Vorrichtung zum Kontrollieren der von einer Antriebswelle an eine Arbeitsmaschinen welle abgegebenen Leistung, insbesondere für Webstühle. Vorliegende Erfindung betrifft einen Kontrollapparat für Arbeitsmaschinen, ins besondere für Webstühle, der die von einer Antriebswelle an eine Arbeitsmaschinen welle abgegebene Leistung zu kontrollieren gestattet, und zwar derart, dass die jeweils von einem bestimmten Zeitpunkt an zu rückgelegte Urnlaufzahl der Maschinenwelle mit der entsprechenden Umlaufzahl der An triebswelle in Beziehung gebracht wird.
Der neue Apparat ist im besonderen als Kon trollapparat für Webstühle geeignet, indem er stets ohne Umrechnung die Belastungs dauer, bezw. die Produktion jedes einzelnen Stuhls, vom Beginn des Arbeitstages an ge rechnet, anzeigt und so dem Aufsichtsper sonal gestattet, sich über den Gang der Ma schinen zu orientieren, wie diesen auch ein dauernder Überblick der Produktion ermög licht ist.
Die Vorrichtung dient ferner zur Lohn kontrolle, sowie zum Ansporn für den Ar beiter selbst, indem ihm vor Augen geführt ist, wie viel er bei Stillstand der Maschine an Lohn verliert und wie viel er tatsächlich verdienen würde, wenn seine Maschine so weiterarbeitet wie in der zurückgelegten Zeit.
Auf betgehender Zeichnung ist der netue Apparat und seine Wirkungsweise in einer beispielsweisen Ausführungsform des Er findungsgegenstandes schematisch darge stellt.
Fig. 1 zeigt anhand eines Parallelkoordi natensystems die Verwendungsweise der neuen Vorrichtung, während in Fig. 2 eine Einrichtung abgebildet ist, welche auf mechanischem Wege die Be lastungsdauer der Maschine anzeigt.
Bezeichnet T' die während der zu kon- trollierenclen Arbeitszeit gemachten Umdre hungen des Antriebes, U die von der Ma schine tatsächlich ausgenützten Untdrehurt- gen in diesem Zeitabschnitte, so gilt, wenn mit, N1 die in derselben Zeit hervorgebrachte Arbeit der Maschine, und N die Arbeit, die von ihr bei T Umdrehungen überhaupt ge leistet werden kann, bezeichnet wird, die Bezeiciinttng: U <I>: 1' --</I> N1 <I>:
N.</I> Trägt man also in einem bestimmten Massstab auf der X-Achse und Y-Achse eines Koordinatensystems T' und U für verschie dene Zeitabschnitte in einem bestimmten, für beide Koordinatenaxen gleichen Mass stab ab, so erhält man durch Verbindung der so fortlaufend erhaltenen Punkte eine Kurve C, deren jeder Punkt eine seiner Lage entsprechendes Verhältnis U : T' anzeigt. Verbindet man weiter einen beliebigen Puntt von C, z. B. a mit dem Achsenmittel punkt o, so bildet der durch a gelegte Strahl mit der Abszisse (N) einen Winkel B, welcher zu dlem Werte N1 in einem ganz bestimmten Verhältnisse steht (tang B = LU : T = N1 : N).
Dather kann also die produzierte Arbeit N1 der Maschine durch den Winkel B Bernes sen werden (X, - tg B N).
Ist zum Beispiel die Umlaufzahl T in jedem Zeitteil vollständig ausgenützt, also während der gesamten verfügbaren Ar beitszeit Ul ein Maximum U = T, so er hält man als Kurve die Gerade D, welche mit der X-Achse den Winkel A = 45 ein schliesst. Man hat also tU : T' = lang A = l. Ist dagegen von der Umdrehungszahl nichts ausgenützt, also U = 0, so fällt die Gerade D in die X-Achse, und es gilt U : T - 0 : T = 0, also die Arbeitsleistung für den betreffenden Punkt = Null.
Man sieht anhand dieser Aus führungen, dass die produzierte Arbeit der Maschine für einen beliebigen Punkt der Kurve C bestimmbar ist und durch den Winkel gemessen werden kann, den der durch diesen Punkt und den Ausgangspunkt gelegte Strahl mit der X-Achse einschliesst. Ein Maximum für, lN1 entsteht bei Lang = 1 und ein Maximum für N1 (lang A = 0)@ und cdie Produktion ist um so grösser, je näher die Kurve C an die Gerade D zu lie gen kommt.
Gemäss der in Fing. 2 dargestellten Wr- richtung wird nun die eben erläuterte Dar- stellung des Verhältnisses der Umdrehun gen tU : T' mechanisch hervorgebracht (Fig. 2). Zu diesem Zwecke sind auf einer Tafel a in zwei senkrecht aufeinanderstehenden Teilungen die in der zu kontrollierenden Zeit gemachten Umlaufzahlen sowohl der Antriebswelle, als auch der Maschinenwelle in einem bestimmten, für beide Axen glei chen Längenmassstab aufgetragen. Die Tafel a ist durch eine Schraubenspindel b in deren Achsenrichtung verschiebbar, welch letzter von einem immer drehenden Teil der Mla- schine, z.
B. der Leerlaufscheibe, im be stimmten Übersetzungsverhältnisse gedreht wird. Durch die Drehung verschiebt sich die Tafel a in der Richtung des angegebenen Pfeils, und ein in dieser Richtung unbe weglicher Finger d zeigt jeweils die zurück gelegte Umlaufzahl des Antriebes auf Skala d an. Zum Anzeigen der von der Maschine zuruckgelegten Umlaufzahl auf der Skala e wird der Finger c durch eine zweite, zu Spindel<I>b</I> senkrechte Schraubenspindel f ebenfalls in der Achsenrichtung verschoben.
Diese Spindel f wird in demselben Über- setzungsverlhältnisse wie die Spindel b von einem beliebig drehenden Maschinenteil, am geeignetsten vom Schalgrade des Regu- lators (Webstuhl) aus bewegt. Betrachtet man die Bewegung des Fingers c in bezug auf die Tafel a, so ist der erstere zugleich zwei zueinander senkrechten Bewegungen unterworfen, welche, wenn der Finger C mit einer Schreibvorrichtung versehen ist. dieselbe Kurve ergibt, wie durch fortlau fendes Abtragen von U und T nach (Fig. 1).
Es entsprechen hier die Skalen d und c, bezw. die Schraubenspindeln<I>b</I> und f sinn- ",en der N-, bezw. 1--Achse in Fig. 1.
Wird schliesslieb auf einem um den N ullpunkt gelegten Kreisbogen eine Skala aufgebracht, dessen Schnittpunkt mit cler x-Axe mit "0", ferner dessen Schnittpunkt mit.
der letzten Teilun-- der Skala e mit "i00" und endlich das dazwischenliegende Bogenstück mit der Tangensfunktion ent sprechenden Unterteilungen angeschrieben, so kann mittelst. eines um den Nullpunkt. h. drehbaren und von der Spitze des Fingers rl geführten Zeigers i .die jeweilige Arbeit des Webstuhls in Prozenten der Höchst leistung abgelesen werden.
Trägt man endlich auf der Kreisbogen skala noch den durch Rechnung festgeleg ten Lohn auf, so kann der Arbeiter jeweils ,den Lohn unmittelbar ablesen, den er ver dienen würde, wenn seine Maschine in der Weise weiterarbeitet wie im beobachteten Augenblicke.
Durch Umdrehung kann auch die er zeugte Warenmenge dargestellt werden. Anstatt der Tafel a können die Teilungen auf einer Zylinderoberfläche abgetragen sein. In diesem Falle wird die Schiebung der Tafel a in eine Drehung des Zylinders verwandelt, während die Bewegung des Fingers c dieselbe bleibt und parallel der Zylinderachse auf der Oberfläche desselben verläuft.
An dem Verlaufe der Kurve ist nicht nur der Arbeiter kontrolliert, sondern es können eventuell auch Aufschlüsse über das auf der Maschine verwendete Material erhalten werden, da aus dem gleichmässigen oder ungleichmässigen Verlaufe der Kurve er sichtlich ist, ob die Schuld am Arbeiter oder an dem verwendeten Material liegt.
Mit Hilfe des neuen Apparates kann so mit abgelesen werden: der jeweilige Stand der vom Tagesanfang an zurückgelegten Umlaufzahl der Antriebs vorrichtung (Skala d), die jeweils geleistete Arbeit in Prozenten der Höchstleistung (Kreisbogenskala), und endlich der vom Arbeiter verdiente Lohn oder die auf der Maschine produzierte Wa renmenge.