CH701071B1 - Vorrichtung zum Spreizen eines schlauchförmigen textilen Werkstücks. - Google Patents
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Abstract
Die Vorrichtung zum Spreizen eines schlauchförmigen textilen Werkstücks (7) während dessen Veredelung umfasst zwei Spreizringe (19), an denen Magnete befestigt sind. Je paarweise angeordnete Halterollen (13) halten die Spreizringe (19) an der vorgegebenen Stelle. Die Spreizringe (19) können durch zwischen den Halterollen (13) angeordnete starke Magnete an die Halterollen (13) herangezogen werden.
Description
[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Spreizen eines schlauchförmigen textilen Werkstücks gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1. [0002] Schlauchförmige textile Werkstücke, meist auf Rundstrick oder auf Raschelmaschinen endlos hergestellt, müssen in den meisten Fällen einer Nachbehandlung oder mehreren Nachbehandlungen oder Veredelungen unterworfen werden. Die Nachbehandlungen beinhalten meistens solche, die mit Flüssigkeiten und/oder Wärme verbunden sind. Schlauchförmige textile Werkstücke weisen häufig auch einen Anteil an elastischen oder schrumpfenden Fasern auf, so dass sich nach der Herstellung das Werkstück zusammenzieht oder Falten bildet und oft um seine Längsachse verdreht ist. Dies erschwert die Weiterverarbeitung, und es ist notwendig, das schlauchförmige Werkstück leicht gespreizt zu führen, um die Nachbehandlung durchführen zu können. Die Spreizung eines Schlauchs ist umständlich, da wegen der Schlauchform der innenliegende spreizende Werkzeugteil nicht direkt von aussen gehalten und getragen werden kann. [0003] Aus der DE 2 926 442 ist eine Vorrichtung zum spannungslosen und faltenfreien Ausbreiten textiler Flächengebilde in Schlauchform bekannt. Bei dieser Vorrichtung sind in einem rohrförmigen Halteteil 1 bzw. Gestell zwei Ringe als Führungsringe 3 unter Einhaltung eines gewissen axialen Abstands voneinander federnd bzw. flexibel am Halteteil 1 gelagert. Ein weiterer als Spreizring 5 dienender dritter Ring mit grösserem Durchmesser ist im Bereich des Axialabstands zwischen den beiden vorgenannten Ringen 3 lose angeordnet und dient dem Spreizen des Werkstücks 7. Dieser Spreizring 5 wird dadurch von den benachbarten Ringen 3 axial getragen. Die drei Ringe 3, 5 sind derart dimensioniert, dass das schlauchförmige Flächengebilde 7 in axialer Richtung über den Spreizring 5 und innerhalb der Tragringe 3 hindurchführbar ist (vgl. Fig. 1). Nachteilig an dieser bekannten Vorrichtung und bei allen rein mechanischen Vorrichtungen ist die Tatsache, dass durch den umschlingenden Kontakt der drei Ringe durch die notwendigerweise hohe Klemmkraft Markierungen im Flächengebilde auftreten können, welche das ästhetische Bild verschlechtern. [0004] Um die Kontaktkräfte etwas zu reduzieren, ist auch bekannt, den Spreizring 5 magnetisch an die Führungsringe 3 heranzuziehen (vgl. Fig. 2). Diese bekannte Vorrichtung weist eine grosse Bauhöhe und eine aufwendige Konstruktion auf, und es kann nicht vermieden werden, dass Markierungen durch die Kontaktkräfte auf dem textilen Werkstück entstehen. Im Weiteren ändert die magnetische Anziehungskraft exponentiell, wenn die Halte- und Spreizringe radial durch das Werkstück bewegt werden. [0005] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zu schaffen, die zur Spreizung des Werkstücks dienenden, sich im Innern des Werkstücks liegenden Ringe derart auszuführen, dass Druckstellen im Werkstück vermieden werden können. [0006] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Bauhöhe der Maschine gegenüber den bekannten Ausführungen zu verkleinern und die Masse der innenliegenden Elemente so gering wie möglich zu halten. [0007] Gelöst wird diese Aufgaben durch eine Vorrichtung gemäss den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen umschrieben. [0008] Es gelingt durch die Verwendung von Ringen, welche magnetisierbar oder mit Magneten bestückt sind, die Spreizkräfte annähernd konstant zu halten und dadurch Druckstellen im Werkstück zu vermeiden. Die Ringe resp. Spreizringe können durch aussen angeordnete magnetische Stützrollen resp. Halterollen in Position gehalten werden. Die Stützrollen fungieren vorwiegend zur Positionierung der Ringe an der vorgegebenen Stelle. [0009] Die magnetisierbaren bzw. magnetischen Ringe erlauben es, die Kontaktkraft in engsten Grenzen gleichmässig zu halten, und ermöglichen es, in einer vorteilhaften Ausgestaltung durch geeignete Anordnung bezüglich der Transportrichtung des Werkstücks Markierungen auslösende Schlupf-Kräfte nochmals zu verringern. [0010] Anhand illustrierter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen <tb>Fig. 1<sep>eine Seitenansicht der bekannten Spreizvorrichtung aus DE 2 926 442, <tb>Fig. 2<sep>eine Seitenansicht einer weiteren bekannten Spreizvorrichtung, <tb>Fig. 3<sep>eine schematische Ansicht der erfindungsgemässen Spreizvorrichtung, <tb>Fig. 4<sep>eine vergrösserte Darstellung des Bereichs A in Fig. 3, <tb>Fig. 5<sep>eine schematische Darstellung des Spreizvorgangs, <tb>Fig. 6<sep>eine schematische Darstellung des Spreizvorgangs mit beweglichem Träger und <tb>Fig. 7<sep>eine schematische Darstellung von Stützrollen. [0011] In der Darstellung der Erfindung gemäss Fig. 3 ist die Vorrichtung 9 zum Spreizen des schlauchförmigen Werkstücks 7 nur ausschnittsweise dargestellt. Mit Bezugszeichen 11 sind seitliche Träger für die Befestigung von ausserhalb des Werkstücks 7 angebrachter Halterollen 13 am Gestell 1 bezeichnet. Die Halterollen 13 sind auf einer vorzugsweise schwenk- und verschiebbaren Tragplatte 15 befestigt, welche an einem mit den Trägern 11 verbundenen Support 17 angeordnet ist. [0012] Im schlauchförmigen Werkstück 7 sind zwei Spreizringe 19 frei drehend eingesetzt. Die Spreizringe 19 sind aus magnetisierbarem Material hergestellt oder es sind auf deren Peripherien eine Vielzahl von Magneten 21 befestigt (vgl. dazu auch Fig. 4). Die Spreizringe 19 liegen innerhalb des Werkstücks 7, so dass dieses im Bereich, wo die Spreizringe 19 an den Halterollen 13 anliegen oder in geringem Abstand zu diesen gehalten werden, um die Spreizringe 19 herumgeführt wird. [0013] Der Aufbau der Halterollen 13 und der Spreizringe 19 wird in der vergrösserten Abbildung des Ausschnitts A in Fig. 3 nun anhand der Fig. 4 näher beschrieben. [0014] Die auf der Tragplatte 15 auf AchsstummeIn 23 frei drehbar gelagerten Halterollen 13 tragen auf deren Peripherie ebenfalls eine Vielzahl von Magneten 21. Diese sind bezüglich des Nord- und des Südpols abwechslungsweise nebeneinander angeordnet. Die drei Halterollen 13, 13 sind derart mit der Tragplatte 15 verbunden, dass der jeweils anliegende Spreizring 19 die Peripherien der drei Halterollen 13, 13 gleichzeitig kontaktieren kann, wenn kein Werkstück 7 durchläuft. In einer vereinfachten Ausgestaltung der Erfindung könnte die im Zentrum angeordnete Halterolle 13 auch weggelassen werden. Durch die gegenseitige magnetische Anziehungskraft des Spreizrings 19 an die Halterollen 13, 13 wird der Spreizring 19 auch dann in dieser Position gehalten, wenn das schlauchförmige Werkstück 7 in Richtung des Pfeils P gefördert wird. [0015] An der Kontaktstelle zwischen der Halterolle 13 und dem Scheitel S des Spreiztorus 19 erfährt das Werkstück 7 die grösste Dehnung, wobei es dann selbstverständlich nicht mehr die kreisrunde Schlauchform aufweist, sondern aus zwei parallel verlaufenden Flächen besteht, die um die Spreizringe 19 herum miteinander verbunden sind. [0016] Die einzelnen Magnete 21 auf den Halterollen 13 und auf den Spreizringen 5 weisen in Umfangsrichtung jeweils Längen auf, die beim Abrollen der Halterollen 13 auf dem Spreizring 5 ein stets exaktes Gegenüberliegen der sich kontaktierenden Flächen der Magnete gewährleisten. Diese exakte Übereinstimmung, die stets aufrechterhalten bleibt, da weder die Halterollen 13 noch der Spreizring 19 angetrieben sind, bewirkt eine identische Umfangsgeschwindigkeit aller Rollen und somit keinen Schlupf, der Markierungen auf dem Werkstück 7, welches zwischen den Halterollen 13 und dem Spreizring 19 geklemmt hindurchgeführt wird, entstehen lassen kann. [0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung gemäss den Fig. 5 und 6 kann die Tragplatte 15, welche die Halterollen 13 trägt, geschwenkt werden. Diese Schwenkbarkeit der Tragplatte 15 mit den Halterollen 13 ermöglicht es gemäss Fig. 6, dass, in Transportrichtung des Werkstücks 7 gesehen, die ausgangsseitige Halterolle 13 (in Fig. 6 unten) nach aussen ausweicht und gleichzeitig sich die eingangsseitige Halterolle 13 (in Fig. 6 oben) einwärts verschiebt. Dadurch wird erreicht, dass das gespreizte Werkstück 25 nach dem Passieren der Spreizringe 19 nicht mehr durch die unten liegende Halterolle 13 nach innen gedrängt wird. Dadurch wird weiter begünstigt, dass keine Markierungen durch die Halterollen 13 auf der Oberfläche des Werkstücks 25 entstehen können. Aber auch die nach innen gekippte obere Halterolle bewirkt keine Markierungen, da eingangsseitig das Werkstück 25 ohnehin ungespreizt ankommt und erst beim Überlaufen der Spreizringe 19 auseinandergezogen wird. [0018] In Fig. 7 sind zusätzlich zwei schräggestellte Stützrollen 27 dargestellt, welche einerseits sicherstellen, dass der Spreizring 19 sich nicht von den Halterollen 13 lösen kann, wenn beispielsweise das Werkstück 7 einen Bereich geringerer Dehnfähigkeit aufweist, wodurch der Spreizring 19 kurzfristig nach innen aus dem Magnetfeld der Halterollen 13 herausgezogen wird. Selbstverständlich liegen die Peripherien der Stützrollen 27 in einem Abstand zu den Spreizringen 5 und hinterlassen dadurch keine Markierungen auf dem Werkstück 7. [0019] Die Oberflächen/Peripherien der Halterollen 13 und der Spreizringe 19 sind derart ausgebildet, dass das zu spreizende Werkstück 7 beim Passieren der Spreizstelle möglichst wenig punktuell beansprucht wird. Es ist möglich, die Oberflächen mindestens der Spreizringe 19 mit einer elastischen Beschichtung zu versehen oder die Oberflächen der Magnete 21 bogenförmig zu gestalten.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Spreizen eines schlauchförmigen Werkstücks (7) während des Durchlaufs durch eine Anlage zum Veredeln des Werkstücks (7), umfassend mindestens zwei auf je einem an einem Gestell (1) befestigten Träger (11) drehbar angeordnete Halterollen (13), deren gegenseitiger, quer zur Transportrichtung (P) des Werkstücks (7) liegender Abstand einstellbar ist, und mindestens zwei Spreizmittel (5), welche durch Magnete an die Peripherie der Halterollen (13) angezogen werden, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Peripherien der Halterollen (13) und/oder der als Spreizmittel fungierenden Spreizringe (5, 19) magnetische oder magnetisierbare Elemente (21) angeordnet sind, welche Elemente (21) die Spreizringe (5, 19) direkt an die Halterollen (13) anziehen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente (21) als Stabmagnete ausgebildet sind und nebeneinander auf der Peripherie der Halterollen (13) und/oder der Spreizringe (5, 19) befestigt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Pole (N, S) der Magnete abwechselnd mit Nordpol radial nach aussen und innen angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf allen Halterollen (13) und Spreizringen (5, 19) je eine gerade Anzahl von Magneten (21) angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die periphere Länge aller Magnete (21) gleich ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentren aller Magnete (21) den gleichen gegenseitigen Abstand aufweisen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf jedem Träger (11) drei Halterollen (13) angeordnet sind und dass die mittlere Halterolle (13) bezüglich der beiden äusseren radial auf dem Träger (11) verschieb- und feststellbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Träger (11) mit den Halterollen (13) um eine rechtwinklig zur Transportrichtung P des Werkstücks (7) liegende Achse schwenkbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Peripherie der Spreizringe (5, 19) eine elastische Beschichtung aufgebracht ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Peripherie der Halterollen (13) und der Spreizringe (5, 19) quer zur Tangente bogenförmig ausgebildet ist.
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