DD203721A1 - Verfahren zur herstellung von 2-cyanergolinen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung ist fuer die Medizin und die pharmazeutische Industrie von Bedeutung. Ziel ist es, durch partialsynthetische Abwandlung von Ergolinderivaten eine Verbesserung bekannter Therapiemoeglichkeiten bzw. eine Ausdehnung auf neue Indikationen zu erreichen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, 2-Cyanergoline darzustellen. Erfindungsgemaesz werden durch anodische Cyanidierung Verbindungen der allgemeinen Formel I in einem Alkohol oder Alkohol-Wasser-Gemisch in Gegenwart eines Alkalicyanids bei einem Potential von 1,0 V gegen GKE oder galvanostatisch zu Verbindungen der allgemeinen Formel II umgesetzt. In den Formeln stehen R&exp1! fuer Alkyl oder Benzyl, R&exp2! fuer Alkyl und R&exp3! fuer Cyanmethyl, Hydroxymethyl, Alkylmercaptomethyl, Arylmercaptomethyl oder einen gegebenenfalls substituierten Amidrest. Die Elektrolyse erfolgt zweckmaeszigerweise bei Raumtemperatur in einer ungeteilten Zelle unter Ruehren und unter Verwendung von Platin als Elektrodenmaterial.
Description
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Verfahren zur HeI-1Steilung von 2-Cyanergolinen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 2-Cyanergolinen.
Anwendungsgebiet der Erfindung
Neben den über 50 bisher bekannten natürlich vorkommenden Mutterkornalkaloide^ von denen einigen eine große- Bedeutung in der Medizin zukommt (so z. B. Ergotamin, Ergocornin, Ergokryptin, Ergocristin, Ergosin), existieren zahlreiche partialsynthetische Ergolinderivate, von denen verschiedene als pharmazeutische Wirkstoffe Anwendung finden. So wirkt beispielsweise D-e-Methyl-S-cyanomethyl-ergolin als Fidationshemmer, N-(D-6-Methyl-isoergolenyl)-li· ,Ii'-diethy 1-harnstoff ist ein Serotonin-Antagonist, und 2-Bromergokryptin wird als Prolaetin-Inhibitor eingesetzt.
Trotz der Vielzahl -therapeutischer Sinsatzmöglichkeiten für diese Verbindungen wird die weitere partialsynthetische Derivatisierimg des Ergolins angestrebt, um eine Verbesserung bereits bekannter Therapiemögliehkeiten bzw« eine Ausdehnung auf neue Indikationen zu erreichen. Deshalb ist die Erfindung für die Medizin und die pharmazeutische Industrie von Bedeutung.
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Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Anodische Cyanidierung von unterschiedlich substituierten liaphthalinderivaten in methanolischer Natriumcyanidlösung an Platin als Anodenmaterial ist bekannt (K. YOSHIDA u. S. IAGASE, J. Amer. Ghem. Social,, 4268 (1979)). Auf diese Weise werden z.B. 1-Cyan-4-methy!naphthalin, 1-Cyan-2-methylnaphthalin oder 2-Cyan-1,4-dimethylnaphthaiin hergestellt. 1-Methylindol wird unter den gleichen Bedingungen zu 2-Cyan-1-methylindol cyanidiert (K. YOSHIDA, J. Amer. Chein. Soc. 99, 6111 (1977)).
Anodische Cyanidierungen an Ergolinen sind bisher nicht bekannt .
Ziel der Erfindung
Es ist das Ziel der Erfindung, durch partialsynthetische Abwandlung von Ergolinderivaten eine Verbesserung bekannter Therapiemöglichkeiten bzw. die Erschließung neuer Indikationen zu erreichen.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, 2-Cyanergoline zu synthetisieren.
Erfindungsgemäß werden durch anodische Cyanidierung Verbindungen der allgemeinen Formel I in einem Alkohol oder einem Alkohol-Wa-sser-Gemisch, beispielsweise Methanol-Wasser, das ein -Alkalieyanid, vorzugsweise Hatriumcyanid, enthält, zu Verbindungen der allgemeinen Formel II umgesetzt. In den For-
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mein stehen R für Alkyl oder Benzyl, H für Alkyl und R^ für Cyaninethy1, Hydroxymethyl, Alkylmercaptomethyl, Arylmercaptome thy I oder einen gegebenenfalls substituierten Amidrest. Die Elektrolyse erfolgt bei niedrigen Temperaturen, vorzugsweise bei Raumtemperatur,und bei einem Potential von ca. 1,0 V gegen GKE (gesättigte Kalomelelektrode) oder galvanostatisch. Dabei sorgt man für eine gute Durclnnisohung der Ausgangsstoffe, bei-
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spielsweise durch Rühren. Als Anodenmaterial ist insbesondere Platin geeignet. Ein Vorteil des Verfahrens besteht darin, da!3 es in einer ungeteilten Zelle ausgeführt werden kann. Die Aufarbeitung des Reaktionsproduktes erfolgt nach bekannten Methoden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Verbindungen sind neu und besitzen prolactinhemmende und vasokonstriktorische Eigenschaften.
Die Erfindung wird durch folgende Ausführungsbeispiele näher erläutert:
Ausführungsbeispiele
Herstellung von D-2-Cyan-1,6-dimethyl-8-cyanmethyl-ergolin-I
83 mg (0,30 mMol) D-1,o-Dimethyl-S-cyanmethyl-ergolin-I werden in 60 ml einer 0,13 η methanolisch-wäßrigen (3,2 $ Wasser) Matriumoyanidlösung bei Raumtemperatur gelöst und in einer ungeteilten Elektrolysezelle unter intensivem Rühren bei einem konstanten Potential von 1,0 V gegen GKE so lange elektrolysiert, bis dünnschichtchromatographisch kein Ausgangsprodukt mehr nachzuweisen ist. Die Reaktionslösung wird im Vakuum zur Trockne eingeengt und das Reaktionsprodukt mit Wasser versetzt. Nach mehrmaligem Ausschütteln mit Chloroform/Methanol 7:3 werden die vereinigten organischen Phasen nach Trocknen über Na0SO, im Vakuum zur Trockne eingeengt. Präparative Dünn-
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Schichtchromatographie liefert unter Verwendung von Chloroform/ Methanol 95:5 als Laufmittel 43 mg (Materialausbeute 48 ?ä) D-2-Cyan-1,o-dimethyl-S-cyanmethyl-ergolin-I. Fp: 217-220 0C (Zersetzung): Γ^ΐψ = -124,6° (ο = 0,36: Chloroform) MS (m/z): 304(M+), 264, 262, 247, 236, 221, 206, 193, 192, 183.
Auf analoge Weise werden beispielsweise folgende 2-Cyanergoline erhalten:
D-2-Cyan-1,6-dimethyl-S-hydroxymethyl-ergolin-I
Fp: 199-201 0C (Zersetzung)* [^J^ = -126,3 (c = 0,32; ChIo-
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roform)
MS (m/z): 295(M+), 270, 236, 206, 183.
D-2-Cyan-1}ö-dimethyl-S-aminocarlDonyl-ergolin-I Fp: 281-283 0C (Zersetzung): foeJ^7 = - 119,4 (c = 0,23; Chloroform) MS (m/z): 308(M+), 290,'280, 264, 262, 248, 236, 194.
D-2-Cyan-1,6-d±methyl-8-diethylaininocarbonyl-ergolin-I Fp: 163-165 0C (Zersetzung); f**]^ - -86,3 (c = 0,29; Chloroform) MS (m/z): 364(M+), 264, 262, 248, 236, 194.
D-1-Benzyl-2-cyan-6-methyl-8-aminocar'bonyl-ergolin-I Fp: 195-198 0C (Zersetzung); fotJ-Q = -33,5 (c = 0,14; Chloroform)
MS (m/z): 384(M+), 366, 340, 324, 312, 293, 282, 275, 269, 259, 248, 193.
-äDE11981*976553
- S-
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Claims (4)
1· Verfahren zur Herstellung von 2-Cyanergolinen, dadurch gekennzeichnet, daß durch anodische Cyanidierung Verbindungen der allgemeinen Formel I in einem Alkohol oder einem Alkohol-Wasser-Gemisch in Gegenwart eines Alkalicyanide zu Verbindungen der allgemeinen Formel II umgesetzt werden, wobei in den Formeln R für Alkyl oder Ben-
2. Verfahren nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, daß die anodische Cyanidierung bei einem Potential von ca. 1,0 V gegen GKE oder auch galvanostatisch ausgeführt wird·
2 Tt
zyl, R für Alkyl und Br für Cyanmethyl, Hydroxymethyl, Alkylmercaptomethyl, Arylmercaptomethyl oder einen gegebenenfalls substituierten Amidrest stehen.
3· Verfahren nach Punkt 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die anodische Cyanidierung unter Verwendung von Platinanoden durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Punkt 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die anodische Cyanidierung in einer ungeteilten Zelle bei niedrigen Temperaturen, vorzugsweise bei Raumtemperatur, und guter Durchmischung der Ausgangsstoffe, beispielsweise durch Rühren, durchgeführt wird·
Hierzu !Seife hrmk
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DD23413781A DD203721A1 (de) | 1981-10-16 | 1981-10-16 | Verfahren zur herstellung von 2-cyanergolinen |
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DD203721A1 true DD203721A1 (de) | 1983-11-02 |
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Country | Link |
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DD (1) | DD203721A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0185491A1 (de) * | 1984-12-10 | 1986-06-25 | Eli Lilly And Company | Ergolinderivate |
-
1981
- 1981-10-16 DD DD23413781A patent/DD203721A1/de not_active IP Right Cessation
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0185491A1 (de) * | 1984-12-10 | 1986-06-25 | Eli Lilly And Company | Ergolinderivate |
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