Stand der Technik
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wiegen von Verpackungsbehältern, wie sie beispielsweise aus der DE 3 809 363 A1 bekannt geworden ist. Diese Vorrichtung hat zwei Endlosförderer, deren Gurttrume in geringem Abstand parallel zueinander beabstandet sind. Die Gurttrume dienen zum Anheben einer unterhalb der Gurtförderer auf einem Förderband transportierten Flasche, deren Kopfbereich zwischen die Gurttrume gelangt, und die beim weiteren Transport durch die Gurttrume durch die schräge Anordnung der Gurttrume vom Förderband angehoben wird. Dadurch, dass die beiden Endlosförderer mit einer Wiegeeinrichtung gekoppelt sind, wird das Gewicht der Endlosförderer jedes Mal mit dem Gegenstand mitgewogen. Somit ist eine hohe Auflösung und ein aufwändiger Aufbau der Wiegeeinrichtung erforderlich, wenn ein genaues Gewicht der Flasche erfasst werden soll.
Das Wiegen der Flasche wird weiterhin dadurch erschwert, dass die Flasche während des Wiegevorganges durch die beiden Endlosförderer weiterbewegt wird, sodass sich der Schwerpunkt der Gesamtanordnung laufend verändert, und dass zusätzlich beispielsweise Vibrationen der Endlosförderer auf die Wiegeeinrichtung einwirken.
Auch ist die aus der DE 3 809 363 A1 bekannte Vorrichtung nicht dazu geeignet, das Gewicht von flexiblen Verpackungsbehältern, wie beispielsweise mit Kaffee oder Mehl befüllten Verpackungsbeuteln, zu wiegen, da diese infolge ihrer Nachgiebigkeit durch die Gurttrume der Endlosförderer nicht von ihrer Unterlage freistellbar sind.
Vorteile der Erfindung
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zum Wiegen von Verpackungsbehältern mit den Merkmalen des Anspruchs 1 löst die Aufgabe, dass auch beispielsweise mit Kaffee oder Mehl befüllte, flexible Verpackungsbeutel gewogen werden können. Gleichzeitig kann die Wiegeeinrichtung relativ einfach aufgebaut sein, da diese zum Erzielen genauer Wiegeergebnisse nur eine geringe Auflösung benötigt.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemässen Vorrichtung zum Wiegen von Verpackungsbehältern ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung.
Zeichnung
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zum Wiegen von Verpackungsbehältern in einer vereinfachten Seitenansicht und die Fig. 2 eine abgewandelte Vorrichtung in einem vereinfachten Längsschnitt.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
Die in der Fig. 1 dargestellte Vorrichtung 10 zum Wiegen von Standbeutelpackungen 1 ist Bestandteil einer nicht dargestellten Herstell-, Abfüll- und Verschliessanlage. Die in der Anlage zuvor geformten und bis zur Höhe eines Niveaus 11 befüllten Standbeutelpackungen 1 werden mittels einer taktweise angetriebenen Fördereinrichtung 12 der Vorrichtung 10 zugefördert.
Die Fördereinrichtung 12 hat ein endlos umlaufendes Gurtband 13, an dessen den Standbeutelpackungen 1 zugewandter Seite Trennwände 14 befestigt sind. Der Abstand der Trennwände 14 voneinander entspricht der Breite A einer Standbeutelpackung 1, sodass die schmalen Seitenwände 6, 7 jeder Standbeutelpackung 1 von jeweils einem Paar von Trennwänden 14 umgeben sind.
Unterhalb der Trennwände 14 und des Gurtbandes 13 ist eine ebene Laufbahn 16 angeordnet, auf der die Standbeutelpackungen 1 stehen bzw. gleiten. Die Laufbahn 16 ist im Bereich einer Hubeinrichtung 17 unterbrochen ausgebildet. Die Hubeinrichtung 17 weist eine ebene Auflagefläche 18 auf, die derart an die Laufbahn 16 angepasst ist, dass sich ein möglichst spaltfreier Übergang für die Standbeutelpackungen 1 von der Laufbahn 16 zur Auflagefläche 18 und umgekehrt ergibt.
Mit der in Richtung Y auf- und abbewegbaren Auflagefläche 18 der Hubeinrichtung 17 ist oberhalb der Standbeutelpackungen 1 ein Greifkopf 20 zum Halten jeweils einer Standbeutelpackung 1 ausgerichtet.
Der Greifkopf 20 hat ein dem Kopfbereich 5 der Standbeutelpackung 1 zugewandtes Kopfstück 21, dessen Form dem \ffnungsquerschnitt der Standbeutelpackung 1 angepasst ist. Dazu sind am Kopfstück 21 zwei mit den schmalen Seitenwänden 6, 7 der Standbeutelpackung 1 ausgerichtete Backen 22, 23 ausgebildet, deren äusserer Abstand a etwas geringer ist als die Breite A einer Standbeutelpackung 1. Mit den Backen 22, 23 wirken zwei mit dem Greifkopf 20 verbundene, vorzugsweise pneumatisch angetriebene Haltebacken 24, 25 zusammen, sodass die schmalen Seitenwände 6, 7 einer Standbeutelpackung 1 zwischen den Backen 22, 23 und den Haltebacken 24, 25 klemmbar sind.
Der Greifkopf 20 ist an eine nicht dargestellte Wiegeeinrichtung angekoppelt, die entsprechend der den Greifkopf 20 belastenden Gewichtskraft einer Standbeutelpackung 1 ein entsprechendes Signal in der Steuereinrichtung der Vorrichtung 10 erzeugt. Entsprechend des festgestellten Gewichts können Standbeutelpackungen 1, deren Gewicht ausserhalb einer vorgegebenen Toleranz liegt, beispielsweise nach dem Weitertransport aus der Vorrichtung 10 ausgeschleust werden.
Die oben beschriebene Vorrichtung 10 zum Wiegen von Verpackungsbehältern arbeitet wie folgt: Die Standbeutelpackungen 1 werden von der Fördereinrichtung 12 nacheinander taktweise in Förderrichtung X auf die Auflagefläche 18 der Hubeinrichtung 17 gefördert. In der darauf folgenden Stillstandsphase der Fördereinrichtung 12 wird die entsprechende Standbeutelpackung 1 von der Hubeinrichtung 17 so weit angehoben, dass deren schmale Seitenwände 6, 7 in den Bereich zwischen den Backen 22, 23 und den Haltebacken 24, 25 des Greifkopfs 20 gelangen. Anschliessend werden die Haltebacken 24, 25 gegen die Backen 22, 23 verfahren, bis eine genügend hohe Klemmkraft zum Halten der Standbeutelpackung 1 auf die schmalen Seitenwände 6, 7 aufgebracht ist.
Dann wird die Auflagefläche 18 wieder in ihre ursprüngliche, abgesenkte Position gebracht, während gleichzeitig das Gewicht der vom Greifkopf 20 gehaltenen Standbeutelpackung 1 erfasst wird. Dabei reduziert sich die ursprüngliche Breite A der Standbeutelpackung 1 infolge der Flexibilität der Standbeutelpackung 1 und des Schüttguts etwas, sodass die Trennwände 14 der Fördereinrichtung 12 die Standbeutelpackung 1 während des Wiegens nicht berühren. Sobald der Wiegevorgang abgeschlossen ist, werden die Haltebacken 24, 25 von den Backen 22, 23 wieder entfernt, worauf die Standbeutelpackung 1 auf die Auflagefläche 18 fällt. Anschliessend wiederholen sich die Vorgänge wie oben beschrieben.
Ergänzend wird erwähnt, dass es unter Umständen erforderlich sein kann, die Standbeutelpackung 1 bis oberhalb der Trennwände 14 der Fördereinrichtung 12 anzuheben, um den gewünschten Freistelleffekt von den Trennwänden 14 beim Wiegevorgang zu erzielen. In diesem Fall sollte die Auflagefläche 18 der Hubeinrichtung 17 nach dem Erfassen der Standbeutelpackung 1 von dem Greifkopf 20 nicht vollständig in die Ebene der Laufbahn 16 abgesenkt werden, um beim Fall der Standbeutelpackung 1 zwischen die Trennwände 14 eine Beschädigung der Standbeutelpackung 1 bzw. Staubentwicklung des Füllgutes infolge der relativ grossen Fallhöhe zu vermeiden.
Eine andere Möglichkeit der Freistellung der Standbeutelpackung 1 von den Trennwänden 14 während des Wiegens kann auch darin bestehen, dass das Gurtband 13 der Fördereinrichtung 12 im Bereich der Hubeinrichtung 17 von der Standbeutelpackung 1 weggekrümmt wird, sodass der Abstand der Trennwände 14 etwas vergrössert wird.
Bei dem in der Fig. 2 dargestellten, abgewandelten Ausführungsbeispiel dient zum Festhalten der Standbeutelpackungen 1 eine gegenüber dem Greifkopf 20 in der Fig. 1 abgewandelte Greifeinrichtung, die als Einfachgreifer 30 ausgebildet ist. Der Einfachgreifer 30 weist einen zwischen zwei Endlagen schwenkbaren Haltekopf 31 auf. In der einen Endlage ist der Haltekopf 31 aus dem Förderweg der Standbeutelpackungen 1 herausgeschwenkt, sodass die Standbeutelpackungen 1 mittels der Fördereinrichtung 12 transportiert werden können. In der anderen, in der Fig. 2 angedeuteten Endlage des Haltekopfes 31 zum Wiegen einer Standbeutelpackung 1, taucht dieser in den Kopfbereich 5 der Standbeutelpackung 1 ein und drückt dessen eine Breitseitenwand 8 so gegen eine senkrecht angeordnete Prallwand 32, dass die Standbeutelpackung 1 zwischen dem Haltekopf 31 und der Prallwand 32 eingeklemmt ist.
Zum Freistellen der Standbeutelpackung 1 wird nunmehr die Hubeinrichtung 17 aus ihrer ursprünglichen Position, bei der sich deren Auflagefläche 18 in Höhe der Laufbahn 16 befindet, abgesenkt, bis der Boden der Standbeutelpackung 1 von der Auflagefläche 18 beabstandet ist. In diesem Zustand wird das Gewicht der Standbeutelpackung 1 von der im Gehäuse 33 der Vorrichtung 10 angeordneten, nicht dargestellten Wiegeeinrichtung erfasst. Dazu ist die Wiegeeinrichtung über Stege 34 mit der Prallwand 32 verbunden. Ferner ist der Haltekopf 31 mittels einer Stütze 35 ebenfalls mit der Wiegeeinrichtung gekoppelt, sodass die Gewichtskraft der eingespannten Standbeutelpackung 1 auf die Wiegeeinrichtung übertragen wird.
Nach dem Wiegen der Standbeutelpackung 1 wird die Auflagefläche 18 wieder auf ihr ursprüngliches Niveau in Höhe der Laufbahn 16 angehoben und der Haltekopf 31 aus dem Kopfbereich 5 der Standbeutelpackung 1 herausgeschwenkt.