DD211274A1 - Herbizide mittel - Google Patents

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DD211274A1
DD211274A1 DD24470382A DD24470382A DD211274A1 DD 211274 A1 DD211274 A1 DD 211274A1 DD 24470382 A DD24470382 A DD 24470382A DD 24470382 A DD24470382 A DD 24470382A DD 211274 A1 DD211274 A1 DD 211274A1
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propyl
deep
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monocotyledonous
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DD24470382A
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Inventor
Manfred Pallas
Heinz Damm
Kurt Goetzschel
Uwe Groeger
Werner Kochmann
Brunhilde Lang
Sieghard Lang
Hartmut Wozniak
Walter Steinke
Original Assignee
Bitterfeld Chemie
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Abstract

Die Erfindung betrifft herbizide Mittel zur Bekaempfung mono- und dikotyler Unkraeuter in Kulturpflanzenbestaenden. Als Wirkstoff enthalten sie eine Kombination aus substituierten Thiocarbamaten der allgemeinen Formel I, in der R tief 1 = Wasserstoff, Aethyl oder n-Propyl und, R tief 2 = Cyclohexyl oder N-Propyl bedeuten und substituierten Thioharnstoffen der allgemeinen Formel II, in der R rief 1 = H oder Methyl und R tief 2, R tief 3, die gleich oder verschieden sein koennen, = H oder Halogen bedeuten.

Description

VEB CHEMIEKOMBINAT. BITTERPSLD . Bitterfeld,· 3. 11. 1982
Herbizide Mittel
Anwendungsgebiet der Erfindung:
Die erfindungsgemäßen Mittel können zur Bekämpfung mono- und dikotyler Unkräuter in Kulturpflanzenbeständen angewendet werden,
Charakteristik, der bekannten technischen Lösungen ;
Es ist bekannt, daß der langjährige Einsatz von vorwiegend gegen dikotyle Unkräuter wirkenden Unkrautbekämpfungsmitteln zu einer Verschiebung der Unkrautflora zugunsten von Schadgräsern und von schwer bekämpfbaren dikotylen Arten wie Klettenlabkraut u. a. geführt hat·. ' :
Es ist ferner bekannt, daß substituierte Thiocarbamate Schadgräser in Rübenbeständen gut bekämpfen (US-PS 3175897; DE-OS 2738628; . CH-PS 357238). Gegenüber dikotylen Unkräutern ist zwar eine gewisse Wirkung mit der zweifachen Dosis zu verzeichnen; die Rübenverträglichkeit wird dabei aber negativ beeinträchtigt.
Auch der Einsatz von Phenyl thioharnstoffderivaten ist bekannt. Dabei werden einerseits unsubstituierte Phenylthioharnstoffe, wie zum Beispiel 1,1-Dimethyl-3-phenylthioharnstoff (DD-PS 110115; BE-PS-839797; US-PS 2655447) beschrieben, die selektiv eingesetzt
- 2 - 2360
worden können, dabei aber nicht ausreichend gegen monokotyle; Unkräuter wirken; andererseits sind auch phenylsubstituierte Thioharnstoffderivate als herbizid wirksame Verbindungen bekannt.
Beispiele hierfür sind N-CS^-Dichlorphenyl-N1 , N1 -dimethylthioharnstoff) gegen dikotyle und monokotyle Unkräuter mit Einsatz in vielen Kulturen (DE-PS 2542468) oder N»(4-Bromphenyl-iT» ,N'-dimethyl thioharnstoff), der eine gewisse Wirkung im Hachauflaufverfahren gegen Quecken und Johnsongras (Sorghum halepense) aufweist (US-PS 2655447). In Kombination mit N-Isopropyl-2-chloracetanilid kann ein breiteres Spektrum mono- und dikotyler Unkräuter in wichtigen landwirtschaftlichen Kulturen erfaßt werden. Die gleichzeitige Bekämpfung anueller mono- und dikotyler Unkräuter bringt aber immer, gewisse Probleme mit sich.
Ziel der Erfindung ist es, neue herbizide Mittel zu entwickeln, die gleichzeitig anuelle monokotyle und dikotyle Unkräuter vernichten»
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die herbiziden Mittel neben üblichen Hilfs- und Trägerstoffen als Wirkstoff eine Kombination aus substituierten Thiocarbamaten der allgemeinen formel I '
J^N. -CO-S- G?H _ (I),. in der
R1
R- - Wasserstoff j Äthyl oder n-Propyl und R = Cyclohexyl oder n-Propyl bedeuten,
' ."- 3 »·. ." . ·'.; V; . : ϊ 2360
und substituierten Aryl thioharnstoff en der allgemeinen ; . . Formel II .
(II),
in der ' 7 : ; Λ . : ' . . ' . \ ' . , R. = H oder Methyl, . . , . .'.;. , ; \
R9 R , die gleich oder- verschieden sein können, .. ·. .
= H oder Halogen bedeuten, enthalten.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen zeigen überraschend eine synergistische Wirkung, sowohl gegen monokotyle als auch gegen dikotyle Schadpflanzen. ' . '
Zudem wird eine wesentliche Senkung der Aufwandsmenge je Hektar bei gleichzeitiger Wirkungsverbesserung gegenüber ein- und zweikeimblättrigen Unkräutern erreicht} im Wirkungsspektrum der erfindungsgemäßen Herbizidkombiriatiönen sind alle; beständesbildenden Unkrautarten im Rübenanbäu enthalten. ' , . . \ .'. . :
Die Anwendung der herbiziden Mittel erfolgt zweckmäßigerweise in den für Unlcrautbekämpfungsmittel üblichen Zubereitungs- bzw. Applikationsformen, wie z. B. Lösungen, Emulsionen, Suspensionen oder Spritzkonzentraten, die unter Zusatz von flüssigen und/oder festen Trägerstoffen bzw. Verdünnungsmitteln zumeist unter Zugabe.oberflächenaktiver Stoffe oder anderer ITormulierungshilfsmittel bereitet und zur Anwendung mit Wasser verdünnt.werden können.
Die Anwendungsformen variieren mit dem Verwendungszweck. Wesentlich ist es, in jedem Falle eine feine Verteilung der wirksamen Substanzen zu gewährleisten. Die Herstellung der verschiedenen Zubereitungen erfolgt in an sich bekannter Weise durch Hisch-^und Mahlverfahren oder durch Löseverfahren.
Ausführunssbeispiel
Die folgenden Beispiele sollen die sjaiergistische Wirkung äox erfindungsgemäßen Mittel, die mit ihnen erreichbare Wirkstoffeinspa rung sowie die Kulturpflanzenverträglichkeit nachweisen.
Dabei wurde 'als Thiocarbamat
N-Cyclohexyl-II-äthyl~S»äthylthiocarbamat (A)
und als Thioharnstoff
li-(4-Broraphenyl-N'.' ,ϊ;ί«-dimethyl thioharnstoff (B)
eingesetzt»
In Gewächshausversuchen vmrde unter Verwendung eines Boder.s mittlerer Sorptionskapazität (sandiger Lehm) bei einer Wasserkapazität von 60 'ο die herbizide Wirkung von Gemischen im Vergleich .zu den Einzelkomponenten getestet.
Die Applikation der Wirkstoffe bzw. Wirkstoffgemische erfolgte in Form eines 72/ffl.gen Emulsionskonzentrates sowie einem Gütigen Spritzpulver in 1000 1 ?ifasser. je Hektar in der Spritzkabine nach der Aussaat der Testpflanzen.
Zur Bonitur- der herbiziden Wirkung fand folgender Schlüssel Verwendung:
Tabelle I; üloni^urgchlüssel
Boniturnote ι _ ί .. x m f ι ι SchadstärJ-c<eiiiiiii;iii)_u_Li_^ji_^_U
1 vernichtet 0
2 5
3 15 .4 30
5 50
6 70
7 85 S 95 S ungeschädigt 100
Die Testung erfolgte an den Unkrautarten:
Stellaria media (L.)
Seriecio vulgaris L.
Anthenis arvensis L.
Thlaspi arvense L.
Agrostemma githago L.
Lamium purpureum L.
Ghenopodium album L.
Polygonum lapathifolium L.
Spergula arvensis L.
Galium. .aparine L.
Apera spica-venti (L.) P.B.
Poa annua L.
Setaria glauca (L.) P.B.
Bromus secalinus L.
Echinochloa crus-galli (L.) P.B.
i.Iit den erfindungsgemäßen Mitteln trat im Vergleich zu den Einzelwixkstoffen eine Wirkungsverbesserung ein, die auf synergistischen Effekten beruht. Die Kombinationswirkung wird bekanntlich dann als.synergistisch bezeichnet, wenn sie besser als die aus den.beiden Einzelvjirkungen der Mischungspartner berechnete unabhängige relative Wirkung ist /GOLBY, «eeds J^ (1967) 1, 20 - 22] .
Die Berechnung erfolgte nach LAIiG et.al. ITagungsbericht "Unkrautbekämpfung in der industriemäßigen Pflanzenproduktion"', Halle (1979)1 .
Der Vergleich der au erwartenden mit der durch die Kombination tatsächlich benötigten Aufwandsmenge bezieht sich auf eine Restverunkrautung von 10 -Jo (ED0(--Wert). Bei diesem Vergleich ist somit nicht der stärkste .'Synergismus, sondern eine praxisrelevante Wirkung von 90... 100 '/o Bekämpfungserfolg maßgeblich, wobei die jeweiligen Durchschnittswerte der .'Testpflanzen angegeben werden. Für· die Berechnung wurden die Boniturvv er te vom 30. Tag nach der Applikation verwendet.
Tabelle II': Wirks toff eins parunp;. ia Wirkungsbereich ED0 durch die erfinduhiiSjgein^en I1-UtG1I
Mischungs- !Festpflanzen verhältnis Λ . p «rl · -I-J
im Experiment ermittelte Dosis
A B. A+B
kg AS/ha '
nach Modellen berechnete Dosis unabhängig äquivalent -:"kg AS/h.a. j'
eingesparte
Dosis
unabhängig äquivalent
74 ; 26 monokotyle dikotyle gesamt 0,53. 2,78 1,55. 0,18 0s98 0,55 0,71 3,76 2,10
56 s 44 monokotyle dikotyle gesamt 0,63 2,0.2 1,27 0,50 1,58 1,00 1,13 3,60 2,27
35 : 65 monoko-ty'le dikotyle gesamt 0,38 1,20 0,69 0,70 2,24 1,29 1,08 3,44 1,98
12 s 88 monokotyle dikotyle gesamt 0,12 0,39 0,24 0,91 2,89 1,78 1,03 3,28 2,02
1,07 7,90 2,90 0,98 7,75 2,80 34 52 28 28 51 25
1,17 4,01 2,75 0,99 4,67 2,79 3 10 17 -14 23 19
1,81 5,92 2,67 1,63 6,03 2,74 40 42 26 34 43 28
2,80 5,86 2,75 2,43 5,64 . 2,69 63 44 27 58 42 25
Tabelle ill: Verbesserung eier herbiziden v/irkunf· durch die erfinciunssf'ernäSen 'LIittel
Ki s clrung s- verhältnis A : B : 26 Testpflanzen Aufwandsmenge [.kg AS/ha] A 3 0,18 0,98 0,98 A+B Unkrautbesatz im Experiment berechne· unabhg. t äquiv. Virkungsver besserung unabhg. äquiv. 11 8 1
74 : 44 monokotyle dikotyle gesamt 0,53 2,78 2,78 0,30 1,58 1,58 0,71 3,76 3,76 8 1 2 24 8 1 19 9 1 16 · 7 1 28 2
56 : 65 monokotyle dikotyle gesamt 0,38 2,02 2,02 0,70 2,24 2,24 0,68 3,60 3,60 2 5 4 46 7 5 30 8 6 44 2 1 11 6 . 4
35 : 68 monokotyle dikotyle gesamt 0,38 1,20 1,20 0,91 2,89 2,89 1,08 3,44 3,44 6 2 3 33 8 5 17 8 7 27 6 2 29 6 4
12 monokotyle dikotyle gesamt 0,12 0,39 0,39 1,03 3,28 3,28 5 2 3 53 8 7 34 8 7 48 6 4
- 8 - , 2360
Beispiel 2
Iu Feldversuchen, wurde die Wirkstoffkombination A + B (Mischungsverhältnis'2 : 1) mit Aufwandsmengen von 3,0, 4,0 und 5,0 -kg AS/ha an einem Sortiment landwirtschaftlicher und gärtnerischer Kulturen zur Charakterisierung ihrer Selektivität im Vorauflaufverfahren getestet. Die visuelle Erfassung der Kulturpflanzenverträglichkeit erfolgte 20 Tage (Termin I) und 40 Tage (Termin II) nach der Applikation nach dem in Tabelle I dargestellten 3onitürschlüssel. Die Ergebnisse sind in Tabelle IV enthalten.
Tabelle IVs Kulturpflanzenverträglichkeit der erfindungsgemäßen Mittel bei unterschiedlichen Aufwandsmengen
KuItürρflanse . 3 kg AS/ha II 4 kg AS /ha II 5 kg AS/ha II
Termin . 9 Termin 8 Termin 8
I '9 ' I 8 .' I 7.
Futterrübe 9 .9 8 . 8 7 7
Zuckerrübe 9 9 - 9 8 8 9
Spinat : · 9 9 8 9 8 9
Marks t ammkohl . 9 9 9 9 8 9
Sonnenblume . 9 .9 ·- 9 . 9 9 9
Lupine . 9. 9 9 9 9 8
Kartoffel 9 9 9
Rotklee 9 8 8

Claims (1)

  1. - 9 - 2360
    Erfindimffsanspruch
    Herbizide Mittel zur Bekämpfung mono- und dikotyler Unkräuter in lailturpflanKenbeständen, gekennzeichnet dadurch, daß sie neben üblichen HilfS- und Trägerstoffen als Wirkstoff eine Kombination aus substituierten Thiocarbamate!! der'allgemeinen Formel I
    N - CO.- S - C2H5 (I),
    Ri
    in eier .
    R1 = Wasserstoff, Äthyl oder n-Propyl und R = Cyclohexyl oder n-Propyl bedeuten,
    imd substituierten Thioharnstoffen der allgemeinen Formel II
    R0 S R
    ·-' " X I X
    ' "\0 V-IiH-C-W^ (II),
    in-der
    R1 = H oder Methyl und ι..
    R , R_, die gleich oder verschieden sein können, '
    = H oder Halogen bedeuten,
    enthalten. .
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