DD237519B1 - Verfahren zur herstellung von insektenleim auf epoxidharzbasis - Google Patents

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Dietrich Haeussler
Walter Geyer
Bodo Winkler
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Inst Forst Wissenschaften Eber
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Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Bereits bekannte Verfahren zur Herstellung von Insektenleim verwenden als Bestandteile Teerprodukte, Erdölprodukte, Kautschuk, Pflanzenöle, tierische Fette und deren Chlorierungsprodukte, Seifen, Terpentinöl, Kolophonium, Naturharze, Wachse, Nitratzellulose sowie Kalkhydrat und Schwerspat.
Besonders nachteilig erweist sich bei diesen Insektenleimen ihre nur kurzzeitige Wirkungsdauer infolge Eintrocknung der Gemische oder eine die Klebwirkung beeinträchtigende Filmbildung sowie ihre Witterungsunbeständigkeit. Obwohl eine Reihe von Versuchen unternommen wurde, die Eigenschaften der Insektenleime zu verbessern, gab es keine nennenswerten Fortschritte auf diesem Gebiet. Insektenleime auf Epoxidharzbasis sind nicht bekannt.
Hinzu kommen außerordentlich erhöhte Ansprüche an Insektenleime bei ihrem Einsatz in Verbindung mit Pheromonen, wie der Gehalt an flüchtigen Bestandteilen, die als Inhibitor wirken, repellent gegen Zielinsekten oder attraktiv oder anlockend auf Insekten wirken, die nicht gefangen werden sollen. Diese Forderungen werden von den bekannten technischen Lösungen nicht oder nur teilweise erfüllt.
Bisher übliche Insektenleime sind in der Regel intensiv gefärbt. Eine nachträgliche Veränderung der Färbung entsprechend dem Verwendungszweck ist deshalb nicht möglich.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist die Herstellung eines Insektenleimes, der seine Klebkraft bzw. Fängigkeit mindestens drei Monate beibehält, der zu jeder Jahreszeit und unter allen Witterungsbedingungen einsetzbar ist, der ohne Beeinträchtigung der Fangleistung in Verbindung mit Pheromonen eingesetzt werden kann und farblos ist.
Wesen der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Insektenleim unter Verwendung an sich bekannter Epoxidharze zu schaffen, die frei von störenden flüchtigen Bestandteilen sind.
Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Verfahren zur Herstellung von Insektenleim auf Epoxidharzbasis entwickelt wurde, bei dem die verwendeten Harzmassen durch Wahl der Herstellungsbedingungen und der Ausgangsstoffe auf eine bestimmte Viskosität gebracht wurden.
Geeignete, füllstofffreie Epoxidharzinsektenleime werden durch Mischen von nieder- und mittelmolekularen Dianepoxidharzen hergestellt. Dabei werden niedermolekulare Dianepoxidharze mit einem mittleren Molekulargewicht von 350 und mittelmolekulare Dianepoxidharze mit einem Molekulargewicht bis 600 durch destillative Abtrennung bei einem Druck von 6,7 hPa bis 26,7 hPa, vorzugsweise 16hPa und einer Temperatur von 500C bis 1800C, vorzugsweise 500C bis 600C von störenden flüchtigen Bestandteilen gereinigt und durch Rühren miteinander vermischt.
Die gewünschte Konsistenz und Klebrigkeit wird durch den Anteil an hochviskosen mittelmolekularen Epoxidharzen eingestellt.
Überraschenderweise wurde festgestellt, daß so hergestellte Insektenleime ihre Klebkraft bzw. Fängigkeit über mindestens drei Monate unter allen Witterungsbedingungen und zu jeder Jahreszeit beibehalten.
Bemerkenswert ist weiterhin, daß die erfindungsgemäßen Leime die Fängigkeit über den angegebenen Zeitraum auch gegenüber sehr kleinen, leichten Insekten beibehalten, da es bei ihrer Anwendung zu keinerlei Filmbildung an der Oberfläche kommt.
Es wurde weiterhin festgestellt, daß so hergestellte Insektenleime die Wirkung von Pheromonen bzw. anderen anlockenden bzw.
attraktiven Substanzen nicht behindern. Sie zeigen auch keinerlei anlockende Wirkung auf nützliche oder indifferente Insekten, die nicht gefangen werden sollen. Dadurch kann bei ihrer Anwendung die natürliche Insektenfauna weitgehend geschont werden, da gezielt nur schädliche Arten gefangen werden.
Die Fangflächen von Fallen, die mit erfindungsgemäßem Leim versehen werden, lassen sich länger zum Fangen der Zielinsekten verwenden, da keine unbeabsichtigten Nebenfänge zur frühzeitigen Erschöpfung der Fallenkapazität führen.
Ausführungsbeispiel
In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird ein füllstofffreier Insektenleim auf Epoxidharzbasis hergestellt, indem ein Gemisch folgender Zusammensetzung bereitet wird:
75% niedermolekulares Dianepoxidharz mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 355 und 25% mittelmolekulares Dianepoxidharz mit einem mittleren Molekulargewicht von 560 werden bei einer Temperatur von 50°C bis 60°C und bei einem Druck von 16hPa durch destillative Abtrennung von störenden flüchtigen Bestandteilen gereinigt und durch Rühren miteinander vermischt. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung eines Insektenleimes auf Epoxidharzbasis, der vorzugsweise zum Fangen von Insekten in Pheromonfallen geeignet ist. Dabei zeigte sich in der Freilanderprobung, daß der erfindungsgemäße Insektenleim seine Klebrigkeit über die gesamte Flugzeit aller in Frage kommenden Insekten beibehält, selbst wenn diese jährlich in mehreren Generationen auftreten. In allen Anwendungsfällen der Erprobung lagen die Fangergebnisse bei Schadinsekten in Pheromonfallen bis zu 70% über denen, die in mit herkömmlichen Insektenleimen behandelten Fallen erzielt wurden.

Claims (1)

  1. Verfahren zur Herstellung von Insektenleimen unter Verwendung an sich bekannter Dianepoxidharze, gekennzeichnet dadurch, daß von störenden flüchtigen Bestandteilen gereinigte niedermolekulare Dianepoxidharze mit einem mittleren Molekulargewicht von 355 mit mittelmolekularen Dianepoxidharzen mit einem Molekulargewicht von 560 zu Gewichtsanteilen von 3:1 zu mischen sind.
    Anwendungsgebiet der Erfindung
    Die Erfindung betrifft das Gebiet der Herstellung von Insektenleim auf Epoxidharzbasis zum Fangen von Insekten in Fallen, auf Klebflächen, mit Hilfe von Leimringen und Handgeräten mit Klebflächen.
DD27654685A 1985-05-21 1985-05-21 Verfahren zur herstellung von insektenleim auf epoxidharzbasis DD237519B1 (de)

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