DD137383B1 - Verfahren zur stabilisierung der keimrelation im bakteriell infizierten urin ueber mehrere tage - Google Patents

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DD137383B1 DD20517878A DD20517878A DD137383B1 DD 137383 B1 DD137383 B1 DD 137383B1 DD 20517878 A DD20517878 A DD 20517878A DD 20517878 A DD20517878 A DD 20517878A DD 137383 B1 DD137383 B1 DD 137383B1
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keimrelation
bacterially infected
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Karl-Heinz Gernand
Gerda Fruehauf
Hannelore Blume
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Haus Der Gesundheit
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  • Measuring Or Testing Involving Enzymes Or Micro-Organisms (AREA)

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung bezieht sich auf sin Verfahren zum Transport von Untersuchungsmaterial, vorzugsweise Urin in ein mikrobiologisches Labor zur weiteren Bearbeitung bakteriell infizierter Urine.
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Es ist bereits bekannt, daß ein im wesentlichen aus polymeren Kohlehydraten, anorganischen Quellstorfen und Phosphatpuffer sowie einem Redoxindikator bestehendes kolloidales System mit praktisch 100%iger Empfindlichkeit bei über 90%iger Spezifität, für die differentialdiagnostische Klärung von akuten und chronisch-rezidivierenden Hamwegsinfektionen einzusetzen — DO-PS 10175Э. im Falle einer positiven Reaktion, erkennbar an einer mehr oder weniger starken Reduktion des Indikators, ergibt sich die Notwendigkeit, zur Identifizierung der die Erkrankung verursachenden Keime einschließlich Bestimmung ihrer chemotherapeutischen Empfindlichkeit, eine weitere Urinprobe an ein entsprechendes mikrobiologisches Laboratorium zu schicken.
Voraussetzung hierfür ist jedoch, daß der Transport 2-3Sid. nicht überschreitet. Ein solches Erfordernis läßt sich in der Praxis nicht oder nur mit großem Aufwand realisieren.
Bei einer positiven Reaktion wird aus diesem Grunde innerhalb der angegebenen Zeitspanne eine weitere Teilmenge der Urinprobe, die von der Erstbestimmung abgezweigt und entsprechend eingelagert wurde, auf ein für das Wachstum der Erreger geeignetes Nährmedium verimpft.
Für die Verimpfung sind bereits eine Reihe geeigneter, wenngleich verhältnismäßig teurer Mittel vorgeschlagen worden, wie beispielsweise die am weitesten verbreiteten mit Nährböden beschichteten Objektträger oder in bestimmten Röhrchen schräg vergossene Nährböden sowie andere im wesentlichen auf dem gleichen Prinzip beruhenden Entwicklungen. Dieser verfahrenstechnisch bedingte Prozeßablauf ist sehr zeitaufwendig und mit erheblichen Kosten verbunden. Für die Durchführung größerer Reihenuntersuchungen in einem Routinelabor ist diese Methode praktisch nicht geeignet. Darüber hinaus sind zur Verhinderung quantitativer und qualitativer Veränderungen des Keimgehalts im Urin während des Transports chemische Konservierungsmittel vorgeschlagen worden, die als wirksame Substanzen Glyzerin, Merthiolat, Äthylendiamin-Tetraessigsäure, Polyvinylpyrrolidon, Paraaminobenzoesäure, Borsäure sowie Dimethylsulfoxid und zwar teils sinzein, teils in verschiedenen Kombinationen enthalten.
Nach Angaben der Fachliteratur und übereinstimmender Auffassung der Fachwelt kann nur mit Hilfe dieser Substanzen in unterschiedlichem Ausmaß eine Konservierung, wenngleich auch nicht für aile Keimarten, bis zu 48 Std. garantiert werden.
Ziel der Erfindung
Durch die Erfindung wird auf technisch einfachste Weise der Nachweis einer signifikanten Bakteriurie ermöglicht, und darüber hinaus ohne Gefahr einer bei Mischinfektionen möglichen qualitativen Veränderung der Keimrelationen die Verschickung des Urins zur weiteren Untersuchung in ein mikrobiologisches Laboratorium, wobei die bisher notwendige chemische Konservierung entfällt.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf geeignete Weise die zusätzliche Verimpfung des zu untersuchenden Urins auf ein geeignetes Transportmedium auszuschalten. Erfindungsgemäß wurde nun gefunden und an Hand von Versuchen nachgewiesen, daß als Transportmedium zur weiteren mikrobiologischen Untersuchung einer signifikanten 3akteriurie ein Testreagens verwendet werden kann, das in der Lage ist, bei einer bakteriellen Hamwegsinfekiion die Keimrelaticn für mehrere Tage zu stabilisieren und gleichzeitig eventuelle Kontaminationskeime zu unterdrücken.
Ein solches Testreagens ist beispielsweise ein kolloidales System, welches einen durch die Bakterien reduzierbaren Farbstoff und geeignete Nährstoffe unter Verwendung eines Schutzkolloids und einen Zusatz von Phosphat oder Zitratais Puffersubstanz entnalt.
Ausf Uhrungsbeispiel
Dieses bereits bekannte Testreagens, weiches vorzugsweise in Tablettenform vorliegt, wird zunächst mit dem zu untersuchenden Material wie beispielsweise Harn gemischt bzw. in dem Untersucnungsmaterial aufgelöst, wobei erfindungsgemäß ca. 1 ml Harn mit 0,2 g Testreagens versetzt wird.
Nach Inkubation bei Temperaturen zwischen 20 bis27°C über 16-20 Std. erfolgt die Beurteilung, ob es durch die eventuell im Harn enthaltenen Bakterien zu einer mehr oder weniger starken Reduktion des verwendeten Indikators (vorzugsweise Methylenblau) gekommen ist. Ist eine soiche Reduktion erkennbar, kann zu 99-100% eine signifikante Bakteriurie angenommen werden, d. h. in dem Urin sind mehr als 10ä Keime/ml pathogener Mikroorganismen enthalten.
Dse Zusammensetzung der Testtabiette ist gemäß DD-PS '01759 so konzipiert, daß mit einer Spezifität von mehr als 90% nur dieser für Harnwegsinfektionen typische Keimzahlbereich nachgewiesen wird.
Die stabilisierende Wirkung erstreckt sich auf 3-4 Tage.
Damit entfällt jede weitere zusätzliche Verimpfung des zu untersuchenden Urins auf ein anderes, für den Transport geeignetes Medium bzw. sein Versetzen mit einem chemischen Konservierungsmittel. Das heißt der das Vorliegen eir.er signifikanten Bakteriurie anzeigende, mehr oder weniger stark reduzierte Urin-Testtabletten-Ansatz kann zur Identifizierung der vorhandenen Keimarten sowie zur Bestimmung der chemotherapeutischen Empfindlichkeit im festverschlossenen Original-Ansatzröhrchen dem zuständigen bakteriologischen Laboratorium direkt übermittelt werden.
Dadurch ergibt sich nicht nur eine erhebliche Steigerung der differentiaidiagnostischen Wertigkeit des BaKteriurie-Tablettentests, sondern auch die aus prophylaktischen Gründen dringend notwendige breite Anwendung dieses Screeningtests wird ökonomisch realisierbar.

Claims (1)

  1. -1- 205 178
    Erfindungsanspruch:
    Verfahren zur Stabilisierung der Keimreiationen von bakteriell infiziertem Urin über mehrere Tage bei weitgehender 'Wachstumsunterdrückung von eventuell vorhandenen Kontaminationskeimen, gekennzeichnet dadurch, daß der Urin mit einem für die Anzucht von Bakterien an sich bekannten, gepufferten Nährmedium auf kolloidaler Basis, das einen durch Bakterien reduzierbaren Farbstoff in der Größenordnung von einigen Zahnteiprozent bezogen auf das Nährmedium enthält, versetzt wird.
DD20517878A 1978-05-04 1978-05-04 Verfahren zur stabilisierung der keimrelation im bakteriell infizierten urin ueber mehrere tage DD137383B1 (de)

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