DD225540A1

DD225540A1 - Antrieb fuer elektrische schalter mit explosivstoffzuendung

Info

Publication number: DD225540A1
Application number: DD26485984A
Authority: DD
Inventors: Rainer Friedel; Frank Sichla
Original assignee: Inst Prueffeld Elekt
Priority date: 1984-07-02
Filing date: 1984-07-02
Publication date: 1985-07-31

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Antrieb fuer einen elektrischen Schalter insbesondere fuer Hochspannungsschaltgeraete. Ziel und Aufgabe ist es, einen Antrieb zu schaffen, der sich gegenueber herkoemmlichen Explosionsantrieben durch einfachere und unkompliziertere Gestaltung auszeichnet, einen Antriebskolben besitzt, der sich abwechselnd in beide Richtungen bewegt und bei dem der Antrieb wenig bewegte Elemente insgesamt aufweist. Erfindungswesentlich ist, dass der Antriebsmechanismus fuer den Schalter auf beiden Seiten mit einem automatisch nachladenden Explosionsantrieb versehen ist und ueber einen Nebenkanal das Nachladen von Patronen realisiert wird. Als Antrieb ist eine durch Explosionsgas angetriebene, mit einer Schalterkinematik 2 verbundene Schaltstange mit an beiden Enden fest angeordneten Kolben vorgesehen, wobei jeder Kolben in einen separaten Hauptkanal 3 fuehrt, der einen Nebenkanal 7 aufweist und mit einer Patronenmagazinkammer 6 des gegenueberliegenden Hauptkanals in Verbindung steht. Figur

Description

Dipl.-Ing. Rainer Priedel Berlin, den 30.12.1983

, o· ui EV 29/83 - Ri/Sl.

Ing. Prank Sichla

Titel der Erfindung

Antrieb für elektrische Schalter mit Explosivstoff-Zündung

An v; e η dung sgebiet der ^rfin dung

Die Erfindung kann bei allen elektrischen Schaltgeräten als Schalterantrieb angewendet werden, bei denen kurze Schaltzeiten gefordert werden und keine Antriebsenergie in genügender Leistungshöhe zur Verfügung steht. Die Erfindung ist besonders für Hochspannungsschaltgerate vorgesehen.

Charakteristik der bekannten technischen Lösungen

Pur elektrische Schaltgeräte sind Druckluftantriebe, Pederspeicherantriebe und LIagnetantriebe bekannt. Des v/eiteren sind Antriebe bekannt, bei denen der Antriebskolben abwechselnd in beiden Richtungen durch

-2-

Zünden von Knallgas, das über Ventile dem Kolben zu beiden Seiten zugeführt wird und mittels Zündkerzen zur Explosion gebracht wird (DE-PS Ί 287 677). Dieser Antrieb bezieht das Knallgas aus einem angebauten Elektrolysegerät und ist infolge unerwünschter Entzündungen des Knallgases in seiner Betriebsfähigkeit stark gefährdet.

Weiterhin sind Antriebe bekannt, bei denen zur Schalter.-bewegung Patronen gezündet v/erden (DE-PS 568 887, DE-OS 2 100 628).

7/ährend nach DE-PS 568 887 die Explosion der Patronen nur in Aussehaltrichtung erfolgt und dabei eine Feder für den Eins ehaltVorgang spannt, wird nach DE-OS 2 100 628 zwar durch die Explosion der Patronen der Schaltvorgang in beiden Richtungen gewährleistet, jedoch ist dieser Lösung nachteilig, daß eine mit Patronen gefüllte Drehtrommel eine von der Antriebskinematik vorgegebene Bewegung ausführt. Dies hat zur Folge, daß die Konstruktion des Antriebes sehr teuer und aufwendig ist. Das gilt auch für das 'Wechseln der Magazine. Für diese Art von Antrieb ist ferner eine hohe Präzision für die Einzelteile notwendig.

Auch der V/artungsaufwand ist sehr hoch, da schon geringste Verschmutzungen in der Mechanik der Drehtrommel den Ausfall des Antriebes bedeuten.

Ziel der Erfindung

Ziel der Erfindung ist es, einen Antrieb für elektrische Schalter, insbesondere für Hochspannungsschaltgerate anzugeben, der sich gegenüber herkömmlichen Explosionsantrieben durch einfachere und unkompliziertere Gestaltung bei zuverlässiger Wirkungsweise auszeichnet und dadurch ökonomische Aspekte erfüllt.

Darlegung des le sens der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb für elektrische Schalter zu schaffen, bei dem ein Antriebskolben abwechselnd in beiden Richtungen durch Zünden eines Explosivstoffes bewegt -wird und der Antrieb wenig bewegte Elemente aufweist.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die in den Kennzeichen der Ansprüche angegebenen Merkmale zur Anwendung kommen, wobei in diesem Zusammenhang erfindungswesentlich ist, daß der Antriebsmechanismus für den Schalter auf beiden Seiten mit einem automatisch nachladenden Explosionsantrieb versehen ist. Somit können Schaltungen in beiden Richtungen durchgeführt werden. Durch die

Explosion 7/ird der Antriebskolben betätigt und außerdem über einen ITebenkanal die I¹Tachiadung der Patronen realisiert. Dabei kann der Antrieb zum Nachladen wahlweise so ausgeführt werden, daß-sich jede Antriebsseite selbst nachladet bzw. bei Explosion der einen Seite 7/ird die andere Seite geladen und der Antrieb ist wieder betriebsbereit. Die Zündung der Patronen erfolgt durch Elektrornagnete, die mit einem Schlagdorn die Patronen aus einem Stabmagazin zur Zündung bringen. ',Veiterhin wird zur Erreichung eines großen Patronenvorrats die LIagazinfeder bei jeder Explosion durch automatische Raststellung am Magazin nachgespannt. Dadurch ist der Andruck der Patronen am Schloß immer konstant. Lm Patronenschloß ist ein Signalgeber angeordnet, der über den Ladezustand ein Signal abgibt, mit einem Hilfsschalter logisch verknüpft ist und somit die Schalterstellungsmeldung mit hoher Zuverlässigkeit realisiert bzw. als Überwachungssignal weiter genutzt wird.

Vorteilhafterweise laßt sich ggf. ein Teil des Explosionsgases zur Lichtbogenlöschung beim Ausschaltvorgang verwenden»

-4-

Ein weiterer Vorteil der erfindungsgernäßen Lösung besteht darin, dai3 der Explosionskolben gleichzeitig als Antriebskolben für den Schalter verwendet wird. Dadurch ist wenig Aufwand bei der Herstellung und Wartung des Antriebes notwendig.

Außerdem zeichnet sich der erfindungsgemäße Antrieb durch eine höhere Zuverlässigkeit gegenüber den bekannten Antrieben gleicher Art aus und erfüllt insgesamt ökonomische AsOekte,

Ausführungsbeispiel

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.

In der zugehörigen Zeichnung ist ein erfindungsgemäßer Antrieb für einen elektrischen Schalter dargestellt.

Der Schalter 1 ist durch die Kinematik 2 und über die Explosionskolben in.den Hauptkanälen 3 mittels einfachen Gestänges geschaltet«,

Durch einen Spannungsimpuls U^^ ar. einer der Auslösespulen 4 wird der Schlagbolzen 5 in die oberste Patrone β eingeschlagen, welche dadurch explodiert. Das freiwerdende Explosionsgas treibt den entsprechenden Explosionskolben und damit die Kinematik 2 an, v/o durch der Schalter 1 betätigt wird. Gleichzeitig wird ein Teil des Explosionsgases durch einen Έβ be nie anal 7 zum rlachladekolben 8 geleitet, v/elcher dort eine Patrone 6 in das Schloß lädt und die Magazinfeder 9 durch eine weitere Raststellung nachspannt. Das Zurückschalten läuft in analoger Reihenfolge ab.

Claims

Anspruch.

1. Antrieb für elektrischen Schalter, bei dem ein Antriebskolben abwechselnd in beiden Richtungen durch Zünden eines Explosivstoffes bewegt wird unter Verwendung von mit Explosionsgase entwickelnden Stoffen gefüllten Patronen, gekennzeichnet dadurch, daß eine durch Explosionsgas angetriebene und mit einer Schalterkinematik (2) verbundene Schaltstange mit an beiden Enden fest angeordneten Kolben vorgesehen ist und jeder Kolben in einen separaten Hauptkanal(3) führt, der einen rlebenkanal (7) aufweist, der mit einer Patronenmagazinkammer (6) des gegenüberliegenden Hauptkanals in Verbindung steht,
2. Antrieb für elektrischen Schalter nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die zwei, wechselseitig mit Explosionsgasdruck beauflagten Kolben der Schaltstange zur Betätigung des Schalters in Ein- und Aussehaltstellung vorgesehen sind und ein Teil des Explosionsgas druckes über den Ilebenkanal (7) die Aufrecht erhaltung eines erforderlichen Federdruckes in der gegenüberliegenden Patronenniagazinkammer (5) gewährleistet.
3. Antrieb für elektrischen Schalter nach Punkt 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß zur Schalterbetätigung eine Zündung der I.Iagazinpatronen direkt vom Kurzschlußstrom über eine Steuerspannung vorgesehen ist.

Hierzu 1 Seite Zeichnung