Brennstoffeinführung für Ölmaschinen. Die Verwendung hochgespannter Press luft zum Einführen des Brennstoffes (Diesel maschine) ergibt anerkanntermassen die fein ste und gleichmässigste Verteilung und daher die wirtschaftlichste Ausnutzung desselben; wird jedoch bei solchen Maschinen, von denen man Einfachheit der Ausführung und der Bedienung verlangt, ungern in Kauf genom men, da sie die Anordnung einer Einblase- flasclie und eines mehrstufigen Kompressors mit Zwischenkühlern, sowie eine besonders achtsame Bedienung erfordert.
Es haben sich daher neben dem Dieselverfahren eine grö ssere Anzal Einspritzverfahren eingebürgert, die in Gegensatz zti ersterem die Verwendung hochgaspannter Pressluft vermeiden. Bei spiele hierfür bilden der Bronsmotor, sowie die verschiedenen Arten des Gliihkopfmotors.
Die durch den Fortfall der Pressluft er zielte Vereinfachung geht jedoch- bei Maschi- iien dieser Art auf Kosten der Wirtschaft lichkeit. Von unparteiischer Seite bekannt gegebene Verbrauchszahlen (vergleiche Ditt- mer, Lieckfeld und Romberg, Motoren und Winden für die See- und Küstenfischerei) zeigen, dass der Brennstoffverbrauch be trächtlich über dem der Dieselmaschinen liegt.
Die Gründe dieser geringen Wirtschaft lichkeit ' sind -verschiedener Art: Das Brons- verfahren, das sich im übrigen seinen Grund- lagen nach nur für Viertaktmaschinen eignet, ist mit der Einführung des Brennstoffes-an- die Saugperiode gebunden, und, wie die Pa tentschrift selbst erwähnt, verdampft bereits während dieser Periode ein Teil des in den erhitzten Zerstäuber eingeführten Brenn stoffes und tritt durch die Öffnungen. des Zerstäubers in den Zylinderraum ein.
Da jedoch die den Zylinderraum erfüllende Luft zu dieser Zeit noch kalt ist, so muss sich dieser Brennstoffdampf wieder verdichten und zu einem Teil, in Form von Tröpfchen an der gekühlten Zylinderwand niederschla gen. Diese an der kalten Wand haftenden Tröpfchen gelangen erst während der Expan sionsperiode, nachdem die Temperatur des Zylinderinnern höch gesteigert ist, zur lang samen Wiederverdampfung und verbrenizen erst gegen Ende der Expansionslinie, so dass sie nennenswerte Arbeit. nicht mehr. zu leisten vermögen.
Der Rest des Brennstoffes -bleibt während der ganzen Dauer der Kompressions periode, teils in flüssigem, teils in dampf förmigem Zustande: im Zerstäuberraum ge- lagert und entzündet sich, sobald die Kom- pressionstemperatuT der Luft, kombiniert mit dem Wärmezustand des Zerstäubers, die hier für erforderlichen -Bedingungen schafft.
Der Zeitpunkt der Entzündung ist daher keines wegs. eindeutig festgelegt, sondern hängt viel mehr von der Belastung und Drehzahl der Maschine, der Temperatur des Kühlwassers, der innern Zylinderwand und des Zerstäu bers, sowie der Aussenluft ab. Eine unge wollte -Verschiebung des Zündbeginnes, wie sie hier stattfindet, bedeutet aber einen Mehraufwand. an Brennstoff. In- ähnlicher Weise bleibt auch bei der Glühkopfmaschine der Zündbeginn unbe stimmt.
Er hängt, da- diese Maschinen mit Rücksicht auf die Materialbeanspruchung des heissen Glühkopfes nur mit geringen Kom pressionsdrucken arbeiten, im wesentlichen yon dem Wärmezustand des Glühkopfes ab.
--In wie hohem Grade dieser Mangel fühl bar geworden ist, -wird dadurch bewiesen, dass 'nau, um den Wärmezustand des Glüh kopfes lind damit- den Zündbeginn einiger anassen beherrschen- zu können, sogar zu so erheblichen Komplikationen, wie. sie die An- ördnung einexl besonderen, den Glühkopf küh- lenden:
Wassereinspritzung darstellt, gegrif fen hat. Eine' weitere Verschlechterung der Wirtschaftlichkeit findet ihren Grund darin, dass,, wie schon erwähnt, nur ein geringer "Kompressionsdruck erzielbar ist.
Zweclif der Erfindung ist nun eine Brenn- stoffen:führung, die ohne Verwendung von Pressluft die vorstehend geschilderten Nac11- tei.le in ihrer Gesamtheit vermeidet und da- 'her der Einführung mit Pressluft wirtsehaft- lich ganz oder wenigstens nahezu gleich- ivertig ist,
-ohne wie diese die durch Verwen dung @ hochgespannter Pre.ssluft bedingten Komplikationen mit in Kauf nehmen zu müssen.--,Lind ohne au das Zweitakt- oder Viertaktverfahreu allein gebunden zu sein.
Die Abbildung zeigt ein Ausführungs beispiel . des Erfindungsgegenstandes im Schnitt.
Bei einer bestimmten - Stellung des -Kol- bens a spritzt eine nicht gezeichnete Pumpe den Brennstoff-in scharfem Strahl durch die Düse b auf die vom vorhergehenden Arbeits- gaaig noch beisse Zersfäuberhlatte- e.
-Auf die sem Wege wird der. Brennstoff beim Passie ren der in den Zerstäuberraum hineinragen den und daher heissen Teile der Düse bereits vorgewärmt. Die Luft im Zerstä1,iberräum ist durch den Kolben a bereits hoch komprimiert und auf Zündtemperatur erhitzt, so däss--die auf dem .Wege durch .diesen Raum vom im übrigen noch.
geschlossen bleibenden- Strähl sich ablösenden Tröpfchen sich - entzünden und infolgedessen eine durch die Löcher r. des Zerstäubers nach :aussen- gellende Strö mung verursachen. Der auf= die -heisse Zer- stäuberplatte auftreffende Strahl stiebt dort in kleine Tröpfchen auseinander:
Einzelne derselben werden direkt von -der Strömung durch die Löcher d -in den Zylinderraum hineingerissen, verdampfen -Lind i erbren- neu dort, während die übrigen noch so lange im Zerstäuber hin- und hereilen, bis sie ent weder vollständig verdampft oder verbrannt oder schliesslich ebenfalls durch die Löcher .d in- den Zylinderraum hinausgerissen sind.
D.ie -Verbrennung und Verdampfung .steigert unterdessen den Druck im- -Zerstäuberraum wesentlich .-Lind verstärkt damit die durch-' die Löcher d ausgehende Strömung, so dass- der Brennstoff in Dampf- Zind Tropfenform mit grosser Gewalt in .das Zylinderinnere hin= eingeblasen wird.