LU101236B1 - Verfahren zur Herstellung eines Bauteils für den Werkzeugbau und Haltewerkzeug zur Halterung eines Rohlings und eines Bauteils - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Bauteils für den Werkzeugbau und Haltewerkzeug zur Halterung eines Rohlings und eines Bauteils Download PDF

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LU101236B1
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Abstract

Dargestellt und beschrieben ist Verfahren zur Herstellung eines Bauteils (1) für den Werkzeugbau, insbesondere eines Stanzwerkzeugs, aus einem Rohling (2) mittels Drahterodieren mit einem Erodierdraht (4). Bei dem Verfahren wird die zur Herstellung eines Bauteils (1) benötigte Fertigungszeit dadurch reduziert, dass das Verfahren folgende Schritte aufweist: - Einfahren des Erodierdrahts (4) von einer ersten Außenseite (2a) in den Rohling (2) - Bewegen des Erodierdrahts (4) im Rohling (2) entlang der festgelegten Außenkontur (5) des Bauteils (1) bis zu einem Haltepunkt (11) in der Nähe einer zweiten Außenseite (2b) des Rohlings (2), wobei das Bauteil (1) noch über einen Anbindungsabschnitt (12) mit dem Rest (13) des Rohlings (2) verbunden ist - Sichern des Abschnitts (14) des Rohlings (2), der durch das Drahterodieren vom Bauteil (1) getrennt worden ist, mit einem Haltewerkzeug (15) - Bewegen des Erodierdrahts (4) vom Haltepunkt (11) bis zur zweiten Außenseite (2b) des Rohlings (2), so dass der Abschnitt (14) des Rohlings (2) vom Rest (13) des Rohlings (2) abgetrennt wird - Entfernen des Abschnitts (14) des Rohlings (2) mit Hilfe des Haltewerkzeugs (15) - Sichern des Rests (13) des Rohlings (2) und des Bauteils (1) mit einem Haltewerkzeug (15) - Bewegen des Erodierdrahts (4) durch den Anbindungsabschnitt (12), so dass das Bauteil (1) vom Rest (13) des Rohlings (2) abgetrennt wird - Entfernen des Bauteils (1) mit Hilfe des Haltewerkzeugs (15).

Description

“1 LU101236 Verfahren zur Herstellung eines Bauteils fiir den Werkzeugbau und Haltewerkzeug zur Halterung eines Rohlings und eines Bauteils Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Bauteils für den Werkzeugbau, insbesondere eines Stanzwerkzeugs, aus einem metallischen Rohling mittels Drahterodieren.
Daneben betrifft die Erfindung noch ein Halte- werkzeug zur Halterung eines Rohlings und eines aus dem Rohling durch Drahterodieren freigeschnittenen Bauteils.
Bei Werkzeugmaschinen werden je nach Maschinenart unterschiedliche Bau- teile bzw.
Werkzeuge eingesetzt, mit deren Hilfe ein zu fertigendes Werkstiick bearbeitet werden kann.
Bei den Werkzeugmaschinen kann es sich beispiels- weise um Stanzmaschinen, Dreh- und Fräsmaschinen oder Pressen handeln.
Diese Werkzeugmaschinen weisen heutzutage einen hohen Automatisierungs- grad auf und sind zumeist als CNC-Maschinen ausgebildet, bei denen zu Be- ginn des Fertigungsprozesses aus den CAD-Daten des zu fertigenden Bauteils vom Benutzer ein entsprechendes CAM-Programm erstellt wird.
Je nach Art der Werkzeugmaschine weisen diese unterschiedliche Werkzeuge auf, wobei häufig mehrere verschiedene oder gleichartige Werkzeuge in einer Werkzeug- aufnahme der Maschine angeordnet sind.
Bei den Werkzeugen kann es sich beispielsweise um Schneid- und Umformwerkzeuge, insbesondere um Stanz- werkzeuge wie Schneidstempel handeln.
Zur Herstellung der Werkzeuge werden diese in der Regel aus einem größeren Bauteil, dem Rohling, herausgeschnitten, wobei das Ausschneiden bei metal- lischen Rohling in der Regel mittels Drahterodieren erfolgt.
Beim Drahtero- dieren, das auch als Drahtschneiden oder Schneiderodieren bezeichnet wird, handelt es sich um ein formgebendes Fertigungsverfahren hoher Präzision, dass nach dem Prinzip des Funkenerodierens arbeiten.
Drahterodieren ist ein thermisches, abtragendes Fertigungsverfahren, das auf elektrischen Entla- dungsvorgängen (Funken) zwischen dem Werkstück (Anode) und einem durchlaufenden dünnen Erodierdraht (Katode) beruht.
Dabei werden in einer Folge von elektrischen Spannungspulsen Funken erzeugt, die Material vom Werkstück auf den Erodierdraht sowie in das trennende Medium (Dielektri- kum) übertragen.
Der Erodierdraht ist auf einer Spule aufgewickelt und wird von dort über Umlenkrollen und die Bremsrolle zur oberen Drahtführung ge- führt.
Durch zwei gegenüberliegende Antriebsrollen wird der Draht mit einer definierten Drahtspannung und einer definierten Geschwindigkeit durch das Werkstück und durch die untere Drahtführung gezogen und danach entsorgt.
Aus der DE 41 07 527 Al ist ein Verfahren zur Herstellung eines Bauteils aus einem Rohling mittels Drahterodieren bekannt, bei dem der Erodierdraht ent- | lang der gewünschten AuBenkontur des Bauteils geführt wird.
Um das Bauteil aus dem Rohling herauszuschneiden, wird der Schnittvorgang üblicherweise in zwei Schritten durchgeführt, wobei zunächst in einem Vollschnitt der grô- Bere Teil der AuBenkontur des Bauteils herausgeschnitten und der dabei ver- bleibende Stegbereich bzw.
Anbindungsabschnitt zwischen dem Bauteil und dem Rohling in einem abschlieBenden Trennschnitt entfernt wird.
Zu Beginn des Verfahrens wird zunächst ein durchgehendes Loch als Startloch in den Rohling eingebracht, was in der Regel in einer Startloch-Erodierma- schine erfolgt.
Nach diesem auch als StartlochschieBen bezeichneten ersten Verfahrensschritt wird der Erodierdraht durch das Startloch eingefädelt und in is dem zuvor genannten Vollschnitt entlang der gewünschten Auflenkontur des Bauteils geführt.
Hat der Erodierdraht den Punkt erreicht, an dem der Stegbe- reich bzw.
Anbindungsabschnitt ausgebildet sein soll, so wird der Drahtero- diervorgang unterbrochen und der Erodierdraht abgeschnitten.
Dann wird das auszuschneidende Bauteil gegen Herausfallen aus dem Rohling gesichert, wozu das Bauteil über mehrere entlang des Trennschnitts aufge- brachte Klebepunkte mit dem Rohling verbunden wird.
Danach kann der Trennschnitt erfolgen, wozu jedoch zunächst der Erodierdraht wieder durch das Startloch eingefädelt werden muss, bevor der Stegbereich bzw.
Anbin- dungsabschnitt zwischen dem Bauteil und dem Rohling durchtrennt werden kann.
Nach einem erneuten Maschinenstop können die Klebepunkte entfernt und das freigeschnittene Bauteil entnommen werden und anschließend der am Bauteil ggf. noch verbleibende Rest des Anbindungsabschnitts entfernt wer- den, was in der Regel durch Flachschleifen erfolgt.
Dieser zusätzliche Arbeitsschritt des Entfernens des am Bauteil verbleibenden
Rest des Anbindungsabschnitts soll bei dem durch die DE 41 07 527 Al of- fenbarten Verfahren dadurch entfallen können, dass der Erodierdraht am Kon- turübergangspunkt zwischen zwei Konturelementen auf die AuBenkonturlinie des herauszutrennenden Bauteils eingefahren wird.
Selbst wenn dadurch ein Flachschleifen des Anbindungsabschnitts am Bauteil tatsächlich vermieden werden kann, so ist das bekannte Verfahren dennoch relativ zeitaufwändig.
Insbesondere beinhaltet es mehrere Prozessunterbrechungen, bedingt durch das Abschneiden und anschließend erneute Finfädeln des Erodierdrahts, das Sichern des Bauteils vor Herausfallen und das abschließende Entnehmen des Bauteils aus dem Rohling. Darüber hinaus erfordert das Sichern des Bauteils vor dem Herausfallen aus dem Rohling in der Regel einen menschlichen Ein- griff, um beispielsweise die Klebepunkte zwischen dem Bauteil und dem Roh- ling anzubringen. Insgesamt benötigt das bekannte Verfahren somit eine Mehrzahl von einzelnen Schritten, die nicht ohne Unterbrechungen nacheinander durchgeführt werden können. Auch müssen die einzelnen Verfahrensschritte teilweise an unter- schiedlichen Maschinen durchgeführt werden, wodurch sich die Durchlaufzeit, die Rüstzeit und damit die Fertigungszeit insgesamt weiter erhöht.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Bauteils für den Werkzeugbau aus einem Rohling mittels Drahterodierung anzugeben, durch das die Fertigungszeit reduziert werden kann. Außerdem sollen menschliche Eingriffe bei der Herstellung des Bauteils vermieden oder zumindest reduziert werden.
Diese Aufgabe ist bei dem eingangs genannten Verfahren gemäß dem Pa- tentanspruch 1 dadurch gelöst, dass der Erodierdraht von einer ersten Außen- seite in den Rohling eingefahren wird und anschließend der Erodierdraht im Rohling entlang der festgelegten Außenkontur des Bauteils bis zu einem Hal- tepunkt in der Nähe einer zweiten Außenseite des Rohlings bewegt wird, wo- bei das Bauteil noch über einen Anbindungsabschnitt mit dem Rest des Roh- lings verbunden ist. Die zweite Außenseite ist dabei vorzugsweise gegenüber- liegend zur ersten Außenseite angeordnet.
Im Unterschied zu dem aus dem Stand der Technik und der Praxis bekannten Verfahren wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren somit zunächst auf das Einbringen eines Startlochs in den Rohling verzichtet, so dass der Rohling auch nicht zunächst in einer entsprechenden Startloch-Erodiermaschine ange- ordnet werden muss. Dadurch, dass der Erodierdraht von einer ersten Außen- seite in den Rohling eingefahren wird, entfällt auch das ansonsten notwendige Einfädeln des Erodierdrahts in das Startloch, wodurch bereits eine deutliche Verkürzung der Durchlaufzeit, der Rüstzeit und damit der erforderlichen Fer- tigungszeit erreichbar ist.
In einem nächsten Verfahrensschritt wird der Abschnitt des Rohlings, der durch das Drahterodieren vom Bauteil getrennt worden ist, mit einem
+ LU101236 Haltewerkzeug gesichert, bevor der Erodierdraht vom Haltepunkt bis zur zweiten Außenseite des Rohlings bewegt wird, so dass der Abschnitts des Rohlings vom Rest des Rohlings abgetrennt wird.
AnschlieBend wird der zu- vor abgetrennte Abschnitt des Rohlings, der auch als Abfall bezeichnet werden kann, mit Hilf des Haltewerkzeugs aus dem Arbeitsbereich bzw. dem Arbeits- raum der Frodiermaschine entfernt.
Die Bewegung des Haltewerkzeugs kann dabei voll automatisch erfolgen, so dass hierfür kein menschlicher Eingriff erforderlich ist.
Außerdem ist es auch nicht erforderlich, den Erodierdraht ab- zuschneiden, bevor der Erodierdraht vom Haltepunkt zur zweiten Außenseite bewegt und dadurch der zunächst vorhandene Verbindungsabschnitt des Ab- fallabschnitts zum Rest des Rohlings durchtrennt wird.
In einem weiteren Verfahrensschritt wird sowohl der Rest des Rohlings als auch das Bauteil mit Hilfe eines Haltewerkzeugs gesichert, so dass dann der Erodierdraht durch den Anbindungsabschnitt bewegt werden kann, wodurch das Bauteil vom Rest des Rohlings abgetrennt wird.
Durch das Haltewerkzeug wird somit ein Herunterfallen des Bauteils beim Durchtrennen des Anbin- dungsabschnitts zuverlässig verhindert, wobei das Haltewerkzeug automa- tisch in seine Sicherungsposition verbracht werden kann.
Abschließend wird das zuvor abgetrennte Bauteil mit Hilfe des Haltewerkzeugs aus dem Arbeits- raum entfernt, so dass das fertig hergestellte Bauteil dann zur weiteren Benut- zung zur Verfügung steht.
Zur Sicherung des (Abfall-)abschnitts und zur Sicherung des Bauteils können grundsätzlich verschiedene Haltewerkzeuge verwendet werden, die jeweils eine fiir ihren jeweiligen Einsatzzweck angepasste Form und Funktion auf- weisen.
Vorzugsweise wird jedoch für das Sichern des (Abfall-)abschnitts und das Sichern des Bauteils das selbe Haltewerkzeug verwendet, wobei das Hal- tewerkzeug so ausgebildet ist, dass es den Rohling und das Bauteil unabhängig voneinander klemmen kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass das Bauteil fiir den Werkzeugbau, bei dem es sich insbesondere um ein Stanzwerkzeug, beispielsweise einen Schneidstempel, handeln kann, auf einer Maschine, nämlich einer Drahterodiermaschine gefertigt werden kann.
Auf das zusätzliche Einbringen eines Startlochs in den Rohling kann dabei ver- zichtet werden, wobei auch das Abschneiden und Einfädeln des Frodierdrahts im Prozess nicht mehr erforderlich ist.
Hierdurch wird insbesondere auch die Prozesssicherheit erhöht, weil gerade das Finfädeln des Erodierdrahts in das Startloch fehleranfällig ist.
Da das Verfahren auf einer Maschine durchgeführt
> LU101236 werden kann und somit Umrüstzeiten vermieden werden, kann eine deutliche Verkürzung der Fertigungszeit insgesamt erreicht werden.
Bauteile für den Werkzeugbau, insbesondere entsprechende Stanzwerkzeuge wie Schneidstempel, weisen häufig eine Ausnehmung auf, die der lagerichti- gen Positionierung des Werkzeugs in der Werkzeugaufnahme und zur Auf- nahme einer Rückzugskraft dient.
In der Praxis wird eine solche Ausnehmung am Ende des Herstellungsverfahrens des Werkstücks an der entsprechenden Position in das Werkstück eingebracht, beispielsweise durch Schleifen.
Daher erfordert das Einbringen der Ausnehmung bzw.
Einhängung in das Werkstück einen weiteren Prozessschritt, der außerdem in der Regel mit einem Umspan- nen des Werkstücks und dem Finspannen einer erforderlichen Schleifscheibe verbunden ist, wodurch sich die Rüst- und Fertigungszeit weiter erhöht.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäBen Verfahrens wird auch eine bei dem Bauteil vorgesehene Einhängung mittels Drahterodie- ren hergestellt.
Hierzu ist vorgesehen, dass in einem ersten Schritt der Erodier- draht von einer dritten Außenseite in den Rohling eingefahren wird, anschlie- ßend mittels des Erodierdrahts im Rohling ein Loch erzeugt wird, dessen Querschnitt größer als der Durchmesser des Erodierdrahts ist und dann der Erodierdraht an der dritten Außenseite wieder aus dem Rohling herausbewegt wird.
Eine derartige Bewegung des Erodierdrahts, bei dem mit dem Erodier- draht nicht nur ein Trennspalt im Rohling sondern ein Loch mit einem größe- ren Querschnitt erzeugt wird, wird auch als Räumschnitt bezeichnet.
Wenn dabei der Erodierdraht an der richtigen Position von der dritten Außenseite in den Rohling eingefahren wird, so führt dies dazu, dass das fertige Bauteil dann an der gewünschten Längsseite eine Ausnehmung bzw.
Einhängung aufweist, die zur sicheren Positionierung des Bauteils in einer Werkzeugaufnahme und zur Aufnahme der Rückzugskräfte im Stanzprozess genutzt werden kann.
Da die Einhängung mittels Drahterodien erzeugt wird, kann sie in der selben Ma- schine hergestellt werden, in der auch das Bauteil aus dem Rohling ausge- schnitten wird, so dass eine zeitaufwändiger Maschinenwechsel nicht erfor- derlich ist.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird dieser zuvor beschriebene Schritt zu Beginn des Herstellungsverfahrens des Bauteils durchgeführt, also bevor der Erodierdraht von der ersten Außenseite in den Rohling eingefahren und das Bauteil aus dem Rohling ausgeschnitten wird.
Dazu wird der Rohling nach dem Herausbewegen des Erodierdrahts aus dem Rohling an der dritten Außenseite, also dem Einbringen des Loches in den
Rohling, um 90° gedreht, so dass dann im darauf folgenden Schritt der Ero- dierdraht von der ersten Außenseite in den Rohling eingefahren werden kann.
Grundsätzlich ist es jedoch auch denkbar, dass die Finhängung erst zu einem späteren Zeitpunkt oder am Ende des Herstellungsverfahrens des Bauteils in das Bauteil eingebracht wird.
Auch in diesem Fall muss das Bauteil entspre- chend gedreht werden, damit der Erodierdraht an der entsprechenden AuBen- seite in das Bauteil einfahren kann.
Wie auch im Stand der Technik üblich, so wird auch bei dem erfindungsge- mäBen Verfahren das herzustellende Bauteil nicht nur durch einen Vollschnitt, der auch als Schruppschnitt bezeichnet wird, hergestellt, sondern es werden noch mindestens ein Nachschnitt durchgeführt.
Durch das Durchführen derar- tiger Nachschnitte, das auch als Schlichten bezeichnet wird, wird die Genau- | igkeit der Außenkontur des Bauteils erhöht und die Rauigkeit der AuBenkontur verringert, so dass das Bauteil eine hohe Präzision aufweist.
Bei dem erfin- | dungsgemäßen Verfahren wird dazu nach dem Entfernen des (Abfall-)Ab- | schnitts des Rohlings der Erodierdraht noch mindestens einmal entlang der | freien AuBenkontur des Bauteils bewegt.
Hierbei wird in der Regel die Gene- | ratorleistung der Drahterodiermaschine reduziert, wodurch Genauigkeiten im | Bereich von 2 um und darunter erreichbar sind.
Entsprechend wird gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Er- findung auch nach der Abtrennung des Bauteils vom Rest des Rohlings, also nach der Bewegung des Erodierdrahts durch den Anbindungsabschnitt, der Erodierdraht noch mindestens einmal entlang des Außenkonturabschnitts des Bauteils, der dem Anbindungsabschnitt gegenüberliegt, bewegt.
Hierdurch wird die Genauigkeit des Bauteils an der dem Rest des Rohlings zugewandten Seite entsprechend erhöht.
An dieser Seite des Bauteils, an der zunächst der Anbindungsabschnitt angrenzt, wird vorzugsweise auch die zuvor beschrie- bene Einhängung durch einen Räumschnitt ausgebildet.
Eingangs ist ausgeführt worden, dass bei heutigen Werkzeugmaschinen zu- nächst aus den CAD-Daten des Bauteils ein CAM-Programm zum Drahtero- dieren erstellt wird.
Dabei wird vorzugsweise die Außenkontur sowie die Lage und die Breite des Anbindungsabschnitts des Bauteils und die Lage des Hal- tepunkts des Erodierdrahts in der Nähe der zweiten Außenseite des Rohlings vorab mit Hilfe des CAM-Programms festgelegt.
Der Haltepunkt des Erodier- drahts kann beispielsweise 2 mm von der zweiten Außenseite des Rohlings beabstandet sein, so dass der (Abfall-)Abschnitt nach dem ersten Vollschnitt
„m LU101236 noch iiber einen 2 mm breiten Steg mit dem Rest des Rohlings verbunden ist.
Der Haltepunkt kann natiirlich auch anders festgelegt werden, insbesondere in Abhängigkeit von der Größe des Rohlings und den Abmessungen des Bauteils einen größeren oder kleineren Abstand zur zweiten Außenseite des Rohlings aufweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Bauteils lässt sich be- sonders vorteilhaft durchführen, wenn der Rohling in einem Halter eines Null- Punkt- Spannsystems aufgenommen wird.
Hierdurch kann ein mehrfaches An- fahren von Nullpunkten und Ausrichten des Bauteils bzw. des Rohlings ver- mieden werden, was zu einer weiteren Reduzierung der Fertigungszeit führt.
Der Null-Punkt des Null-Punkt-Spannsystems liegt dabei in x-Richtung und in y-Richtung in der Mitte des Halters.
Bei dieser bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäBen Verfahrens wird der Mittelpunkt des Anbindungsab- schnitts des Bauteils dann vorzugsweise in den Null-Punkt des Null-Punkt- Spannsystems, also den Mittelpunkt des Halters gelegt.
Bei einer entsprechen- den Anordnung des Rohlings im Halter ist dann ein Anfahren und Ausrichten des Rohlings nicht erforderlich, da die Länge und die Breite des Bauteils kom- plett umschnitten werden.
Um ein nachträgliches Flachschleifen sowohl der Kopffläche als auch der Ar- beitsfläche des Bauteils überflüssig zu machen, ist vorteilhafterweise weiter vorgesehen, dass die Hôhe H des Rohlings, die durch den Abstand der dritten Außenseite zur gegenüberliegenden vierten Außenseite bestimmt ist, der Länge | des Bauteils entspricht.
Vorzugsweise ist dabei sowohl die dritte Au- Benseite als auch die vierte Außenseite mit einer entsprechend geringen Rau- igkeit geschliffen, so dass weder zur Erzielung der gewünschten Länge des Bauteils noch zur Erzielung der gewünschten geringen Rauigkeit der Kopfflä- che und der Arbeitsfläche ein nachträgliches Schleifen des Bauteils erforder- lich ist.
Der Rohling besteht dabei vorzugsweise aus einem gehärteten metal- lischem Material, wobei die Seiten des Rohlings, die nicht die Kopffläche und die Arbeitsfläche des späteren Bauteils bilden, nicht geschliffen sein müssen.
Bei diesen Seiten ist es ausreichend, wenn sie gesägt sind, so dass die Breite des Rohlings eine geringere Genauigkeit als dessen Höhe hat.
Die zuvor genannte Aufgabe ist bei dem eingangs beschriebenen Haltewerk- zeug zur Halterung eines Rohlings und eines aus dem Rohling durch Drahtero- dierung freigeschnittenen Bauteils für den Werkzeugbau mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 dadurch gelôst, dass das Haltewerkzeug als eine Art Doppelzange ausgebildet ist, die einen ersten Spannhebel und zwei
-8- LU101236 unabhängig voneinander schwenkbar gelagerte zweite Spannhebel aufweist.
Die beiden schwenkbar gelagerten zweiten Spannhebel sind dabei dem ersten Spannhebel gegenüberliegend und derart nebeneinander angeordnet, dass die Längsachse der beiden zweiten Spannhebel parallel zueinander verlaufen.
Au- Berdem ist die Länge und/oder die Anordnung der beiden zweiten Spannhebel so gewählt, dass das freie Ende des einen Spannhebels das freie Ende des an- deren Spannhebels überragt.
Dadurch wird erreicht, dass mit dem einen Spannhebel der Rohling bzw. der Rest des Rohlings und mit dem anderen Spannhebel das Bauteil übergriffen werden kann, so dass der Rohling zwi- schen dem ersten Spannhebel und dem einen zweiten Spannhebel und das Bauteil zwischen dem ersten Spannhebel und dem anderen zweiten Spannhe- bel geklemmt bzw. fixiert werden kann.
Das erfindungsgemäße Haltewerkzeug wird dabei vorzugsweise zur Verwen- dung bei dem zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt, insbesondere zur Sicherung des Rests des Rohlings und des Bauteils, während das Bauteil durch eine Bewegung des Erodierdrahts durch den Anbindungs- abschnitt vom Rest des Rohlings abgetrennt wird.
Darüber hinaus kann das Haltewerkzeug auch dafür eingesetzt werden, den (Abfall-)Abschnitt des Roh- lings zu sichern, wenn dieser durch eine Bewegung des Erodierdrahts vom Haltepunkt bis zur zweiten Außenseite des Rohlings vom Rest des Rohlings abgetrennt wird.
Das erfindungsgemäße Haltewerkzeug kann somit sowohl zur Sicherung des (Abfall-)Abschnitt des Rohlings als auch zur Sicherung des Bauteils eingesetzt werden.
Durch die Ausbildung des Haltewerkzeugs als eine Art Doppelzange ist die Möglichkeit gegeben, mit dem einen der zweiten, schwenkbar gelagerten Spannhebel den Rohling und gleichzeitig mit dem anderen, schwenkbar gela- gerten Spannhebel das Bauteil zu übergreifen, während gleichzeitig die ge- genüberliegende Seite des Rohlings und des Bauteils von dem ersten Spann- hebel gefasst wird.
Durch die schwenkbare Anordnung der beiden zweiten Spannhebel besteht dabei auch die Möglichkeit, nach dem Durchtrennen des Anbindungsabschnitts die Klemmung des Rohlings zu lösen, indem das freie Ende des ersten schwenkbar gelagerten Spannhebels vom Rohling abgehoben | wird.
Da dabei das Bauteil weiterhin von dem Haltewerkzeug geklemmt wird, nämlich zwischen dem ersten Spannhebel und dem anderen schwenkbar gela- gerten zweiten Spannhebel, besteht die Möglichkeit, das vom Rest des |
Rohlings abgetrennte Bauteil mit Hilfe des Haltewerkzeugs aus dem Arbeits- raum zu entfernen.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäfBen Haltewerkzeugs ist an den freien Enden der beiden zweiten Spannhebel je- weils ein Spannschuh schwenkbar angeordnet.
Die beiden Spannschuhe die- nen dabei zum Klemmen des Rohlings bzw.
Bauteils, wobei die beiden Spann- schuhe vorzugsweise aus Messing bestehen, wodurch ein höherer Reibungs- koeffizient zu dem vorzugsweise gehärteten Rohling bzw.
Bauteil erreicht wird.
Dadurch, dass die beiden Spannschuhe jeweils schwenkbar angeordnet sind, können Winkelfehler zur Oberseite des Rohlings bzw. des Bauteils auf einfache Art und Weise ausgeglichen werden, so dass eine zuverlässige und sichere Klemmung sowohl des Rohlings als auch des Bauteils in dem Halte- werkzeug gewährleistet ist.
Damit das erfindungsgemäße Haltewerkzeug bei dem erfindungsgemäßen Verfahren optimal eingesetzt werden kann und insbesondere beim Einfahren des Haltewerkzeugs den Erodierdraht nicht beschädigt, ist gemäß einer weite- ren vorteilhaften Ausgestaltung im ersten Spannhebel eine Freimachung aus- gebildet.
Die Freimachung verläuft dabei von der vorderen Stirnseite des Spannhebels in den Spannhebel hinein, so dass bei einer Bewegung des Hal- tewerkzeugs in Richtung auf den Rohling der Erodierdraht in die Freimachung gleitet bzw. das Haltewerkzeug mit der Freimachung um den Erodierdraht her- umgeführt wird ohne den Erodierdraht zu beschädigen, wenn der erste Spann- “hebel den Rohlings bzw. das Bauteil untergreift.
Im Einzelnen gibt es mehrere Möglichkeiten, das erfindungsgemäße Verfah- ren und das erfindungsgemäße Haltewerkzeug auszugestalten und weiterzu- bilden.
Dazu wird verwiesen sowohl auf die Patentansprüche, als auch auf die
-10 - LU101236 nachfolgende Beschreibung cines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Ver- bindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen Fig. 1 eine schematische Darstellung einzelner Schritte eines Herstel- | lungsverfahrens eines Schneidstempels gemäß dem Stand der Technik, Fig. 2 eine schematische Darstellung einzelner Schritte des erfindungs- gemäßen Herstellungsverfahrens eines Schneidstempels, Fig. 3 eine perspektivische Darstellung des fertigen Bauteils, Fig. 4 eine Draufsicht auf einen Halter eines Null-Punkt-Spannsystems, mit eingesetztem Rohling, Fig. 5 eine perspektivische Darstellung des erfindungsgeméfien Halte- werkzeugs, mit geklemmten Rohling und geklemmten Schneid- stempel, Fig. 6 eine Seitenansicht eines Ausschnitts des Haltewerkzeugs gemäß Fig. 5, und Fig. 7 eine Draufsicht auf das Haltewerkzeugs gemäß Fig. 5.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einzelner Schritte eines aus dem Stand der Technik bekannten Herstellungsverfahrens eines Bauteils 1 fiir den Werkzeugbau, vorliegend eines Schneidstempels. In Fig. 1a ist der Rohling 2 dargestellt, in den zunächst ein Startloch 3 auf einer Startloch-Erodierma- schine eingebracht worden ist. In das Startloch 3 ist dann ein Erodierdraht 4 eingefädelt worden, bevor in einem ersten Vollschnitt der größere Teil der Au- Benkontur 5 in den Rohling 2 geschnitten wird. Das Ergebnis ist in Fig. 1b dargestellt. Erkennbar ist dabei, dass das herzustellende Bauteil 1 noch nicht vollständig aus dem Rohling 2 ausgeschnitten ist, sondern noch über einen Stegbereich 6 mit dem Rohling 2 verbunden ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass das Bauteil 1 nicht unkontrolliert aus dem Rohling 2 herausfallen kann.
Nach einem Stopp des Drahterodiervorgangs wird das Bauteil 1 mechanisch an dem Rohling 2 gesichert, wozu beispielsweise hier nicht dargestellte Kle- bepunkte entlang des Trennschnitts zwischen dem Bauteil 1 und dem Rohling 2 aufgebracht werden können. Anschließend wird der Stegbereich 6 zwischen dem Bauteil 1 und dem Rohling 2 durch eine entsprechende Bewegung des
U LU101236 Erodierdrahts 4 durchtrennt, so dass das Bauteil 1 vollständig freigeschnitten ist, wie dies in Fig. 1c dargestellt ist.
Nach einem erneuten Stopp der Drahterodiermaschine kann das Bauteil 1 dann aus dem Rohling 2 entnommen werden, wobei das Bauteil 1 die in Fig. 1d dargestellte Form aufweist, Zur Erreichung der gewünschten endgültigen Form des Bauteils 1 gemäß Fig. 1e muss dann noch der verbleibende Stegbe- reich 6 am Bauteil 1 abgeschliffen werden, wozu das Bauteil 1 in eine entspre- chende Schleifmaschine eingespannt werden muss.
Sofern die Höhe des Roh- lings 2 nicht der Länge des fertigen Bauteils 1, d. h. des gewünschten Schneidstempels entspricht, müssen anschließend auch noch die Kopffläche 7 sowie die gegenüberliegende Arbeitsfläche 8 durch Flachschleifen entspre- chend bearbeitet werden.
Soll der fertige Schneidstempel eine Einhängung 9 aufweisen, so muss in ei- nem weiteren Arbeitsschritt auch diese noch in das Bauteil 1 beispielsweise durch Schleifen eingebracht werden.
Dies erfordert ein erneutes Umspannen des Bauteils 1 sowie das Einspannen einer hierfür erforderlichen Schleif- scheibe, wodurch sich die Rüst- und Fertigungszeit des Bauteils 1 weiter er- höht.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einzelner Schritte des erfindungs- gemäßen Herstellungsverfahrens eines Bauteils 1 für den Werkzeugbau, bei dem es sich beispielhaft wiederum um einen Schneidstempel handelt.
In Fig. 2a ist dabei zunächst der Rohling 2 dargestellt, wobei die Höhe H des Rohlings von vornherein so gewählt ist, dass sie der Länge 1 des fertigen Bauteils 1 entspricht, natürlich unter Berücksichtigung der zulässigen Toleranzen.
Hierzu sind die entsprechenden Seiten des Rohlings 2, die beim fertigen Bau- teil 1 der Kopffläche 7 und der Arbeitsfläche 8 entsprechen, geschliffen, so dass sie auch die gewünschte geringe Rauigkeit aufweisen.
In einem ersten Verfahrensschritt, der in Fig. 2b dargestellt ist, wird zunächst der Erodierdraht 4 von einer Außenseite 2c in den Rohling 2 eingefahren, wo- bei die Außenseite 2c des Rohlings 2 der Kopffläche 7 des fertigen Bauteils 1 entspricht.
Mittels eines Räumschnitts wird von dem Erodierdraht 4 ein Loch 10 in dem Rohling 2 erzeugt, dessen Querschnitt größer als der Durchmesser des Erodierdrahts 4 ist, wie dies aus der Detaildarstellung A der Fig. 2b er- sichtlich ist.
Wenn das Loch 10 die gewünschte Größe aufweist, wird der Ero- dierdraht 4 wieder an derselben Außenseite 2c aus dem Rohling 2
-12- . LU101236 herausbewegt, vorzugsweise an derselben Stelle, an der der Erodierdraht 4 auch zunächst in den Rohling 2 eingebracht worden ist.
Zur weiteren Bearbeitung des Rohlings 2 wird dieser um 90° gedreht, so wie dies in Fig. 2c dargestellt ist.
AnschlieBend wird dann der Frodierdraht 4 von der ersten Außenseite 2a in den Rohling 2 eingefahren und entlang der festge- legten AuBenkontur 5 des Bauteils 1 bewegt.
Der durch die Bewegung des Erodierdrahts 4 in Rohling 2 durchgeführte Vollschnitt endet dabei an einem Haltepunkt 11 in der Nähe der zweiten Außenseite 2b des Rohlings 2, die der ersten Außenseite 2a gegeniiberliegend angeordnet ist.
Dabei wird ein Ab- schnitt der AuBenkontur 5 des Bauteils 1 noch nicht durch den Frodierdraht 4 freigeschnitten, so dass das Bauteil 1 noch über einen Anbindungsabschnitt 12 mit dem Rest 13 des Rohlings 2 verbunden ist.
Das Ende dieses Verfahrens- schrittes ist in Fig. 2d dargestellt.
Bevor der Abschnitt 14 des Rohlings 2, der durch das vorherige Drahterodie- ren von Bauteil 1 getrennt worden ist, vollständig vom Rest 13 des Rohlings 2 getrennt wird, wird dieser Abschnitt 14, der auch als Abfallabschnitt be- zeichnet werden kann, mit einem Haltewerkzeug 15 gesichert, so wie dies in Fig. 2e dargestellt ist.
Nun kann der Abschnitt 14 vom Rest 13 des Rohlings 2 abgetrennt werden, indem der Erodierdraht 4 von Haltepunkt 11 bis zur zwei- ten AuBenseite 2b des Rohlings 2 bewegt wird.
Danach kann der Abschnitt 14 mit Hilfe des Haltewerkzeugs 15 vom Bauteil 1 bzw. vom Rohling 2 getrennt und aus dem Arbeitsraum entfernt werden (Fig. 2f). Der Rohling 2 weist dann die in Fig. 2g gezeigte Form auf, gemäß der das Bauteil 1 noch mit dem Rest 13 des Rohlings 2 verbunden ist.
Nunmehr kann je nach geforderter Genauigkeit der Abmessungen des Bauteils 1 noch min- destens ein Nachschnitt durchgeführt werden, wozu der Erodierdraht 4 zumin- dest einmal entlang der AuBenkontur 5 des Bauteils 1 bewegt wird.
Gemäß dem in Fig. 2h dargestellten Verfahrensschritt werden das Bauteil 1 und der Rest 13 des Rohlings 2 durch das erneute Einfahren des Haltewerk- zeugs 15 gesichert.
Das Haltewerkzeug 15, das nachfolgend noch anhand der Fig. 5 bis 7 näher erläutert wird, ist dabei so ausgebildet, dass es das Bauteil 1 und den Rest 13 des Rohlings 2 unabhängig voneinander halten bzw. klemmen kann.
Ist das Haltewerkzeug 15 vollständig eingefahren, so dass das Bauteil 1 und der Rest 13 des Rohlings 2 geklemmt sind, so wird das Bauteil 1 von Rest 13 des Rohlings 2 getrennt.
Hierzu wird der Erodierdraht 4 durch den Anbin- dungsabschnitt 12 bewegt, wobei auch hier dem ersten Vollschnitt noch bP LU101236 mehrere Nachschnitte folgen kônnen, um die gewünschte Genauigkeit und ge- ringe Rauigkeit auch an diesem Abschnitt der Außenkontur 5 des Bauteils 1 zu erreichen.
Als Letztes wird der Hebel 19 der Doppelzange vom Rest 13 abgehoben und dann wird das Bauteil 1 gemäß Fig. 2i mit Hilfe des Haltewerkzeugs 15 aus dem Arbeitsraum entfernt, so dass das fertig hergestellte Bauteil 1 dann zur weiteren Benutzung zur Verfügung steht.
Das derart hergestellte Bauteil 1, bei dem es sich wie zuvor bereits ausgeführt beispielsweise um einen Schneid- stempel handeln kann, ist nochmals in Fig. 3 dargestellt.
Erkennbar ist hierbei auch, dass durch das zunächst in den Rohling 2 durch den Räumschnitt einge- brachte Loch 10 am fertigen Bauteil 1 eine Einhängung 9 ausgebildet ist, die der lagerichtigen Positionierung des Schneidstempels in einer Werkzeugauf- nahme dient.
Wie anhand der zuvor beschriebenen einzelnen, in Fig. 2 schematisch darge- stellten, Verfahrensschritte erläutert worden ist, zeichnet sich das erfindungs- gemäße Verfahren insbesondere dadurch aus, dass das Bauteil 1 vollständig auf einer Maschine, nämlich einer Drahterodiermaschine gefertigt werden kann.
Hierdurch entfallen zunächst Rüstzeiten, die andernfalls entstehen, wenn das herzustellende Bauteil 1 in verschiedenen Maschinen eingespannt und ausgerichtet werden muss.
Dadurch, dass der Erodierdraht 4 nur von den Außenseiten 2a, 2b, 2c des Rohlings 2 in den Rohling 2 eingefahren wird, kann auf das ansonsten erforderliche Einbringen eines Startlochs 3 in den Roh- ling 2 verzichtet werden.
Hierdurch entfällt auch das aufwändige und fehler- anfällige Einfädeln des Erodierdrahts 4 in das Startloch 3. Außerdem ist durch die Verwendung des Haltewerkzeugs 15 auch beim Sichern des Bauteils 1 ge- gen Herunterfallen ein menschlicher Eingriff nicht erforderlich, so dass die Herstellung des Bauteils 1 voll automatisch durchgeführt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Bauteils 1 lässt sich besonders vorteilhaft durchführen, wenn der Rohling 2 in einem Halter 16 ei- nes Null-Punkt-Spannsystems aufgenommen wird.
Hierzu zeigt Fig. 4 eine Draufsicht auf einen entsprechenden Halter 16 mit einem eingesetzten Roh- ling 2. Bei dem Null-Punkt-Spannsystem befindet sich der Null-Punkt 17 in x-Richtung und y-Richtung in der Mitte des Halters 16. Bei den erfindungs- gemäßen Verfahren wird der Mittelpunkt des Anbindungsabschnitts 12 des Bauteils 1 in den Null-Punkt 17 des Null-Punkt-Spannsystems gelegt.
Die Auslegung des Rohlings 13 mit einem Übermaß von ca. 3mm an den Seiten 2a und 2b führt dann dazu, dass die Länge und die Breite des Bauteils 1 durch den Erodierdraht 4 komplett umschnitten wird, so dass ein Anfahren und Aus- richten des Rohlings 2 nicht erforderlich ist. Damit der Rohling 2 môglichst einfach und schnell in dem Halter 16 fixiert werden kann, wird für die gesägte Breite B des Rohlings 2 eine groBziigigere Spielpassung im Halter 16 vorge- sehen. Für die geschliffene Hohe H des Rohlings 2, die der Länge des fertigen Bauteils 1 entspricht, wird dagegen eine engere Spielpassung im Halter 16 vorgesehen, wie dies der Fig. 4 zu entnehmen ist.
Anhand der Fig. 5 bis 7 wird nachfolgend das erfindungsgemäße Haltewerk- zeug 15 genauer erläutert, welches zur Sicherung des Bauteils 1 bzw. des Roh- lings 2 bei dem erfindungsgemäBen Verfahren eingesetzt werden. Fig. 5 zeigt dabei eine perspektivische Darstellung des Haltewerkzeugs 15 mit geklemm- tem Rohling 2 und geklemmtem Bauteil 1, so wie es auch in Fig. 2h dargestellt ist. Das Haltewerkzeug 15 ist dabei als eine Art Doppelzange ausgebildet, die einen ersten, unteren Spannhebel 18 und zwei unabhängig von einander schwenkbar gelagerte, zweite Spannhebel 19, 20 aufweist. Die beiden oberen zweiten Spannhebel 19, 20 sind dabei dem unteren ersten Spannhebel 18 ge- geniiberliegend angeordnet. Außerdem sind die beiden zweiten Spannhebel 19, derart zueinander angeordnet, dass deren Längsachsen LA und LA; paral- lel zueinander verlaufen.
20 Die Länge Li des einen Spannhebels 19 ist dabei etwas größer als die Linge L2 des anderen Spannhebels 20, so dass das freie Ende 19a des einen Spann- hebels 19 das freie Ende 20a des anderen Spannhebels 20 überragt. Hierdurch wird erreicht, dass das freie Ende 19a des einen Spannhebels 19 den Rohling 2 und das freie Ende 20a des anderen Spannhebels 20 das Bauteil 1 überragt, wenn sich das Haltewerkzeug 15 in der in Fig. 5 dargestellten Klemmposition befindet. In dieser Position wird somit der Rest 13 des Rohlings 2 von dem freien Ende 18a des unteren, ersten Spannhebels 18 und dem freien Ende 19a des einen oberen, zweiten Spannhebels 19 geklemmt während das Bauteil 1 vom unteren, ersten Spannhebels 18 und dem freien Ende 20a des anderen oberen, zweiten Spannhebels 20 geklemmt wird.
Wie insbesondere aus der Seitenansicht gemäß der Fig. 6 erkennbar ist, ist an den freien Enden 19a, 20a bei beiden zweiten Spannhebeln 19, 20 jeweils ein Spannschuh 21 über ein Gelenk 22 schwenkbar gelagert. Hierdurch können Abweichungen und Toleranzen, insbesondere Winkelfehler zwischen dem Haltewerkzeug 15 und dem Bauteil 1 bzw. dem Rohling 2 einfach und zuver- lässig ausgeglichen werden, wodurch eine sichere Klemmung gewährleistet ist. Um bei einem gehärteten Rohling 2 einen möglichst hohen
PB LU101236 Reibungskoeffizienten bei der Klemmung zu erzielen, sind die Spannschuhe 21 vorzugsweise aus Messing gefertigt.
Aus Fig. 5 und insbesondere aus der Draufsicht gemäß Fig. 7 ist darüber hin- aus erkennbar, dass im ersten, unteren Spannhebel 18 eine Freimachung 23 für den Erodierdraht 4 ausgebildet ist.
Befindet sich der Erodierdraht 4 beim Einfahren des Haltewerkzeugs 15 in der in Fig. 7 eingezeichneten vorgegebe- nen Position seitlich neben dem Anbindungsabschnitt 12 des Bauteils 1, so kann das Haltwerkzeug 15 ohne Kollision über den Erodierdraht 4 hineinglei- ten bzw. die Freimachung 23 den Erodierdraht 4 aufnehmen, ohne dass dieser beschädigt wird.
Hierzu erstreckt sich die Freimachung 23 von der vorderen Stirnseite 24 des ersten Spannhebels 18 in den Spannhebel 18 hinein.
Das erfindungsgemäße Haltewerkzeug 15 weist neben dem ersten Spannhebel 18 und den beiden schwenkbar gelagerten zweiten Spannhebeln 19 und 20 ein starres Mittelstück 25 auf, über die der erste Spannhebel 18 und die beiden zweiten Spannhebel 19, 20 miteinander verbunden sind.
Der erste Spannhebel 18 ist dabei einstückig mit dem Mittelstück 25 ausgebildet, so dass der erste Spannhebel 18 ebenfalls starr ausgebildet ist.
Im Unterschied dazu sind die beiden zweiten Spannhebel 19, 20 in dem Mittelstück 25 schwenkbar gelagert, wozu an den beiden zweiten Spannhebeln 19, 20 jeweils ein Gelenkkopf 26 ausgebildet ist, der in einer entsprechenden Ausnehmung 27 im Mittelstück 25 gelagert ist.
Außerdem ist an dem Gelenkkopf 26 noch ein stiftförmiger Abschnitt 28 an- geformt, der von einer in einer weiteren Ausnehmung 29 im Mittelstück 25 | angeordneten Feder 30 mit einer Kraft beaufschlagt wird, durch die die zwei- ten Spannhebel 19, 20 jeweils in ihrer geöffneter Position gehalten werden.
Zum Klemmen der Spannschuhe 21 auf den Rest 13 des Rohlings 2 bzw. auf das Bauteil 1 muss somit der entsprechende Spannhebel 19, 20 entgegen der Federkraft der als Druckfeder wirkenden Feder 30 verschwenkt werden.
An der den Spannhebeln gegenüberliegenden Seite des Mittelstiicks 25 ist schließ- lich noch ein Schnittstellenabschnitt 31 ausgebildet, über dem das Haltewerk- zeug 15 in einem entsprechenden Spannsystem fixiert werden kann.

Claims (15)

  1. | - 16 - LU101236 Patentanspriiche I. Verfahren zur Herstellung eines Bauteils (1) für den Werkzeugbau, ins- besondere eines Stanzwerkzeugs, aus einem Rohling (2) mittels Drahterodie- ren mit einem Erodierdraht (4), gekennzeichnet durch folgende Schritte, + Einfahren des Erodierdrahts (4) von einer ersten Außenseite (2a) in den Rohling (2) * Bewegen des Erodierdrahts (4) im Rohling (2) entlang der festgelegten AuBenkontur (5) des Bauteils (1) bis zu einem Haltepunkt (11) in der Nähe einer zweiten Außenseite (2b) des Rohlings (2), wobei das Bauteil (1) noch über einen Anbindungsabschnitt (12) mit dem Rest (13) des Rohlings (2) verbunden ist * Sichern des Abschnitts (14) des Rohlings (2), der durch das Drahterodieren vom Bauteil (1) getrennt worden ist, mit einem Haltewerkzeug (15) * Bewegen des Erodierdrahts (4) vom Haltepunkt (11) bis zur zweiten Au- Benseite (2b) des Rohlings (2), so dass der Abschnitt (14) des Rohlings (2) vom Rest (13) des Rohlings (2) abgetrennt wird * Entfernen des Abschnitts (14) des Rohlings (2) mit Hilfe des Haltewerk- zeugs (15) * Sichern des Rests (13) des Rohlings (2) und des Bauteils (1) mit einem Haltewerkzeug (15) * Bewegen des Erodierdrahts (4) durch den Anbindungsabschnitt (12), so dass das Bauteil (1) vom Rest (13) des Rohlings (2) abgetrennt wird * Entfernen des Bauteils (1) mit Hilfe des Haltewerkzeugs (15).
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ers- ten Schritt der Erodierdraht (4) von einer dritten Außenseite (2¢) in den Roh- ling (2) eingefahren wird, dass mittels des Frodierdrahts (4) im Rohling (2) ein Loch (10) erzeugt wird, dessen Querschnitt größer als der Durchmesser des Erodierdrahts (4) ist, und dass der Frodierdraht (4) anschließend an der dritten Außenseite (2c) aus dem Rohling (2) herausbewegt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Herausbewegen des Erodierdraht (4) aus dem Rohling (2) an der dritten
    LU101236 |
    Cr LU101236 Außenseite (2c) der Rohling (2) um 90° gedreht wird, so dass dann im nächs- ten Schritt der Erodierdraht (4) von der ersten Außenseite (2a) in den Rohling (2) eingefahren werden kann.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Entfernen des Abschnitts (14) des Rohlings (2) mit Hilfe des Haltewerkzeugs (15) der Erodierdraht (4) noch mindestens einmal entlang der Außenkontur (5) des Bauteils (1) bewegt wird.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Bewegen des Erodierdrahts (4) durch den Anbindungsabschnitt (12) der Erodierdraht (4) noch mindestens einmal entlang des Außenkontur- abschnitts des Bauteils (1), der dem Anbindungsabschnitt (12) gegenüberliegt, bewegt wird.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenkontur (5) sowie die Lage und die Breite des Anbindungsab- schnitts (12) des Bauteils (1) und die Lage des Haltepunkts (11) des Erodier- drahts (4) in der Nähe der zweiten Außenseite (2b) des Rohlings (2) vorab mit Hilfe eines CAM-Programms festgelegt wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohling (2) in einem Halter (16) eines Null-Punkt-Spannsystems auf- genommen wird, wobei der Null-Punkt (17) des Null-Punkt-Spannsystems in x-Richtung und in y-Richtung in der Mitte des Halters (16) liegt und der Mit- telpunkt des Anbindungsabschnitts (12) des Bauteils (1) in den Null-Punkt (17) des Null-Punkt-Spannsystems gelegt wird.
  8. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe H des Rohlings (2), die durch den Abstand der dritten Außen- seite (2c) zur gegenüberliegenden vierten Außenseite (2d) bestimmt ist, der Länge | des Bauteils (1) entspricht und wobei die dritte Außenseite (2c) und die vierte Außenseite (2d) vorzugsweise geschliffen sind.
  9. 9. Verfahren nach einem der Anspriiche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohling (2) aus einem gehärteten metallischen Material besteht.
  10. 10. Haltewerkzeug (15) zur Halterung eines Rohlings (2) und eines aus dem Rohling (2) durch Drahterodieren freigeschnittenen Bauteils (1) fiir den
    „18 - . . . LU101236 Werkzeugbau, insbesondere zur Verwendung bei dem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, | dadurch gekennzeichnet, dass das Haltewerkzeug (15) als eine Art Doppelzange ausgebildet ist und ei- nen ersten Spannhebel (18) und zwei unabhängig voneinander schwenkbar gelagerte zweite Spannhebel (19, 20) aufweist, dass die beiden zweiten Spannhebel (19, 20) dem ersten Spannhebel (18) ge- genüberliegend angeordnet sind, dass die Längsachsen (LA1, LA2) der beiden zweiten Spannhebel (19, 20) pa- rallel zueinander verlaufen und die Länge und/oder die Anordnung der beiden zweiten Spannhebel (19, 20) so gewählt ist, dass das freie Ende (19a) des einen Spannhebels (19) das freie Ende (20a) des anderen Spannhebels (20) überragt, so dass mit dem freien Ende (19a) des einen Spannhebels (19) der Rohling (2) und mit dem freien Ende (20a) des anderen Spannhebels (20) das Bauteil (1) übergriffen werden kann.
  11. 11. Haltewerkzeug (15) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass an den freien Enden (19a, 20a) der beiden zweiten Spannhebel (19, 20) jeweils ein Spannschuh (21) schwenkbar angeordnet ist.
  12. 12. Haltewerkzeug (15) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannschuhe (21) aus Messing gefertigt sind.
  13. 13. Haltewerkzeug (15) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch ge- kennzeichnet, dass im ersten Spannhebel (18) eine Freimachung (23) ausge- bildet ist, wobei die Freimachung (23) von der vorderen Stirnseite (24) des ersten Spannhebels (18) in den Spannhebel (18) hinein verläuft.
  14. 14. Haltewerkzeug (15) nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch ge- kennzeichnet, dass der erste Spannhebel (18) und die zwei schwenkbar gela- gerten zweiten Spannhebel (19, 20) über ein starres Mittelstück (25) mitein- ander verbunden sind, wobei die beiden zweiten Spannhebel (19, 20) in dem Mittelstück (25) schwenkbar gelagert sind.
  15. 15. Haltewerkzeug (15) nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch ge- kennzeichnet, dass die zwei schwenkbar gelagerten zweiten Spannhebel (19, 20) jeweils entgegen einer Federkraft auslenkbar sind, um den Abstand
    “19 LU101236 zwischen dem freien Ende (18a) des ersten Spannhebels (18) und dem freien Ende (19a, 20a) des jeweiligen zweiten Spannhebels (19, 20) zu verringern.
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