CH668239A5

CH668239A5 - Verfahren und vorrichtung zum verdichten von abfaellen.

Info

Publication number: CH668239A5
Application number: CH181285A
Authority: CH
Inventors: Fernand Uhlmann; Martin Lustenberger
Original assignee: Martin Lustenberger; Fernand Uhlmann
Priority date: 1985-04-29
Filing date: 1985-04-29
Publication date: 1988-12-15
Also published as: EP0209639A1; GR861104B

Description

BESCHREIBUNG Verfahren zum Verdichten von Abfällen sind bekannt und werden allgemein verwendet, um das Volumen der zu entsorgenden Abfälle zu vermindern. Derartige Verfahren bestehen üblicherweise darin, die Abfälle in einem Druckzylinder mittels eines hydraulisch betriebenen Kolbens zusammenzudrücken. Die dazu verwendeten Vorrichtungen sind schwer, beanspruchen verhältnismässig viel Platz und sind, wegen ihres hohen Preises, nur für grössere Betriebe geeignet. Die Entsorgung z. B. von Küchenabfällen kann daher höchstens in grösseren Restaurationsbetrieben oder Grossküchen nach diesem Verfahren durchgeführt werden. Zur Entsorgung von Abfällen, insbesondere Küchenabfällen, in einem normalen Haushalt ist es deshalb wünschenswert, ein Verfahren zu besitzen, das mit kleineren, einfacheren und insbesondere billigeren Vorrichtungen ausgeübt werden kann.

Das Verfahren und die Vorrichtung gemäss der vorliegenden Erfindung bieten die Möglichkeit, Haushalts-, insbesondere Küchenabfälle auf einfache Weise und mit geringem apparativem Aufwand zu verdichten, und damit das Volumen der zu 5 entsorgenden Abfälle um das drei- bis sechsfache zu vermindern. Der Verbrauch an Kehrichtsäcken und der Aufwand für die Aufbewahrung und den Transport der Abfälle wird dadurch entsprechend vermindert.

Das Verfahren gemäss der vorliegenden Erfindung beruht io darauf, zur Kompression der Abfälle den atmosphärischen Druck zu verwenden. Die dazu benützte Vorrichtung besteht aus einem luftdichten Sack, in welchen die Abfälle, vorzugsweise in einem der handelsüblichen Kehrichtsäcke eingeschlossen, eingelegt werden. Der luftdichte Sack ist miteinem Dichtungsring und 15 einem darauf passenden luftdicht schliessenden Deckel abgeschlossen und über eine Leitung mit einer Luftpumpe verbunden. Durch Evakuieren des Sacks wird dieser durch den Atmosphärendruck zusammengepresst, und die darin befindlichen Abfälle werden komprimiert. Anschliessend wird durch das 20 Ventil der Druckausgleich hergestellt; der Deckel kann danach geöffnet werden, und der Sack ist für die Aufnahme von neuen Abfällen bereit. Das Verfahren kann gegebenenfalls mehrmals wiederholt werden, bis der Sack bzw. der darin eingelegte Kehrichtsack ganz mit komprimierten Abfällen gefüllt sind.

Als Material für den luftdichten Sack eignet sich z. B. ein gegebenenfalls durch Fasern verstärkter flexibler Kunststoff. Form und Grösse des Sacks werden zweckmässig so gewählt, dass er zur Aufnahme eines handelsüblichen Kehrichtsacks geeignet ist. Als Abschluss nach oben besitzt der Behälter einen starren Ring, aufweichen einDeckel luftdicht aufgesetztund durch eine geeignete Vorrichtung am Ring befestigt werden kann. Der Ring trägt an seinem Umfang einen Absaugstutzen, der über eine Leitung mit einer Luftpumpe verbunden ist.

35 Der Deckel trägt an seiner Unterseite eine Verdickung, welche verhindert, dass beim Evakuieren der Inhalt des Sacks gegen die Absaugleitung und das Ventil gedrückt wird.

Die am Saugstutzen angeschlossene Luftpumpe kann z.B. eine durch einen Elektromotor angetriebene mechanische 40 Pumpe üblicher Bauart oder auch-für den Einbau in Küchen besonders geeignet - eine Wasserstrahlpumpe sein.

Nach dem Evakuieren des Behälters und der Kompression der Abfälle muss im Behälter der Normaldruck wiederhergestellt werden. Zu diesem Zweck dient ein im Deckel des Geräts eingebautes Ventil, das, nach Beendigung des Pumpvorgangs, von Hand oder auch automatisch geöffnet werden kann, um den Druckausgleich zwischen dem flexiblen Behälter und der Aus-senluft zu bewirken. Der Pumpvorgang und das Öffnen des Ventils können aber auch über ein Zeitrelais gesteuert und auf eine vorbestimmte Zeit beschränkt werden. Um Geruchsbelästigungen zu vermeiden, ist es im Falle der Verwendung einer trocken arbeitenden mechanischen Luftpumpe zweckmässig, die abgepumpte Luft entweder direkt ins Freie zu leiten oder erst nach Reinigung über einem Aktivkohlefilter der Raumluft wiederum beizumischen.

Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist in der nachfolgenden Figur dargestellt, ohne dass dadurch die möglichen Ausführungsformen in irgendwelcher Weise eingeschränkt werden sollen.

60 In der schematischen Darstellung gemäss der Figur bedeutet (2) den luftdichten Sack mit dem angesetzten starren Ring (1) der mit dem Behälter (2) luftdicht verbunden ist und zur Aufnahme des luftdicht schliessenden Deckels (3) dient. Am Ring befindet sich der Absaugstutzen (10), der über die Leitung (9) mit der 65 Luftpumpe (4) verbunden ist. Die elektrisch betriebene Luftpumpe ist über eine Leitung und den Schalter (7) mit dem Netz verbunden. Die Betriebsdauer der Pumpe wird durch das Zeitrelais begrenzt. (12) ist ein Aktivkohlefilter zur Reinigung der aus

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der Pumpe strömenden Abluft. Der Deckel (3) trägt eine Verdik-kung (5), die dazu dient, die beim Komprimieren nach oben gepressten Abfälle vom Absaugstutzen (10) und dem Ventil (8) fernzuhalten. Das Ventil (8) für den Ausgleich des Luftdrucks

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kann entweder von Hand oder, z.B. ebenfalls vom Zeitrelais gesteuert, automatisch betätigt werden. Im flexiblen Behälter (2) befindet sich der Kehrichtsack (11) für die Aufnahme der Abfälle.

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1 Blatt Zeichnungen

Claims

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PATENTANSPRÜCHE

1. Verfahren zum Verdichten von Abfällen, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfälle in einem Sack eingeschlossen werden, welcher Sack mit einem Ring (1) dicht verbunden ist, wobei ein auf den Ring dicht passender Deckel (3) vorgesehen ist, und dass aus diesem Sack mittels einer Pumpe die Luft ausgepumpt wird, wodurch der Sack zusammengedrückt und die darin befindlichen Abfälle unter der Wirkung des atmosphärischen Drucks komprimiert werden.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die abgepumpte Luft erst nach Reinigung über einem Aktivkohlefilter an die Umgebung abgeführt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäss dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sack an seinem oberen Ende einen mit einem an eine Luftpumpe angeschlossenen Absaugstutzen versehenen starren Ring trägt, auf welchen ein Deckel mit einem Entlüftungsventil luftdicht aufgesetzt werden kann.
4. Vorrichtung gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Sack mit einem handelsüblichen Kehrichtsack ausgekleidet ist.
5. Vorrichtung gemäss Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zum Evakuieren des Sackes verwendete Pumpe eine elektrisch angetriebene mechanische Pumpe ist.
6. Vorrichtung gemäss Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zum Evakuieren des Sacks verwendete Pumpe eine Wasserstrahlpumpe ist.
7. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (3) mit einer Verdickung ausgestattet ist, die verhindert, dass die Abfälle währenddes Kompressionsvorganges gegen den Absaugstutzen (10) und das Ventil gedrückt werden.
8. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpdauer und damit die Zeit des Kompressionsvorgangs durch ein Zeitrelais automatisch begrenzt ist.
9. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das im Deckel eingebaute Ventil (8) für den Druckausgleich nach Beendigung des Pumpvorgangs, entweder zur Öffnung von Hand betätigbar ist oder, gesteuert durch das Zeitrelais, automatisch geöffnet wird.

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