DD113494B1 - Steuerbarer Fallschirm - Google Patents

Steuerbarer Fallschirm

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Description

Helmut Hentschel 88 Z i t t a u
Händelstraße 3
Steuerbarer Fallschirm
Die Erfindung betrifft einen Fallschirm, der während des Herabsinkens zur Erde in der Luft aus einem unsteuerbaren, keinen horizontalen Vorschub enthaltenden Sinkzustand in einen steuerbaren, einen eigenen Vorschub enthaltenden Zustand übergeführt werden kann. Sie besieht sich im Besonderen auf Fallschirme von runder oder quadratischer Kappenform.
Entsprechend verschiedenen Einsatzzwecken moderner Fallschirmtechnik ergibt sich die Notwendigkeit, daß ein System FaI!schirm-Last nach dem Absetzen aus einem Flugzeug zunächst unsteuerbar und ohne eigene horizontale Vorschubbewegung nur unter dem Einfluß der Erdenschwere und des V/indes herabsinkt, während in Bodennähe zum Ausweichen von Hindernissen und zur Erreichung eines geeigneten Landeplatzes die Entwicklung einer horizontalen Eigenbewegung dieses Systems und die Steuerbarkeit verlangt wird«
Es sind verschiedene Methoden bekannt, die dieser Notwendigkeit entsprechen. So werden z.B. konventionelle Steuerschlitze in einer Fallschirmkappe vor dem Packen des Fallschirmes in verschiedenartigen geeigneten Weisen verschlossen und mittels besonderer Vorrichtungen zum erforderlichen Zeitpunkt aufgezogen. Oder es werden wie z.B. gemäß den sowjetischen Patentschriften Nr. 121035 und Nr. 147017, Kl. 62 c, 21 zweiseitig symmetrisch wirkende Steuervorrichtungen vorgeschlagen, welche bei einseitiger Betätigung der Fallschirmkappe ebenfalls einen Vorschub verleihen können.
Entsprechend der sowjetischen Patentschrift Nr. Io7 813, Kl. 62 c, 21 ist ferner zu rechts-links symmetrisch wirkenden, einzeln verschließbaren Steuervorrichtungen noch ein zusätzlicher, in seiner Weite durch besondere Leinen verstellbarer Schubschlitz vorhanden, um die horizontale Vorwärtsgeschwindigkeit besonders regulieren zu können.
Es sind auch Verfahren vorgeschlagen worden, nach denen der Abstand zwischen dem Basisrand der Fallschirmkappe und der Last zum erforderlichen Zeitpunkt verändert wird, so daß der Anstellwinkel der Fallschirmkappe geändert und dajnit eine Vorschubbewegung erzielt wird.
Diese Methoden haben jedoch verschiedene Nachteile. Sie sind zum Teil zeitaufwendig in der Vorbereitung des Fallschirmes zum Einsatz und enthalten auch die Gefahr, daß das Aufziehen eines durch Leinen verschlossenen Steuerschlitzes aus einem unvorhergesehenen Grund nicht möglich ist. Dann kann eine Unsymmetrie in der Fallschirmkappe entstehen, so daß Drehbewegungen auftreten und der vorgesehene Landepunkt nicht erreic'ht wird oder eine Beschädigung der Last bei der Landung eintritt.
Die gemäß der sowjetischen Patentschrift Nr. 121o35, Kl. 62 c, 21 vorgeschlagene Methode ist technologisch sehr aufwendig und aerodynamisch den heutigen Anforderungen entsprechend nicht wirksam genug. Die Änderung des Anstellwinkels der Fallschirmkappe im entfalteten Zustand in der Luft erfordert einen beträchtlichen Kraftaufwand und ermöglicht außerdem nur ein ungenaues Steuern und Manövrieren.
Es ist deshalb der Zweck der Erfindung, eine einfache und sichere Methode ohne diese Nachteile vorzuschlagen.
Dabei ist es die technische Aufgabe, die Überführung des entfalteten Fallschirmes in der Luft aus einem gewöhnlichen Sinkzustand in einen Eigenvorschub ent-
•a 3 т.
haltenden steuerbaren Zustand durch besondere Steuervorrichtungen in der Palischirmkappe zu gewährleisten, wobei - bezogen auf den daran befestigten Fallschirmspringer - auf der rechten und linken Seite der Fallschirmkappe mindestens je eine dieser Steuervorrichtungen vorhanden sein muß.
Erfindungsgemäß geschieht das dadurch, daß die Steuervorrichtung aus einer Steuerbahn besteht, welche im Bereich zwischen Scheitel und Basis der Fallschirmkappe auf einem Teilgebiet nicht mit der übrigen Fallschirmkappe verbunden ist, so daß das Teilgebiet zwei freie Ränder aufweist, wobei die Länge dieses Teilgebietes und der zwei freien Ränder größer ist als die Länge des entsprechenden Abschnittes der Ränder der benachbarten Bahnen der Fallschirmkappe und v/obei an den freien Rändern Steuerleinen befestigt sind»
Die beabsichtigte Steuerwirkung kann verstärkt werden, wenn auf der rechten und linken Seite der Fallschirmkappe mehrere, zweckmäßiger Weise nebeneinander angeordnete derartige Steuerbahnen verwendet v/erden, wobei sowohl auf der rechten, аіз auch auf der linken Seite, die Steuerleinen aller nach gleicher Richtung weisenden freien Ränder jeweils mit einem Steuergriff verbunden sind.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel erläutert werden.
In der dazugehörigen Zeichnung zeigt Fig. 1 die -bezogen auf den daran befestigten Fallschirmspringerlinke Seite einer Fallschirmkappe mit einer erfindungsgemäßen Steuervorrichtung.
Die Fallschirmkappe 1 besteht aus gewöhnlichen Bahnen Sie enthält eine Steuerbahn 3t welche im Bereich zwischen dem Scheitel 4 und dem Basisrand 5 der Fallschirmkappe auf einem Teilgebiet 6 nicht mit der übrigen Fallschirm-
kappe 1 verbunden ist, so daß das Teilgebiet б zwei freie Ränder 8, 9 aufweist, wobei die Länge dieses Teilgebietes 6 und der zwei freien Ränder 8, 9 dieses Teilgebietes 6 größer ist, als die Länge des entsprechenden Abschnittes 7 der Ränder der benachbarten Bahnen 2 der Fallschirmkappe.
Infolge dieser konstruktiven Besonderheit wölbt sich das Teilgebiet 6 im entfalteten Zustand über die allgemeine Fläche der Fallschirmkappe 1 hinaus und bildet zwei gleichgroße Austrittsöffnungen Io, aus denen die in der gefüllten Fallschirmkappe 1 enthaltene Luft ausströmen kann.
Am vorderen Rand 8 und am hinteren Rand 9 des Teilgebietes 6 sind Steuerleinen 11 und 12 befestigt, welche mit je einem vorderen Steuergriff 13 und einem hinteren Steuergriff 14 auf der hinteren Seite des Fallschirmes verbunden sind.
In gleicher Y/eise ist auf der rechten Seite der Fallschirmkappe 1 eine Steuerbahn mit einem nicht mehr der übrigen Fallschirmkappe 1 verbundenen Teilgebiet 6 vorhanden, wobei am vorderen und hinteren Rand 8, 9 dieses Teilgebietes 6 Steuerleinen befestigt und mit je einem vorderen und hinteren Steuergriff 15 und 16 auf der rechten Seite des Fallschirmes verbunden sind.
Der übersichtlichen Darstellung wegen ist jedoch die Steuervorrichtung auf der rechten Seite der Fallschirmkappe in der Zeichnung nicht mit abgebildet. Die Steuergriffe können in bekannter Y/eise an den Gurtenden des Gurtzeuges befestigt werden, was in der Zeichnung ebenfalls nicht dargestellt ist.
Durch die Verwendung der beschriebenen Steuervorrichtung ergeben sich mehrfache Vorteile.
So ist z.B. eine erfindungsgemäße Steuerbahn 3 mit einem nicht mit der übrigen Fallschirmkappe befestigten Teilgebiet б technologisch einfach herzustellen.
т. 5 —
Zu ihrer Anfertigung wird nur geringfügig mehr Material als zur Anfertigung einer gewöhnlichen Bahn 2 der Fallschirmkappe benötigt.
Durch die bei der Entfaltung der Fallschirmkappe entstehende Stoßbelastung ergeben sich keine besonderen Krafteinwirkungen auf die Steuerleinen, da diese Kräfte innerhalb der Steuerbahn 3 selbst abgefangen werden.
Daher können die Steuerleinen aus relativ leichteren und dünnerem material hergestellt werden·
Nach dem Füllen der Fallschirmkappe mit Luft strömt aus jeder der beiden gleichgroßen Öffnungen Io auf der vorderen und hinteren Seite des Teilgebietes 6 eine gleichgroße Luftmenge aus, so daß im Ergebnis keine resultierende Kraftwirkung auf die Kappe entsteht und diese in einen Sinkzustand ohne eigene Vorschubentwicklung übergeht.
Bei einseitigem Herabziehen des vorderen oder hinteren Randes 8 oder 9 des Teilgebietes 6 erfolgt eine sehr wirksame Strömungsumlenkung der aus der gefüllten Fallschirmkappe 1 ausströmenden Luft, so daß kräftige Steuerwirkungen auf die Fallschirmkappe entstehen. Durch die Betätigung der vier Steuergriffe 13, 14, 15, 16 kann der Fallschirmspringer vielseitige Steuereffekte an der Fallschirmkappe hervorrufen· So ergibt z.B. ein Herabziehen der Steuergriffe 14 und 15 eine schnelle Drehung der Kappe nach links ohne Vorschubentwicklung, wogegen ein Herabziehen der Steuergriffe 13 und 15 eine horizontale Schubbewegung nach vorn und ein Herabziehen der Steuergriffe 14 und 16 eine horizontale Schubbewegung nach hinten verursacht. V/erden dabei diese Steuergriffe ungleich weit herabgezogen, so ergeben sich dabei noch Drehungen der Fallschirmkappe.
V/erden die vorderen Steuergriffe 13 und 15 durch bekannte Mittel fixiert, nachdem sie ein gewisses Stück herabgezogen worden sind - z.B. durch Einhaken in besondere, an geeigneter Stelle angebrachte Vorrichtungen - so geht der Fallschirm in seiner Punktion in einen Gleitfallschirm von bekannter Art über, welcher einen dauernden Eigenvorschub entwickelt und mit den hinteren Steuergriffen 14 und 16 in der üblichen Art gesteuert werden kann, so daß genaue Ziellandungen möglich sind.

Claims (2)

  1. Patentansprüche:
    1. Fallschirm von runder oder quadratischer Kappenform, dessen Kappe aus Bahnen besteht und auf der rechten und linken Seite - bezogen auf den daran befestigten Fallschirmspringer - mindestens je eine Steuervorrichtung besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung aus einer Steuerbahn (3) besteht, welche im Bereich zwischen Scheitel (4) und Basis (5) der Fallschirmkappe (1) auf einem Teilgebiet (6) nicht mit der übrigen Fallschirmkappe (1) verbunden ist, so daß das Teilgebiet (6) zwei freie Ränder (8, 9) aufweist, wobei die Länge dieses Teilgebietes (6) und der zwei freien Ränder (8, 9) größer ist als die Länge des entsprechenden Abschnittes (7) der Ränder der benachbarten Bahnen (2) der Fallschirmkappe, und wobei an den freien Rändern Steuerleinen befestigt sind«
  2. 2. Fallschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der rechten und linken Seite der Fallschirmkappe (1) mehr als je eine beschriebene Steuervorrichtung angebracht ist und die Steuerleinen ([11, 12) aller nach gleicher Richtung weisenden freien Ränder jeweils mit einem Steuergriff (13 - 16) verbunden sind*
    Hierzu iS3ito Zeichnungen

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