DD202300A5 - Verfahren zur herstellung von lagerfaehigen dichtungs- bzw. isoliermassen auf bitumenemulsionsbasis - Google Patents

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Eva Karacsonyi
Pal Gittinger
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Chem Epitoeanyagipari
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von lagerfaehigen, zum Einkomponentenaufbringen geeigneten Dichtungs- beziehungsweise Isoliermassen auf Bitumenemulsionsbasis unter Verwendung von einem oder mehreren anorganischen und/oder organischen faserigen beziehungsweise fadenfoermigen Fuellstoff(en) und einer latexhaltigen anionenaktiven stabilen Bitumenemulsion sowie eines Tonmaterials, bei welchem d. beziehungsweise d. Fuellstoff(e) in einem einer auf das Tonmaterial bezogenen Menge von 2,0 bis 12 Gew.-% Ammoniak entsprechende Menge v. Ammoniak enthaltenden waessrig-ammoniakalischen Medium verteilt beziehungsweise dispergiert wird beziehungsweise werden, worauf a) als Tonmaterial kaliumoxydhaltiges Kaolin in einer Gewichtsmenge von 1/3 bis 1/2 des Gewichtes des beziehungsweise der Fuellstoffe(s) und b) d. latexhaltige anionenaktive stabile Bitumenemulsion mit einem Latexgehalt von 4 bis 12 Gew.-% in der 5- bis 6fachen Gewichtsmenge, ebenfalls bezogen auf das Gewicht des beziehungsweise der Fuellstoffe(s), zugegeben werden und erforderlichenfalls die erhaltene Masse homogenisiert wird.

Description

Verfahren zur Herstellung von lagerfähigen Dichtungs- beziehungsweise Isoliermassen auf Bitumenemulsionsbasis
Anwendungsgebiet der Erfindung:
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von lagerfähigen und schnell brechenden zum Einkomponentenaufbringen geeigneten Dichtungs- beziehungsweise Isoliermassen auf Bitumenemulsionsbais, insbesondere zum Abdichten gegen Wasser, unter Verwendung von einem oder mehreren anorganischen (mineralischen) und/oder organischen faserigen beziehungsweise fadenförmigen Füllstoffen).
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen;
Es ist bekannt, daß bei der Herstellung von Bitumenemulsionen die Ausbildung der vom anwendungstechnischen Gesichtspunkt wichtigen Eigenschaften nur durch Zugabe von verschiedenen Zusatzstoffen mit polaren beziehungsweise apolaren Oberflächeneigenschaften sichergestellt werden kann. Bei der Stabilität der gegen Wasser dichtenden Massen auf Bitumenemulsionsbasis spielen die Qualität des verwendeten Emulgiermittels und die Qualität des verwende-
15APR 1982*003078
ten Emulgiermittels und die Qualität des verwendeten Stabilisiermittels eine große Rolle, welche beide einerseits nach der Herstellung der Dichtungs- beziehungsweise Isoliermasse während der Lagerung die Stabilität und das Nichteintreten des Absetzens des wäßrigen Systems und andererseits nach dem Aufbringen der Masse deren schnelles Brechen auf der Oberfläche beziehungsweise schnelles Trocknen in Form einer gleichmäßigen stetigen Filmschicht mit hydrophoben Eigenschaften sicherstellen müssen.
Es ist auch bekannt, daß die Stabilität der anionenaktiven, hautpsächlich Latex enthaltenden Bitumenemulsionen durch die zugesetzten faserigen beziehungsweise fadenförmigen Füllstoffe ungünstig beeinflußt wird, weil sie das Emulsionssystem abbauen beziehungsweise zersetzen. Die Füllstoffe spielen bei der Bildung des wasserdichten Filmes eine bedeutende Rolle und haben die Festigkeit verbessernde Eigenschaften, gleichzeitig führen sie aber das Aufrahmen der Emulsion und damit ihr Absetzen herbei. Wegen der Füllstoffe findet das Brechen der Emulsion in irreversibler Weise statt, das heißt, daß die Emulsion durch Rühren nicht mehr wiederhergestellt werden kann. Deswegen wird beim in der technischen beziehungsweise industriellen Praxis sich bewährten Aufbringen von anionenaktiven Bitumenemulsionen der Füllstoff erst am Ort der Anwendung zugesetzt, weswegen das Aufbringen der Masse verwickelt ist und eine große Sachkenntnis erfordert.
Bei den bekannten Verfahren, beispielsweise dem in der DDR-Patentschrift 54 935 beschriebenen, werden zur Herstellung von wäßrigen Bitumenemulsionen in der Regel in Wasser gut quellende Benonite und verschiedene organische Emulgiermittel verwendet und es wurde versucht, damit die Stabilität der Emulsion zu erhöhen. Die verwendeten Emulgiermittel auf Betonitgrundlage verbessern
U U /
zwar die Stabilität der Emulsion, ihre schädliche Wirkung zeigt sich jedoch nach dem Aufbringen der Emulsion, weil sie die Eigenschaft der Wasserdichtheit der Dichtungs- beziehungsweise Isoliermasse schwächen und auf die Wirkung des Wassers hin sogar auch quellen und so zur reversiblen Wasseraufnahme fähig sind. Die zum Stabilisieren der gelartigen Massen verwendeten Schutzkolloide, wie das Casein, die modifizierten Kohlenhydrat- und Cellulosederivate und die freie Carboxylgruppen aufweisenden Polyacrylsäureester synthetischen Ursprunges beziehungsweise deren Alkalimetall- beziehungsweise Ammoniumsalze sind entweder wasserlöslich oder in Wasser quellend, weswegen sie die Eigenschaft der Wasserdichtheit des gebildeten Bitumenfilmes nachteilig beeinflussen. Demzufolge kann in der Bitumenschicht eine Blasenbildung auftreten und der Dicntungs- beziehungsweise Isolierfilm erweicht, wodurch sich Undichtigkeiten bilden. Im Falle der Zugabe von Füllstoffen, zum Beispiel von Asbestfasern, Graphit,oder Silicagel beziehungsweise Kieselsäure von hohem Dispersionsgrad, zu den Dichtungs- beziehungsweise Isoliermaterialien auf Bitumenemulsionsbasis verschlechtert sich die Lage noch weiter, da zum Zwecke der Verhinderung des Absetzens der Füllstoffe noch mehr Stabilisiermittel zugegeben werden muß. Im Falle der Zugabe von faserigen beziehungsweise fadenförmigen Füllstoffen kann aber selbst durch Erhöhung der Menge der Emulgiermittel auf Betnonitbasis oder durch Zugabe von Emulgiermitteln auf modifizierter Betonitbasis die Lagerfähigkeit der Emulsion von Geldichte nicht in befriedigender Weise gelöst werden.
Ziel der Erfindung:
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Behebung der Nachteile des Standes der Technik ein Verfahren zur Herstellung von solchen Dichtungs- beziehungsweise
I b b b /
Isoliermassen zu schaffen, welche stabil und lagerfähig sind und sich nicht absetzen, in welchen die Füllstoffe stabil verteilt enthalten sind, mit welchen ein Einkomponentenauf bringen möglich ist, welche am Ort ihrer Anwendung nach schwachem Rühren aufgebracht werden können, beim Aufbringen auf die abzudichtende Oberfläche schnell brechen und ihren Wassergehalt leicht abgeben und mit welchen in der nach dem Abbau der Emulsion gebildeten stetigen Filmschicht keine Wasseraufnahme, keine Blasenbildung und keine Undichtigkeiten auftreten, zu schaffen.
Darlegung des Wesens der Erfindung:
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe überraschenderweise mit Hilfe von Stabilisiermitteln auf Mineralbasis gelöst , welche beim Vermischen und Homogenisieren mit anionenaktiven Bitumenemulsionen stabile Gele mit Trockenraaterialgehalten von über 50 Gew.-% bilden. Bei den so hergestellten Dichtungs- beziehungsweise Isoliermassen handelt es sich um die Kombination von anionenaktiven Bitumenemulsionen mit Zusätzen von wäßrigen Dispersionen und Latices.
Geg_eiis^ta.ad_d_er_Eriindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von lagerfähigen zum Einkoraponentenaufbringen geeigneten Dichtungs- beziehungsweise Isoliermassen auf Bitumenemulsionsbasis unter Verwendung von 1 oder mehr anorganischen und/oder organischen faserigen beziehungsweise fadenförmigen Füllstoff(en) und einer latexhaltigen anionenakitven stabilen Bitumenemulsion sowie eines Tonmateriales, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß der beziehungsweise die Füllstoff(e) in einem einer einer auf das Tonmaterial bezogenen Menge von 2,0 bis 12 Gew.-% Ammoniak entsprechende Menge von Ammoniak enthaltenden wäßrig-ammoniakalischen Medium verteilt beziehungsweise dispergiert wird beziehungsweise werden, worauf
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a) als Tonmaterial kaliuraoxydhaltiges Kaolin in einer Gewichtsmenge von 1/3 bis 1/2 des Gewichtes des beziehungsweise der Füllstoffe(s) und
b) die latexhaltige anionenaktive stabile Bitumenemulsion mit einem LateXgehalt (ausgedrückt als Gehalt an 100 %igem Latextrockenmaterial) von 4 bis 12 Gew.-% in der 5- bis 6-fachen Gewichtsmenge, ebenfalls bezogen auf das Gewicht des beziehungsweise der Füllstoffe(s) ,
zugegeben werden und erforderlichenfalls die erhaltene Masse homogenisiert wird.
Vorzugsweise wird als kaliumoxydhaltiges Kaolin ein Illitmahlgut verwendet.
Vorzugsweise werden als Füllstoff(e) Asbestfasern beziehungsweise -fäden, Mineralwolle und/oder zerfaserte Polyesterfäden, Polypropylenfäden und/oder sonstige Kunststoff aden verwendet.
Zweckmäßig wird als Illitmahlgut ein solches, welches auf einem Sieb nach DIN 70 einen Siebrückstand von höchstens 5 Gevt.-% ergibt, verwendet. Vorzugsweise wird als Illit ein Kaolin mit einem Gehalt an 50 bis 65 Gew.-% SiO2, 18 bis 31 Gew.-JS Al2°3 unc^ 4 ^is 6 Gew.-% K^O sowie gegebenenfalls bis zu 5 Gew.-% 'Ce2(->3 un<V°der bis zu 4 Gew.-% MgO und/oder bis zu 2 Gew.-% CaO und/oder bis zu 1 Gew.-% Na2O verwendet.
Es ist das mineralogische Charakteristikum des Illits, daß es ein solches dreischichtiges Tonmineral ist, in welchem ein Teil des Siliciums durch Aluminium vertreten wird und zum Binden des os gebildeten negativen Ladungsüberschusses
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Kaliumionen zwischen die Netzebenen eingebaut sind, Wenn ein Teil der Kaliumionen gegen andere Kationen ausgetauscht ist, nehmen diese Wasser auf und erhöhen den Abstand der Netzebenen voneinander. Im Laufe der Hydratation erhöht sich der für den Illit charakteristische sogenannte Basisabstand zwischen den Netzebenen von etwa 10° auf : ähnlich.
10° auf 15 bis 20° und der Illit wird dem Montmorillonit
/A /λ
Zweckmäßig wird als Illitmahlgut ein solches, welches mit etwa der gleichen Gewichtsmenge Wasser, bezogen auf sein Gewicht, gequollen worden ist, verwendet. Das Quellen ist zweckmäßig 24 Stunden lang erfolgt.
Vorzugsweise wird als wäßrig-ammoniakalisches Medium, in dem der beziehungsweise die Füllstoff(e) zu verteilen ist beziehungsweise sind, ein solches, welches eine einer auf das Tonmaterial bezogenen Menge von 2,5 bis 5,5 Gew.~%, insbesondere 3,5 bis 5,5 Gew.-%, Ammoniak entsprechende Menge von Ammoniak enthält, verwendet.
Es ist zweckmäßig, als wäßrig-aramiakalisches Medium ein solches zu verwenden, welches 15 bis 25 Gew.-%, insbesondere 20 Gew.-%, einer 25 vol.-%igen wäßrigen Ammoniaklösung oder eine äquivalent höhere Menge einer wäßrigen Ammoniaklösung von geringerer Ammoniakkonzentration, bezogen auf das kaliumoxydhaltige Kaolin, mit dem Wasser vermischt enthält.
Ferner ist es zweckmäßig, das wäßrig-ammoniakalische Medium in der 2- bis 3-fachen Gewichtsraenge, bezogen auf das Gewicht des beziehungsweise der Füllstoffe(s) zu verwenden .
So wird als wäßrig-ammoniaka^lisches Medium vorzugsweise ein solches mit einer Ammoniakkonzentration von 0,3 bis
— 7 —
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3 VoL-%, insbesondere 0,4 bis 1,6 Vol.-%, ganz besonders 0,5 bis 0,8 VoL-%, eingesetzt.
Vorzugsweise wird als latexhaltige anionenaktive stabile Bitumenemulsion eine solche mit einem Latexgehalt (ausgedrückt als Gehalt an 100 %igem Latextrockenmaterial) von
4 bis 10 Gew.-% verwendet.
Es ist ferner zweckmäßig, daß als latexhaltige anionenaktive stabile Bitumenemulsion eine solche mit einem Gehalt an 40 bis 100 Gew.-Teilen eines Latex mit einem Trockenmaterialgehalt von 60 Gevt,-% oder äquivalenten Gewichtsteilen eines Latex mit einem anderen Trockenmaterialgehalt und 500 bis 600 Gew.-Teilen Bitumen sowie 250 bis 350 Gew.-Teilen Wasser, welche mit einem aus 0,1 Gew.-Teil eines wasserlöslichen Kupfersalzes, 35 bis 40 Gew.-Teilen einer 25 vol.-%igen wäßrigen Ammoniaklösung oder einer äquivalent höheren Menge einer säßr'igen Ammoniaklösung von geringerer Konzentration und 30 bis 40 Gew,-Teilen ölsäure oder Olein bestehenden Emulgiermittel bereitet worden ist, verwendet wird. Vorzugsweise wird der pH-Wert dieser Bitumenemulsion auf 9 bis 10 eingestellt.
Zweckmäßig wird die Zugabe der latexhaltigen anionenaktiven stabilen Bitumenemulsion zum beziehungsweise die Füllstoff(e) verteilt beziehungsweise diespergiert enthaltenden wäßrig-ammoniakalischen Medium in mehreren Portionen durchgeführt.
Die erfindungsgemäß hergestellten Dichtungs- beziehungsweise Isoliermassen sind in erster Linie zum Dichten beziehungsweise Isplieren von Dächern oder zum Ausbessern von bitumenanltigen Dichtungen beziehungsweise Isolierungen durch 1- oder 2-maliges Aufbringen geeignet. Im allgemeinen werden Schichten von 8 bis 10 mm gebildet. Das
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Aufbringen kann je nach der Größe der aufzubringenden Oberfläche durch maschineller Sprühen oder durch handbetriebsmäßiges Schmieren durchgeführt werden.
Mach eigenen Feststellungen ist die Stabilität der erfindungsgemäß hergestellten wäßrigen Dichtungs- beziehungsweise Isoliermassen auf Bitumenbasis mit hohem Trockenmaterialgehalt darauf zurückzuführen, daß die Kaliumionen des kaliumoxydhaltigen Kaolins, insbesondere Illits, zum Teil gegen Ammoniak ausgetauscht werden, weswegen das kaliumoxydhaltige Kaolin Wasser aufnimmt und quillt und bis zu einem bestimmten Grad dem Montmorillonit ähnlich wird. Die schnelle Austauschmöglichkeit der Kaliumionen gegen Ammoniumionen im wäßrigen Medium hangt damit zusammen, daß die Ammoniumionen an der Oberfläche der anisometrischen kaliumoxydhaltigen Kaolinteilchen, insbesondere Illitteilchen, selektiv adsorbiert und dann in das Kristallgitter eingebaut werden. Es ist jedoch anzunehmen, daß nur ein Teil der Kristalle des kaliumoxydhaltigen Kaolins, wie Illitkristalle, sich umwandlet, da die Diffusion im Inneren der anisometrischen Teilchen längere Zeit dauert. Die Intensität der Diffusion hängt mit der Ammoniumionenkonzentration des wasserhaltigen Systems zusammen. Die in das Kristallgitter eingebauten Ammoniumionen erhöhen die Wasseraufnahme, was aber in reversibler Weise vor sich geht. Bei Verringerung des Ammoniakgehaltes des Systems, was nach dem Aufbringen der Dichtungs- beziehungsweise Isoliermasse eintritt, wenn das Ammoniak an der Luft verdampft, wird das dem Montmorrillonit ähnlich quellende Übergangsmineralgebilde zum zur Wasseraufnahme weniger neigenden Kaolin, wie Illit, zurückverwandelt. Das beschränkte Quellen des kaliuraoxydhaltigen Kaolins, wie Illits, im waßrig-ammoniakalischen Medium und die Rückverwandlung des Obergangsmineralgebildes nach dem Verdampfen des Ammoniaks zum nicht quellenden mineralischen
Material kann zum Ausbilden der Stabilität der Dichtungs- beziehungsweise Isoiiermasse von Geldichte gut ausgenutzt werden. Die Stabilität der thixotropen Masse von Geldichte hört also erst nach dem Aufbringen infolge des Verdampfens des Ammoniaks auf und es erfolgt eine schnelle Wasserabgabe, was die Vorbedingung für die schnelle Ausbildung des Dichtungs- beziehungsweise Isolierüberzuges ist. Das beschränkte Quellen des kaliumoxydhaltigen Kaolins, inbesondere Illits, auf die Wirkung des Ammoniaks hin und seine Rückbildung nach dem Verdampfen des Ammoniaks ist ein spezifischer Vorgang, da im Falle von anderen Kationen derselbe Vorgang nicht vor sich geht. Es sind auch wichtige Eigenschaften der erfindungsgemäß hergestellten Dichtungs- beziehungsweise Isoliermassen, daß ihre Homogenität in der gebildeten Oberflächenfilmschicht erhalten bleibt, daß sie mit der ursprünglich bitumenhaltigen Grundlage gut zusammengebaut werden, daß die Zahl der Fehlerstellen auf ein Mindestmaß vermindert werden kann und die Festigkeit und Elastizität des Filmes infolge der gleichmäßigen Zusatz- und Füllstoffverteilung besser ist.
Ausführungsbeispiele :
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Seispiel 1
Es wurde ein Dichtungs- beziehungsweise Isoliermasse aus den folgenden Bestandteilen hergestellt.
Zur Herstellung von 1000 kg Dichtungs- beziehungsweise Isoliermasse wurden 100 kg Asbestfasern mit Fadenlängen von 3 mm 5 Minuten lang trocken gemischt, worauf 285 kg Wasser und 7 kg einer 25 vol.-%igen wäßrigen Ammoniaklösung zugegeben wurden. Dann wurden zum so erhaltenen
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- ίο - L ό I D ö
wäßrig-ammiakalischen Medium 35 kg Kaolin von Fü±erradväny der folgenden Zusammensetzung zugegeben:
SiO - Gehalt 50 bis 65 Gew.-%
2
Al2O3-Gehalt 20 Gew.-%
Feo0--Gehalt . etwa 1 Gew.-% !<20-Gehalt etwa 6 Gew.-%
Siebrückstand auf
einem Sieb nach höchstens 5 Gew.-%. DIN 70
Danach wurden zu diesem wäßrig-ammoniakalischen Medium 580 kg einer wie weiter unten angegeben hergestellten anionenaktiven Bitumenemulsion in mehreren Portionen zugegeben, wobei darauf geachtet wurde, daß die Homogenität der Masse während des Vorgangs erhalten blieb.
Die fertige Masse wurde erforderlichenfalls homogenisiert und mit Hilfe einer Schraubenpumpe durch eine Füll- beziehungsweise Beschickungseinrichtung versandfertig bemacht.
Statt Asbestfasern konnten auch sonstige Mineralfasermaterialien oder zerfaserte Polypropylen- oder Polyesterfäden verwendet werden.
Zur Herstellung der anionenakitven Bitumenemulsion wurden in einer Mischvorrichtung 300 Gew.-Teile Wasser erwärmt und in diesen wurde unter Rühren 0,1 Gew.-Teil Kupfer(II)- -sulfatpentahydrat gelöst. Der Kupfer(II)-sulfatlösung wurden 35 Gew.-Teile einer 25 vol.%igen wäßrigen Ammoniaklösung zugemischt, bis die Farbe der Lösung von hellblau zu tiefblau wurde. Nach der Zugabe der Ammoniaklösung wur-
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- IJ. -
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den 30 bis 40 Gew.-Teile ölsäure von technischer Qualität zugesetzt und die Lösung wurde 30 Minuten lang gerührt, bis sie klar wurde. Danach wurden unter ständigem Rühren bei 750C 40 bis 60 Gew.-Teile natürlicher Latex zugegeben und die Temperatur des wäßrigen Phase wurde auf 70 bis 3O0C gehalten. In die wäßrige Phase wurden unter Rühren mit hoher Drehzahl 500 bis 600 Gew.-Teil auf 1200C erwärmtes Destillationsbitumen 3-90 eingemischt, wobei darauf geachtet wurde, daß während der Zugabe die Temperatur auf höchstens 100°C stieg. Nach der Zugabe der ganzen Bitumenmenge wurde die Emulsion kräftig gerührt, bis sie stabil wurde.
Beispiel 2
Die Herstellung von 1000 kg Dichtungs- beziehungsweise Isoliermasse wurde wie im Beispiel 1 beschrieben durchgeführt, jedoch mit dem Unterschied, daß 40 kg Kaolin, welches mit Wasser im Gewichtsverhältnis von 1:1 vorgequollen worden ist, der folgenden Zusammensetzung
SiO2-Gehalt 50 bis 65 Gew.-%,
Al2O3-Gehalt 20 Gew.-% Fe203-Gehalt 2 Gew.-%
[<20-Gehalt 5 Gew.-% und
Siebrückstand auf
einem Sieb nach ocn"
DIN 100 StenS U GeW·-^
verwendet wurde und 580 kg einer aus den folgenden Bestandteilen
Bitumen Sz8-90 560 Gew.-Teile, Kupfersulfatpenta-
hydrat 0,1 Gew.-Teil,
(CuSO. . -5 H«0)
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25 vol.-%ige wäßrige
Ammoniaklösung ' 40 Gew.-Teile,
Olein 40 Gew.-Teile,
Latex SBaypren 4 R) 100 Gew.-Teile und
Wasser 270 Gew.-Teile
hergestellten anionenaktiven Bitumenemulsion eingesetzt wurden.
In diesem Beispiel erfolgte das Homogenisieren in einer Naßmahl/Schlämm-Einrichtung, welche aus einer Grobmahleinheit und einer Feinmahleinheit bestand. Die Grobmahleinheit war rait mit Schlagnägeln versehenen Hammerbrechern ausgerüstet. Die vorgemahlene Masse wurde in eine Schraubenrühreinheit überführt, in welcher sie durch mehr Filterplatten mit abnehmenden Lochquerschnitt durchgelassen wurde, wodurch die Stabilität des Produktes erhöht wurde. Die Stabilität der hergestellten Masse war auch nach längerer Lagerung entsprechend und stand an Ort und Stelle der Anwendung nach schwachem Aufrühren als ein versrpükbares Material ohne Absetzen zum Abdichten beziehungsweise Isolieren zur Verfugung.
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Claims (8)

  1. - J·* - -c O / ü O ö /
    Erfindungsanspruch
    1. Verfahren zur Herstellung, von lagerfähigen, zum Einkomponentenauf bringen geeigneten Dichtungs- beziehungsweise Isoliermassen auf Bitumenemulsionsbasis unter Verwendung von einem oder mehreren anorganischen und/oder organischen faserigen beziehungsweise fadenförmigen Füllstoff (en) und einer latexhaltigen anionenaktiven stabilen Bitumenemulsion sowie eines Tonmaterials, gekennzeichnet dadurch, daß man den beziehungsweise die Füllstoff(e) in einem eine einer auf das Tonmaterial bezogenen Menge von 2,0 bis 12 Gew.-% Ammoniak entsprechende -Menge von Ammoniak enthaltenden wäßrig-ammoniakalischen Medium verteil.t beziehungsweise dispergiert, worauf man
    a) als Tonmaterial kaliumoxydhaltiges Kaolin in einer
    Gewichtsmenge von 1/3 bis 1/2 des Gewichtes des beziehungsweise der Füllstoffe(s) und
    b) die latexhaltige anionenaktive stabile Bitumenemulsion mit einem Latexgehalt (ausgedrückt als Gehalt an 100 %igem Latextrockenmaterial) von 4 bis 12 Gew.-% in der 5- bis 6-fachen Gewichtsmenge, ebenfalls bezogen auf das Gewicht'des beziehungsweise der Füllstoffe(s ) ,
    zugibt und erforderlichenfalls die erhaltene Masse homogenisiert.
  2. 2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß man als kaliumoxydhaltiges Kaolin ein Illitmahlgut verwendet.
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  3. 3. Verfahren nach Punkt 1 oder 2, gekennzeichnet dadurch, daß man als Füllstoff(e) Asbestfasern beziehungsweise -fäden, Mineralwolle und/oder zerfaserte Polyesterfäden, Polypropylenfäden und/oder sonstige Kunststoffäden verwendet.
  4. 4. Verfahren nach Punkt 1 bis 3, gekennzeichnet dadurch, daß man als Illit ein Kaolin mit einem Gehalt an 50 bis 65 Gevj.-% SiO2, 18 bis 31 Gew.-% Al2O3 und 4 bis 6 Gew.-% K2O sowie gegebenenfalls bis zu 5 Gew.-% Fe2O, und/oder bis zu 4 Gew.-% MgO und/oder bis zu 2 Gew.-% CaO.und/oder bis zu 1 Gew.-% NaO2 verwendet.
  5. 5. Verfahren nach Punkt 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, daß man ein Illitmahlgut verwendet, das mit etwa der gleichen Gewichtsmenge Wasser, bezogen auf sein Gewicht, gequollen worden ist.
  6. 6. Verfahren nach Punkt 1 bis 5, gekennzeichnet dadurch, daß man ein wäßrig ammoniakalisches Medium verwendet, das 15 bis 25 Gew.-% einer 25 vol-%igen wäßrigen Ammoniaklösung oder eine äquivalente höhere Menge einer wäßrigen Ammoniaklösung von geringerer Ammoniakkonzentration, bezogen auf das kaliumoxydhaltige Kaolin, mit dem Wasser vermischt enthält.
  7. 7. Verfahren nach Punkt 1 bis 6, gekennzeichnet dadurch, daß man das wäßrig-ammioakalische Medium in der Z- bis 3-fachen Gewichtsmenge, bezogen auf das Gewicht des beziehungsweise der Füllstoffe(s) verwendet.
  8. 8. Verfahren nach Punkt 1 bis 7, gekennzeichnet dadurch, daß man als latexhaltige anionenaktive stabile Bitumenemulsion verwendet, die einem Gehalt von 40 bis 100 Gew.-Teilen
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    eines Latex mit einem Trockenmaterialgehalt von 60 Gew*-% oder äquivalenten Gewichtsteilen eines Latex mit einem anderen Trockenmaterialgehalt und 500 bis 600 Gew.-Teilen Bitumen sowie 250 bis 350 Gew.-Teilen Wasser enthält, welche mit einem aus 0,1 Gew.-Teil eines wasserlöslichen Kupfersalzes, 35 bis 40 Gew.-Teilen einer 25 vol-%igen wäßrigen Ammoniaklösung oder einer äquivalent höheren Menge einer wäßrigen Ammoniaklösung von geringerer Konzentration und30 bis 40 Gew.-Teilen ölsäure oder Olain bestehenden Emulgiermittel hergestellt worden ist.
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