DD252839A1 - Verfahren zur herstellung von latexartikeln mit antikoagulativer depotwirkung - Google Patents

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DD252839A1
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latex
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anticoagulative
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anticoagulant
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DD29467986A
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Inventor
Manfred Foertsch
Gerhard Merkmann
Alix Jentzsch
Ralf Hecker
Konrad Giessmann
Wilfried Mertens
Siegfried Borgmann
Peter Knop
Herbert Knoll
Werner Hoese
Hans-Peter Kloecking
Werner Schunk
Original Assignee
Thueringen Gummiwerke Veb
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von medizinischen Latexartikeln mit antikoagulativer Depotwirkung auf der Basis von NK-Latex und/oder Syntheselatex die fuer Prothesen und implantierbare Biomaterialien Anwendung finden koennen. Das Verfahren wird gekennzeichnet durch ein Gemisch von Natur- und/oder Syntheselatex, Vulkanisationsmittel, Fuellstoffen und anderen Mischungsingredienzien, dem vor der Vulkanisation, die bei 40C-80C durchgefuehrt wird, ein Schichtsilikat-Antikoagulantien-Addukt zugesetzt wird. Als Antikoagulantien finden dabei polyanionische Verbindung Verwendung.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von medizinischen Latexartikeln aus NK-Latex und/oder Syntheselatextypen mit antikoagulativer Depotwirkung, die für Prothesen und implantierbare Biomaterialien Anwendung finden können.
Charakteristik der bekannten technischen Lösung
Es ist bekannt, daß nach künstlichem Organersatz im tierischen und menschlichen Körper durch intramuskuläre Injektionen antikoagulative Medikamente eingesetzt werden. Nach dem derzeitigen Stand der Technik erfolgt die Herstellung von antithrombotisch wirksamen Latexerzeugnissen mit Stoffen unterschiedlicher Wirkprinzipien in der mobilen Phase (Blut). Die gegenwärtig genutzten Wirkprinzipien beruhen auf einer Hemmung der Blutgerinnung (Heparin) oder auf einer Auflösung von Fibringerinseln oder -ablagerungen über eine indirekte Aktivierung des Plasminogens zum Plasmin (Streptokinase). Es ist bekannt, daß bei der Herstellung von Latexmischungen auf der Basis von Natur- und/oder Syntheselatex Stoffe fibrinolytischen bzw. antikoagulativen Eigenschaften eingesetzt werden, die die Entstehung von Thromben bzw. Embolien verhindern können. Als Antikoagulanten werden Heparin und/oder Heparinoide und als Fibrinolytika Streptokinase, Urokinase und/oder Plasmin eingesetzt.
Die Nachteile der bisherigen Verfahren sind darin zu sehen, daß sie den physiologischen Abwehrmechanismus gegen Thrombose nicht unterstützen und keinen komplexen antithrombotischen Schutz bilden. Ein weiterer Nachteil einer hochdosierten Injektions- bzw. Infusionsbehandlung ist das Auftreten einer reversiblen Thrombozytopenie. Bei einer durch Überdosierung extremen Alteration des Gerinnungssystems und evtl. hämorrhagischen Komplikationen müssen die Injektionen abgesetzt werden. Dann besteht wiederum die Gefahr der Bildung von Thromben, die eine häufige Todesursache darstellen.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von Latexartikeln zu beschreiben, daß die Fertigung von Latexerzeugnissen mit antikoagulativer Depotwirkung ermöglicht. Nach einem künstlichen Organersatz im tierischen und menschlichen Körper ist mit diesen Latexartikeln eine kontinuierliche Dosierung von antikoagulativen Medikamenten zu gewährleisten, damit die Entstehung von Thromben bzw. Embolien ausgeschlossen werden kann.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es, Latexerzeugnisse mit antikoagulativer Depotwirkung zu entwickeln, die bei der Anwendung im menschlichen und tierischen Körper gegenüber bekannten technischen Lösungen einen komplexen antithrombotischen Schutz, d. h. auf eine unmittelbare Unterstützung des physiologischen Abwehrmechanismus gegen Thromben bzw. Embolien beruht. Es wurde gefunden, daß bei der Herstellung von Latexmischungen auf der Basis von Natur- und/oder Syntheselatex, verschiedenartigen Füllstoffen, Weichmachern, Beschleunigern, Schwefel und anderen Mischungsingredienzien durch den Einsatz mitträgergebundenen polyanionischen Verbindungen Latexartikel gefertigt werden können, die eine antikoagulative Depotwirkung besitzen und somit die Entstehung von Thromben bzw. Embolien verhindern. Das Schichtsilikat/polyanionische Verbindung-Addukt wird der Latexmischung vor der Vulkanisation zugesetzt und anschließend bei Temperaturen von 40 bis 8O0C vulkanisiert.
Der Anteil an Schichtsilikat/polyanionische Verbindung-Addukt beträgt 2 bis 10Ma.-% bezogen auf die Gesamtmischung, während der Anteil der polyanionischen Verbindung im Addukt 10 bis 50 Ma.-% betragen soll.
Das hier beschriebene Verfahren inkorperiert polyanionische Verbindungen, deren antithrombotische Wirkung auf einer Aktivierung des intrinischen Fibrinolysepotentials der Freisetzung von extrinischem Plasminogenaktivator, der in der intakten Endothelzelle der Blutgefäßwand synthetisiert wird und hier die Auflösung von Fibringerinseln sowie die Hemmung der Blutgerinnung eine entscheidende Rolle spielt. Der Vorteil dieses Verfahrens ist in der doppelten antithrombotischen Schutzfunktion zu sehen.
Die Latexmischungen mit Schichtsilikat/polyanionischen Verbindungen-Addukt (z. B. Muccupolysaccharide, synthetische Phenolkörperpolymerisate, natürliche Huminsäuren, Pentosanpolysulfat) lassen eine gezielte Stoffauswahl zu, um eine erhöhte Effektivität des antithrombotischen Schutzmechanismus gewährleisten zu können.
Es zeigt sich, daß die antikoagulativen Eigenschaften der Latexartikel ausreichen, um die Entstehung einer Thrombose bzw. Embolie nach einem künstlichen Organersatz (z. B. Herz, Gefäße, Endoprothesen im tierischen und menschlichen Körper) verhindern kann.
Nachfolgend erläutert ein Beispiel die erfindungsgemäße Lösung, ohne sie damit einzuschränken.
Ausführungsbeispiel
Die Latexmischungen wurden in einem Labortechnikum hergestellt und verarbeitet. Alle festen Bestandteile wurden dem Latex in Form von 50 Ma.-%igen wäßrigen Dispersionen zugegeben. Die Dispersionen wurden in Laborkugelmühlen (Mahlzeit 2 Tage) hergestellt. Als Dispergiermittel wird ein nichtionogenesTensid verwendet. Die phys.-mechanischen Parameter der Vulkanisate wurden nach gültigen TGL-Prüfvorschriften bestimmt.
Rezeptur
Bestandteile Gewichtsteile
60%igerNK-LatexTypLA-TZ 167
50%ige Schwefeldispersion 3,6
20%igeKOH-Lösung 1,0
50%ige Zinkdiethylphenyldithiocarbamat-Dispersion 1,8
50%ige Zinkoxid-Dispersion 2,0
BO^oigeSchichtsilikat/polyanionischeVerbindung-Addukt-Dispersion 2,0
Von der nach o.g. Rezeptur hergestellten Mischung wurden Platten gegossen und bei 700C vulkanisiert. Die biologische Aktivität nach Inkubation des Werkstoffes wurde wie folgt gemessen:
Definierte Gummischeibe (10mm 0,250 mg) werden in 4ml Humanzitratplasma bei 37°C inkubiert und in Abhängigkeit von der Inkubationszeit das Ausmaß der Thrombinzeit bestimmt.
Aus dem Gesamtansatz werden jeweils 0,2ml Plasma mit 0,2ml Tris-Puffer (0,15mol/l) und 0,1 ml Thrombin (5VV/H — E/ml) versetzt und die Zeit bis zur Gerinnung gemessen (Gerät KZM-W „Schwelle 30").
Tabelle: Biologische Aktivität nach Inkubation von o. g. Werkstoff in Humanzitratplasma Inkubationszeit
min
30
60 120 180 240
Der Elastomerwerkstoff bewirkt im Plasma eine deutliche Verlängerung der Thrombinzeit. Nach 4stündiger Inkubationszeit war die Verlängerung der Thrombinzeit auf 257% angestiegen.
Ist-Zustand Wir
Thrombinzeit %
100 100
100 117
100 161
100 222
100 234
100 259

Claims (3)

1. Verfahren zur Herstellung von Latexartikeln mit antikoagulativer Depotwirkung, welche aus Natur- und/oder Syntheselatex, Vulkanisierungsmitteln, Füllstoffen, Farbstoffen und anderen Mischungsingredienzien hergestellt werden und denen vor der Vulkanisation Schichtsilikat-Antikoagulantien-Addukt zugesetzt wird und die Gesamtmischung bei Temperaturen zwischen 40 und 80°C vulkanisiert wird, gekennzeichnet dadurch, daß als Antikoagulantien polyanionische Verbindungen verwendet werden.
2. Verfahren nach Pkt. 1, gekennzeichnet dadurch, daß der Anteil der polyanionischen Verbindungen im Addukt 10-50Ma.-% beträgt.
3. Verfahren nach den Punkten 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß als polyanionische Verbindungen Muccopolysaccharide, synthetische Phenolkörperpolymerisate, natürliche Huminsäuren oder Pentosansulfat eingesetzt werden.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1038528A1 (de) * 1991-05-31 2000-09-27 Gliatech, Inc. Pentosan polysulfate enthaltendes Medikament und Implantat zur Behandlung der Fibrose

Cited By (2)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1038528A1 (de) * 1991-05-31 2000-09-27 Gliatech, Inc. Pentosan polysulfate enthaltendes Medikament und Implantat zur Behandlung der Fibrose
US6417173B1 (en) 1991-05-31 2002-07-09 Gliatech, Inc. Methods and compositions based on inhibition of cell invasion and fibrosis by anionic polymers

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