CH689894A5 - Erdungsbürste. - Google Patents

Description

  
 


 Stand der Technik 
 



  Unter einer Erdungsbürste ist eine Achsbuchse oder eine Achsbuchsenanordnung zu verstehen, welche eine elektrisch leitende Verbindung zwischen einem ersten Stromanschluss und einer bezüglich diesem ersten Anschluss drehbaren Achse oder Welle bzw. einem mit dieser Achse oder Welle verbundenen zweiten gewährleistet.

   Eine Erdungsbürste hat somit die Funktion einer Strombrücke zwischen einem ruhenden Teil und einem beweglichen Teil. Üblicherweise besteht eine Strombrücke aus einer drehfest mit dem ersten Stromanschluss verbundenen Erdungsbürste und einem drehfest mit dem zweiten Stromanschluss verbundenen Kontaktstück, wobei die Erdungsbürste eine oder mehrere Gleiter (typischerweise in Form von Kohlebürsten) umfasst, die in gleitender Berührung mit einer Oberfläche (Kontaktfläche) des Kontaktstückes angeordnet sind, um sowohl bei ruhendem als auch bei drehendem Kontaktstück eine elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Kontaktstück und der Erdungsbürste herzustellen. 



  Erdungsbürsten werden z.B. bei elektrischen Lokomotiven zur stromleitenden Verbindung der Lokomotive mit ihren Achsen verwendet, damit der Stromkreis von der Stromquelle (Kraftwerk oder Unterwerk) über die Fahrleitung, den Stromabnehmer, den Elektromotor, die Lokomotive, die Achsen, die Räder und die Schienen zurück zur Stromquelle geschlossen werden kann. Erdungsbürsten kommen jedoch nicht nur bei Lokomotiven, sondern bei sämtlichen Schienenfahrzeugen zum Einsatz, die eine stromleitende Verbindung zwischen Fahrzeug und Schienen erfordern. Unter einem Schienenfahrzeug ist dabei irgend ein Fahrzeug zu verstehen, das zum Fahren auf einer oder mehreren Schienen geeignet ist, so. z.B. ein Eisenbahnwagen für die Personen- und/oder Warenbeförderung, ein Triebwagen, eine Lokomotive, ein Speisewagen, eine Strassen bahn, eine Untergrundbahn usw.

   Da heutzutage praktisch sämtliche Schienenfahrzeuge mit irgendwelchen strombetriebenen Einrichtungen versehen sind (z.B. Beleuchtung, Klimaanlage, Lautsprecheranlage usw.), sind auch praktisch sämtliche Schienenfahrzeuge mit einer oder mehreren Erdungsbürsten ausgerüstet. 



  Die Erdungsbürsten, welche bei Schienenfahrzeugen die Stromverbindung zwischen dem Fahrzeug (bzw. dessen Fahrgestell) und der Achse herstellen, sind gezwungenermassen stets in der Nähe von Achslagern angeordnet, welche der Lagerung der Achse am Fahrzeug oder an dessen Fahrgestell, insbesondere der Lagerung von Radsätzen in Drehgestellen, dienen. Fliesst ein Strom durch die Achslager, so kann dieser die Lager in kurzer Zeit beschädigen, was zum Totalausfall des Achslagers führen kann. Daher ist die Stromführung über die Erdungsbürsten sehr wichtig und entscheidend für die Lebensdauer der Lager. 


 Darstellung der Erfindung 
 



  Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Erdungsbürste, die im Wesentlichen den Strom gut ableitet, so dass die Lager vor Stromdurchgängen weitgehend geschützt sind. 



  Die Lösung der Aufgabe ist Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs 1. 



  Die Erfindung wird beispielsweise in den Figuren dargestellt. 



  Es zeigen: 
 
   Fig. 1 Schnitt durch Erdungsbürste 
   Fig. 2 Ansicht von aussen 
   Fig. 3 Schnitt durch Erdungsbürste mit ausgefahrener Kohlebürste 
   Fig. 4 Ansicht von innen mit Sicht auf die 4 Kohlebürsten 
 


 Haltekörper (2) 
 



  Der Haltekörper (2) in Fig. 1 und 4 dient zur Aufnahme der Kohlebürsten und besitzt dazu möglichst im Zentrum vier \ffnungen (7) zur Aufnahme der Kohlebürsten (1). Der Haltekörper wird mittels Schrauben an das Achslager montiert. Am Haltekörper (2) wird die Anschluss-Scheibe (4) mit den daran montierten Kohlebürsten (1) und den Federelementen (3) befestigt. 



  Der Haltekörper ist aus Kunststoff gefertigt, welcher mit Glasfasern verstärkt ist, und ist elektrisch nicht leitend, das heisst er isoliert die Erdungsbürste gegenüber dem Achslager. 


 Anschluss-Scheibe (4) 
 



  Die Anschluss-Scheibe (4) dient als zentrales Element zur Befestigung der Kohlebürsten (1), der Federelemente (3), des Deckels (5) sowie des Anschlusskabels (6). Sie wird mit dem Haltekörper fest verschraubt. Sie ist aus einem elektrisch leitenden Material gefertigt, vorzugsweise Aluminium. 


 Deckel (5) 
 



  Mit dem Deckel (5) wird die Erdungsbürste nach aussen abgedichtet. Nach Demontage des Deckels (5) kann der Erdungskontakt von aussen kontrolliert und bei Bedarf demontiert werden. 

Claims (1)

1. Erdungsbürste zur Übertragung des Fahrstromes bei Lokomotiven und Eisenbahnwagen von einem Lagergehäuse auf die Laufachse, dadurch gekennzeichnet, dass vier Kohlebürsten, geführt in einem Haltekörper mit Rollbandfedern an die Laufachse drückbar sind, um den von einem Anschlusskabel zufliessenden Fahr-, Heizungs- oder Lichtstrom vom Wagen auf die Laufachse zu übertragen.