DD154335B1 - Verfahren zur herstellung von wirkwerkzeugen - Google Patents

Verfahren zur herstellung von wirkwerkzeugen

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Titel der Erfindung:
Verfahren zur Herstellung von Wirkwerkzeugen
Anwendungsgebiet der Erfindung:
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Wirkwerkzeugen, insbesondere von Schieber- oder Spitzennadeln, welche aus einem Schaft mit einer sich in dessen Längsrichtung erstreckenden Zasche und einem gegenüber dem Schaft querschnittsgeminderten gebogenen Nadelkopf bestehen.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen:
Derartige Wirkwerkzeuge werden i. A. aus langgestreckten zylindrischen Rohlingen hergestellt, welche aus gerichtetem und entsprechend abgelängtem Draht bestehen.
Entsprechend einem bisher üblichen Verfahren werden die Rohlinge zunächst in größerer Anzahl nebeneinander in eine Halterung eingespannt, wo durch entsprechend ausgebildete Einspannelemente ein Hilfshaken angebogen wird. Dieser Hilfshaken besteht vorzugsweise aus einer Abkröpfung des dem zu formenden Nadelkopf abgewandten Endes des Rohlings und soll der genauen Lagefixierung des Rohlings bei späteren Verfahrensschritten dienen.
Im derart eingespannten Zustand werden die Rohlinge durch Niederfräsen mittels eines zylindrischen »Valzenfräsers im Bereich des zu formenden Nadelkopfes querschnittsgemindert und mit einer leicht gewölbten, quer zur Achse des Rohlings jedoch geraden Niederfräsfläche versehen.
Anschließend an das Niederfräsen wird mittels eines Zaschmeißels eine Zasche in den Rohling eingebracht. Diese stellt eine sich in Längsrichtung des Schaftes erstreckende und im Bereich der Niederfräsfläche auslaufende U-fÖrmige Vertiefung dar, wobei die parallelen Innenflanken der Zasche senkrecht zur Niederfräsflache verlaufen sollen.
Der nächste wesentliche Arbeitsgang besteht im Seitenfräsen. Dabei wird der Rohling im Bereich der Zasche und der Niederfräsfläche (in Querrichtung) weiter querschnittsgemindert. Im Ergebnis sollen parallel zueinander und zu den Zaschflanken befindliche Seitenfräsflachen entstehen. Anschließend wird die Spitze des Rohlings gekröpft und zu einem hakenförmigen Nadelkopf gebogen und der Rohling auf die erforderliche Nadellänge gekürzt. Damit wird gleichzeitig der nicht mehr erforderliche Hilfshaken entfernt. Hieran schließen sich noch bestimmte Schritte zur Oberflächenveredlung an, die jedoch in diesem Zusammenhang nicht von Belang sind. Dieses beschriebene Verfahren ist nicht geeignet, die Herstellung von Wirkwerkzeugen in ausreichender Qualität zu gewährleisten. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, daß der Lagefixierung der Rohlinge in den einzelnen Verfahrensstufen keine eindeutige technologische Sezugsbasis zugrunde liegt.
Durch unterschiedliche Kräfte beim Einspannen der Rohlinge kann es dazu kommen, daß nicht in jedem Fall nach dem Niederfräsen die Niederfräsfläche senkrecht zu der Ebene steht, die vom Hilfshaken und dem übrigen Schaft des Rohlings bestimmt wird. Aus diesem Grunde ist der Hilfshaken als Bezugsbasis für die Lagefixierung des Rohlings beim Einbringen der Zasche ungeeignet, da unbedingt gewährleistet v/erden muß, daß die Zasche bzw. die Zaschflanken genau senkrecht zur Niederfräsfläche stehen.
Die Lagefixierung des Rohlings während des Zaschens erfolgt daher letztlich durch Auflage eines Niederhalters auf die Niederfräsfläche. Diese ist jedoch in ihren Abmessungen so gering, daß der
Rohling schon schräg im Zaschlager zu liegen kommt bzw. sich während des Zaschens verdrehen kann. Ergebnis ist, daß die Zaschflanken weder senkrecht zur Niederfräsfläche noch parallel zur Ebene des Hilfshakens liegen.
Damit ist jedoch die Voraussetzung für das Entstehen von Folgefehlern beim nachfolgenden Seitenfräsen gegeben. Als technologische Bezugsbasis für die Lagefixierung ist hierbei der Hilfshaken zu benutzen, was jedoch dazu führen kann, daß wiederum die Zaschflanken und die Seitenfräsflachen untereinander nicht parallel sind
Dieser Fehler muß sich zwangsläufig auch auf das anschließende Kopfbiegen auswirken. Hierbei dient der Hilfshaken lediglich zum groben Ausrichten (Vorsortieren) der Nadelrohlinge, während sich, als Bezugsbasis als am einfachsten zu erfassende Flächen die Seitenfräsf lachen anbieten. Im Ergebnis entstehen schließlich Kopfformen, die schief insbesondere zur Zasche stehen. Die Folge ist die Herstellung fehlerhafter Flächengebilde auf den mit derartigen Nadeln ausgestatteten Wirk- und Strickmaschinen.
Es ist weiterhin bereits ein Verfahren zur Herstellung von Nähmaschinennadeln bekannt (DE-AS 1 952 152) . Dabei wird in die Rohlinge durch mehrere Preßvorgänge eine Fadenführungsrille eingebracht, die in etwa der vorgenannten Zasche entspricht. Vor dem ersten Preßvorgang wird ein Teilabschnitt des Nadelrohlings unter Ausdehnen in Längsrichtung im Querschnitt reduziert. Anschließend wird in diesem Drahtabschnitt eine technologische Bezugsfläche ausgebildet. Danach erfolgt der erste Preßvorgang. Dieses Verfahren weist folglich den gleichen Nachteil wie das vorbeschriebene auf, daß technologische Bezugsbasis und Zasche nicht zwangsläufig eine definierte, für nachfolgende Bearbeitungsvorgänge unbedingt notwendige Lage erhalten müssen. Damit sind dann auch die weiteren beschriebenen Nachteile verbunden.
Ziel der Erfindung:
Ziel der Erfindung ist die Herstellung von Wirkvverkzeugen in hoher Anzahl und gleichbleibender hoher Qualität.
Darlegung des Wesens der Erfindung:
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde/ ein Verfahren zur Herstellung von Wirkwerkzeugen zu schaffen, bei welchem eine hohe Qualität durch genau definierte Lage der verschiedenen Bearbeitungsflächen zueinander erreichtbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß nach der Herstellung einer rotationssymmetrischen Spitze der Rohling am Schaft gleichzeitig mit der technologischen Bezugsbasis in Form eines angebogenen Hilfshakens versehen und gezascht wird sowie anschließend im Bereich der Zasche ebene Seitenfläche angefräst werden und sodann die Spitze gekröpft und zum Nadelkopf gebogen wird.
Der wesentliche Vorteil dieses erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Herstellung von IVirkwerkzeugen in außerordentlich hoher Qualität möglich ist. Dies ist darauf zurückzuführen, daß in den einzelnen Bearbeitungsphasen eine eindeutige Positionierung der Rohlinge bezüglich einer technologischen Basis, des Hilfshakens, erfolgen kann. Dieser bildet, da das Biegen des Hilfshakens und das Einbringen der Zasche in den Schaft des Rohlings gleichzeitig erfolgen, mit dem Schaft des Rohlings eine Ebene, die in jedem Falle parallel zu den Zaschflanken liegt. Dies macht ihn geeignet, auch bei den nachfolgenden Arbeitsgängen durchgängig als technologische Bezugsbasis für die Lagefixierung der Rohlinge zu dienen.
Das Anbiegen des Hilfshakens und das Einbringen der Zasche in den Schaft des Rohlings ist beim erfindungsgemäßen Verfahren
besonders einfach. Aufgrund der rotationssymmetrischen Gestalt des querschnittsgeminderten Rohlings besteht zwischen dem querschnittsgeminderten Teil des Rohlings, aus dem später der Nadelkopf gebogen wird einerseits und dem Schaft mit der Zasche und dem Hilfshaken andererseits keine Lageabhängigkeit bezüglich der Rotationsachse des Rohlings mehr, so daß der Rohling beliebig in das Zaschlager eingelegt werden kann und dort nur gegen eine Bewegung während des Zaschens gesichert werden muß. Das Anbringen der rotationssymmetrischen Spitze ist also bereits ein wesentlicher Schritt zur Erfüllung der erfindungsgemäßen Aufgabe.
Bei den nachfolgenden Arbeitsgängen Seitenfräsen und Kopfbiegen kann der Rohling eindeutig nach dem Hilfshaken ausgerichtet werden. Dadurch entstehen Seitenfräsflachen, die parallel zu der von Hilfshaken und Schaft aufgespannten Ebene und folglich auch zu den Zaschflanken liegen. Die gebogenen Nadelköpfe liegen dann ebenfalls in der beschriebenen Ebene, so daß das fertige Wirkwerkzeug mit Sicherheit die geforderte Gestalt besitzt.
Dies muß sich zwangsläufig positiv auf die Qualität der mittels derartiger Wirkwerkzeuge hergestellten Flächengebilde auswirken.
Die rotationssymmetrische Querschnittsminderung des Rohlings bringt einen weiteren Vorteil mit sich, der in dem zwangsläufig daraus resultierenden runden Querschnitt des gebogenen Nadelkopfes besteht. Dieser ruft einen wesentlich geringeren Fadenverschleiß hervor, als dies bei Wirkwerkzeugen der Fall ist, die nach dem bisher üblichen Verfahren gefertigt wurden, und bei denen der Querschnitt des Nadelkopfes nur annähernd rund ist.
Ausführungsbeispiel:
Die Erfindung soll im folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden.
In den Zeichnungen zeigen die
Fig. 1 bis 5 den Rohling in den aufeinanderfolgenden Phasen des Verfahrens.
Ausgangspunkt des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens ist ein zylinderstiftförmiger Rohling 1 gemäß Fig. 1. Dieser besteht in der Regel aus gerichtetem und entsprechend abgelängtem Draht. Ein Ende des Rohlings 1 wird zunächst zu einer dem Durchmesserprofil des später zu biegenden Nadelkopfes 2 entsprechenden rotationssymmetrischen Spitze 3 querschnittsgemindert (Fig. 2). Der Rohling 1 untergliedert sich damit in die Spitze 3 und den Schaft 4. Die Erzeugung der querschnittsgeminderten rotationssymmetrischen Spitze 3 kann in vorteilhafter Weise durch spitzenloses Schleifen erfolgen, wobei besonderer Wert auf eine große Oberflächengüte zu legen ist. Der Rohling nach Fig. 2 besitzt immer noch eine vollkommene rotationssymmetrische Gestalt, so daß er beim nachfolgenden Zaschen beliebig in das Zaschlager eingelegt werden kann. Dort wird der Rohling 1 mittels eines Niederhalters fixiert, und ein Zaschmeißel drückt in den Schaft 4 eine langgestreckte schmale Nut, die Zasche 5, ein, die mit ihrem Grund und ihren Flanken parallel zur Rotationsachse des Rohlings 1 liegt und sich bis in den Bereich der Spitze 3 erstreckt (Fig. 3).
Gleichzeitig mit dem Zaschen erfolgt das Biegen des anderen Endes des Rohlings 1 zu einem Hilfshaken 6, der zusammen mit dem Schaft eine Ebene aufspannt, die parallel zu den Flanken der Zasche 5 liegt.
Da auch die weiteren Bearbeitungsstufen sich in dieser Ebene bzw. in zu dieser parallelen Ebenen vollziehen, ist der Hilfshaken die geeignete technologische Bezugsbasis, anhand der der Rohling 1 in den folgenden Bearbeitungsstufen so positioniert wird, daß die Bearbeitungsflächen exakt zueinander liegen.
Beim folgenden Seitenfräsen wird der Rohling 1 auf die erforderliche Breite des Wirkwerkzeuges gebracht. Die Seitenflächen 7 sind eben, zueinander und zu den Zaschflanken parallel (Fig. 4).
Anschließend wird die Spitze 3 gekröpft und zum Nadelkopf 2 gebogen. Dieser ist aufgrund des exakt angeordneten Hilfshakens б gleichfalls sehr genau und lagerichtig herstellbar. Gleichzeitig mit dem Kopfbiegen oder auch anschließend kann der auf den eigentlichen Prozeß der Herstellung des Wirkwerkzeuges keinen großen Einfluß besitzende Vorgang des Kürzens des Rohlings 1 auf die eigentliche Wirkwerkzeuglänge und damit des Abschneidens des nun nicht mehr erforderlichen Hilfshakens 6 erfolgen/ so daß das fertige Erzeugnis die in Fig. 5 dargestellte Gestalt annimmt.

Claims (2)

  1. Erfindunqsanspruch:
    1. Verfahren zur Herstellung von Wirkwerkzeugen, insbesondere Schieber- oder Spitzennadeln/ die aus einem Schaft mit einer sich in dessen Längsrichtung erstreckenden Zasche und einem gegenüber dem Schaft querschnittsgeminderten gebogenen Nadelkopf bestehen, aus einem zylinderstiftförmigen Rohling, der an einem Ende zu einer dem Durchmesser des Nadelkopfes entsprechenden Spitze querschnittsgemindert und mit einer Bezugsbasis versehen wird, gekennzeichnet dadurch, daß nach der Herstellung einer rotationssymmetrischen Spitze (3) der Rohling (l) am Schaft (4) gleichzeitig mit der technologischen Bezugsbasis in Form eines angebogenen Hilfshakens (6) versehen und gezascht wird sowie anschließend im Bereich der Zasche (5) ebene Seitenflächen (7) angefräst werden und sodann die Spitze (3) gekröpft und zum Nadelkopf (2) gebogen wird.
  2. 2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Querschnittsminderung des Endes des Rohlings (l) durch spitzenloses Schleifen erfolgt.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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