CH714579A2 - Landwirtschaftliches Gerät zum Zusammenfassen von Erntegut mit mindestens einem Förderband, insbesondere Bandschwader. - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein landwirtschaftliches Gerät zum Zusammenfassen von Erntegut. Insbesondere geht es um einen Bandschwader, der das Erntegut, beispielsweise Heu oder Emd, mittels einer Aufnahmeeinrichtung (1) oder Pick-Up vom Boden aufsammelt und auf ein Förderband (4) wirft. Letzteres kann ein Sieb- oder Gewebeband sein, wodurch die Förderebene (8) luftdurchlässig ist. Durch mindestens eine Unterdruckquelle, zum Beispiel ein Sauggebläse (7), ist eine Luftströmung zur Förderebene (8) hin bewirkbar. Dadurch lassen sich die heranfliegenden, dünnen Heu-, Emd- oder Strohhalme auch büschelweise zuverlässig auf die Förderebene (8) ziehen und weiterbefördern. Auch bei ungünstigen topographischen Verhältnissen, namentlich in Hanglagen, rutscht das Erntegut nicht mehr unkontrolliert vom Förderband (4) und lässt sich mühelos einsammeln und allenfalls zu gleichmässigen Reihen oder Schwaden häufen.
Description
Beschreibung [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein landwirtschaftliches Gerät zum Zusammenfassen von Erntegut mit mindestens einem Förderband, insbesondere einen Bandschwader.
[0002] Ein Bandschwader ist ein landwirtschaftliches Gerät, das dem Zusammenfassen von Heu, beziehungsweise Emd, Stroh, Silage oder dergleichen Erntegut dient, das zu gleichmässigen Schwaden, beziehungsweise Reihen gehäuft werden soll. In der Regel ist das Erntegut zu diesem Zeitpunkt schon so weit trocken, dass es eingebracht werden kann. Die durch den Bandschwader gebildeten Schwaden lassen sich leicht einsammeln, beispielsweise mit einem Ladewagen. Das Erntegut kann dabei auch zu Ballen gepresst oder zuvor, zum noch besseren Trocknen, nochmals gewendet werden. Je nach Ausführung, kann ein Bandschwader geschoben werden, das heisst, an der Frontseite eines landwirtschaftlichen Fahrzeuges angeordnet sein, oder er kann entsprechend hinter dem Fahrzeug her gezogen werden.
[0003] Der Bandschwader sammelt das Erntegut mittels einer Aufnahmeeinrichtung vom Boden auf. Diese Aufnahmeeinrichtung, auch Pick-Up genannt, weist rechenartig angeordnete Zinken auf, die vorzugsweise rotieren und das Erntegut mindestens einem Förderband zuführen. Letzteres verläuft quer zur Fahrtrichtung und wirft das gesammelte Erntegut seitlich wieder auf den Boden, wobei sich dort aufgrund der Fahrbewegung eine langgezogene Reihe oder Schwade bildet. Alternativ könnte das Erntegut über entsprechende Fördereinrichtungen aber auch direkt in einen Ladewagen gefüllt werden. Für die Erfindung ist primär der Bereich des Förderbandes wichtig, wobei auch mehrere Förderbänder denkbar sind, die zum Beispiel hinter- oder nebeneinander angeordnet sein könnten.
[0004] Wird der Bandschwader insbesondere zum Schwaden von Heu oder Emd verwendet, kann durch die bisher bekannten Geräte häufig nicht gewährleistet werden, dass das auf das Förderband gelangte Heu oder Emd von dort zuverlässig zur Seite transportiert und zu sauberen Schwaden abgeladen wird. Bekannte Förderbänder weisen zwar Rippen auf, die die Förderwirkung des Bandes begünstigen sollen. Das funktioniert auf ebenem Boden und bei Windstille einigermassen gut. Doch gerade im hügeligen Gelände oder in Berggebieten, wo die Schwaden fallweise quer zum Hang gebildet werden, neigt sich das Förderband, entsprechend der Hangneigung, oft stark zu einer Fahrzeugseite. Zudem sind natürliche Hänge meistens alles andere als gleichmässig, sodass sich zudem eine holprige Fahrt mit grösseren Erschütterungen ergeben kann. Besonders bei diesen topographischen Verhältnissen, aber nicht nur dort, neigt das eher leichte Heu oder Emd dazu, vom Förderband nicht richtig mitgenommen und/oder in unerwünschter Richtung, wieder vom Förderband zu rutschen. Wenn allenfalls auch noch etwas Wind dazu kommt, lassen sich im ungünstigen Gelände kaum noch vernünftige Schwaden bilden. Das heisst, entweder wird das Heu oder Emd nicht vollständig eingebracht oder es ist erhebliche Mehrarbeit erforderlich.
[0005] Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse setzt sich die Erfindung die Aufgabe, ein Landwirtschaftliches Gerät, insbesondere einen Bandschwader zu schaffen, der das gesammelte Erntegut zuverlässig zur weiteren Nutzung befördert, beispielsweise an die Seite eines landwirtschaftlichen Fahrzeuges, und der auch bei ungünstigen topographischen Verhältnissen einsetzbar ist.
[0006] Das erfindungsgemässe landwirtschaftliche Gerät, insbesondere Bandschwader, entspricht den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausbildungen des Erfindungsgedankens sind aus den abhängigen Patentansprüchen ersichtlich.
[0007] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen Bandschwader in der Draufsicht;
Fig. 2 zeigt denselben Bandschwader in Seitenansicht;
Fig. 3 zeigt einen Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 1;
Fig. 4 zeigt einen Schnitt nach der Linie B-B in Fig. 2.
[0008] Das im vorliegenden Beispiel dargestellte landwirtschaftliche Gerät zum Zusammenfassen von Erntegut ist als Bandschwader an der Frontseite eines landwirtschaftlichen Fahrzeuges, also im Schubbetrieb einsetzbar. Zu diesem Zweck ist eine Halteeinrichtung vorhanden, zum vorzugsweise lösbaren Montieren sowie zum Heben und Absenken des Bandschwaders in eine Arbeitsstellung. Mit entsprechend abgeänderter Halteeinrichtung wäre aber auch eine Version für den Schleppbetrieb möglich, wobei dann eventuell auch Räder vorhanden sein könnten.
[0009] In Fahrtrichtung vorne ist in jedem Fall eine Aufnahmeeinrichtung 1, beziehungsweise ein Pick-Up vorhanden. Diese Aufnahmeeinrichtung 1 weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine quer zur Fahrtrichtung verlaufende Rotationsachse 2 auf, durch die rechenartig angeordnete, mitrotierende Zinken 3 das Erntegut dem mindestens einen Förderband 4 zuführen. In diesem Bereich sind vorzugsweise auch Leitbleche vorhanden, die das Erntegut daran hindern, in unerwünschter Richtung davon geschleudert zu werden, sondern gezielt auf das Förderband 4 lenken. Vom Grundprinzip her ist diese Technik bekannt. Das Förderband 4 verläuft ebenfalls quer zur Fahrtrichtung und ist als Endlosband über mindestens zwei Rollen 5 und 6 geführt, von denen mindestens eine angetrieben wird. Letztere sind jeweils an den Umlenkenden des Förderbandes 4 angeordnet, wobei dazwischen Stützrollen möglich sind.
[0010] Das eingangs angesprochene Ziel, das Erntegut, zum Beispiel Heu oder Emd, zuverlässig auf dem Förderband 4 zu halten und an die gewünschte Stelle zu befördern, wird erfindungsgemäss dadurch bewerkstelligt, dass das Erntegut auf das Förderband 4 gesaugt und dort festgehalten wird. Zu diesem Zweck ist mindestens eine Saugeinrichtung vorhanden. Im zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiel weist diese Saugeinrichtung zumindest ein Sauggebläse 7 auf, wobei als Beispiel fünf Sauggebläse 7 dargestellt sind. Es können aber auch nur drei oder mehr als fünf Sauggebläse sein. Letztlich hängt das auch von der Breite des landwirtschaftlichen Gerätes oder Bandschwaders, beziehungsweise von der Länge des Förderbandes 4 ab. Die Sauggebläsen 7 sind unterhalb der Förderebene 8 des Förderbandes 4 so angeordnet, dass sie Luft von oben durch das Förderband 4 hindurch nach unten saugen.
[0011] Anstelle einer Mehrzahl von einzelnen Sauggebläsen 7 kann alternativ auch nur eine einzelne Saugeinrichtung oder ein einzelnes Sauggebläse 7 vorhanden sein, die/das über mindestens eine Saugleitung mit dem Bereich der Förderebene 8 verbunden ist. Die mindestens eine Saugleitung kann an ihrer Oberfläche mit Säugöffnungen versehen sein oder Verzweigungen aufweisen, deren freie Enden als Säugöffnungen ausgebildet sind. Analog dem dargestellten Beispiel, könnten fünf Verzweigungen mit je einer Säugöffnung vorgesehen werden. Letztere könnten in Form eines Saugtrichters konstruiert sein, um auf einen grösseren Abschnitt der Förderebene 8 zu wirken. Je nach technischer Ausstattung des landwirtschaftlichen Fahrzeuges, an dem der Bandschwader eingesetzt wird, liesse sich auch eine allenfalls an diesem vorhandene Drucklufteinrichtung nutzen. Damit liesse sich eine als Unterdruckquelle dienende Saugeinrichtung betreiben. Im Bereich unter der Förderebene 8 kann, um hier den Unterdrück zu verbessern, mindestens eine Unterdruckkammer gebildet werden. Hierzu sind in diesem Bereich entsprechende, in Bandlaufrichtung angeordnete Seitenwände und allenfalls auch Querwände vorzusehen. Denkbar sind auch Kombinationen der vorgenannten technischen Einrichtungen.
[0012] Das Förderband 4 ist mindestens in einem mittleren Bandbereich seiner Förderebene 8 luftdurchlässig ausgebildet. Das heisst, es sind in der Förderebene 8 wie auch immer geartete Öffnungen vorhanden, die eine Luftströmung ermöglichen, durch die ein Erntegut auf diese Förderebene 8 saugbar ist. Um eine Luftströmung durch die Förderebene 8 hindurch zu erlauben, können Löcher oder Schlitze im Förderband 4 vorhanden sein. Sinnvoller ist aber das Förderband 4 dadurch luftdurchlässig zu gestalten, indem es als Siebband, Gitterband, Netzband oder Gewebeband ausgebildet ist.
[0013] Dank dieser Konstruktion wird das Erntegut, das von den relativ rasch rotierenden Zinken 3 der Aufnahmeeinrichtung 1 in Richtung des Förderbandes 4 geschleudert wird, von dessen Förderebene 8 angezogen und dort festgehalten. Das Erntegut, beispielsweise leichtes, angetrocknetes Heu oder Emd, wird dadurch zuverlässig vom Förderband 4 dorthin befördert, wo man es haben will. Das kann, je nach Laufrichtung des Förderbandes 4, wahlweise in Fahrtrichtung links oder rechts des Bandschwaders sein. Alternativ könnte das eingesammelte Erntegut durch das vorliegende landwirtschaftliche Gerät auch direkt einem Ladewagen oder dergleichen zugeführt werden.
[0014] Beim erfindungsgemässen landwirtschaftlichen Gerät, insbesondere Bandschwader, ergibt sich also im Bereich unterhalb der Förderebene 8 ein Unterdrück. Da, zumal beim dargestellten Ausführungsbeispiel mit den Sauggebläsen 7, die angesaugte Luft nach unten gedrückt wird, herrscht unterhalb dieser Sauggebläsen 7 hingegen ein Überdruck. Letzterer kann sinnvoll genutzt werden. Nämlich dort, wo nicht eine Saugsondern eine Blaswirkung gebraucht wird. So kann ein Reinigungsluftstrom 9 in diejenigen Bereiche des Bandschwaders, beispielsweise an der Aufnahmeeinrichtung 1 oder zwischen dieser und dem Förderband 4, geblasen werden, wo sich Erntegut, beziehungsweise Heu oder Emd festsetzen könnte. Denkbar ist auch mindestens ein Ventil oder dergleichen, um den Reinigungsluftstrom 9 wahlweise in die besagten Bereiche oder nach aussen abzuleiten. Im letzteren Fall könnte die Reinigung erst dann eingeschaltet werden, wenn die Sammelarbeit unterbrochen wird oder beendet ist.
[0015] Die Aufnahmeeinrichtung 1, auch Pick-Up genannt, kann zum Zweck der Anpassung an das jeweilige Gelände, beziehungsweise an die Bodenunebenheiten, mehrgliedrig ausgebildet sein. Beispielsweise können drei Glieder 10 vorhanden sein, die gegeneinander beweglich sind, zumindest bezüglich einer Auf- und Abbewegung. Die Funktion des Förderbandes 4 und der diesem zugeordneten Unterdruckquelle, zum Beispiel die mehrere Sauggebläse 7 aufweisende Saugeinrichtung, wird dadurch in keiner Weise beeinträchtigt. Die das Förderband 4 tragenden Bauteile des Bandschwaders könnten zu diesem Zweck derart beweglich sein, dass das Förderband 4 den Bewegungen der besagten Glieder 10 folgt.
[0016] Selbstverständlich liegt es im Rahmen der Erfindung nach Patentanspruch 1 das landwirtschaftliche Gerät, insbesondere den Bandschwader und dessen Bauteile im Einzelnen auch anders als gezeichnet auszugestalten. In jedem Fall hat sich bei praktischen Versuchen überraschend gezeigt, dass die heranfliegenden, dünnen Heu-, Emd- oder Strohhalme auch büschelweise zuverlässig auf die Förderebene 8 gezogen und gezielt weiterbefördert werden.
Claims (10)
1. Landwirtschaftliches Gerät zum Zusammenfassen von Erntegut mit mindestens einem Förderband (4), insbesondere Bandschwader, dadurch gekennzeichnet, dass eine Förderebene (8) des mindestens einen Förderbandes (4) zumindest teilweise luftdurchlässig ausgebildet ist und mindestens eine Unterdruckquelle vorhanden ist, mit der eine Luftströmung bewirkbar ist, durch die ein Erntegut auf diese Förderebene (8) saugbar ist.
2. Landwirtschaftliches Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Unterdruckquelle eine Saugeinrichtung aufweist.
3. Landwirtschaftliches Gerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass diese Saugeinrichtung mindestens ein Sauggebläse (7) aufweist, das unterhalb der Förderebene (8) des Förderbandes (4) so angeordnet ist, dass sie Luft von oben durch das Förderband (4) hindurch nach unten saugbar ist.
4. Landwirtschaftliches Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass drei oder mehr Sauggebläse (7) in Reihe unter der Förderebene (8) des Förderbandes (4) angeordnet sind, beispielsweise fünf.
5. Landwirtschaftliches Gerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Sauggebläse (7) so angeordnet ist, dass angesaugte Luft nach unten drückbar und als Reinigungsluftstrom (9) in diejenigen Bereiche des Bandschwaders blasbar ist, wo sich Erntegut festsetzen könnte.
6. Landwirtschaftliches Gerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Unterdruckquelle oder Saugeinrichtung über mindestens eine Saugleitung mit dem Bereich der Förderebene (8) des Förderbandes (4) verbunden ist.
7. Landwirtschaftliches Gerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Saugleitung mindestens eine Verzweigung mit mindestens je einer Säugöffnung aufweist.
8. Landwirtschaftliches Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich unter der Förderebene (8) mindestens eine Unterdruckkammer gebildet ist, wobei in eine Bandlaufrichtung angeordnete Seitenwände und beispielsweise Querwände vorhanden sind.
9. Landwirtschaftliches Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Förderband (4) Löcher oder Schlitze aufweist.
10. Landwirtschaftliches Gerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Förderband (4) als Siebband, Gitterband, Netzband oder Gewebeband ausgebildet ist.
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