Drehschieber für Rohrleitungen. Es sind bereits Drehschieber für Rohrlei tungen bekannt, welche eine im Drehkörper bewegliche und mit Dichtungsfläche verse hene Absühlussplatte besitzen, welche durch den in. der Rohrleitung herrschenden Druck gegen eine am Gehäuse angebrachte Dich-. tungsfläche gepresst wird.
Bei solchen Schie bern wird zwar eine sehr vollkommene Ab dichtung erzielt, weil sich die Dichtungs platte infolge ihrer Beweglichkeit genau auf die entsprechende Fläche arm Gehäuse legen kann, sie haben aber den Nachteil, dass der ganze, auf der Abschlussplatte lastende und unter Umständen sehr erhebliche Druck stets durch die Dichtungsflächen aufgenommen wird, was das Verschieben derselben gegen einander beim Öffnen und Schliessen des Schiebers erschwert.
Bei einem Drehschieber nach vorliegender Erfindung wind idiesem Übelstand dadurch begegnet, Jass. ider Dichtungsplatte ein Hohl baum mit stark .gedrosseltem Zulauf für das Druckmittel und verhältnismässig grosser Ent leerung vorgeschaltet ist, so dass äie Ab schlussplatte durch Öffnen ,der Entleerungs leitung ganz oder teilweise vom Rohrleitungs- druck entlastet werden kann. Es wird da durch erreicht,
dass bei offener Entleerungs- leitung der sonst auf .der Dichtungsplatte lastende Druckganz oder teilweise durch die Drehzapfen des Drehkörpers :aufgenommen wird.
Da diese Zapfen leicht schmierbar sind, während eine wirksame Schmierung ider Dich tungsflächen kaum .durchführbar ist, und da der Radius der zylindrischen Gleitflächen der Drehzapfen viel geringer ist als derjenige der Dichtungsflächen, wird die beim Öffnen und- Schliessen des Schiebers entstehende Rei bungsarbeit wesentlich .geringer, und ,
die Be wegung des Schiebers benötigt einen viel ge ringeren Kraftaufwand als bei den bisher bekannten Ausführungen. Ein weiterer Vor teil ist, dass die Dichtungsflächen infolge ödes Wegfalles der starken Drücke beim Öffnen und Schliessen geringerer Abnützung unter worfen sind, und dass .die bei hohen Rohrlei- tungsdrücken sonst vorhandene Gefahr der Zerstörung der Dichtungsflächen behoben ist.
Die Zeichnung zeigt Ausführungsbei- spiele,-des Erfindungsgegenstandes, und zwar ist: Fig. 1 ein durch die Drehachsen des ge- sehlossenen Schiebers gelegter Schnitt, Fig. 2 ein Schnitt durch den geschlosse nen Schieber senkrecht zur Drehachse, Fig. 3 ein gleicher Schnitt durch den ofle- nen Schieber, Fig. 4 ein der Fig. 1 entsprechender Schnitt durch eine zweite Ausführungsform,
und Fig. 5 zeigt in grösserem Massstab eine besondere Ausführungsform der Abschluss platte.
In allen Abbildungen sind die gleichen Teile mit den gleichen Bezugszeichen ver sehen.
In einem kugelförmig ausgebildeten Schie- bergehäuse 1 sind die Drehzapfen 2 und 3 des Drehkörpers 4 gelagert. Auf :der Ver längerung des Zapfens 3 sitzt ein Getriebe 5, durch welches der Drehkörper 4 gedreht wer den kann. Der Drehkörper 4 besitzt einen Ausbau 6 mit einem kurzen Zylinder 7, in welchem die Abschluss- oder Dichtungsplatte 8 mit möglichst geringem Spiel beweglich ist.
Der durch den Drehkörper 4 mit Ausbau 6 und die Platte 8 .gebildete Hohlraum 9 steht einerseits durch eine kleine Öffnung 10 mit dem vom Druckmittel erfüllten Innenraum des Schiebergehäuses 1 in Verbindung, ander seits ist er durch einen eingegossenen, durch den Drehzapfen 2 geführten Kanal 11 in Ver bindung mit einer Entleerungsleitung 12. In letztere ist ein Absperrorgan 13 eingebaut, durch welches :diese Leitung 12 nach Belieben abgeschlossen werden kann. 14 bezeichnet eine Leitung, welche die Entleerungsleitung 12 mit dem Raum hinter dem Schieber zu ver binden gestattet.
Der in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Dreh- sehieber #vHrd nun wie folgt betätigt: Angenommen, der Drehkörper 4 sei in der in den Fig. 1 und 2 gezeichneten. geschlosse nen Stellung, und das Absperrorgan 13 sei geschlossen. Nun wird die Dichtungsplatte 8, da der Raum 9 durch die Öffnung 10 mit dem Druckraum in Verbindung steht, durch .den vollen, im Schiebergehäuse 1 herrschen den Druck gegen die Dichtungsfläche am Ge- häuse gepresst, wodurch ein dichtes Anliegen der Platte 8 gewährleistet ist.
Um den Schie ber zu öffnen, wird das Absperrorgan 13 zu erst geöffnet, wodurch eine Verbindung zwi schen,dem Raum 9 und,dem drucklosen Raum hinter .dem Schieber hergestellt wird. Durch verhältnismässig grosse Dimensionierung der Leitungen 12, 14 im Verhältnis zur Öffnung 10 kann erreicht werden, d.ass die verhältnis- mässig geringe, durch ,die Öffnung 10 zuflie ssende Druckmittelmenge mit ganz geringem Druck durch die Leitungen 12, 14 aus dem Raume 9 abgeführt wird,
so dass im Raum 9 nur noch ein ganz geringer Druck herrscht, und ,die Platte 8 fast vollständig entlastet ist. Der vorher auf den Dichtungsflächen zwischen Platte 8 und Gehäuse 1 lastende Druck wird cl ann zum grössten Teil von,den leicht schmier baren Zapfen 2 und 3 aufgenommen, so dass der Drehkörper 4 vermittelst des Getriebes 5 bei verhältnismässig geringer Kraftaufwen- (lung in die in Fig. 3 gezeichnete offene Stel lung gebracht werden kann.
Beim Schliessen .des Schiebers wird der selbe bei offener Leitung 12, 15 in die in. Fig. 2 gezeichnete geschlossene Stellung züt- rückgedreht, worauf erst das Absperr@)r.an .13 geschlossen wird, damit die Platte 8 durch den Rohrleitungsdruck dicht gegen das Ge häuse 1 gepresst wird.
Um zu erreichen, dass die Platte 8 vor Be ginn. einer Öffnungsbewegung nicht nur ent lastet, sondern sogar vom Sitz abgehoben wird, kann, wie in Fig. 4 gezeigt ist, die Lei tung 12 nicht mit dem Raum hinter derra Schieber, sondern mit einer besonderen, in den Aussenraum mündenden Ablaufleitung 15 ver- bun,den sein.
Der Schieber besitzt in diese,a Falle,.wie ebenfalls in Fig. 4 gezeigt ist, eine in üblicher Weise angeordnete Umleitung 16 mit Absperrorgan 17, durch welche .der Rau.,nr hinter dem Schieber in bekannter Weise vor ,dem Bewegen. des Drehkörpers 4 in .die Offen stellung gefüllt und wenigstens unter teil weisen Druck gesetzt werden kann.
Wird dann der Schieber 13 geöffnet, also der Raum 9 fast vollständig entlastet; und alsdann durch Öffnendes Umleitungsschiebers 17 der Raum hinter dem Schieber unter Druck ge setzt, so wird die Platte 8, soweit es ihr Spiel im Zylinder 7 erlaubt, .abgehoben.
Dieses Abheben kann auch durch die in Fig. 5 dargestellte besondere Ausführungsart erreicht werden, indem die Abschlussplatte 3 derart federnd mit dem Drehkörper 4 verbun den wird, dass sie bei offener Entleerungslei- tung (welche in dieser Figur nicht gezeigt ist), also bei ganz geringem Druck im Raum 9, durch die Federkraft vom Sitze abgehoben wird.
Zu diesem Zwecke kann in .der in Fig. 5 gezeigten Weise eine Membranfeder 18 die nen, welche an ihrem äussern Umfange mit der Platte 8, in der Mitte dagegen mit dem Drehkörper 4 verbunden ist und eine entspre- chend grosse Spannung besitzt, wenn die Platte 8 durch den Wasserdruck gegen das Gehäuse, also im Sinne einer Spannung der Feder 18, gepresst wird.