DD235418A1 - Verfahren zur gewinnung von krebshemmenden mistelextrakten mit definiertem lektingehalt - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von krebshemmenden Mistelextrakten mit definiertem Lektingehalt. Das Ziel der Erfindung besteht darin, ein universell anwendbares Verfahren zu entwickeln, um Mistelextrakte mit definiertem Lektingehalt zu gewinnen. Erfindungsgemaess werden Misteln mit destilliertem Wasser extrahiert und der Rohextrakt wird mittels fraktionierender Ultrafiltration von Substanzen mit Molekuelmassen groesser als 10 000 und gegebenenfalls kleiner als 5 000 befreit, danach gegebenenfalls mit weiterem Rohextrakt in solcher Menge versetzt, dass eine optimale krebshemmende Wirkung erreicht wird und anschliessend lyophilisiert. Die Erfindung ist in der pharmazeutischen Industrie und in der medizinischen Forschung anwendbar.
Description
Anwendungsgebiet
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Mistelextrakten mit krebshemmender Wirkung, gekennzeichnet dadurch, daß der Gehalt an Lektinen definiert ist. Das Verfahren ist in der pharmazeutischen Industrie und in der medizinischen Forschung anwendbar, vorzugsweise bei der Gewinnung von Mistelextrakten, die für die Krebstherapie Anwendung finden.
Charakterisierung der bekannten technischen Lösungen
Die bisher bekannten Verfahren zur Gewinnung von Mistelextrakten mit krebshemmender Wirkung basieren auf der Kenntnis, daß wäßrige Extrakte von Mistelpflanzen (lsorelR, Helixor”) oder Mistelpreßsäfte (Iscador”) krebshemmende Substanzen enthalten. Dazu gehören auch mindestens 3 verschiedene Lektine, deren Anteil in den Präparaten erheblichen Schwankungen unterliegen (P.Ziska, H. Franz, Lectine, Biology, Biochemistry, Chlinical Biochemistry 4 [19851). In höheren Konzentrationen können diese Lektine toxische, den Patienten schädigende Einflüsse haben.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung besteht darin, ein universell anwendbares Verfahren zu entwickeln, um Mistelextrakte mit definiertem, hinsichtlich der krebshemmenden Wirkung optimierten Lektingehalt zu gewinnen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Erfindungsgemäß werden zunächst Rohextrakte gewonnen, von denen ein Teil (ca. 80-95%) anschließend durch fraktionierende Ultrafiltration nahezu lektinfrei gemacht wird. Als Material werden vorzugsweise Misteln von Süßahom oder Birke eingesetzt. Das Verfahren läßt sich auch mit Misteln von allen anderen Wirtpflanzen realisieren. Als Filter für die Ultrafiltration werden Materialien verwendet, die Substanzen mit Molekülmassen größer als 10000 nahezu ausschließen und Substanzen mit kleineren Molekülmassen passieren lassen. Getrocknete Misteln werden zerkleinert, pulverisiert und mit destilliertem Wasser unter rühren extrahiert. Der ungelöste Anteil wird durch Zentrifugation abgetrennt. Der klare Überstand (Rohextrakt) wird in eine Ultrafiltrationszelle gegeben, die mit einem Filter versehen ist, das Substanzen mit einer Molekülmasse größer als 10000 weitgehend zurückhält. Die Lösung wird unter Druck filtriert. Für besondere Zwecke ist eine anschließende Filtration mit einem Filter, das Substanzen mit einer Molekülmasse kleiner als 5000 passieren läßt, angebracht. Diese anschließende Filtration ist in den Fällen angebracht, in denen die Anwesenheit toxischer niedermolekularer Substanzen festgestellt wird. Es wird dann zum Konzentrat Rohextrakt in solcher Menge zugegeben, daß hinsichtlich der krebshemmenden Wirkung eine optimale Aktivität gewährleistet ist. Diese krebshemmende Aktivität wird durch Tierversuche bestimmt.
Ausführungsbeispiel 100g getrocknete und gepulverte Mistel werden mit 500ml destilliertem Wasser 2 Stunden unter Rühren extrahiert. Anschließend wird die Suspension für 16 Stunden bei 4°C aufbewahrt. Der ungelöste Anteil wird durch Zentrifugation abgetrennt und der klare Überstand von 350ml wird in eine Ultrafiltrationszelle gegeben, die mit einem Filter versehen ist, das Substanzen mit einer Molekülmasse größer als 10000 zurückhält. Die Druckfiltration wird unter Stickstoff bei 2 Atmosphären Überdruck durchgeführt. Das Filtrat von 330 ml wird unter Verwendung eines Filters, das Substanzen mit einer Molekülmasse kleiner als 5000 passieren läßt, auf 30 ml eingeengt. Das Konzentrat wird dann mit destilliertem Wasser auf 330 ml verdünnt und erneutauf 30 ml eingeengt. Dieser Vorgang des Einengens und Verdünnens wird dreimal wiederholt. Das Konzentrat wird dann lyophilisiert. Aus 100g Pflanzenmaterial werden nach diesem Verfahren 12—15g krebshemmendes Material gewonnen. Die Bestimmung der krebshemmenden Aktivität erfolgt an Mäusen unter Verwendung von Ehrlich Ascites-Tumorzellen. 2 x 107 Zellen pro ml werden mit 20,30 und 40mg Lyophilisat pro ml für 1 Stunde bei 37°C inkubiert. Danach werden die Zellen durch Zentrifugation abgetrennt und zweimal mit isotonischer Salzlösung gewaschen. Je 1 x 107 Zellen pro 0,5 ml isotonischer Salzlösung werden weiblichen ICR-Mäusen mit einem Gewicht von 24 ± 0,5g intraperitoneal appliziert. Als Kontrolle werden Mäusen unbehandelte Zellen intraperitoneal appliziert. Jede Versuchsreihe wird mit 10 Tieren angesetzt. Nach 4 Tagen bildet sich äußerlich sichtbar in den Kontrolitieren Ascites. Die behandelten Tiere sind hach 90 Tagen noch ohne Befund.
Claims (1)
- Erfindungsanspruch:Verfahren zur Gewinnung von krebshemmenden Mistelextrakten mit definiertem Lektingehalt, dadurch gekennzeichnet, daß man Misteln von allen Bäumen, vorzugsweise Birke und Süßahorn, mittels destilliertem Wasser extrahiert, den Rohextrakt mittels fraktionierender Ultrafiltration von allen Substanzen mit Molekülmassen von größer als 10000 und gegebenenfalls kleiner als 5000 befreit, danach gegebenenfalls weiteren Rohextrakt in solcher Menge zugibt, daß eine optimale krebshemmende Wirkung erreicht wird, und lyophilisiert.AnwendungsgebietDie Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Mistelextrakten mit krebshemmender Wirkung, gekennzeichnet dadurch, daß der Gehalt an Lektinen definiert ist. Das Verfahren ist in der pharmazeutischen Industrie und in der medizinischen Forschung anwendbar, vorzugsweise bei der Gewinnung von Mistelextrakten, die für die Krebstherapie Anwendung finden.Charakterisierung der bekannten technischen LösungenDie bisher bekannten Verfahren zur Gewinnung von Mistelextrakten mit krebshemmender Wirkung basieren auf der Kenntnis, daß wäßrige Extrakte von Mistelpflanzen (lsorelR, Helixor") oder Mistelpreßsäfte (lscadorR) krebshemmende Substanzen enthalten. Dazu gehören auch mindestens 3 verschiedene Lektine, deren Anteil in den Präparaten erheblichen Schwankungen unterliegen (P.Ziska, H.Franz, Lectine, Biology, Biochemistry, Chlinical Biochemistry 4[1985]). In Höheren Konzentrationen können diese Lektine toxische, den Patienten schädigende Einflüsse haben.Ziel der ErfindungDas Ziel der Erfindung besteht darin, ein universell anwendbares Verfahren zu entwickeln, um Mistelextrakte mit definiertem, hinsichtlich der krebshemmenden Wirkung optimierten Lektingehalt zu gewinnen.Darlegung des Wesens der ErfindungErfindungsgemäß werden zunächst Rohextrakte gewonnen, von denen ein Teil (ca. 80-95%) anschließend durch fraktionierende Ultrafiltration nahezu lektinfrei gemacht wird. Als Material werden vorzugsweise Misteln von Süßahorn oder Birke eingesetzt. Das Verfahren läßt sich auch mit Misteln von allen anderen Wirtpflanzen realisieren. Als Filter für die Ultrafiltration werden Materialien verwendet, die Substanzen mit Molekülmassen größer als 10000 nahezu ausschließen und Substanzen mit kleineren Molekülmassen passieren lassen. Getrocknete Misteln werden zerkleinert, pulverisiert und mit destilliertem Wasser unter rühren extrahiert. Der ungelöste Anteil wird durch Zentrifugation abgetrennt. Der klare Überstand (Rohextrakt) wird in eine Ultrafiltrationszelle gegeben, die mit einem Filter versehen ist, das Substanzen mit einer Molekülmasse größer als 10000 weitgehend zurückhält. Die Lösung wird unter Druck filtriert. Für besondere Zwecke ist eine anschließende Filtration mit einem Filter, das Substanzen mit einer Molekülmasse kleiner als 5000 passieren läßt, angebracht. Diese anschließende Filtration ist in den Fällen angebracht, in denen die Anwesenheit toxischer niedermolekularer Substanzen festgestellt wird. Es wird dann zum Konzentrat Rohextrakt in solcher Menge zugegeben, daß hinsichtlich der krebshemmenden Wirkung eine optimale Aktivität gewährleistet ist. Diese krebshemmende Aktivität wird durch Tierversuche bestimmt.Ausführungsbeispiel100g getrocknete und gepulverte Mistel werden mit 500ml destilliertem Wasser 2 Stunden unter Rühren extrahiert. Anschließend wird die Suspension für 16 Stunden bei 4°C aufbewahrt. Der ungelöste Anteil wird durch Zentrifugation abgetrennt und der klare Überstand von 350ml wird in eine Ultrafiltrationszelle gegeben, die mit einem Filter versehen ist, das Substanzen mit einer Molekülmasse größer als 10000 zurückhält. Die Druckfiltration wird unter Stickstoff bei 2 Atmosphären Überdruck durchgeführt. Das Filtratvon 330 ml wird unter Verwendung eines Filters, das Substanzen mit einer Molekülmasse kleiner als 5000 passieren läßt, auf 30 ml eingeengt. Das Konzentrat wird dann mit destilliertem Wasser auf 330 ml verdünnt und erneutauf 30 ml eingeengt. Dieser Vorgang des Einengens und Verdünnens wird dreimal wiederholt. Das Konzentrat wird dann lyophilisiert. Aus 100g Pflanzenmaterial werden nach diesem Verfahren 12—15g krebshemmendes Material gewonnen. Die Bestimmung der krebshemmenden Aktivität erfolgt an Mäusen unter Verwendung von Ehrlich Ascites-Tumorzellen. 2 χ 107 Zellen pro ml werden mit 20,30 und 40 mg Lyophilisat pro ml für 1 Stunde bei 37°C inkubiert. Danach werden die Zellen durch Zentrifugation abgetrennt und zweimal mit isotonischer Salzlösung gewaschen. Je 1 χ 107 Zellen pro 0,5 ml isotonischer Salzlösung werden weiblichen ICR-Mäusen mit einem Gewicht von 24 ± 0,5g intraperitoneaI appliziert. Als Kontrolle werden Mäusen unbehandelte Zellen intraperitoneal appliziert. Jede Versuchsreihe wird mit 10 Tieren angesetzt. Nach 4 Tagen bildet sich äußerlich sichtbar in den Kontrolltieren Ascites. Die behandelten Tiere sind nach 90 Tagen noch ohne Befund.
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DD27424385A DD235418A1 (de) | 1985-03-19 | 1985-03-19 | Verfahren zur gewinnung von krebshemmenden mistelextrakten mit definiertem lektingehalt |
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DD (1) | DD235418A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0602686A2 (de) * | 1992-12-18 | 1994-06-22 | MADAUS Aktiengesellschaft | Lektinkonzentrate aus Mistelextrakten und entsprechende standardisierte, stabilisierte Mistellektinpräparate, Verfahren zu ihrer Herstellung sowie diese enthaltende Arzneimittel und deren Verwendung zur Erhöhung der natürlichen Immunresistenz und/oder in der Tumor-Therapie |
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-
1985
- 1985-03-19 DD DD27424385A patent/DD235418A1/de not_active IP Right Cessation
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