dem derzeitigen Stand der Technik erfolgt die Herstellung von antithrombotisch wirksamen Gummierzeugnissen mit Stoffen unterschiedlichen Wirkprinzipien in der mobilen Phase (Blut). Die gegenwärtig genutzten Wirkprinzipien beruhen auf einer Hemmung der Blutgerinnung (Heparin) oder auf einer Auflösung von Fibringerinseln oder-ablagerungen über eine indirekte Aktivierung des Plasminogenszum Plasmin (Streptokinase). Es ist bekannt, daß bei der Herstellung von Kautschukmischungen auf der Basis von Natur-und/oder Synthesekautschukfibrinolytisch oder koagulativ wirksame Medikamente als Schichtsilikat-Addukt eingesetzt werden. Die aus diesen Kautschukmischungen hergestellten Gummiartikel besitzen fibrinolytische bzw. antikoagulative Eigenschaften, die die Entstehung von Tromben bzw. Embolien verhindern können.
Als Antikoagulantien werden Heparin und/oder Heparinoide und als Fibrinolytika Streptokinase, Urokinase und/oder Plasmin eingesetzt. Die Nachteile der bisherigen Verfahren sind darin zu sehen, daß sie den physiologischen Abwehrmechanismus gegen Thrombose nicht unterstützen und keinen komplexen antithrombotischen Schutz bieten. Ein weiterer Nachteil einer hochdosierten Injektions- bzw. Infusionsbehandlung ist das Auftreten einer reversiblen Thrombozytopenie. Bei einer durch Überdosierung bedingten Alteration des Gerinnungssytems und eventuellen hämorrhagischen Komplikationen müssen die Injektionen abgesetzt werden. Dann besteht wiederum die Gefahr der Bildung von Thromben, die eine häufige Todesursache darstellen.
Ziel der Erfinung
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von Gummiartikeln zu beschreiben, daß die Fertigung von Gummierzeugnissen mit antikoagulaiiver Depotwirkung ermöglicht. Nach einem künstlichen Organersatz im tierischen und menschlichen Körper ist mit dieser, Gummiartikeln eine kontinuierliche Dosierung von antikoagulativen Medikamenten zu gewährleisten, damit die Entstehung von Thromben bzw. Embolien ausgeschlossen werden kann.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, Gummierzeugnisse mit antikoagulativer Depotwirkung zu entwickeln, die bei der Anwendung im menschlichen und tierischen Körper gegenüber bekannten technischen Lösungen einen komplexen antithrombotischen Schutz bieten, d. h. auf einer unmittelbaren Unterstützung des physiologischen Abwehrmechanismus gegen Thromben sowie Embolien beruht. Es wurde gefunden, daß bei der Herstellung von Kautschukmischungen auf der Basis von Natur- und/oder Synthesekautschuk, verschiedenartigen Füllstoffen, Weichmachern, Beschleunigern, Schwefel und anderen Mischungsingredienzien durch den Einsetz von trägergebundenen polyanionischen Verbindungen Gummiartikel gefertigt werden können, die eine antikoagulative Depotwirkung besitzen und somit die Entstehung von Thromben bzw. Embolien verhindern.
Das Schichtsilikat/polyanionische Verbindung-Addukt wird der Kautschukmischung vor der Vulkanisation, d. h. während des Mischprozesses zugesetzt und anschließend daran bei Temperaturen von 40°C bis 80°C vulkanisiert. Der Anteil an Schichtsilikat/ polyanionischen Verbindungs-Addukr beträgt 2 bis 10 Ma.-% bezogen auf die Gesamtmischung, während der Anteil der polyanionischen Verbindung im Addukt 10 bis 50Ma.-% betragen soll.
Das hier beschriebene Verfahren inkorporiert polyanionische Verbindungen, deren antithrombotische Wirkung auf einer Aktivierung des intrinsischen Fibrinolysepotentials, der Freisetzung von extrinsischem Plasminogenaktivator, der in der intakten Endothelzelle der Blutgefäßwand synthetisiert wird und für die Auflösung von Fibringerinseln sowie auf die Hemmung der Blutgerinnung eine entscheidende Rolle spielt. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, in der doppelten antithrombotischen
Schutzfunktion zu sehen. Die Kautschukmischungen mit Schichtsilikat/polyanionischer Verbindung-Addukt (z. B.
Mucopolysaccharide, synthetische Phenolkörperpolymerisate, natürliche Huminsäuren, Pentosanpolysulfat) lassen eine gezielte Stoffauswahl zu, um eine erhöhte Effektivität des antithrombotischen Schutzmechanismus gewährleisten zu können. Es zeigt sich, daß die antikoagulativen Eigenschaften der Gummiartikel ausreichen, um die Entstehung einer Thrombose bzw. Embolie nach einem künstlichen Organersatz (z.B. Herz, Gefäße, Endoprothesen im tierischen und menschlichen Körper) zu verhindern.
Nachfolgend erläutert ein Beispiel die erfindungsgemäße Lösung ohne sie damit einzuschränken.
Ausführungsbeispiel Kautschukmaterial
Masse-Teile
100,00
NR-Elastomer 15,00
Kieselsäure K60 S 3,00
Stearinsäure 2,00
Tetramethylthiuramdisulfid 2,00
Schwefel 1,00
Diphenylguanidin 1,50
Zink-N-ethylphenyldithiocarbamat 2,00
2,6-Ditert-butyl-4-methylphenol 2,00
Spezialparaffin 5,00
Zinkoxid 5,00
Titandioxid
Schichtsilikat/polyanionischeVerbindung-Addukt 40,00* * BeladuRgsgrad:50Ma.-%
Prüfergebnisse:
Der Nachweis der biologischen Aktivität nach Inkubation vom Kautschukmaterial in Humanzitratplasma wird wie folgt geführt:
Definierte Gummischeiben (10mm Durchmesser, 250mg)
werden in 4ml Humanzitratplasma bei 37 CC inkubiert und in Abhängigkeit von der Inkubationszeit das Ausmaß der Thrombinzeit bestimmt. Dazu werden aus dem Gesamtansatz jeweils 0,2 ml Plasma mit 0,2 ml Tris-Puffer (0,15mol/l) und 0,1 ml Thrombin (SNJH-EmI) versetzt und die Zeit bis zur Gerinnung gemessen.
(Gerät KZM-W „Schwelle 30").
Tabelle: Biologische Aktivität nach Inkubation von Kautschukmaterial in Humanzitratplasma
Inkubationszeit: Istzustand Kautschukmat.
Injektionsverfahren-Heparin Schichtsilikat polyanionische
Thrombinzeit Verb.-Addukt Thrombinzeit
Min. see. % see. %
30 60 120 180 240 300
14 , 100
15 ' 100
15 100
15 100
15 100
15 100
15 100
22 157
27 180
30 200
32 210
36 240
39 247
43 266
Das Kautschukmaterial entfaltet im Plasma eine wesentliche Verlängerung der Thrombinzeit.

Claims (3)

1. Verfahren zur Herstellung von Gummiartikeln mit antikoagulativer Depotwirkung, welches Natur- und/oder Synthesekautschuk, Vulkanisationsmittel, Füllstoffe und andere Mischungsingredienzien enthalten und denen vor der Vulkanisation ein Schichtsilikat/Antikoagulantien-Addukt zugesetzt wird und die Gesamtmischung bei Temperaturen zwischen 400C und 800C vulkanisiert wird, gekennzeichnet dadurch, daß ais Antikoagulantien polyanionische Verbindungen verwendet werden.
2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß der Anteil der polyanionischen Verbindungen im Addukt 10 bis 50 Ma.-% beträgt.
3. Verfahren nach den Punkten 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß als polyanionische Verbindungen Mucopolysaccharide, synthetische Phenolkörperpolymerisate, natürliche Huminsäuren oder Pentosanpolysuifat eingesetzt werden.
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