CH694243A5 - Getriebe für eine Schüsselmühle. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Getriebe für eine Schüsselmühle nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. [Stand der Technik] Die Erfindung geht von Schüsselmühlen aus, die von vertikalen Kegelradgetrieben angetrieben werden. Es sind solche Antriebe bekannt (z.B. Renk Tacke Firmenschrift Kegelrad-Planetengetriebe KPAV für vertikale Wälzmühlen), bei welchen die Kegelradstufe in das Sonnenrad eines Planetengetriebes mit fest stehendem Hohlrad eintreibt. Der Abtrieb auf die Mahlschüssel erfolgt dabei über den Planetenträger, der mehrere Planetenräder zur Leistungsübertragung aufnimmt. Der Mahlprozess in solchen Mühlen erfordert hohe Leistungsübertragung auf das Mahlgut bei niedrigen Drehzahlen und grossem Drehmoment. Die dafür erforderlichen hohen Getriebeübersetzungen werden durch den maximal möglichen Durchmesser der Planetenstufe und den Durchmesser des liegenden Kegelrades begrenzt. Der Durchmesser der Planetenstufe wird durch das Getriebegehäuse beschränkt, das die Mahlkräfte über direkte Kraftleitung in das Mühlenfundament leitet. Weiterbildungen solcher Antriebe sind mit zwei Planetenstufen ausgeführt. Dabei treibt das Kegelradgetriebe ein erstes Sonnen-ritzel einer ersten Planetengetriebestufe an. Über eine drehfeste Verbindung des Planetenträgers, der sich im fest stehenden Hohlrad dreht, mit einem weiteren Sonnenrad, das axial über dem ersten Sonnenrad angeordnet ist, wird eine zweite Planetengetriebestufe angetrieben. Diese zweite Planetenstufe ist axial oberhalb und konzentrisch zur ersten angeordnet. Sie treibt über einen weiteren Planetenträger, der mit seinen zur Leistungsteilung vorgesehenen Planetenrä dern in einem weiteren fest stehenden Hohlrad, umläuft in die Mahlschüssel ein. Solche Getriebe verbrauchen hohe Antriebsleistungen für die Bewegung der grossen umlaufenden Massen. Ausserdem ist ein erheblicher Lagerungsaufwand erforderlich, und die Montage der vielen Einzelteile ist schwierig. Weiterhin lassen sich die in umlaufenden Planetenträgern eingebauten Lager nur äusserst aufwändig überwachen. [Aufgabe der Erfindung] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, ein Getriebe darzustellen, das eine hohe Gesamt-übersetzung mit grossem Abtriebsdrehmoment aufweist und einen kompakten Aufbau hat, der eine einfache Montage zulässt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemässe Getriebeausführung deckt mit ihren verschiedenen Baugrössen jeweils einen breiteren Leistungsbereich gegenüber dem Stand der Technik ab und erweitert das Leistungsspektrum nach oben. Durch die erfindungsgemässe kompakte Planetenstufeneinheit lässt sich das Getriebe weitestgehend vormontieren, sodass eine erleichterte Montage möglich ist. Durch die vorteilhafte gehäusefeste nicht umlaufende Anordnung der Planetenräder sind deren Lagerungen bei erfindungsgemässen Getrieben auf einfache Weise schmier- und überwachbar. Ausserdem können die Verzahnungen tauchgeschmiert werden. Durch die vorteilhaften einfachen Zahneingriffe der Planetenräder tritt keine Biegewechselbeanspruchung der Zahnfüsse auf, sodass die Zähne höhere Zahnfusstragfähigkeiten aufweisen oder kleiner dimensioniert werden können. Bei Beibehaltung der Mahlleistung lassen sich mit der erfindungsgemässen Getriebeanordnung kompaktere Anlagen mit wesentlich geringerem Gewicht realisieren. Durch die vorteilhafte Antriebsgestaltung lassen sich erfindungsgemässe Getriebe modular aufbauen. [Beispiele] Anhand der beigefügten Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert werden. Die Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemässes Getriebe. Das Getriebe steht mit seinem Gehäuseunterteil (11) auf dem Fundament (9). Der Krafteintrieb erfolgt über die Antriebswelle (4), die an ihrem einen Ende z.B. mit einem Elektromotor verbunden ist und an ihrem anderen Ende ein Kegelrad (7) trägt. Auf die Darstellung des Antriebsmotors wurde hier verzichtet. Die Antriebswelle (4) ist antriebsseitig in einem Lager (6) geführt, das mit einer Patrone im Flanschgehäuseunterteil (12) eingepasst ist. Am anderen Wellenende ist innerhalb des Flanschgehäuses ein zweites Lager (5) zum Stützen des dazwischen angeordneten Kegelrades (7) vorgesehen. Über einen Zahneingriff mit dem liegenden Kegelrad (8) wird die Antriebsleistung an die vertikale Welle des Winkelgetriebes übertragen. Zum Abfangen der aus dem Zahneingriff resultierenden Axial- und Radialkräfte ist die vertikale Welle des Kegelrades (8) an ihrem unteren Ende durch eine Lagereinheit (10) geführt, die im Flanschgehäuseunterteil (12) befestigt ist. An ihrem anderen Wellenende ist ein weiteres Lager (13) so angeordnet, dass die Welle etwas übersteht und durch eine lösbare Kupplung (3) mit der Welle des Sonnenritzels (23) drehfest verbunden ist. Diese Kupplung (3) ist vorzugsweise eine Zahnkupplung, die sich in dem Teil des Flanschgehäuses (2) befindet, der die erste Planetengetriebestufe umschliesst. Das Sonnenritzel (23) stützt sich axial auf der vertikalen Welle des Kegelradgetriebes ab und ist in radialer Richtung fliegend zwischen den Planetenrädern (15) geführt. Die Planetenräder (15) sind drehfest mit Planetenradwellen (14) verbunden, die im Gehäuseoberteil (1) in den Lagern (16) und (20) gelagert sind. Die Planetenräder (22) sind auf den Planetenradwellen (14) zwischen den Lagern (16) und (20) angeordnet und treiben in das umlaufende Hohlrad (17) ein. Das Hohlrad (17) ist durch einen Presssitz reibschlüssig und zusätzlich durch Passfedern formschlüssig direkt mit der Druckplatte (19) verbunden. Eine drehfeste Verbindung zwischen der Druckplatte (19) und dem Hohlrad (17) kann jedoch auch auf andere Weise hergestellt werden. Durch die direkte Lagerung der Planetenradwellen (14) im Gehäuseoberteil (1) kann das resultierende Stützmoment über das Gehäuse direkt in das Fundament (9) eingeleitet werden. Der Planetenträger dieser Planetenradwellen (14) stellt einen integrativen Bestandteil des Gehäuseoberteils (1) dar - ebenso die Axialdrucklager (18). Auf der Druckplatte (19) ist der eigentliche Mahlteller angebracht, der als bekannt vorausgesetzt wird und deshalb nicht zeichnerisch erfasst wurde. Die sehr grossen Mahlkräfte, die in axialer Richtung auf die Druckplatte (19) wirken, werden mittels Axialdrucklagern (18) in das Gehäuseoberteil (1) eingeleitet, von wo sie durch direkte Kraftleitung über das zylindrische Gehäuseunterteil (11) in das Fundament (9) eingeleitet werden. Auf das Gehäuseunterteil (11) kann gänzlich verzichtet werden, wenn das Fundament (9) mit einer Ausnehmung versehen ist, in der das Flanschgehäuse (2, 12) und der Antrieb aufgenommen wird. Bei solchen Ausführungen erfolgt die Kraftleitung direkt in das Fundament, was schwingungstechnisch vorteilhaft ist. Je nach Baugrösse der Mühle und dem auftretenden Mahldruck werden die Axialdrucklager (18) als hydrodynamische oder hydrostatische bzw. auch als Kombination aus beiden Lagerarten ausgeführt. Ohne Mehraufwand können die Räder der Planetengetriebestufen (23, 15, 22, 17) schräg verzahnt werden und die damit verbundene höhere Tragfähigkeit der Verzahnung ausgenutzt werden. Bei solchen Ausführungen können mit dem Axialschub, der aus der Verzahnung resultiert, die Axialdrucklager (18) entlastet werden. Der Axialschub der ersten und zweiten Planetengetriebestufe (23, 15; 22, 17) können sich gegenseitig aufheben, und Axialkräfte des Sonnenritzels (23) können über die vertikale Kegelradwelle in die Lagereinheit (10) eingeleitet werden. Zum Ausgleich oder zur Milderung von Drehmomentschwankungen im Antriebszug ist in einer weiteren Ausführungsvariante ein elastisches Auflager der Welle des Sonnenritzels (23) auf der vertikalen Kegelradwelle vorgesehen, wodurch die Welle des Sonnenritzels (23) - bei drehfester Verbindung - in beschränktem Masse gegenüber der - axial fest gelagerten - vertikalen Kegelradwelle axial beweglich ist. Weiterhin ist es durch Messung der, in der Welle des Sonnenritzels (23) auftretenden, Axialkräfte möglich, Aussagen über die aktuellen Betriebsdaten der Anlage, wie Drehmoment, Leistung usw. zu erhalten. Mit Kenntnis dieser Daten kann dann entsprechend regelnd bzw. steuernd in den Betriebsablauf eingegriffen werden - z.B. Abschaltung bei Überlast und Gefahr der Zerstörung des Getriebes. Dazu ist zwischen der axial elastisch beweglichen Welle des Sonnenritzels (23) und der vertikal fest gelagerten Welle des Kegelrades (8) ein Sensor (24) angebracht, der die Kraft aufnimmt, mit der die - axial elastisch beweglich aufliegende - Sonnenritzelwelle auf die Welle des Kegelrades (8) drückt. Als Sensor (24) ist dafür z.B. eine Kraftmessdose (auf piezoelektrischen, induktiven o.ä. Prinzipien beruhend) geeignet oder ein Wegaufnehmer, der die Relativbewegungen zwischen der Welle des Sonnenritzels (23) und der Welle des Kegelrades (8) aufnimmt und mittelbar, über die Federkonstante des elastischen Verbindungsgliedes, Aufschluss über die auftretende Kraft gibt. Zum Weiterleiten der Messsignale ist die Welle des Kegelrades (8) hohlgebohrt und nimmt Messleitungen sowie Übertragungsglieder für die Signale auf. Die Druckplatte (19) wird in radialer Richtung durch ein Radiallager (21) geführt. Eine weitere Ausführung sieht statt eines Flanschgehäuses (2) mit Flanschgehäuseunterteil (12) ein am Fundament befestigtes stehendes Gehäuse für das Kegelradgetriebe vor. Durch einen radial in das Gehäuseunterteil (11) führenden Tunnel kann ein solches komplettes Modul eingeschoben werden und unter dem angehobenen Sonnenritzel (23) positioniert werden. Durch Absenken der Welle mit dem Sonnenritzel (23), das wie das Anheben mittels Hebezeugen durch zentrale Öffnungen im Gehäuse-oberteil (1) und sonstigen Abdeckplatten erfolgt, wird die Sonnenradwelle durch eine Kupplung (3) mit der Kegelradwelle verbunden. Alle Gehäuseausführungen lassen auch eine teilweise Demontage ihrer Bauteile in eingebautem Zustand zu. Sämtliche Rotationsteile rotieren nur um die eigene Achse, wodurch Lagerungen einfach zu schmieren und überwachen sind. Für die Verzahnungen beider Planetengetriebestufen (23, 15, 22, 17) kann eine Tauchschmierung vorgesehen werden. [Bezugszeichenliste] 1 Gehäuseoberteil 2 Flanschgehäuse 3 Kupplung 4 Antriebswelle 5 Lager 6 Lager 7 Kegelrad 8 Kegelrad 9 Fundament 10 Lagereinheit 11 Gehäuseunterteil oder Fundament 12 Flanschgehäuseunterteil 13 Lager 14 Planetenradwelle 15 Planetenrad 16 Lager 17 Hohlrad 18 Axialdrucklager 19 Druckplatte 20 Lager 21 Radiallager 22 Planetenrad 23 Sonnenritzel 24 Sensor
Claims (15)
1. Getriebe für eine Schüsselmühle mit einer vertikal angeordneten Welle einer Kegelradstufe (7, 8) zum Antrieb und einer mehrstufigen Planetengetriebeanordnung (23, 15, 22, 17), welche zum Abtrieb in eine Druckplatte (19) der Walzenschüsselmühle ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kegelradstufe (7, 8) über ein Sonnenritzel (23) einer ersten Planetengetriebeanordnung (23, 15) in ein, auf einer, in einem Gehäuseoberteil (1) drehbar gelagerten, Planetenradwelle (14), angeordnetes Planetenrad (15) treibt und ein weiteres Planetenrad (22), das axial versetzt auf der gleichen Planetenradwelle (14) angeordnet ist in ein Hohlrad (17) einer weiteren Planetengetriebe-anordnung (22, 17) abtreibt, wobei dieses Hohlrad (17) drehfest mit der Druckplatte (19) verbunden ist.
2.
Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kegelradstufe (7, 8) als komplette Baueinheit an die Planetengetriebeanordnung (23, 15; 22, 17) an- bzw. abkoppelbar ist, ohne Demontage der Planetengetriebeanordnung (23, 15; 22, 17).
3. Getriebe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine drehfeste Verbindung (3) zwischen dem Sonnenritzel (23) und der vertikalen Welle des Kegelrades (8) lösbar ist.
4. Getriebe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die drehfeste Verbindung (3) zwischen dem Sonnenritzel (23) und der vertikalen Welle des Kegelrades (8) eine Zahnkupplung ist.
5. Getriebe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die komplette Baueinheit der Kegelradstufe (7, 8) derart ausgebildet ist, dass sie seitlich in einen Tunnel in einem Gehäuseunterteil (11) der Schüsselmühle einschiebbar ist.
6.
Getriebe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die komplette Baueinheit der Kegelradstufe (7, 8) mit einem Flanschgehäuse (2) an das Gehäuseoberteil (1) der Planetengetriebestufe (22, 17) anflanschbar ist.
7. Getriebe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Flanschgehäuse (2) mehrteilig und teilweise demontierbar ist.
8. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckplatte (19) und das Gehäuseoberteil (1) Öffnungen als Zugang zum Sonnenritzel (23) aufweisen.
9. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlrad (17) durch einen Presssitz reibschlüssig mit der Druckplatte (19) drehfest verbunden ist.
10. Getriebe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Hohlrad (17) zusätzlich zum Presssitz formschlüssig mit der Druckplatte (19) drehfest verbunden ist.
11.
Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckplatte (19) durch ein Radiallager (21) in radialer Richtung geführt ist.
12. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Planetenträger der Planetenräder (15, 22) und die Axialdrucklager (18) in das Gehäuseoberteil (1) integriert sind.
13. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzahnungen der Planetengetriebeanordnung (23, 15, 22, 17) schräg verzahnt sind.
14. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass das Sonnenritzel (23) in Axialrichtung beweglich angeordnet ist.
15. Getriebe nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor (24) vorgesehen ist, der die Axialkraft einer Welle des schräg verzahnten Sonnenritzels (23) aufnimmt.
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