DD209123B1 - Vorrichtung zum biegen von wendeln - Google Patents

Description

Hierzu 3 Seiten Zeichnungen

Anwendungsgebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Biegen von Wendeln, insbesondere von Wendeln mit unkontinuierhcher Steigung als Kontaktleisten auf Rohrkorper fur Schraubenbremsen

Charakteristik der bekannten technischen Losungen

Es ist bereits bekannt, als Kontaktieren von Schraubenbremsen bestimmte Wendel so herzustellen, daß gerades Stangenmateriai auf einen größeren Dorn gewickelt und die sich so ergebende Spirale an den beiden Wickelenden über dem Rohrkorper axial bis zu der gewünschten Steigung auseinandergezogen wird Diese Art der Formgebung hat den Nachteil, daß sie sich nur kalt durchfuhren laßt und deshalb nicht definierbare Spannungen im Wendelmatenal und Unregelmäßigkeiten der Steigung entstehen laßt Weiterhin ist mit dieser Art der Formgebung, abgesehen von den nicht beherrschbaren Unregelmäßigkeiten, nur jeweils eine kontinuierliche Steigung erreichbar Die Betriebsbedingungen, unter denen Schraubenbremsen in der Eisenbahnrangiertechnik betrieben werden müssen, verlangen jedoch zum Anfang und zum Ende einer Kontaktleiste abweichende, genau definierte flachere Wendeibereiche, d h größere Steigungen, so daß diese Wendeibereiche von Hand nachgeschmiedet werden müssen Damit ist diese Art der Fertigung technologisch aufwendig und fur größere Stuckzahlen nicht geeignet Die fertigungsbedingten Abweichungen der Wendelsteigung im Bereich der notwendigen kontinuierlichen Wendelsteigung fuhrt zudem zu Ungleichmaßigkeiten der einzelnen Bremsvorgange einer Schraubenbremse, unter ungunstigen Umstanden zu ihrer zeitweiligen Überlastung und wirkt sich nachteilig auf ihre Lebensdauer aus Es sind weiterhin Vorrichtungen zum Biegen von Wendeln, beispielsweise Rohrschlangen, bekannt, die einen Biegedorn mit einem der Wendelkrummung angepaßten Außendurchmesser und einer der Wendelsteigung entsprechend langsgefuhrten Andruckrolle besitzen Diese' bekannten Vorrichtungen sind jedoch, da der Biegevorgang allgemein kalt und über einen an der nachfolgenden weiteren Bearbeitungen unbeteiligten Biegedorn erfolgt, nicht dazu geeignet, Wendel mit unkontinuierhcher Steigung spannungsfrei zu erzeugen

Ziel der Erfindung

Es ist das Ziel der Erfindung, das Biegen von Wendeln mit unkontinuierhcher Steigung mit einer hohen Präzision und mit einem ökonomisch vertretbaren technologischen Aufwand durchzufuhren

Darlegung des Wesens der Erfindung

Der Erfindung hegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Biegen von Wendeln, insbesondere mit unkontinuierhcher Steigung als Kontaktieren fur Rohrkorper von Schraubenbremsen zu schaffen, mit der ein Warmbiegen mit der fur den Verwendungszweck erforderlichen Präzision erreichbar ist

Gemäß der Erfindung wird dies erreicht, indem eine den Rohrkorper umhüllende, langsgeteilte und mittels Scharniere zusammengehaltene bzw aufklappbare Rollschablone mit einer in der Steigung unkontinuierhchen Nut versehen ist und eine Andruckrolle auf einem Fuhrungsbalken langsbeweglich gelagert ist

Die Rollschablone nach der Erfindung erfüllt damit gleichzeitig mehrere Aufgaben Einmal dient sie zur Aufnahme des Rohrkorpers, der mit einer Wendel zu versehen ist und fixiert die gebogene Wendel, bis eine ausreichende Festigkeit zwischen beiden Teilen durch Schrumpfung des Wendeis erreicht ist Zum anderen enthalt sie die der Fuhrung dienende Nut, die der Wendel die gewünschte Form gibt, und schließlich dient sie zur Übertragung des fur den Biegevorgang erforderlichen Drehmomentes, wie auch als Widerlager fur die erforderliche und von der Andruckrolle ausgeübten Biegekraft

Ausfuhrungsbeispiel

Die Erfindung wird anhand eines Ausfuhrungsbeispieles erläutert Es zeigen

Fig 1 eine Seitenansicht einer Vorrichtung nach der Erfindung

Fig 2 eine Ansicht auf den Rotationsantneb mit einsatzbereiter Rollschablone auf einem Beschickungswagen

Fig 3 eine Ansicht der Rollschablone

Fig 4 einen Querschnitt durch die Rollschablone nach der Figur 3 in der Ebene A-A

Auf einer Grundplatte 1 sind mit entsprechendem Abstand Säulen 2 und 3 angeordnet, die an ihrem oberen Ende mit einem Fuhrungsbalken 4 verbunden sind In etwa der Mitte der Hohe der Säulen 2,3 sind Halterungen 5,6 mit horizontalen Achsen drehbar gelagert, wobei die Halterung 5 mit einer Kolben-Zylinder-Einheit 7 verbunden und axial in die Richtung auf die Halterung 6 verstellbar ist Als Widerlager der Kolben-Zylinder-Einheit 7 dient eine weitere Säule 8, die an ihrem oberen Ende als Widerlager fur eine weitere Kolben-Zylinder-Einheit 9 dient, deren Kolbenstange mit einem Fuhrungsgehause 10 verbunden ist, das auf dem Fuhrungsbalken 4 gleitend eine federnd gelagerte Andruckrolle 11 tragt An der Säule 2 ist in einem Gehäuse 12 eine Kolben-Zylinder-Einheit 13 angeordnet, deren Kolbenstange mit einer Zahnstange 14 gekuppelt ist, welche über ein Zahnritzel 15 mit der Halterung 6 verbunden ist Die Halterungen 5,6 besitzen jeweils Innenkegel 16zur Aufnahme einer an jeder Stirnseite mit einem Außenkegel 17 versehenen Rollschablone 18 Darüber hinaus weist die über die Zahnstange 14 antreibbare Halterung 6 mindestens zwei Nasen 19 auf, die an stirnseitige Ausnehmungen 20 der Rollschablone 18 angepaßt sind Die Rollschablone 18 besteht aus einer mehrteiligen langsgeteilten Hülse 21, die mit außerhalb ihrer äußeren Mantelfläche angeordneten Scharnieren 22 zusammengehalten ist Sie besitzt außer ihrer Langstellung eine spiralförmige Nut 23, die der herzustellenden Wendelform angepaßt ist Infolge der Bedingung, daß eine als Kontaktleiste fur eine Schraubenbremse bestimmte Wendel im wesentlichen über einen 360° Windungsverlauf erfordert, sind, wie aus der Figur 1 ersichtlich, auf der Seite der Langstellung, auf der sich der Wendelanfang und das Wendelende befindet, drei Scharniere und auf der gegenüberliegenden Langstellung vier Scharniere angeordnet Zweckmäßig ist die Nut 23 so ausgeführt, daß an dem Ende, wo der Biegevorgang beginnt, sich das an sich als Wendelausiauf bestimmte Ende der Wendel mit geradem Auslauf befindet Neben diesem Wendelende der Nut 23 ist eine schwenkbare Spannklaue 24 mit einer Schraube 25 auf der Hülse 21 zwecks Verspannung einer zu biegenden Wendel angelenkt Die in jeder Winkelstellung der Rollschablone 18 vertikal über der Nut 23 befindliche Andruckrolle 11 hat dabei eine gegenüber der Langsachse der Rollschablone 18 abweichende Anstellung, die dem Steigungswinkel der Nut 23 entspricht

Unterhalb der Rollschablone 18 ist über der Grundplatte 1 ein einerseits an Stutzen 26 angelenkter und andererseits von der Kolbenstange einer Kolben-Zylinder-Einheit 27 absenkbar getragener Gleisrahmen 28 angeordnet, auf dem quer zur Längsrichtung der Vorrichtung ein Beschickungswagen 29 verfahrbar ist Der Beschickungswagen 29 besitzt paarweise angeordnete Rollen 30, auf denen die Rollschablone 18 absetzbar ist, so daß ein unkomplizierter Transport bis zwischen die Halterungen 5,6 möglich ist Weiterhin ist am Fuhrungsgehause 10 ein Tragarm 31 so angelenkt, daß er in die Richtung der beginnenden Wendelsteigung der Nut 23 weist Er besitzt an seinem Ende schwenkbar gelagerte Traghaken 32 Fur einen Biegevorgang ist die Rollschablone 18 außerhalb der Vorrichtung durch Losen einer Seite der Scharniere 22 zu offnen und mit einem als Mantel einer Schraubenbremse bestimmten Rohrkorper 33, wie in der Figur 4 dargestellt, zu versehen Nach dem Befestigen der vorher gelosten Scharniere 22 umschließt die Hülse 21 der Rollschablone den Rohrkorper 33 fest und kann in der richtigen, in der Figur 2 dargestellten Lage auf den Beschickungswagen 29 gelegt und zwischen die Halterungen 5,6 geschoben werden Mit der Beaufschlagung der Kolben-Zylinder-Einheit 7 erfolgt das Verspannen der Rollschablone 18, wobei sich auf jeder Stirnseite der Innenkegel 16 der Halterungen 5,6 ufeer den Außenkegel 17 der Rollschablone 18 schiebt und diese zentriert Gleichzeitig damit schieben sich die Nasen 19 der Halterung 6 in die Ausnehmungen 20 der Rollschablone 18 Durch Absenken der Kolben-Zylinder-Einhert 27 entsteht eine Schräglage des Gleisrahmens 28, so daß der Beschickungswagen 29 zurückziehbar ist Bei gänzlich eingefahrener Kolbenstange der Kolben-Zylinder-Einheit 9 gibt die Andruckrolle 11 die Nut 23 frei, so daß ein auf die erforderliche Biegewarme vorgewärmter und als Wendelende mit geradem Auslauf vorgebogener Wendelrohling 34 in die beginnende Nut 23 eingelegt und mit der Spannklaue 24 arretiert werden kann Dabei liegt der Wendelrohling 34 auf den äußeren Umfang des Rohrkorpers 33 auf und wird mit der Schraube 25 über die Spannklaue 24 verspannt, wie in der Figur 4 dargestellt Durch anfängliche Beaufschlagung der Kolben-Zylinder-Einheit 9 ist die Andruckrolle 11 über den Beginn der noch geraden Lange des Wendelrohlings 34 zu bringen Bei diesem Vorgang liegt die übrige Lange des Wendelrohlings 34 auf den Traghaken 32 des Tragarmes 31 auf

Der eigentliche Biegevorgang wird eingeleitet, indem die Kolben-Zylinder-Einheit 13 über die Zahnstange 14 und das Zahnritzel 15 eine Rotationsbewegung der Biegeschablone 18 und gleichzeitig die Kolben-Zylinder-Einheit 9 über das Fuhrungsgehause 10 eine Längsbewegung der Andruckrolle 11 einleitet Dabei ist die Beaufschlagung beider Kolben-Zylinder Einheiten 9 und 13 so abzustimmen, daß die Andruckrolle 11 standig über die Mitte der Nut 23 bzw auf dem Wendelrohling 34 aufliegt Infolge des Zusammenwirkens der Rotation der Rollschablone auf dem Druck der Andruckrolle 11 erfolgtem Eindrucken des Wendelrohlings 34 in die Nut 23 bis auf die Oberflache des Rohrkorpers 33

Das Herausnehmen der Rollschablone 18 einschließlich der fertig gebogenen Wendel auf dem Rohrkorper 33 kann in der umgekehrten Reihenfolge erfolgen Nach dem Abkühlen aller warmen Teile ist durch das Losen aller Scharniere 22 die Rollschablone zu zerlegen, und der Rohrkorper 33 mit der aufgeschrumpften Wendel ist bereit fur notwendige Schweißarbeiten

Claims (1)

1. Erfindungsanspruch:

   Vorrichtung zum Biegen von Wendeln, insbesondere Wendeln als Kontaktieren auf Rohrkorpern fur Schraubenbremsen, die axial spannbar mit einem Rotationsantrieb verbunden und mit einer Andruckrolle versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine den Rohrkorper (33) umhüllende, langsgeteilte und mittels Scharniere (22) zusammengehaltene bzw aufklappbare Rollschablone (18) mit einer in der Steigung unkontinuierhchen Nut (23) versehen ist und die Andruckrolle (11) auf einem Fuhrungsbalken (4) langsbeweglich gelagert ist