DD242040A1 - Neues verfahren zur herstellung von oximcarbamaten - Google Patents
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Abstract
Inhalt der Erfindung ist ein neues Verfahren zur Herstellung von Oximcarbamaten der allgemeinen Formel I. Das Ziel der Erfindung - die phosgenfreie Darstellung dieser Substanzklasse zur Verringerung des technischen Aufwandes wird erfindungsgemaess durch Umsetzung von Dichlormethylenammoniumsalzen mit Oximen in einem inerten organischen Loesungsmittel und anschiessende Hydrolyse des nicht isolierten Zwischenproduktes erreicht. Die erfindungsgemaess darstellbaren Verbindungen zeigen zum Teil gute herbicide, insecticide und acaricide Eigenschaften oder sind als Antidotes einsetzbar.
Description
worin R1, R2 die obige Bedeutung haben und X = Cl, SbCI6 und FSO3 sein können, mit Oximen der allgemeinen Formel III
CN
H-O-N-t/ ττι
R
\
worin R3 die obige Bedeutung hat, umgesetzt werden und somit gemäß dem Ziel der Erfindung phosgenfrei gearbeitet wird.
2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß in einem wasserfreien, organischen Lösungsmittel, das keine Reaktion mit dem Salz Il eingeht und vorteilhaft nicht mit Wasser mischbar ist sowie in Gegenwart von HX-bindenden Hilfsbasen (z. B. Triethylamin, Pyridin) bei Raumtemperatur gearbeitet wird.
3. Verfahren nach Punkt 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß das entstehende Reaktionsprodukt nicht isoliert, sondern bei Raumtemperatur hydrolysiert und nach Phasentrennung und Trocknung aus dem verwendeten Lösungsmittel nach Anspruch 2 durch Einengen und Umkristallisieren gewonnen wird.
Oximearbamate der allgemeinen Formel I
sind wichtige technische Produkte mitteilweise überraschend hoher herbicider (vgl. z. B. US-Pat. 3483246) bzw. insecticider und akarizider Wirkung (vgl. z. B. DE-OS 2306277) oder guten Einsatzmöglichkeiten als Antidotes zum Schutz von Kulturpflanzen vor aggressiven Agrochemikalien (vgl. z.B. DE-OS 2837204).
Es wurde bereits eine große Anzahl von Verbindungen dieser Verbindungsklasse mit den verschiedensten Resten R1 bis R3 synthetisiert und in der Patentliteratur beschrieben.
In der Patentliteratur sind grundsätzlich zwei Methoden zur Synthese von Oximcarbamaten der Formel I angegeben (vgl. z. B. DE-AS 2113752):
a) Umsetzung von Isocyanaten mit Oximen
b) Umsetzung von Carbamoylchloriden bzw. Amin-/Phosgenmischungen mit Oximen.
Da sowohl Carbamoyechloride als auch Isocyanate allgemein nur durch Phosgenierung von Aminen bzw. deren Hydrochloriden, Carbamaten oder N.N.'-substituierten Harnstoffen dargestellt werden, ergibt sich ein wegen der hohen Toxizität des Phosgens überdurchschnittlich hoher sicherheitstechnischer Aufwand.
Ziel der Erfindung ist die phosgenfreie Herstellung von Oximcarbamaten der Formel I zur Verringerung des technischen Aufwandes.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist die Darstellung von Oximcarbamaten der allgemeinen Formel I durch Umsetzung von Oximen mit phosgenfrei darstellbaren Dichlormethylenammoniumsalzen (Phosgeniminiumsalze) (vgl. Viehe, H.G., Angew. Ch. 85 (1973),
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Dichlormethylenammoniumsalze der allgemeinen Formel Il
Ί ^Q cl
\n = c U
in denen R1 und R2 unabhängig voneinander Niedrigalkyl- bzw. substituierte und unsu.bstituierte Phenylreste und X = Cl, SbCI6 und FSO3 darstellen, mit Oximen der allgemeinen Formel III
CN
H- O-NaC/ , " I1Z
mit R3 = tert. Alkyl- mit 4-8 C-Atomen, methylsubstituiertes Cycloalkyl mit 5-7 C-Atomen, Adamanthyl- sowie Phenyl-, das wahlweise mit elektronenziehenden Substituenten (z. B. Cl, Br, CF3, CN) substituiert sein kann, umgesetzt werden. Das entstehende Reaktionsprodukt der Formel IV
R1 4· /Cl
R2 0-M = C3
wird nicht isoliert, sondern in der Reaktionsmischung zum Oximcarbamat der Formel I hydrolysiert.
Die Umsetzungen verlaufen in einem wasserfreien, organischen Lösungsmittel, das keine Reaktion mit dem Dichlormethylenammoniumsalz eingehen darf (z. B. CH2CI2) und vorteilhaft nicht mit Wasser mischbar ist, zweckmäßig in Gegenwart von HCI- bzw. HX-bindenden Mitteln, wie z.B. Triethylamin oder Pyrid+n.
Die Reaktion verläuft bei Raumtemperatur unter allmählicher Zugabe der Lösung von Oxim im Lösungsmittel-ZHilfsbase-Gemisch zu einer Suspension des Dichlormethylenammoniumsalzes im entsprechenden Lösungsmittel. Die anschließende Hydrolyse erfolgt ebenfalls bei Raumtemperatur durch Verrühren der Reaktionslösung mit Wasser; die organische Phase wird abgetrennt, getrocknet, eingeengt und das Rohprodukt umkristallisiert.
1) 2-(Dimethylaminocarbonyloxy)-2-phenylacetonitril (Formel I mit R1 = R2 = CH3 und R3 = CeH5) Zu einer Suspension von 75mmol Dichlormethylendimethylammoniumchlorid in 90ml trockenem Dichlormethan werden 50mmol 2-Hydroxyimino-2-phenylacetonitril, gelöst in einem Gemisch von 7 ml trockenem Pyridin und 20 ml Dichlormethan, langsam unter Rühren bei Raumtemperatur zugetropft. Nachdem das gesamte Dichlormethylendimethylammoniumchlorid reagiert hat, wird noch einige Minuten nachgerührt und anschließend mit 50 ml Wasser versetzt. Nach kurzem Rühren wird die organische Phase abgetrennt, mit CaCI2 getrocknet, im Vakuum eingeengt und das erhaltene Rohprodukt aus Methanol/ Wasser umkristallisiert. 7,8g = 72% d. Th. Fbl. Nadeln oder Plättchen; Fp 82-83,5°C; 1H-NMR(CD2CI2)(IOOMHz): δ = 2,96ppm (dublet,6,(CH3)2N-); δ = 7,4-7,9 ppm (multiplet,5,CeH5); IR: Yc = O= 1730Cm-1JMSrM/ = 217 (1,4%), B+ = 72 (CH3)2N -C = O+(100%)
Claims (1)
- Erfindungsanspruch:1. Verfahren zur Herstellung von Oximcarbamaten der allgemeinen Formel Iworin R1 und R2 unabhängig voneinander Niedrigalkyl- bzw. substituierte und unsubstituierte Phenylreste und R3 = tert. Alkyl mit 4-8 C-Atomen, methylsubstituiertes Cycloalkyl — mit 5-7 C-Atomen, Adamantyl- sowie Phenyl —, das wahlweise mit elektronenziehenden Gruppen (z. B. Cl, Br, CF3, CN) substituiert sein kann bedeuten, gekennzeichnet dadurch, daß Dichlormethylenammoniumsalze der Formel Il
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD28213985A DD242040A1 (de) | 1985-10-29 | 1985-10-29 | Neues verfahren zur herstellung von oximcarbamaten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DD28213985A DD242040A1 (de) | 1985-10-29 | 1985-10-29 | Neues verfahren zur herstellung von oximcarbamaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD242040A1 true DD242040A1 (de) | 1987-01-14 |
Family
ID=5572466
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DD28213985A DD242040A1 (de) | 1985-10-29 | 1985-10-29 | Neues verfahren zur herstellung von oximcarbamaten |
Country Status (1)
Country | Link |
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DD (1) | DD242040A1 (de) |
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1985
- 1985-10-29 DD DD28213985A patent/DD242040A1/de not_active IP Right Cessation
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