DD242170A1 - Verblendschale - Google Patents

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DD242170A1
DD242170A1 DD28240385A DD28240385A DD242170A1 DD 242170 A1 DD242170 A1 DD 242170A1 DD 28240385 A DD28240385 A DD 28240385A DD 28240385 A DD28240385 A DD 28240385A DD 242170 A1 DD242170 A1 DD 242170A1
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DD28240385A
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Rudolf Musil
Lutz Kreisel
Werner Vogel
Wolfram Hoeland
Gunter Carl
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Univ Schiller Jena
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Verblendschale zur Verblendung von Kunststoffzaehnen, Metallgeruesten oder natuerlichen Zaehnen. Ziel der Erfindung ist es, eine zahnaerztliche Therapie der Einzelzahnerhaltung sowie eine prothetische Therapie mit Kronen und Brueckenersatz und vielen Varianten der abnehmbaren gegossenen Teilprothese zu optimieren. Erreicht wird dies mit einer Verblendschale, die vestibulaer aus einer Glaskeramikschicht und oral aus einer organischen Kunststoff- oder Verbundstoffschicht besteht, wobei beide Schichten mittels einer Haftvermittlerschicht verbunden sind.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft eine Verblendschale zur zahnfarbenen Verblendung von Kunststoffzähnen, Metallgerüsten oder natürlichen Zähnen. Sie findet in der restaurativen und prothetischen Zahnheilkunde Anwendung.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Sinterkeramische Verbleridschalen wurden industriell erstmalig nach Einführung der Kunststoffe Hekodent (1935), Paladon (1937/38) und Palapont (1940) in die Zahnheilkunde als sog. Schrödersche Hohlzähne (Cavidens) gefertigt. Sie dienten als Außenschale für Kunstzähne aus den o.g. Kunststoffen zum Ausgleich der noch nicht ausreichenden Abriebfestigkeit. Individuell gefertigte Verblendschalen aus Sinterkeramik sind ebenfalls zu dieser Zeit nachweisbar, wobei die Einführung der sog. Schalenkeramik durch Schröder 1932 diese Verblendtechnologie gefördert hat. Als Reaktion auf die unbefriedigenden Langzeitergebnisse der Kunststoffverblendung ist im Zeitraum 1952-1969 eine Bevorzugung sinterkeramischer Verblendschalen für Verblendkronen zu registrieren, wobei überwiegend auf sinterkeramische Fertigprodukte wie Goldknopf- und Platinlangstiftzähne zurückgegriffen wurde. Damals eingeführte Systeme mineralisch verblendeter Kronen basierten auf definierten Endformen von Schalenkörpern, die durch Ausschleifen von o. g. Vollkörperzähnen gewonnen wurden (Reumuth, E. und E.Arnold: Die Rostocker Facettenkrone. Dtsch. Stomat. 13 [1963] 391-398/Armbrecht, E. und A.Gerber: Die Schweriner Facettenkrone. Zahntechnik [Berlin] 5 [1964] 93-103). Mit der Entwicklung und Markteinführung der sog. Metallkeramik ist ein Rückgang der Schalentechnologie in den Ländern mit ausreichender Verfügbarkeit der Metallkeramik feststellbar, während bei Nichtverfügbarkeit eine industrielle Fertigung von sinterkeramischen Verblendschalen zur Erleichterung der Arbeit des Zahntechnikers induziert wurde (Richter, H.: Die Keracette, eine keramische Zahnschale. Zahntechnik [Berlin] 17 [1976] 313-316).
Die Verfügbarkeit von Komposit-Kunststoffen führte zusammen mit der Einführung adhäsiver Techniken in Klinik und Zahntechnik zur Markteinführung sinterkeramischer Schalen neuen Typs, die zur „Fassadenrestaurierung" meist von Frontzähnen durch den Zahnarzt selbst genutzt wurden (Calamia, J. R.: Etched porcelain veneers: The current state of art. Quint. Int. 16 [1985] 5-12).
Nach Erfindung des ersten Glaskeramiktyps durch S. D. Stookey 1957 in den USA gibt es erste Hinweise für die Nutzung spezieller Glaskeramiken in der Zahnheilkunde (MacCulloch.W.T.: Advances in Dental Ceramics. Brit. Dent. J. 124 [1968] 361-365). Nach Applikationsüberprüfung und Pilotstudien wurde 1985 eine Fluor-Glimmer-Glaskeramik (K2Mg Si8O20F4) in den Markt eingeführt (Abendroth, U.: Das Herstellen von Kronen ausgießbarer Dicor-Keramik. dental-labor XXXIII [1985] 1281-1286). Neben diesem amerikanischen Produkt ist eine Hydroxyl-Apatit-Glaskeramik aus Japan seit 1985 bekannt (Hobo, S. and T. Iwata: Castable apatite ceramics as a new biocompatible restorative material. !.Theoretical considerations. Quit. Int. 16 [1985] 135-141), die mittels Gießtechnologie zu Schalen geformt werden kann. Als Indikationsgebiet wurde die Verblendung sichtbarer Zahnflächen in der Mundhöhle angegeben.
Sinterkeramische Verblendschalen lassen sich industriell nicht unter einer Mindeststärke von 1,5 bis 2 mm fertigen. Sie eignen sich von daher nicht für eine keramische Rindenschicht einer Verbundschale. Die Fluor-Glimmer-Glaskeramik ist ebenso wie die Hydroxyl-Apatit-Glaskeramik als Gießkeramik ausgelegt und speziell für die individuelle Fertigungstechnologie durch den Zahntechniker ausgerichtet.
-2- 242 171
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung besteht darin, eine zahnärztliche Therapie der Einzelzahnerhaltung sowie eine prothetische Therapie mi Kronen und Brückenersatz und den verschiedenen Varianten der abnehmbaren gegossenen Teilprothese zu optimieren und damit die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verblendschale zu schaffen, die eine einfache Anpassung und Ankopplung an einen Kunststoffzahn, ein Metallgerüstoderan einen natürlichen Zahn ermöglicht. Die Herstellung der Verblendschale soll der Einsatz industrieller Fertigungsmethoden erlauben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verblendschale vestibulär aus einer Glaskeramikschicht und oral aus einer organischen Kunststoff- oder Verbundstoffschicht besteht, wobei beide Schichten mittels einer Haftvermittlerschicht verbunden sind. Auf Grund günstiger Bearbeitungsmöglichkeiten sowie guter physikalischer Eigenschaften, ästhetischer Gestaltungsmöglichkeit und Farbgebung wird als Glaskeramikschicht eine Glimmer-Cordierit-Glaskeramik mit der Zusammensetzung in Ma.-%
SiO2 43-50
AI2O3 20-30
MgO 11-15
Na2O/K2O 7-10,5
F" 3,3-4,8
Cr 0,01-0,6 '
CaO 0,1-3
F2O5 0,1-5
sowie mit Zusatzkomponenten zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften, vorzugsweise BoO, SrO, PbO bis 8Ma.-% und mit Zusatzkomponenten zur Verbesserung der Farbgebung, vorzugsweise NiO, Cr2O3, MnO2, FeO, Fe2O3, TiO bis4Ma.-% eingesetzt. Die individuelle Farbgebung der Verblendschale wird zusätzlich zurzahnfarbenen Glaskeramikschicht durch eine zahnfarbene organische Kunststoff- oder Verbundstoffschicht realisiert. Die Verwendung von Glaskeramik ergibt eine Verblendschale mit geringer Stärke, wobei die Glaskeramikschicht mittels in der Glastechnik bekannten Guß- oder Preßverfahren herstellbar ist. Damit ist eine industrielle Fertigungsmöglichkeit der genannten Verblendschale gegeben. Die erfindungsgemäße vestibuläre Glaskeramikschicht gestattet eine Reduzierung der Schichtstärke auf eine Rindenschicht von gleich oder kleiner 0,5mm, die ähnlich der Schmelzschicht des natürlichen Zahnes die Biokompatibilität der Verblendschale garantiert, die optischen Eigenschaften sichert und als Teil des Verbundkörpers die organische Kunststoff- oder Verbundstoffschicht gleich oder stärker 1 mm ausführen läßt. Damit kann die individuelle Anpassung einer industriemäßig gefertigten Verblendschale ausschließlich im Bereich der organischen Kunststoff- oder Verbundstoffschicht ohne Tangierung der Haftvermittlerschicht erfolgen. Gleichzeitig erlaubt die erfindungsgemäße orale Hinterlegung der Glaskeramikschicht mit organischem Kunststoff oder Verbundstoff eine einfache Anpassung und Ankopplung an den zu verblendenden Körper. Die Aufbringung der Haftvermittlerschicht erfolgt in bekannter Weise durch den Einsatz siliziumorganischer Verbindungen, beispielsweise Tetraethoxysilan. Zur Verbesserung adhäsiver Eigenschaften trägt eine zur geometrischen Oberfläche relativ vergrößerte Oberflächenstruktur bei, die durch zweckmäßige Gestaltung der metallischen Preßform an der oralen Seite der vestibulären Glaskeramikschicht erzeugt und durch nachfolgende Konditionierungsverfahren verstärkt wird.
Ausführungsbeispiel
Das Wesen der Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden. In der Zeichnung ist ein vestibuläroraler Querschnitt der erfindungsgemäßen Verblendschale dargestellt. Die erfindungsgemäße Verblendschale besteht aus einer vestibulären Glaskeramikschicht 1, einer Haftvermittlerschicht 2 und aus einer organischen Kunststoff- oder Verbundstoffschicht 3. Die Glaskeramikschicht 1 ist dabei eine Glimmer-Cordierit-Glaskeramik mit der im Wesen der Erfindung angegebenen Zusammensetzung. Sie wird mittels metallischer Formen gepreßt, keramisiert und oberflächenkonditioniert. Die Oberflächenkonditionierung erfolgt mittels Sandstrahlung mitAI203-Korund in einer Körnung von 50pm und 2-3 bar Druck. Danach erfolgt eine Reinigung mit Essigsäureethylester im Ultraschallbad. Die labiale bzw. bukkale Fläche der vestibulären Glaskeramikschicht weist die Oberflächengestalt des jeweils darzustellenden Zahnes auf. Die Incisalkante 4 ist so gestaltet, daß sie nach lingual verläuft und keine Unterschneidung aufweist. Auf die linguale Fläche der vestibulären Glaskeramikschicht 1 wird die Haftvermittlerschicht 2 mittels Silanisierung aufgebracht. Danach wird die organische Kunststoff- oder Verbundstoffschicht 3 auf die Haftvermittlerschicht 2 aufgetragen und damit die vestibuläre Glaskeramikschicht 1 oral hinterlegt. Dabei wird zunächst eine hochbenetzende Kunststoffschicht aufgetragen, die durch eine hochgefüllte, pigmenttragende pastöse Phase eines Verbundstoffes ergänzt wird. Beide Schichten Fotoinitiatoren und werden gleichzeitig lichtpolymerisiert.

Claims (4)

  1. Erfindungsanspruch:
    1. Verblendschale zur Verblendung von Kunststoffzähnen, Metallgerüsten odecnatürlichen Zähnen, dadurch gekennzeichnet, daß sie vestibulär aus einer Glaskeramikschicht und oral aus einer organischen Kunststoff-oder Verbundstoffschicht besteht, wobei beide Schichten mittels einer Haftvermittlerschicht verbunden sind und die Glaskeramikschicht eine Glimmer-Cordierit-Glaskeramik mit der Zusammensetzung
    SiO2 43-50 Ma.-%
    AI2O3 20-30 Ma.-%
    MgO 11-15Ma.-%
    Na2O/K2O 7-10,5 Ma.-%
    F" 3,3-4,8 Ma.-%
    Cl" 0,01-0,6 Ma.-%
    CaO 0,1-3 Ma.-%
    P2O5 0,1-5 Ma.-%
    darstellt.
  2. 2. Verblendschale nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glimmer-Cordierit-Glaskeramik der Glaskeramikschicht Zusatzkomponenten zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften vorzugsweise BaO, SrO, PbO bis 8 Ma.-% und die Zusatzkomponenten zurVerbesserung der Farbgebung vorzugsweise NiO, Cr2O3, MnO2, FeO, Fe2O3, TiO2 bis 4 Ma.-% enthält.
  3. 3. Verblendschale nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke der vestibulären Glaskerämikschicht gleich oder kleiner 0,5 mm und im Bereich der Incisalkante größer 0,5 mm ist.
  4. 4. Verblendschale nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß die orale Seite der vestibulären Glaskeramikschicht oberflächenvergrößernde Strukturen aufweist.
    Hierzu 1 Seite Zeichnung
DD28240385A 1985-11-04 1985-11-04 Verblendschale DD242170A1 (de)

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US06/894,976 US4789649A (en) 1985-11-04 1986-08-08 Micaceous-cordierite-glass ceramic
AT86810486T ATE48829T1 (de) 1985-11-04 1986-10-29 Glimmer-cordierit-glaskeramik.
EP86810486A EP0225279B1 (de) 1985-11-04 1986-10-29 Glimmer-Cordierit-Glaskeramik
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102015012793A1 (de) 2015-10-05 2017-04-06 Birgit Stührenberg Dentale Kompetenz GmbH & Co. KG Verblendelement zur Abdeckung einer Zahnoberfläche, Verfahren zur Herstellung des Verblendelements und Schichtaufbau mit dem Verblendelement
WO2018184680A1 (de) 2017-04-05 2018-10-11 Dentale Competence Germany Kg Verblendelement für einen zahn sowie verfahren zur herstellung des verblendelements

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102015012793A1 (de) 2015-10-05 2017-04-06 Birgit Stührenberg Dentale Kompetenz GmbH & Co. KG Verblendelement zur Abdeckung einer Zahnoberfläche, Verfahren zur Herstellung des Verblendelements und Schichtaufbau mit dem Verblendelement
WO2018184680A1 (de) 2017-04-05 2018-10-11 Dentale Competence Germany Kg Verblendelement für einen zahn sowie verfahren zur herstellung des verblendelements

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