AT520907B1 - Landwirtschaftliches Gerät, insbesondere Bandschwader - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein landwirtschaftliches Gerät zum Zusammenfassen von Erntegut nämlich einen Bandschwader, der das Erntegut beispielsweise Heu oder Emd, mittels einer Aufnahmeeinrichtung (1) oder Pick-up vom Boden aufsammelt und auf ein Förderband (4) wirft. Letzteres kann ein Sieb- oder Gewebeband sein, wodurch die Förderebene (8) luftdurchlässig ist. Durch mindestens ein Sauggebläse (7) ist eine Luftströmung zur Förderebene (8) hin bewirkbar. Dadurch lassen sich die herfliegenden dünnen Heu-, Emd- oder Strohhalme auch büschelweise zuverlässig auf die Förderebene (8) ziehen und weiterbefördern. Die angesaugte Luft wird als Reinigungsluftstrom (9) in diejenigen Bereiche des Bandschwaders geblasen, wo sich Erntegut festsetzen könnte. Auch bei ungünstigen topographischen Verhältnissen, namentlich in Hanglagen rutscht das Erntegut nicht mehr unkontrolliert vom Förderband (4) und lässt sich mühelos einsammeln und allenfalls zu gleichmässigen Reihen oder Schwaden häufen.
Description
LANDWIRTSCHAFTLICHES GERÄT
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein landwirtschaftliches Gerät zum Zusammenfassen von Erntegut mit mindestens einem Förderband nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein Bandschwader ist ein landwirtschaftliches Gerät, das dem Zusammenfassen von Heu, beziehungsweise Emd, Stroh, Silage oder dergleichen Erntegut dient, das zu gleichmäßigen Schwaden, beziehungsweise Reihen gehäuft werden soll. In der Regel ist das Erntegut zu diesem Zeitpunkt schon so weit trocken, dass es eingebracht werden kann. Die durch den Bandschwader gebildeten Schwaden lassen sich leicht einsammeln, beispielsweise mit einem Ladewagen. Das Erntegut kann dabei auch zu Ballen gepresst oder zuvor, zum noch besseren Trocknen, nochmals gewendet werden. Je nach Ausführung, kann ein Bandschwader geschoben werden, das heißt, an der Frontseite eines landwirtschaftlichen Fahrzeuges angeordnet sein, oder er kann entsprechend hinter dem Fahrzeug her gezogen werden.
[0003] Der Bandschwader sammelt das Erntegut mittels einer Aufnahmeeinrichtung vom Boden auf. Diese Aufnahmeeinrichtung, auch Pick-Up genannt, weist rechenartig angeordnete Zinken auf, die vorzugsweise rotieren und das Erntegut mindestens einem Förderband zuführen. Letzteres verläuft quer zur Fahrtrichtung und wirft das gesammelte Erntegut seitlich wieder auf den Boden, wobei sich dort aufgrund der Fahrbewegung eine langgezogene Reihe oder Schwade bildet. Alternativ könnte das Erntegut über entsprechende Fördereinrichtungen aber auch direkt in einen Ladewagen gefüllt werden. Für die Erfindung ist primär der Bereich des Förderbandes wichtig, wobei auch mehrere Förderbänder denkbar sind, die zum Beispiel hinter- oder nebeneinander angeordnet sein könnten.
[0004] Wird der Bandschwader insbesondere zum Schwaden von Heu oder Emd verwendet, kann durch die bisher bekannten Geräte häufig nicht gewährleistet werden, dass das auf das Förderband gelangte Heu oder Emd von dort zuverlässig zur Seite transportiert und zu sauberen Schwaden abgeladen wird. Bekannte Förderbänder weisen zwar Rippen auf, die die Förderwirkung des Bandes begünstigen sollen. Das funktioniert auf ebenem Boden und bei Windstille einigermaßen gut. Doch gerade im hügeligen Gelände oder in Berggebieten, wo die Schwaden fallweise quer zum Hang gebildet werden, neigt sich das Förderband, entsprechend der Hangneigung, oft stark zu einer Fahrzeugseite. Zudem sind natürliche Hänge meistens alles andere als gleichmäßig, so dass sich zudem eine holprige Fahrt mit größeren Erschütterungen ergeben kann. Besonders bei diesen topographischen Verhältnissen, aber nicht nur dort, neigt das eher leichte Heu oder Emd dazu, vom Förderband nicht richtig mitgenommen und/oder in unerwünschter Richtung, wieder vom Förderband zu rutschen. Wenn allenfalls auch noch etwas Wind dazu kommt, lassen sich im ungünstigen Gelände kaum noch vernünftige Schwaden bilden. Das heißt, entweder wird das Heu oder Emd nicht vollständig eingebracht oder es ist erhebliche Mehrarbeit erforderlich.
[0005] Der nächstliegende Stand der Technik geht aus US 4 967 545 hervor. Darin wird eine Erntemaschine für Blattgemüse beschrieben, die eine Saugeinrichtung aufweist, die das Blattgemüse auf einem in Fahrtrichtung laufenden Förderband hält. Als Bandschwader ist die darin beschriebene Technik weder gedacht noch geeignet.
[0006] Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse setzt sich die Erfindung die Aufgabe, ein Landwirtschaftliches Gerät, nämlich einen Bandschwader zu schaffen, der das gesammelte Erntegut zuverlässig zur weiteren Nutzung befördert, beispielsweise an die Seite eines landwirtschaftlichen Fahrzeuges, und der auch bei ungünstigen topographischen Verhältnissen einsetzbar ist.
[0007] Das erfindungsgemäße landwirtschaftliche Gerät entspricht den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausbildungen des Erfindungsgedankens sind aus den abhängigen Patentansprüchen ersichtlich.
[0008] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeich-
nung näher beschrieben.
[0009] Fig. 1 zeigt einen Bandschwader in der Draufsicht; [0010] Fig. 2 zeigt denselben Bandschwader in Seitenansicht; [0011] Fig. 3 zeigt einen Schnitt nach der Linie A - Ain Fig. 1; [0012] Fig. 4 zeigt einen Schnitt nach der Linie B - Bin Fig. 2.
[0013] Das im vorliegenden Beispiel dargestellte landwirtschaftliche Gerät zum Zusammenfassen von Erntegut ist als Bandschwader an der Frontseite eines landwirtschaftlichen Fahrzeuges, also im Schubbetrieb einsetzbar. Zu diesem Zweck ist eine Halteeinrichtung vorhanden, zum vorzugsweise lösbaren Montieren sowie zum Heben und Absenken des Bandschwaders in eine Arbeitsstellung. Mit entsprechend abgeänderter Halteeinrichtung wäre aber auch eine Version für den Schleppbetrieb möglich, wobei dann eventuell auch Räder vorhanden sein könnten.
[0014] In Fahrtrichtung vorne ist in jedem Fall eine Aufnahmeeinrichtung 1, beziehungsweise ein Pick-Up vorhanden. Diese Aufnahmeeinrichtung 1 weist im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine quer zur Fahrtrichtung verlaufende Rotationsachse 2 auf, durch die rechenartig angeordnete, mitrotierende Zinken 3 das Erntegut dem mindestens einen Förderband 4 zuführen. In diesem Bereich sind vorzugsweise auch Leitbleche vorhanden, die das Erntegut daran hindern, in unerwünschter Richtung davon geschleudert zu werden, sondern gezielt auf das Förderband 4 lenken. Vom Grundprinzip her ist diese Technik bekannt. Das Förderband 4 verläuft ebenfalls quer zur Fahrtrichtung und ist als Endlosband über mindestens zwei Rollen 5 und 6 geführt, von denen mindestens eine angetrieben wird. Letztere sind jeweils an den Umlenkenden des Förderbandes 4 angeordnet, wobei dazwischen Stützrollen möglich sind.
[0015] Das eingangs angesprochene Ziel, das Erntegut, zum Beispiel Heu oder Emd, zuverlässig auf dem Förderband 4 zu halten und an die gewünschte Stelle zu befördern, wird dadurch bewerkstelligt, dass das Erntegut auf das Förderband 4 gesaugt und dort festgehalten wird. Zu diesem Zweck ist mindestens eine Saugeinrichtung vorhanden. Im zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiel weist diese Saugeinrichtung zumindest ein Sauggebläse 7 auf, wobei als Beispiel fünf Sauggebläse 7 dargestellt sind. Es können aber auch nur drei oder mehr als fünf Sauggebläse sein. Letztlich hängt das auch von der Breite des landwirtschaftlichen Gerätes oder Bandschwaders, beziehungsweise von der Länge des Förderbandes 4 ab. Die Sauggebläsen 7 sind unterhalb der Förderebene 8 des Förderbandes 4 so angeordnet, dass sie Luft von oben durch das Förderband 4 hindurch nach unten saugen.
[0016] Anstelle einer Mehrzahl von einzelnen Sauggebläsen 7 kann alternativ auch nur ein einzelnes Sauggebläse 7 vorhanden sein. Im Bereich unter der Förderebene 8 kann, um hier den Unterdruck zu verbessern, mindestens eine Unterdruckkammer gebildet werden. Hierzu sind in diesem Bereich entsprechende, in Bandlaufrichtung angeordnete Seitenwände und allenfalls auch Querwände vorzusehen. Denkbar sind auch Kombinationen der vorgenannten technischen Einrichtungen.
[0017] Das Förderband 4 ist mindestens in einem mittleren Bandbereich seiner Förderebene 8 luftdurchlässig ausgebildet. Das heißt, es sind in der Förderebene 8 wie auch immer geartete Öffnungen vorhanden, die eine Luftströmung ermöglichen, durch die ein Erntegut auf diese Förderebene 8 saugbar ist. Um eine Luftströmung durch die Förderebene 8 hindurch zu erlauben, können Löcher oder Schlitze im Förderband 4 vorhanden sein. Sinnvoller ist aber das Förderband 4 dadurch luftdurchlässig zu gestalten, indem es als Siebband, Gitterband, Netzband oder Gewebeband ausgebildet ist.
[0018] Dank dieser Konstruktion wird das Erntegut, das von den relativ rasch rotierenden Zinken 3 der Aufnahmeeinrichtung 1 in Richtung des Förderbandes 4 geschleudert wird, von dessen Förderebene 8 angezogen und dort festgehalten. Das Erntegut, beispielsweise leichtes, angetrocknetes Heu oder Emd, wird dadurch zuverlässig vom Förderband 4 dorthin befördert, wo man es haben will. Das kann, je nach Laufrichtung des Förderbandes 4, wahlweise in Fahrtrichtung links oder rechts des Bandschwaders sein. Alternativ könnte das eingesammelte Erntegut durch
das vorliegende landwirtschaftliche Gerät auch direkt einem Ladewagen oder dergleichen zugeführt werden.
[0019] Beim erfindungsgemäßen landwirtschaftlichen Gerät, nämlich Bandschwader, ergibt sich also im Bereich unterhalb der Förderebene 8 ein Unterdruck. Da mit den Sauggebläsen 7, die angesaugte Luft nach unten gedrückt wird, herrscht unterhalb dieser Sauggebläsen 7 hingegen ein Überdruck. Letzterer wird erfindungsgemäß sinnvoll genutzt. Nämlich dort, wo nicht eine Saug- sondern eine Blaswirkung gebraucht wird. So wird ein Reinigungsluftstrom 9 in diejenigen Bereiche des Bandschwaders, beispielsweise an der Aufnahmeeinrichtung 1 oder zwischen dieser und dem Förderband 4, geblasen, wo sich Erntegut, beziehungsweise Heu oder Emd festsetzen könnte. Denkbar ist auch mindestens ein Ventil oder dergleichen, um den Reinigungsluftstrom 9 wahlweise in die besagten Bereiche oder nach außen abzuleiten. Im letzteren Fall könnte die Reinigung erst dann eingeschaltet werden, wenn die Sammelarbeit unterbrochen wird oder beendet ist.
[0020] Die Aufnahmeeinrichtung 1, auch Pick-Up genannt, kann zum Zweck der Anpassung an das jeweilige Gelände, beziehungsweise an die Bodenunebenheiten, mehrgliedrig ausgebildet sein. Beispielsweise können drei Glieder 10 vorhanden sein, die gegeneinander beweglich sind, zumindest bezüglich einer Auf- und Abbewegung. Die Funktion des Förderbandes 4 und der diesem zugeordneten Sauggebläse 7, wird dadurch in keiner Weise beeinträchtigt. Die das Förderband 4 tragenden Bauteile des Bandschwaders könnten zu diesem Zweck derart beweglich sein, dass das Förderband 4 den Bewegungen der besagten Glieder 10 folgt.
[0021] Selbstverständlich liegt es im Rahmen der Erfindung nach Patentanspruch 1 das landwirtschaftliche Gerät, nämlich den Bandschwader und dessen Bauteile im Einzelnen auch anders als gezeichnet auszugestalten. In jedem Fall hat sich bei praktischen Versuchen überraschend gezeigt, dass die heranfliegenden, dünnen Heu-, Emd- oder Strohhalme auch büschelweise zuverlässig auf die Förderebene 8 gezogen und gezielt weiterbefördert werden.
Claims (6)
1. Landwirtschaftliches Gerät zum Zusammenfassen von Erntegut mit mindestens einem Fö6örderband (4), wobei eine Förderebene (8) des mindestens einen Förderbandes (4) zumindest teilweise luftdurchlässig ausgebildet ist und mindestens ein Sauggebläse (7) vorhanden ist, mit dem eine Luftströmung bewirkbar ist, durch die ein Erntegut auf diese Förderebene (8) saugbar ist dadurch gekennzeichnet, dass das landwirtschaftliche Gerät als Bandschwader ausgebildet und das mindestens eine Förderband (4) quer zur Fahrtrichtung angeordnet ist, wobei das mindestens eine Sauggebläse (7) innerhalb des umlaufenden Förderbandes (4) so angeordnet ist, dass angesaugte Luft unterhalb der Förderebene des Förderbandes (4) nach unten drückbar und als Reinigungsluftstrom (9) in diejenigen Bereiche des Bandschwaders blasbar ist, wo sich Erntegut festsetzen könnte.
2, Landwirtschaftliches Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Reinigungsluftstrom (9) an eine Aufnahmeeinrichtung (1) leitbar ist, mit der das vom Boden aufgenommene Erntegut dem mindestens einen Förderband (4) zuführbar ist, oder zwischen diese Aufnahmeeinrichtung (1) und dem Förderband (4) leitbar ist.
3. Landwirtschaftliches Gerät nach Anspruch 3 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass drei oder mehr Sauggebläse (7) in Reihe unter der Förderebene (8) des Förderbandes (4) angeordnet sind.
4. Landwirtschaftliches Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass fünf Sauggebläse (7) in Reihe unter der Förderebene (8) des Förderbandes (4) angeordnet sind.
5. Landwirtschaftliches Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich unter der Förderebene (8) mindestens eine Unterdruckkammer gebildet ist, wobei in eine Bandlaufrichtung angeordnete Seitenwände vorhanden sind.
6. Landwirtschaftliches Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der besagten Unterdruckkammer Querwände vorhanden sind.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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