CH711697B1 - Hose, insbesondere Unterhose, mit Eingriff. - Google Patents

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CH711697B1 CH01321/16A CH13212016A CH711697B1 CH 711697 B1 CH711697 B1 CH 711697B1 CH 01321/16 A CH01321/16 A CH 01321/16A CH 13212016 A CH13212016 A CH 13212016A CH 711697 B1 CH711697 B1 CH 711697B1
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Abstract

Die Hose, insbesondere Unterhose (1), weist einen elastischen Bund (2) und eine Eingriffsöffnung (3) auf. Die Unterhose (1) hat im Frontbereich eine latzförmige Klappe (7), die im verstärkten Schrittbereich (4) unlösbar mit der Unterhose (1) verbunden ist. Die latzförmige Klappe (7) besitzt im lösbaren, oberen Bereich Klettverschlussstreifen (8, 9), wobei das eine Band als Hakenband und das andere Band als Flauschband gestaltet ist. Im Frontbereich des elastischen Bundes 1 ist ein Klettverschlussstreifen (8, 9) vorhanden und an der latzförmigen Klappe (7) ist ein Gegenklettverschlussstreifen (8, 9) angebracht. Die Klettverschlussstreifen (8, 9) bilden eine lösbare Verbindung zwischen der latzförmigen Klappe (7) und dem elastischen Bund (2) der Unterhose (1). An der latzförmigen Klappe (7) im lösbaren Bereich ist ein Griffband (10) angeordnet. Dieses Griffband weist gegenüber der Länge der latzförmigen Klappe (7) ein Übermass auf, so dass der Benutzter leicht mit der Hand zwischen der Klappe (7) und dem Griffband (10) einzugreifen vermag und so die latzförmige Klappe vom Bund lösen kann und nun die Eingriffsöffnung (3) vollständig frei liegt und er das Genital ergreifen bzw. einen Katheter betätigen kann.

Description

[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hose, insbesondere Unterhose mit elastischem Bund und einer Eingriffsöffnung. Solche für Männer gestaltete Unterhosen sind seit vielen Jahren bekannt. Sie sind funktional für einen üblichen, gesunden Träger gestaltet, dessen Bewegungsfreiheiten und Feinmotorik intakt sind. Für Behinderte, wie Tetraplegiker, oder Patienten im fortgeschrittenen Zustand der multiplen Sklerose ist die bei der Verwendung herkömmlichen Unterhose erforderliche Beweglichkeit und Motorik nicht mehr gegeben. Tetraplegiker sind vor die Herausforderung gestellt, sich so zu kleiden, dass sie sich auch mit eingeschränkter Arm und Handfunktion selbständig katheterisieren können, sonst müssten sie einen Dauerkatheter tragen, weil sie ihr Genital nicht selbständig freilegen können. Dadurch ist ihre Gesundheit weniger gut geschützt, da die Blase nur beim Selbstkathetern vollständig entleert werden kann.
[0002] Menschen mit einer Behinderung sind psychisch deutlich stabiler, je mehr Selbständigkeit sie besitzen. Sie empfinden sich attraktiver ohne Urinbeutel am Bein.
[0003] Es besteht somit für diesen Personenkreis ein erhöhtes Bedürfnis für eine Unterhose mit grosser Eingriffsöffnung, die wesentlich einfacher in der Handhabung ist und einen genügenden Zugriff auf das Genital erlaubt, um den Katheter zu setzen.
[0004] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 2020 1000 4057 U1 ist eine Unterhose mit Eingriff bekannt, wobei der Eingriff statt mit Knöpfen mit einem Klettverschluss versehen ist. Eine derartige Unterhose ist jedoch für motorisch geschädigte Personen ungeeignet, da der Zugriff zum Eingriff, oftmals auch als Hosenladen oder Hosenschlitz bezeichnet, mit einer genügenden Zugriffssicherheit bedienbar sein muss.
[0005] Aus der US 2005/0142986 ist eine Unterhose mit einem elastischen Bund bekannt, die einen Eingriff aufweist und ein latzförmiges Element besitzt, wobei hier der Latz frontseitig mit dem elastischen Bund verbunden ist und seitliche textile Streifen aufweist, die sozusagen zwei Schlaufen bilden, die im seitlichen Bereich wiederum am Bund der Unterhose befestigt sind. Diese Ausgestaltung soll insbesondere für Boxerunterhosen oder Badehosen vorgesehen sein und soll dazu dienen, das Genital sicher zu halten. Eine solche Lösung ist konträr zum hier vorgesehenen Zweck. Der Eingriff in die Unterhose ist durch den innenliegenden Latz erschwert.
[0006] Es ist somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Unterhose mit elastischen Bund und einem Eingriff für Menschen mit körperlicher Behinderung, z.B. Tetraplegiker, zu schaffen, welche der Träger ohne genügende Kraft und Feinmotorik trotzdem sicher öffnen und verschliessen kann.
[0007] Diese Aufgabe erfüllt eine Hose, insbesondere Unterhose der eingangs genannten Art dadurch, dass die Unterhose im Frontbereich mit einer latzförmigen Klappe versehen ist, die im Schrittbereich unlösbar mit der Unterhose verbunden ist, und dass die latzförmige Klappe im lösbaren, oberen Bereich mit einem Klettverschlussstreifen als Haken- oder Flauschband versehen ist, und der Bund im Frontbereich mit einem Gegenklettverschlussstreifen versehen ist, so dass die Klettverschlussstreifen eine lösbare Verbindung zwischen der latzförmigen Klappe und dem Bund der Unterhose bilden, und wobei die latzförmige Klappe im lösbaren Bereich mit einem Griffband versehen ist, dessen Länge gegenüber der Breite der latzförmigen Klappe ein Übermass aufweist.
[0008] Weiter vorteilhafte Ausgestaltungsformen des Erfindungsgegenstandes gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor und sind in der nachfolgenden Beschreibung, unter Bezug auf die beiliegende Zeichnung, erläutert.
[0009] Es zeigt: <tb>Fig. 1<SEP>eine Frontansicht der erfindungsgemässen Hose unter Weglassung der latzförmigen Klappe; <tb>Fig. 2<SEP>dieselbe Hose, wiederum in Frontansicht mit der latzförmigen Klappe im geschlossenen Zustand, während <tb>Fig. 3<SEP>eine Teilansicht dieser Hose in teilweise geöffnetem Zustand zeigt, und in <tb>Fig. 4<SEP>eine rückseitige Ansicht der erfindungsgemässen Hose dargestellt ist.
[0010] Die erfindungsgemässe Hose, bzw Unterhose ist gesamthaft mit 1 bezeichnet. Sie besteht bei genähten Unterhosen aus einem rückseitigen Teil und einem Frontteil. Je nach Schnittmuster sind diese beiden Teile nur im Schrittbereich miteinander verbunden oder vollständig getrennt. Die beiden Teile werden dann, je nach Schnittmuster, seitlich vernäht oder auch noch im Schrittbereich 4, der gegebenenfalls auch verstärkt sein kann. Die beiden Beinöffnungen 5 sind mit einem Saum versehen. Am oberen Rand weist die Unterhose einen elastischen Bund 2 auf, der unterschiedlich gestaltet sein kann. Dies kann entweder ein breites Elastikband sein oder der Bund kann als Hohlsaum genäht werden und in diesem ein Elastikband oder Gummiband vollständig umlaufend eingesetzt sein.
[0011] Frontseitig weist die Unterhose 1 eine Grosseingriffsöffnung 3 auf. In der Figur 1 ist diese Eingriffsöffnung voll sichtbar, da hier zeichnerisch die anzubringende, latzförmige Klappe 7 weggelassen ist. Diese Eingriffsöffnung 3 ist gegenüber herkömmlichen Unterhosen extrem vergrössert. Hierdurch liegt das Genital bei der Öffnung der latzförmigen Klappe 7 vollständig frei und behindert den Träger nicht bei der Betätigung eines Katheters. Auf den elastischen Bund 2 ist ein Klettverschlussstreifen 8, 9 aufgenäht. Ein Klettverschluss besteht immer aus einem Klettverschlussstreifen als Hakenband, welches hier mit 8 bezeichnet ist, und einem zweiten Klettverschlussstreifen, welcher meist als Flauschband bezeichnet wird und hier mit 9 gekennzeichnet ist. Im Prinzip ist es selbstverständlich möglich, am Bund als Klettverschlussstreifen entweder ein Hakenband oder ein Flauschband 9 aufzunähen. Beide Lösungen haben gewisse Vor- bzw. Nachteile. Klettverschlussbänder sind meist unelastisch, und dies trifft insbesondere auf das Hakenband 8 zu. Wird somit ein Hakenband direkt auf den Bund 2 aufgenäht und ist dieser Bund 2 als breites Elastikband gestaltet, so reduziert sich die Elastizität des Bundes praktisch auf jenen Bereich, auf den kein Hakenband aufgenäht ist. Das Flauschband hingegen kann eine gewisse, wenn auch reduzierte, Elastizität aufweisen, so dass aus dieser Überlegung auf dem Bund 2 eher ein Flauschband anzubringen wäre. Bevorzugterweise wird jedoch auf dem Bund 2 das Hakenband angebracht, da dieses rauh und kratzig ist aber immer vom Körper weg weist, und somit die Person, die dies, wenn sie querschnittgelähmt ist, zwar nicht fühlt aber sich trotzdem wundreiben kann. Ist jedoch, wie erwähnt, das Hakenband in diesem Bereich auf dem Bund aufgebracht, so kann dies nicht geschehen, während, falls das Hakenband an der latzförmigen Klappe angebracht ist, die auf den Patienten im geschlossenen Zustand gerichtet ist, dies sehr wohl geschehen kann, da die eingeschränkten Personen eine exakte Schliessung keineswegs immer erreichen können. Verlaufen die beiden Bänder im geschlossenen Zustand nicht vollständig parallel, so kann ein Wundreiben eintreten.
[0012] Um den Nachteil der Unelastizität des Hakenbandes zu reduzieren, kann man das Hakenband 8 in mehreren kurzen Abschnitten, meist als Batches bezeichnet, aufnähen, während man an der latzförmigen Klappe 7 ein durchgehendes Flauschband annähen kann.
[0013] Dieses Problem der Reduktion der Elastizität des Bundes 2 lässt sich auch dadurch mindern, dass man den Bund als Hohlsaum gestaltet und auf diesen Hohlsaum das Hakenband aufnäht. Die Funktion des im Hohlsaum verlaufenden Gummibandes wird dadurch nicht beschränkt.
[0014] Im Prinzip könnte der Träger der erfindungsgemässen Unterhose, sozusagen der Beinkleidung nach, seine Hand in die Eingriffsöffnung einschieben und den Latz nach vorne drücken. Tatsache ist, das das Griffband, das einfache und schnelle öffnen sowie verschliessen des Latzes ermöglicht. Daher weist die erfindungsgemässe Unterhose 1 vorne auf der Aussenseite der latzförmigen Klappe 7 in etwa parallel zum Bund verlaufend im geschlossenen Zustand ein Griffband 10 auf. Dieses Griffband 10 ist länger gestaltet als die Breite der latzförmigen Klappe 7. Damit steht das Griffband 10 leicht vom Bund 2 ab. Diese Lösung erlaubt nun auch für einen behinderten Menschen mit geringerer Feinmotorik mit einer Hand zwischen Bund und dem Griffband einzugreifen, ohne dass er das Griffband fassen muss und kann nun die Klappe nach vorne bewegen und die Eingriffsöffnung 3 freilegen und sich anschliessend selbstkatheterisieren. Auf dem Markt sind heute Katheter erhältlich, die ein Behinderter betätigen kann, ohne dass er hierbei feinmotorische Fähigkeiten haben muss.
[0015] In der Figur 4 erkennt man, dass die gesässseitige Ansicht der Unterhose 1 völlig einer üblichen Unterhose entspricht und dass auch die frontseitige Gestaltung der Unterhose gemäss der Figur 2 absolut ästhetisch wirkt; sie kann, wie für jeden Nichtbehinderten, dekorativ gestaltet sein, beispielsweise mit entsprechenden Stickmustern auf dem Griffband 10. Die Unterhose selbst kann jedes beliebige Stoffmuster oder Farbe aufweisen.
[0016] Das Übermass des Griffbandes 10 wird dem Träger bzw. der Grösse der Unterhose angepasst. Bei erwachsenen Personen beträgt das Übermass der Länge des Griffbandes relativ zur Breite der latzförmigen Klappe 7 zwischen 1,5 und 4 cm. Bei geringerem Übermass wird der Eingriff erschwert und bei einem grösseren Übermass kann das Griffband hinunterhängen und sich verdrehen, wodurch wiederum der Eingriff erschwert wird. Unter einer Unterhose soll in Bezug auf die vorliegende Erfindung nicht nur eine übliche Unterhose im herkömmlichen Sinne verstanden werden. Herkömmliche Unterhosen sind waschbar und wiederverwendbar. Es sind aber auf dem Markt auch windelartige Unterhosen mit einem geschlossenen Bund erhältlich, die für den einmaligen Gebrauch gedacht sind, sowie Versionen, die mehrmals nutzbar sind und eine Aufnahme für eine auswechselbare saugfähige Einlage aufweisen. Beide Versionen lassen sich erfindungsgemäss ausgestalten.
Bezugszeichenliste:
[0017] 1 Unterhose 2 elastischer Bund 3 Eingriffsöffnung 4 verstärkter Schrittbereich 5 Beinöffnung 6 untere, genähte, unlösbare Verbindung 7 latzförmige Klappe 8 Klettverschlussstreifen, Hakenband 9 Klettverschlussstreifen, Flauschband 10 Griffband

Claims (6)

1. Hose, insbesondere Unterhose (1), mit einem elastischen Bund (2) und einer Eingriffsöffnung (3), dadurch gekennzeichnet, dass die Hose im Frontbereich mit einer latzförmigen Klappe (7) versehen ist, die im Schrittbereich (4) unlösbar mit der Hose (1) verbunden ist, und dass die latzförmige Klappe (7) im lösbaren, oberen Bereich mit einem Klettverschlussstreifen (8, 9) als Haken- oder Flauschband versehen ist, und der elastische Bund (2) im Frontbereich mit einem Gegenklettverschlussstreifen (8, 9) versehen ist, so dass die Klettverschlussstreifen (8, 9) eine lösbare Verbindung zwischen der latzförmigen Klappe (7) und dem elastischen Bund (2) der Hose (1) bilden, und wobei die latzförmige Klappe (7) im lösbaren Bereich mit einem an zwei Stellen fixierten Griffband (10) versehen ist, dessen Länge gegenüber der Breite der latzförmigen Klappe (7) ein Übermass aufweist.
2. Hose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der am elastischen Bund (2) befestigte Klettverschlussstreifen (8) das Hakenband ist, während der Klettverschlussstreifen (9) der latzförmigen Klappe (7) das Flauschband ist.
3. Hose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der elastische Bund (2) als Hohlsaum gestaltet ist und darin ein vollständig umlaufendes, elastisches Band angebracht ist.
4. Hose nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der elastische Bund (2) ein direkt mit der Hose (1) vernähtes, elastisches Band ist, und dass das am elastischen Bund (2) angebrachte Klettverschlussstreifen (8, 9) auf das elastische Band aufgenäht ist.
5. Hose nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Klettverschlussstreifen (8, 9), in mehrere Batches unterteilt ist und die einzelnen Batches distanziert voneinander aufgenäht sind.
6. Hose nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Übermass des Griffbandes (10) gegenüber der Breite der latzförmigen Klappe (7) zwischen 1,5 bis 4 cm beträgt.
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