CH705739A1 - Wasserloses Urinal mit einem Zwei-Kammer-Siphon. - Google Patents

Wasserloses Urinal mit einem Zwei-Kammer-Siphon. Download PDF

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CH705739A1 CH01805/11A CH18052011A CH705739A1 CH 705739 A1 CH705739 A1 CH 705739A1 CH 01805/11 A CH01805/11 A CH 01805/11A CH 18052011 A CH18052011 A CH 18052011A CH 705739 A1 CH705739 A1 CH 705739A1
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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein wasserloses Urinal (1) umfassend ein Auffangbecken (2) und einen Siphon (3), die beide mit einem wandseitigen Anschluss (7) und einem Abwassersystem (8) in fluidmässiger Verbindung entstehen, wobei der Siphon (3) aus einem Kammersystem (K) mit mindestens einer Kammer besteht und dass der Siphon (3) zur Aufnahme einer Sperrflüssigkeit (S) als Geruchsverschluss geeignet ist. Erfindungsgemäss ist vorgesehen, dass der Siphon (3) auf der Seite des Auffangbeckens (2) ein Abflusselement (9) mit einer einsehbaren Öffnung (10) aufweist, von dem aus sich eine erste Kammer (K1) des Kammersystems (K) in Richtung der Schwerkraft erstreckt und die erste Kammer (K1) von der Höhe des wandseitigen Anschlusses (7) und damit von der möglichen Anordnung der Sperrflüssigkeit (S) mindestens 10 cm lang ist, bevor sie in die zweite Kammer (K2) übergeht.

Description

Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein wasserloses Urinal. Dieses umfasst ein Auffangbecken und einen Siphon, wobei dieser mit einem wandseitigen Anschluss und den daran anschliessenden Abwassersystem fluidmässig in Verbindung zu bringen ist. Der Siphon besteht aus mindestens einer Kammer, die mit einer Öffnung in dem Auffangbecken sowie mit dem wandseitigen Anschluss in Verbindung steht.
Stand der Technik
[0002] Wasserlose Urinale sind in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. Sie bestehen in der Regel aus einem Auffangbecken, das dazu geeignet ist, Urin aufzufangen und diesen in Richtung eines Siphons zu leiten. Der Siphon nimmt den Urin auf und stellt gleichzeitig einen Geruchsverschluss bereit. Ferner steht der Siphon mit einem wandseitigen Anschluss und den daran anschliessenden Abwassersystem fluidmässig in Verbindung.
[0003] Der Siphon hat die Aufgabe, zum einen die aus dem Abwassersystem über den wandseitigen Anschluss eintretenden Gase zurückzuhalten, aber auch den im Siphon befindlichen Urin derart von dem Abflusselement an dem Auffangbecken zu dem wandseitigen Anschluss zu führen, dass kein Geruch aus dem Auffangbecken austritt.
[0004] Um eine Geruchsbildung ausserhalb des Auffangbeckens zu vermeiden, werden bei wasserlosen Urinalen unterschiedliche Arten von Geruchsverschlüsse bereitgestellt. Beispielsweise sind solche Geruchsverschlusselemente bekannt, die in einen Siphon eingesetzt werden, die über eine mechanische funktionierende Membrantechnik einen Verschluss herbeiführen. Andere Lösungen sehen vor, sogenannte Sperrflüssigkeiten zu verwenden. Diese werden in den Siphon eingegeben. Da dieses Fluid eine geringere spezifische Dichte als Wasser oder Urin aufweist, schwimmt diese als Geruchsverschluss innerhalb des Siphons über dem Urin und dichtet so das Siphon gegenüber dem Auffangbecken und somit der entsprechenden Umgebung ab.
Nachteile des Standes der Technik
[0005] Die Ausführungen, die aus dem Stand der Technik bekannt sind, weisen den Nachteil auf, dass nicht erkannt werden kann, ob und zu welchem Zeitpunkt die Sperrflüssigkeit sich dem Ende neigt, beziehungsweise wann diese vollständig ausgespült ist. Erst wenn durch unangenehme Geruchsbildung bemerkt wird, dass diese Sperrflüssigkeit nicht mehr vorhanden ist, ist man gezwungen, unmittelbar zu handeln, da ansonsten die Geruchsbildung stärker wird.
[0006] Die aus dem Stand der Technik bekannten wasserlosen Urinale weisen als Abflusselemente in der Regel eine einzige kleine Öffnung oder mehrere kleine punktuelle ausgebildete Öffnungen in dem Auffangbecken auf. So kann visuell nicht in den Siphon eingesehen werden, ob die eingebrachte Sperrflüssigkeit noch vorhanden ist oder diese eine geringe Dicke aufweist, sodass sich der bereitgestellte Geruchsverschluss demnächst nicht mehr funktionsfähig ist.
[0007] Zudem bieten gerade solche Ausführungsformen nicht die Möglichkeit, den Siphon einfach zu reinigen. Bei solchen Ausführungsformen, bei denen der Siphon integraler, das heisst einstückiger Bestandteil mit dem Auffangbecken bildet und die Öffnungen des Abflusselementes nur kleine punktuelle Bohrungen darstellen, ist es für die Wartung oder den Service nicht mit einfachen Mitteln möglich, beispielsweise im Bereich des Siphons auftretenden Verschlammungen (eingebrachte Haare, Staub, Partikel, die in dem Siphon sedimentieren) auf einfache Art und Weise zu entfernen. Ein Durchspülen des Siphons ist nicht möglich, da die Öffnungen in dem Abflusselement zu klein sind, um den notwendigen Druck aufzubauen und die Verschlammungen im Siphon zu entfernen.
Aufgabe der Erfindung
[0008] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein wasserloses Urinal mit einem einstückig mit dem Auffangbecken ausgebildeten Siphon derart weiterzubilden, dass die Nachteile des Standes der Technik zumindest verringert werden.
Lösung der Aufgabe
[0009] Die Lösung der Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 bereitgestellt.
Vorteile der Erfindung
[0010] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, wasserlose Urinale, die einen mit dem Auffangbecken einstückig ausgebildeten Siphon aufweisen, derart weiterzubilden, dass zum einen die Öffnung des Abflusselementes derart bemessen ist, dass die in dem Siphon befindliche Sperrflüssigkeit optisch bzw. visuell eingesehen werden kann. Zudem besteht der erfinderische Gedanke darin, dass sich an die Öffnung anschliessend ein Zwei-Kammer-System als Siphon ausbildet, wobei sich die erste Kammer unmittelbar an die Öffnung des Abflusselementes anschliesst und derart lang in Richtung der Schwerkraft erstreckt, dass zumindest zum grossen Teil verhindert wird, dass die Sperrflüssigkeit die erste Kammer verlässt.
[0011] Unter «in Richtung der Schwerkraft» ist die Richtung zu verstehen, die über Vektoren beschrieben werden kann. Dabei muss nicht der resultierende Vektor in Richtung der Schwerkraft zeigen, sondern nur ein Anteil hiervon. Somit wird «in Richtung Schwerkraft auch eine solche Anordnung verstanden, die schräg fallend ausgerichtet ist.
[0012] Die Sperrflüssigkeit gelangt nur dann in die zweite Kammer und von da aus in das Abwassersystem, wenn die kinetische Energie, die auf die Sperrflüssigkeit auftritt, derart gross ist, dass die beim Auftreffen auf die Sperrflüssigkeit entstehenden Teilchen in die zweite Kammer und damit in Richtung des Abflusses geführt werden. Dieser Umstand ist jedoch nur zum Reinigen gewünscht. Für den sachgemässen Gebrauch des Urinals ist es erforderlich, dass die Geruchsdichtung, gebildet durch die Sperrflüssigkeit solange wie möglich funktionsfähig bleibt.
[0013] Somit besteht die Möglichkeit, die kinetische Energie, die beispielsweise durch den Urinstrahl auf die Sperrflüssigkeit auftritt, zu verringern oder, da an sich eine höhere Fliessgeschwindigkeit benötigt wird, um die Sedimentierung in den Siphon zu vermeiden, die Kammer und zwar die erste Kammer, in der die Sperrflüssigkeit angeordnet ist, derart in ihrer Länge auszubilden, dass auch bei entsprechend vorhandener kinetischer Energie, die Sperrflüssigkeit in der ersten Kammer verbleibt. Erst durch das Auftreten von schwallartigen Eingaben durch die Öffnung, wie beispielsweise durch Reinigungsvorgänge mit einem Schlauch, durch Einlassen von Wasser, durch Einbringen von Reinigungsmitteln, mittels einem Eimer oder Ähnlichem, ist die kinetische Energie so hoch, dass auch die Sperrflüssigkeit von der ersten Kammer in die zweite Kammer überführt wird und dann in das Abwassersystem gelangt. Dies ist jedoch gewollt und für die Reinigung auch notwendig.
[0014] Die Länge, die zu definieren ist, um zu verhindern, dass Sperrflüssigkeit von der ersten in die zweite Kammer gelangt, definiert sich durch die Strecke von der Sperrflüssigkeit bis hin zum Übergang in die zweite Kammer. Ist dieses Strecke lang genug, so wird bei sachgemässem Gebrauch vorteilhafterweise verhindert, dass die Sperrflüssigkeit in das Abwassersystem gelangt.
[0015] Der erfindungsgemässe Siphon besteht somit vorteilhafterweise aus zwei Kammern. Die erste Kammer erstreckt sich zumindest teilweise von der Öffnung des Abflusselementes, das in dem Auffangbecken angeordnet ist, zunächst senkrecht weg, damit die entsprechende Fliessgeschwindigkeit des Urins weiterhin beibehalten bleibt. Vorzugsweise ist die Strecke derart bemessen, dass sie sich bis zur Höhe des wandseitigen Anschlusses der Abflussleitung erstreckt. Dort ordnet sich auch aufgrund des Prinzips der kommunizierenden Röhren die entsprechende Sperrschicht an. Von dieser Sperrschicht abwärts kann die erste Kammer beliebig ausgebildet sein. Es ist nicht zwingend notwendig, dass diese senkrecht ausgestaltet ist, sondern sie kann auch in einem beliebigen Winkel (ausser waagrecht) ausgebildet sein. Voraussetzung jedoch, damit die Sperrflüssigkeit weiterhin in der ersten Kammer verbleibt ist, dass die erste Kammer lange genug ist, damit die Sperrflüssigkeit zurück gehalten werden kann.
[0016] Am Ende der ersten Kammer ist eine Durchgangsöffnung vorgesehen, die für den Übergang in die zweite Kammer gebildet ist. Die zweite Kammer erstreckt sich von dieser Durchgangsöffnung entgegen der Schwerkraft in Richtung des wandseitigen Anschlusses. Für diese Ausbildung der zweiten Kammer ist es wiederrum nicht zwingend, dass diese senkrecht ausgebildet ist, sie kann eine beliebige Lage einnehmen, die anders ist, als eine waagrechte und sie muss sich entgegen der Schwerkraft ausrichten.
[0017] Vorzugsweise bildet die erste und die zweite Kammer eine im Querschnitt u-förmige Ausbildung. Die Länge der zweiten Kammer ist geringfügig kürzer, da unterhalb der Öffnung des Abflusselementes der wandseitige Anschluss für den Übergang in das Abwassersystem vorhanden ist, an dem die zweite Kammer dann anschliesst.
[0018] Somit besteht der Vorteil der technischen Ausbildung des Siphons in zwei Kammern mit einer einsehbaren grossen Öffnung als Abflusselement darin, dass das Siphon sehr einfach gereinigt werden kann, indem beispielsweise mittels eines Schlauches oder schwallartiger Bereitstellung von Wasser, dieses Siphon sehr einfach durchgespült werden kann. Aufgrund der geometrischen Ausgestaltung reicht das Wasser bis in jeden Winkel innerhalb des Siphons und Verschlammungen sowie Verkrustungen können so entsprechend entfernt werden.
[0019] Aufgrund der langgestreckten Ausbildung der ersten Kammer, kann vergleichbar zum Stand der Technik ein erheblich zeitlich längerer Einsatz ein und derselben Sperrflüssigkeit erfolgen, da diese nicht aus der ersten Kammer ohne weiteres ausgespült werden kann. Somit ist ein ständiger, dichter Geruchsverschluss sowohl gegenüber dem Urin, der in dem Kammersystem vorhanden ist, gegeben, als auch ein Geruchsverschluss gegenüber den Gasen, die aus den wandseitigen Anschluss in den Siphon gelangen.
[0020] Eine Weiterbildung sieht vor, dass der Siphon und das Auffangbecken ein einstückges Teil bilden und aus vorzugsweise einem Material bestehen. Eine geometrische vorteilhafte Ausbildung des einstückig ausgebildeten Siphons sieht vor, dass die Öffnung des Abflusselementes ausreichend gross ist, um die erste Kammer einzusehen. Vorzugsweise ist die lichte Weite des Kammersystems, in dem die erste und zweite Kammer angeordnet ist, ungefähr so breit wie die Öffnung des Abflusselementes.
[0021] Um zu verhindern, dass grössere Gegenstände in die erste Kammer des Siphons gelangen, wird in die Öffnung des Abflusselementes ein Sieb gelegt, das entweder mit der Hand oder mit einem Hilfsmittel abnehmbar ist. Eine besondere Ausgestaltung sieht vor, dass von der Öffnung des Abflusselementes in Richtung des Siphons sich die erste Kammer zunächst über die gesamte Breite der Öffnung erstreckt. Ein Trennelement verringert die lichte Weite der ersten Kammer und stellt neben der Aussenwandung des Kammersystems die Wandung für die erste Kammer bereit. Diese erstreckt sich dann in die Tiefe des Siphons bis hin zur Durchgangsöffnung von der ersten Kammer zur zweiten Kammer. Auf der rückwärtigen Seite des Trennelementes ist dann die zweite Kammer angeordnet, deren weitere Aussenseite wiederum die Aussenseite des Siphons ist. Diese erstreckt sich dann vorzugsweise parallel zur ersten Kammer, wobei unterhalb der Öffnung eines Abflusselementes dann der Übergang zu dem wandseitigen Anschluss des Abwassersystems über eine Abflussleitung vorgesehen ist.
[0022] Die Ausbildung des erfindungsgemässen Kammersystems kann somit in unterschiedlichen Ausführungen vorliegen. Zum einen ist es denkbar, dass das Siphon mit dem Auffangbecken ein einstückiges Teil bildet. Hierfür ist als Siphon ein Hohlkörper vorgesehen, dessen eine Öffnung sich an die Öffnung des Abflusselements anschliesst. Eine Trennwand, die vorzugsweise einstückig mit dem Siphon verbunden ist (alternativ hierzu auch verklebt ist), trennt das Kammersystem in eine erste Kammer und eine zweite Kammer.
[0023] Ein Zwei-Kammersystem kann auch dadurch gebildet werden, dass ein Rohr sich an die Öffnung des Abflusselements anschliesst, sich über die definierte Länge erstreckt und dann einen Rohrbogen bildet, der dann zu dem wandseitigen Anschluss führt. Auch hier ist die optimale Länge, um ein Ausbringen der Sperrflüssigkeit aus der ersten Kammer zu verhindern, derart bemessen, dass die Strecke von der Anordnung der Sperrflüssigkeit bis hin zum Rohrbogen ausreichend lang ist. Diese Art von Kammersystem kann an die Öffnung geschraubt, geklebt oder anderweitig fluiddicht angeordnet sein. Sie kann auch einstückig mit dem Auffangbecken ausgebildet und beispielsweise aus Edelstahl gestaltet sein.
[0024] Erfahrungsgemäss ist die «Länge» der Strecke, die in der ersten Kammer des Siphons vorgesehen ist, derart definiert, dass sie sich von der Anordnung der Sperrflüssigkeit bis hin zum Übergang zur zweiten Kammer, beispielsweise den Rohrbogen oder die Durchgangsöffnung, erstreckt. Die «Länge» der Strecke muss nicht senkrecht in Richtung der Schwerkraft ausgerichtet sein. Aufgrund des Prinzips der kommunizierenden Röhren, das auch hier wegen der beiden Kammern vorliegt, ordnet sich die Sperrflüssigkeit ungefähr in der Höhe des wandseitigen Abflusses an. Somit kann die «Länge» der Strecke auch derart bestimmt werden, dass sie sich von der Höhe es wandseitigen Abflusses bis hin zum Übergang zur zweiten Kammer erstreckt. Vorteilhafterweise ist sie mindestens 10 cm lang. Sehr gute Ergebnisse werden mit einer Länge von 15 bis 20 cm erreicht. Die Länge der ersten Kammer selbst kann durchaus länger bemessen sein.
[0025] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung hervor.
Zeichnung
[0026] Es zeigt: <tb>Fig. 1<sep>eine schematische Ansicht teilweise im Schnitt durch ein wasserloses Urinal mit dem erfindungsgemässen Zwei-Kammer-Siphon.
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
[0027] In Fig. 1 ist ein Urinal 1 dargestellt. Das Urinal 1 besteht aus einem Auffangbecken 2 und ein mit dem Auffangbecken 2 einstückig ausgebildeten Siphon 3. Das Urinal 1 weist ferner Befestigungselemente auf, die dazu geeignet sind, dieses an einer Wand 5 anzuordnen. Da keine Zufuhr von Wasser notwendig ist, weist das Urinal 1 ausschliesslich eine Abflussleitung 6 auf, die mit einem wandseitigen Anschluss 7 korrespondiert, der wiederum mit dem Abwassersystem 8 eines Gebäudes in Verbindung steht. Das Auffangbecken 2 dient dazu, den eingebrachten Urin zu sammeln und diesen über Schwerkraft in Richtung eines Abflusselementes 9, das in Richtung Schwerkraft am untersten Punkt des Auffangbeckens angeordnet ist, zu führen. Das Abflusselement 9 umfasst eine Öffnung 10, an die sich der Siphon 3 anschliesst.
[0028] Die Öffnung 10 ist in ihrer Weite derart bemessen, dass sie so gross ist, dass man in das vom Siphon 3 umfasste Kammersystem K visuell blicken kann.
[0029] Das Kammersystem K des Siphons 3 besteht aus einer ersten Kammer K1 und einer zweiten Kammer K2. Die erste Kammer K1 schliesst sich unmittelbar an die Öffnung 10 des Abschlusselementes 9 an und erstreckt sich zunächst zumindest bis in Höhe des wandseitigen Anschlusses 7 nahezu senkrecht. Von hier aus bildet die erste Kammer K1 eine röhrenartige Konstruktion und erstreckt sich über eine bestimmte Länge bis zu einer Durchgangsöffnung 11. Diese Durchgangsöffnung 11 ist vorzugsweise im untersten Punkt des Siphons 3 des Kammersystems K angeordnet und stellt eine fluidmässige Verbindung von der Kammer K1 zur zweiten Kammer K2 dar. Die zweite Kammer K2 erstreckt sich dann von dieser Durchgangsöffnung 11 wiederrum in Richtung der Abschlussleitung 6 bis hin zum wandseitigen Anschluss 7, in diesem Ausführungsbeispiel entgegen der Schwerkraft. Die erste Kammer K1 und die zweite Kammer K2 bilden zwei parallel zueinander geordnete Kammern.
[0030] Das Urinal 1 bei dem hier aufgeführten Beispiel ist einstückig ausgebildet. Dies bedeutet, dass das Auffangbecken 2 und zumindest der Siphon 3 ein einziges Teil bilden. Je nach Ausführungsform kann das Urinal aus Kunststoff, Edelstahl, Stahllegierung oder Keramik, insbesondere Sanitärkeramik hergestellt sein. Die Erfindung ist jedoch nicht darauf beschränkt. Vielmehr ist es auch denkbar, die zwei Kammern anders auszubilden, beispielsweise mit Rohren, die dann entsprechend miteinander verbunden sind und beispielsweise von dem Übergang der ersten Kammer zur zweiten Kammer einen Rohrbogen bilden.
[0031] Wird nun Urin eingegeben, so fliesst dieser durch ein die Öffnung abdeckendes Sieb 12 in die Öffnung 10 hinein und von dort aus in die erste Kammer. Die erste Kammer füllt sich solange, bis auch die zweite Kammer bis zu dem Punkt gefüllt ist, an dem sie in die Abflussleitung 6 übergeht. Aufgrund des Prinzips der kommunizierenden Röhre wird nun Urin, der ab diesem Stadium weiterhin zufliesst, derart abgeführt, dass dieser in der ersten Kammer auf den Flüssigkeitsspiegel drückt, sodass dieser in der zweiten Kammer über die Abflussleitung 6 abgeführt wird.
[0032] Um nun die entsprechende Geruchsbildung zum einen aus dem Abwassersystem 8 aber auch die Geruchsbildung aufgrund des in der ersten und zweiten Kammer K1, K2 befindlichen Urins zu vermeiden, wird eine Sperrflüssigkeit S über die Öffnung 10 eingegeben. Diese Sperrflüssigkeit S ist ein Mittel, das ein spezifisches Gewicht aufweist, das geringer ist, als das von Urin und von Wasser. Dadurch schwimmt eine eingegebene Sperrflüssigkeit S auf dem in den Kammern K1, K2 befindlichen Urin in der ersten Kammer K1 in der Höhe, in der sich auch der wandseitige Anschluss befindet. Die Sperrflüssigkeit S weist je nach Menge eine gewisse Dicke auf. Vorzugsweise ist sie eingefärbt, so dass sie visuell durch die Öffnung 10 erkennbar ist. Die Sperrflüssigkeit S besteht aus einem 100% biologisch abbaubarem Stoff, so dass dieser unproblematisch in das Abwassersystem 8 gelangen kann.
Funktionsweise
[0033] Das wasserlose Urinal 1 wird mit seinem Auffangbecken 2 an Halterungselementen 4 an einer Wand 5 befestigt. Für die Inbetriebnahme ist es notwendig, dass der Siphon 3 mit dem wandseitigen Anschluss 7 und den damit verbundenen Abwassersystem 8 fluidmässig in Verbindung steht.
[0034] Gelangt nun Urin U in das Auffangbecken 2, so läuft dieser an der Wandung aufgrund der Schwerkraft in Richtung des Siphons 3. Dort passiert er mit einer entsprechenden Strömungsgeschwindigkeit das Sieb 12 sowie die Öffnung 10 des Abflusselementes 9 und gelangt in das Kammersystem K des Siphons 3.
[0035] An die Öffnung 10 schliesst sich somit die erste Kammer K1 des Kammersystems K des Siphons 3 an. Diese ist bei dem hier vorliegenden Beispiel senkrecht in Richtung der Schwerkraft ausgebildet, sodass der Urin U durch die Öffnung 10 auf die in der erste Kammer K1 befindliche Sperrflüssigkeit S fällt. Die Sperrflüssigkeit S ist aufgrund des Prinzips der kommunizierenden Röhre in Höhe der Abflussleitung 6 angeordnet. Aufgrund der Strömungsgeschwindigkeit des Urins U wird die Sperrflüssigkeit S zerteilt und Tropfen der Sperrflüssigkeit S werden aufgrund der kinetischen Energie des Urins U weiter tiefer in die erste Kammer K1 gedrückt.
[0036] Der Urin U selbst durchfliesst die Sperrflüssigkeit S. Diese Sperrflüssigkeit S «regeneriert» sich selbst und dichtet wieder den Siphon 3 gegenüber den in dem Kammersystem befindliche Urin U und den Gasen aus dem Abwassersystem 8 ab, in dem die in die erste Kammer K1 von der Sperrflüssigkeit getrennten Tröpfchen wieder aufgrund des geringeren spezifischen Gewichts aufsteigen und sich in die übrige Sperrflüssigkeit einordnen.
[0037] Um zu verhindern, dass diese Tröpfchen nicht durch die Durchgangsöffnung 11 in die zweite Kammer K2 überführt werden, ist die erste Kammer K1 lang gestreckt bzw. tief ausgebildet. Dabei spielt die Länge der Kammer K1 nicht die Rolle, sondern die Länge L der Strecke, die durch den Abstand von der in der Kammer K1 angeordneten Sperrflüssigkeit S bis hin zur Durchgangsöffnung 11. Diese Länge der Strecke entspricht der maximalen Möglichkeit, die Teile der Sperrflüssigkeit S zurücklegen, wenn diese durch Urin U in Bewegung gerät. Diese Länge der Strecke beträgt mindestens 10 cm. Erfahrungsgemäss liegt diese im Bereich von 15 bis 20 cm. Die Kammer K1 kann dabei durchaus länger gestaltet sein.
[0038] Aufgrund dessen, dass Urin U in das Kammersystem K gelangt, wird nun der in den Kammern K1 und K2 befindliche Urin von der zweiten Kammer K2 in die Abflussleitung 6 genau in der Menge gedrückt, die durch das Auffangbecken 2 einläuft. Somit gelangt dann Urin U aus dem Siphon 3 über die Abflussleitung 6 durch den wandseitigen Anschluss 7 in das Abwassersystem 8.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0039] <tb>1.<sep>Urinal <tb>2.<sep>Auffangbecken <tb>3.<sep>Siphon <tb>4.<sep>--- <tb>5.<sep>Wand <tb>6.<sep>Abflussleitung <tb>7.<sep>wandseitigen Anschluss <tb>8.<sep>Abwassersystem <tb>9.<sep>Abflusselement <tb>10.<sep>Öffnung <tb>11.<sep>Durchgansöffnung <tb>12.<sep>Sieb <tb>13.<sep>--- <tb>14.<sep>Trennwand <tb>K<sep>Kammersystem <tb>K1<sep>erste Kammer <tb>K2<sep>zweite Kammer <tb>U<sep>Urin <tb>S<sep>Sperrflüssigkeit

Claims (9)

1. Wasserloses Urinal (1) umfassend ein Auffangbecken (2) und ein Siphon (3), die beide mit einem wandseitigen Anschluss (7) und einem Abwassersystem (8) in fluidmässiger Verbindung entstehen, wobei der Siphon (3) aus einem Kammersystem (K) mit mindestens einer Kammer besteht und das das Siphon (3) zur Aufnahme einer Sperrflüssigkeit (S) als Geruchsverschluss geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Siphon (3) auf der Seite des Auffangbeckens (2) ein Abflusselement (9) mit einer einsehbaren Öffnung (10) aufweist, von dem aus sich eine erste Kammer (K1) des Kammersystems (K) in Richtung der Schwerkraft erstreckt und die erste Kammer (K1) von der Höhe des wandseitigen Anschlusses (7) und damit von der möglichen Anordnung der Sperrflüssigkeit (S) mindestens 10 cm lang ist, bevor sie in die zweite Kammer (K2) übergeht.
2. Urinal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Siphon (3) und Auffangbecken (2) ein einstückiges Teil bilden oder aus demselben Material bestehen.
3. Urinal nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die lichte Weite der ersten Kammer (K1) und der zweiten Kammer (K2) mindestens der lichten Weite der Öffnung (10) des Abflusselementes (9) entspricht.
4. Urinal nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufteilung des Kammersystems (K) des Siphons (3) durch eine Trennwand (14) in eine erste Kammer (K1) und eine zweite Kammer (K2) vorgesehen ist.
5. Urinal nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand (14) in den Siphon (3) einklebbar ist.
6. Urinal nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ersten Kammer (K1) und der zweiten Kammer (K2) am Fuss der der Öffnung (10) des Abflusselementes (9) gegenüberliegenden Seite eine Durchgangsöffnung (11) von der ersten Kammer (K1) zur zweiten Kammer (K2) vorgesehen ist.
7. Urinal nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Siphon (3) durch Rohre gebildet ist, wobei der Übergang von der ersten Kammer (K1) zur zweiten Kammer (K2) durch einen Rohrbogen erfolgt.
8. Urinal nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (10) des Abflusselementes (9) mittels eines Siebs (12) lösbar abdeckbar ist.
9. Urinal nach mindestens einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die lichte Weite der Öffnung (10) des Abflusselementes (9) derart gestaltet ist, dass die in der ersten Kammer (K1) des Kammersystems (K) des Siphons (3) angeordnete Sperrflüssigkeit (S) zur fluidmässigen Abdichtung des Siphons (3) sichtbar ist.
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