CH662310A5 - Buchbindemaschine. - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Buchbindemaschine mit entlang einem endlosen Weg geführten Klemmbackenpaaren zur Aufnahme von Buchblöcken, wobei am endlosen Weg eine Beleimstation mit einem Leimbecken und einer Leimwalze angeordnet ist, und im Betriebszustand die Oberfläche des im Becken befindlichen Leimbades zwischen einer oberen und unteren Niveaufläche liegt.
Es ist aus der US-PS 4 059 714 bekannt, Heissleim vor oder beim Leimauftrag zu schäumen, wobei ein inertes Gas unter Druck im Leim in Lösung gebracht wird, das sich während des Leimauftrages unter atmosphärischem Druck wieder ausscheidet und den Leim aufschäumen lässt. Weiter ist aus der DE-OS 29 04 097 bekannt, mit geschäumtem Heissleim einen Buchblockdrücken für das Ankleben des Buchdeckels zu beleimen. Das dort gezeigte Aufsprühen des Heissleims über eine Fächerdüse auf den Buchrücken hat indessen Nachteile. Zum einen kann die Buchblockdicke von einem Bindeauftrag zum nächsten ändern, wobei die Buchblockdicke ohne weiteres zwischen 3 mm und 80 mm schwanken kann. Dies erfordert ein häufiges Auswechseln der Fächerdüse und zeitraubende Einstellarbeiten, wenn verhindert werden soll, dass der Leim am Buchblockrücken vorbei an die Klemmzangen und andere Maschinenteile gesprüht werden soll. Trotz sorgfältiger Einstellung der Düsen kann aber nicht verhindert werden, dass die Zangen mit der Zeit durch am Buchrücken vorbeispritzende Leimtropfen verschmutzt werden, was zu Betriebsstörungen führen kann. Zum anderen erweist sich als Nachteil, beim bekannten Aufbringen von geschäumtem Leim, dass die Arbeitsgeschwindigkeit einer Buchbindemaschine bzw. deren Fördergeschwindigkeit für die Buchblöcke unterschiedlich sein kann. Geschwindigkeitsänderungen führen zu Veränderungen in der Dicke des Leimauftrages. Dies weil die Leimspritzvorrichtung immer gleichviel Leim pro Zeiteinheit abgibt.
Das Lösen eines inerten Gases in flüssigem Leim unter Druck hat den Nachteil, dass die hierzu erforderlichen apparativen Einrichtungen aufwendig sind. Weiter ist dabei nachteilig, dass das im Leim gelöste Gas bis zu einer Minute Zeit erfordern kann, um beim atmosphärischem Druck wieder vollständig auszutreten, wozu aber bei schnellaufenden Buchbindemaschine nur ca. 2 Sekunden zur Verfügung stehen.
Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine Buchbindemaschine der eingangs erwähnten Art derart zu verbessern, dass sie mit geringem apparativem Aufwand den Buchblockrücken mit geschäumtem Leim beleimen kann, unabhängig von der Fördergeschwindigkeit der Buchblöcke.
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass in Drehrichtung der Leimwalze nach der tiefsten aber vor der höchsten Mantellinie und über der Niveaufläche eine Düse gegen deren Mantelfläche gerichtet ist und dass die Düse durch eine Leitung mit einem im Leimbecken unterhalb der Niveaufläche angeordneten Saugstutzen verbunden ist, und dass vor dem Mischer eine Gaszuführleitung in die Leitung mündet.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Pumpe und der Mischer in einem unter der Niveaufläche liegenden Teil der Leitung im Leimbecken angeordnet sind. Dadurch muss weder die Pumpe noch der Mischer mit einer besonderen Heizung versehen werden, da hierzu die ohnehin vorhandene Leimbeckenbeheizung herangezogen werden kann.
Weiter kann vorgesehen sein, dass die Leimwalze mit Teilen ihrer Umfangfläche unter der Niveaufläche im Leimbecken liegt. Dadurch wird, wie heute bei Verwendung ungeschäumter Leime üblich, die Leimwalze durch das Leimbad beheizt, was eine gesonderte Heizung hierfür überflüssig macht.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Gaszuführleitung vor der Pumpe in die Leitung mündet. Dadurch wird gewährleistet, dass zwischen der Pumpe und der Düse ein nahe dem Atmosphärendruck liegender Druck herrscht, wodurch das inerte Gas nicht im flüssigen Leim in Lösung gezwungen wird.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Fächerdüse sich mit ihrem Schlitz mindestens näherungsweise über die Länge einer Mantellinie der Leimwalze erstreckt, uncT dass in der Düse und der Höhe der Mantellinie ein Rakelblech angeordnet ist, dessen Abstand zur Mantelfläche der Leimwalze einstellbar ist. Beide Massnahmen begünstigen auf der Leimwalze die Bildung eines gleichmässig geschäumten Leimfilms und einen entsprechend gleichmässigen Leimauftrag auf dem Buchblockrücken. Dies wird weiter dadurch begünstigt, dass zwischen der Niveaufläche und der Düse ein an den Leimwalzenmantel anliegendes Rakelblech vorhanden ist.
Anhand der beiliegenden schematischen Zeichnung wird die Erfindung beispielsweise erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen vertikalen Schnitt parallel zwischen zwei Klemmbacken einer über der Beleimstation befindlichen Klemmzange und
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen über der Leimwalze befindlichen Buchblock.
Das nur teilweise gezeigte Leimbecken 1 ist mit Heizstäben 2 versehen, welche das im Leimbecken befindliche Leimbad 3 erhitzen und verflüssigen. Die Oberfläche 4 des Leimbades 3 schwankt während des Betriebes zwischen einer unteren und oberen Niveaufläche, die aus Funktionsgründen weder unter- noch überschritten werden sollen. Weiter ist eine Leimwalze 5 vorhanden, die vorzugsweise mit Teilen ihres Umfanges in das Leimbad 3 eintaucht, d.h., unter die untere Niveaufläche hinunterreicht. Dadurch wird die Leimwalze 5 durch das Leimbad 3 beheizt und eine besondere Leimwalzenbeheizung erübrigt sich. Zwischen nicht dargestellten Klemmbacken der Buchbindemaschine werden die Buchblöcke 6 nacheinander über die in Pfeilrichtung antreibbare Leimwalze 5 geführt.
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Über der Austrittstelle der Leimwalze 5 aus dem Leimbad 3 liegt gegen deren Mantelfläche ein Rakelblech 7 an, das allenfalls an der Walzenoberfläche haftenden Leim zurückhält. Über dem Rakelblech 7 ist gegen die Mantelfläche der Walze 5 gerichtet eine Fächerdüse 8 angeordnet, die sich wenigstens näherungsweise über die ganze 5 Länge der Mantellinien der Walze 5 erstreckt (in Fig. 2 sichtbar). Die Fächerdüse 8 ist durch eine Leitung 9 mit einem Ansaugstutzen 10 versehen, der sich unter der untersten Niveauebene und damit stets im Leimbad 3 befindet, unabhängig von der während des Betriebes wechselnden Badtiefe. Ebenfalls unter der untersten Niveauf- 10 lache sind in der Leitung 9 eine Pumpe 11 und ein Mischer 12 angeordnet. Zwischen der Pumpe 11 und dem Ansaugstutzen 10 mündet in die Leitung eine Luftleitung, die der Zufuhr von Luft oder einem inerten Gas dient. Mittels eines Ventils 14 ist die Luftzufuhr drosselbar. Der Mischer 12 ist ein handelsübliches Produkt (der Gebrüder 15 Sulzer Aktiengesellschaft, Winterthur, Typ SMV). Die Pumpe 11 und der Mischer 12 befinden sich ebenfalls unter der unteren Niveaufläche und werden dort durch das Leimbad 3 erhitzt und auf Betriebstemperatur gehalten.
Zwischen der Fächerdüse 8 und dem höchsten Punkt der Leim- 20 walze 9 ist ein weiteres Rakelblech 15 angeordnet, das in Richtung des eingezeichneten Doppelpfeiles verstellbar ist. Damit ist der zwischen dem Rakelblech 15 und der Mantelfläche der Leim walze 5 bestehende Spalt in seiner Breite verstellbar und entsprechend kann die Leimschichtdicke auf der Leimwalze 5 eingestellt werden. 25
Im Betrieb funktioniert die erläuterte Vorrichtung wie folgt. Die Buchblöcke 6 werden von den nicht dargestellten, entlang einem endlosen Weg geführten Klemmbackenpaaren nacheinander zur Beleimstation und dort über die Leimwalze 5 geführt. Die Leimwalze 5 ist in Richtung des eingezeichneten Pfeiles angetrieben und ihre Mantelfläche bewegt sich mit Abstand von der Fächerdüse 8 an deren Mündung vorbei. Allfällig an der Mantelfläche der Leimwalze 5 haftender Leim wird durch das Rakelblech 7 abgeschabt und in das Leimbad 3 zurückgeleitet. Bei laufender Pumpe 11 wird Leim durch den Ansaugstutzen 10 aus dem Leimbad 3 in die Leitung 9 gesaugt und zur Fächerdüse 8 gefördert. Der saugseitig der Pumpe herrschende Unterdruck saugt durch die Leitung 13 Luft an, so dass ein Luft-Leimgemisch in die Pumpe 11 gelangt und von dieser zum Mischer 12 gefördert wird. Im Mischer 12 werden die Lufteinschlüsse so weitgehend zerkleinert und in den flüssigen Leim eingemengt, dass sich ein feinzelliger Leimschaum bildet, der vom Mischer 12 zur Fächerdüse 8 fliesst. Der aus der Fächerdüse 8 austretende Leimschaum haftet an der Mantelfläche der drehenden Leimwalze 5 und wird von dieser nach oben in die Umlaufbahn der Buchblockrücken 16 bewegt. Um die Dicke des durch den Leimschaum gebildeten Leimfilms an der Mantelfläche der Leimwalze 5 wählen zu können, ist das Rakelblech 15 verstellbar montiert und wird jeweils im entsprechenden Abstand von der Walze 5 fixiert. Die an der Leimwalze 5 haftende Leimschicht wird mindestens teilweise an den Buchrük-ken 16 übertragen, der damit ausreichend für die Befestigung des Buchdeckels beleimt ist.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist (gestrichelte Linien) kann die Dicke der Buchblöcke 6 innerhalb weiter Grenzen variieren, wobei der jeweils vom Burchrücken 16 von der Leimwalze nicht abgenommene Leim ins Leimbad 3 zurück geführt und dort gelöst, spätestens aber beim Rackelblech 7 abgeschält wird.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Buchbindemaschine mit entlang einem endlosen Weg geführten Klemmbackenpaaren zur Aufnahme von Buchblöcken, wobei am endlosen Weg eine Beleimstation mit einem Leimbecken und einer Leimwalze angeordnet ist, und im Betriebszustand die Oberfläche des im Becken befindlichen Leimbades zwischen einer oberen und unteren Niveaufläche liegt, dadurch gekennzeichnet, dass in Drehrichtung der Leimwalze nach der tiefsten aber vor der höchsten Mantellinie und über der Niveaufläche eine Düse gegen deren Mantelfläche gerichtet ist und dass die Düse durch eine Leitung mit einem im Leimbecken unterhalb der Niveaufläche angeordneten Saugstutzen verbunden ist, und dass in der Leitung ein Mischer und eine Pumpe angeordnet sind, und dass vor dem Mischer eine Gaszuführleitung (13) in die Leitung (9) mündet.
2. Buchbindemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe und der Mischer in einem unter der Niveaufläche liegenden Teil der Leitung im Leimbecken angeordnet sind.
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PATENTANSPRÜCHE
3. Buchbindemaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leimwalze mit Teilen ihrer Umfangfläche unter der Niveaufläche im Leimbecken liegt.
4. Buchbindemaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gaszuführleitung vor der Pumpe in die Leitung mündet.
5. Buchbindemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Düse eine Fächerdüse ist, deren Schlitz sich mindestens näherungsweise über die Höhe der Leimwalze erstreckt.
6. Buchbindemaschine nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Düse und der höchsten Mantellinie ein Rakelblech angeordnet ist, dessen Abstand zur Mantelfläche der Leimwalze einstellbar ist.
7. Buchbindemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Niveaufläche und der Düse ein über die ganze Höhe der Leimwalze an deren Mantel anliegendes zweites Rakelblech vorhanden ist.
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