CH639090A5 - Chemische zusammensetzungen mit brechreizwirkung zum schutz gegen vergiftungen. - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf chemische Zusammensetzungen mit Brechreizwirkung, bestehend aus einer toxischen chemischen Substanz und einem Brechmittel. Aufgrund der emetischen Eigenschaften derartiger Zusammensetzungen, wie z.B. Schädlingsbekämpfungsmittel, haben diese eine Schutzwirkung gegen Vergiftungen.
Gegenwärtig sind Verbraucher in der ganzen Welt im industriellen, landwirtschaftlichen und häuslichen Bereich der Wirkung einer Vielzahl von chemischen Substanzen ausgesetzt, bei denen die Möglichkeit besteht, dass sie für den Menschen giftig sind. Einige dieser Substanzen sind für bestimmte Formen des Lebens notwendigerweise giftig, z.B. Schädlingsbekämpfungsmittel und Desinfektionsmittel. Wenn Schädlingsbekämpfungsmittel mit der nötigen Sorgfalt unter Beachtung der von den staatlichen Stellen sowie von den Herstellern oder Lieferanten geprüften und vorgeschriebenen Verhaltensmassregeln und Anweisungen angewendet werden, stellen sie keine Gefahr für das menschliche Leben dar. Trotz aller Bemühungen, eine sichere, gefahrlose Handhabung solcher Giftstoffe bei der praktischen Anwendung zur fördern, gibt es Fälle der missbräuchlichen Verwendung, die zum Tode von Menschen führen. So kommt es z.B. vor, 5 dass flüssige Schädlingsbekämpfungsmittel verschuckt werden, was oft daran liegt, dass sie fälschlicherweise für Getränke gehalten werden.
Gleichermassen tragisch und häufiger sind die Fälle, bei denen Schädlingsbekämpfungsmittel, insbesondere Insetkti-10 zide, oder im Haushalt verwendete chemische Erzeugnisse und Arzneimittel vorsätzlich mit dem Ziel des Selbstmords eingenommen werden und zum Tode führen.
Erfindungsgemäss werden toxische Chemikalien dadurch sicherer bzw. gefahrloser gemacht, dass man ihnen kleine 15 Mengen eines Brechmittels beifügt. Wenn das toxische Erzeugnis dann in gefährlichen Mengen verschluckt wird, ist es wahrscheinlich, dass es zum Erbrechen kommt, was in einigen Fällen zur schnellen Entfernung der chemischen Zusammensetzung aus dem Magen führen kann, bevor letale 20 Mengen der Chemikalie durch den Körper aufgenommen worden sind.
Aus einer Vielzahl von Gründen eignen sich die z. Zt. bekannten Substanzen mit Brechmitteleigenschaften nicht in einem allgemeinen Sinne dazu, in weitem Umfang durch 25 Zumischung zu toxischen Chemikalien als Mittel zur Verminderung der Vergiftungsgefahr eingesetzt zu werden. Bekannte Brechmittel können aus einer Vielzahl von Gründen zur Verabreichung an den Menschen ungeeignet sein. Einige sind zur oralen Verabreichung nicht geeignet, da sie 30 nur auf einem anderen Wege, z.B. durch intravenöse Injektion, eingegeben werden müssen; andere sind allein oder als Zumischung zu der toxischen, chemischen Substanz, über einen angemessenen Zeitraum physikalisch oder chemisch instabil; sie können als solche für die Umwelt unannehmbar 35 sein; sie können ungeeignete toxikologische Eigenschaften haben; sie können zu Nebenwirkungen führen, die in hohem Masse unerwünscht sind oder sie können vollständig unlöslich sein. In diesem Zusammenhang sei auf «Treatment of Common Acute Poisonings», herausgegeben von H. Matt-40 hew und A. A. H. Lawson, Churchill Livingstone, Edinburgh und London, 1972, Seiten 21 und 22, verwiesen,
worin auf die ungünstigen Eigenschaften einiger bekannter Brechmittel Bezug genommen wird. Emetica wie Apomor-phin sind gefährlich, da sie ein lang andauerndes Erbrechen 45 und einen Schock herbeiführen können. Apomorphin ist an der Luft nicht stabil und oxidiert leicht, so dass es in Form von Ampullen zur Injektion bereitgestellt wird. Ipecacuanha-Sirup hat eine zu langsame und zu unsichere Brechmittelwirkung, selbst bei fast letalen Dosisraten. Ausserdem kann so das in dem Ipecacuanha enthaltene Emetin absorbiert werden und selbst zu toxischen Wirkungen führen.
Zubereitungen, die Kupfer und Antimon enthalten, bei denen es sich um Metallsalze handelt, die nicht biologisch abbaubar sind, könnten zu einem nicht vertretbaren Um-55 weltproblem führen, falls man die Metallsalze als Zumischung zu einem Schädlingsbekämpfungsmittel regelmässig in der Umwelt versprühen würde. Auf jeden Fall ist Antimon als solches eine hochgiftige Substanz. Matricaria besteht aus den gemahlenen Blütenköpfen der Kamille und ist we-60 gen der nicht ausreichenden Löslichkeit nicht geeignet.
In der Schweizer Patentschrift-348 003 und in der französischen Patentanmeldung 20 67 846 sind z.B. Rodentizid-Zubereitungen vorgeschlagen worden, die solche Brechmittelsubstanz enthalten. 65 Die s-Triazolopyrimidinverbindungen, die in den erfin-dungsgemässen, einen Schutz vor Vergiftungen bietenden, toxischen Zusammensetzungen enthalten sind und erfindungsgemäss zum Schutz vor Vergiftungen verwendet werden,
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werden in der britischen Patentschrift 12 34 635 und auch in der analogen US-Patentschrift 36 89 488 beschrieben und beansprucht. In den genannten Patentschriften wird in den Beispielen 1 und 2 ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen beschrieben. Die vorliegende Beschreibung bezieht sich hinsichtlich der s-Triazolopyrimidinverbindungen auf die genannten Patentschriften. In den vorstehend erwähnten Patentschriften werden die antibronchospasmodi-schen, antiallergischen und andere pharmakologisch nützlichen Eigenschaften der Verbindungen offenbart, nicht jedoch ihre Brechmitteleigenschaften.
In der DE-OS 27 09 307, die nicht zum vorveröffentlichten Stand der Technik gehört, werden Zusammensetzungen beschrieben, die ein herbizides, quaternäres Bipyridylium-salz und ein Triazolo-l,5-a-pyrimidinderivat enthalten. Wenn diese Zusammensetzungen verschluckt werden, führen sie zur Einleitung des Erbrechens und dadurch zum Austreiben der Zusammensetzung.
Hierbei wurde davon ausgegangen, dass die in dieser Patentanmeldung beschriebenen und beanspruchten, neuen und speziellen Zusammensetzungen ausschliesslich in der dort beschriebenen Kombination verträglich und wirksam sein würden und nicht auf andere Kombinationen anwendbar sein würden, weil die Herbizide der in der genannten Patentanmeldung beschriebenen Zusammensetzungen beim Menschen im Fall der Einnahme nur langsam in den Blutstrom absorbiert werden. Daher wurde angenommen, dass nicht nur eine ausreichende Geschwindigkeit der Schutzwirkung gegenüber schnell wirkenden Giften fehlen würde, sondern dass es, zumindest zwischen einigen toxischen Chemikalien und den Brechmitteln zu gewissen chemischen und/oder biologischen, störenden Beeinflussungen oder zu einer anderen Unverträglichkeit kommen würde.
Gegenstand der Erfindung ist die im Patentanspruch 1 definierte chemische Zusammensetzung mit Brechreizwirkung.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass sogar schnellwirkenden, hochtoxischen Substanzen, z.B. den hochgradig giftigen, zu den Organophosphorverbindungen gehörenden Schädlingsbekämpfungsmitteln Parathion (LDä0 nur 3 mg bis 13 mg pro kg bei der Ratte) und Malathion durch Beimischung des Brechmittels im Falle der oralen Einnahme eine beträchtliche Schutzwirkung gegenüber einer Vergiftung verliehen werden kann. Ergänzend zu dieser sehr bemerkenswerten Feststellung wurde gefunden, dass die Brechmittel mit einer Vielzahl toxischer, chemischer Substanzen ohne Probleme der Unverträglichkeit leicht formuliert werden können. Es scheint daher bezüglich der Zubereitung bzw. Formulierung oder der Lagerung wenig Probleme zu geben, und es scheint selbst für ein kleines Aus-mass der störenden Beeinflussung der biologischen Effekte und der Wirkungsweise des Brechmittels wenig Beispiele zu geben.
Eine weitere Unterstützung der These von dem ganz einzigartigen Charakter der Erfindung wird dadurch geliefert, dass man unerwarteterweise fand, dass die Brechmittel nicht nur dazu in der Lage sind, das Erbrechen einzuleiten, sondern dass sie auch durch Verminderung der Geschwindigkeit der Entleerung des Magens zu einer Verzögerung der Aufnahme einer toxischen chemischen Substanz durch das Blut aus dem Magen und aus dem Verdauungsapparat führen und auf diese Weise eine Schutzwirkung gegenüber Vergiftungen verleihen, selbst wenn es nicht zum Erbrechen kommt. Entleerung des Magens bedeutet in einem allgemeinen Sinne den Übergang aus dem Magen in den Dünndarm, wo die verdaute Nahrung und die meisten der eingenommenen Fremdverbindungen, z.B. Arzneimittel und Schädlingsbekämpfungsmittel, in das System des Körpers absorbiert werden. So zeigten die Ergebnisse der Versuche mit Ratten und Mäusen (Säugetierarten, die sich nicht erbrechen) und mit Affen (Säugetierarten, die sich erbrechen), dass die Entleerung des Magens beträchtlich verzögert wur-
5 de, wenn die erfindungsgemässen Zusammensetzungen in Mengen eingegeben wurden, die nicht zum Auslösen des Erbrechens ausreichten. Die Geschwindigkeit und die zweifache Weise der Wirkung der Brechmittelsubstanzen in be-zug auf Säugetiere in diesem Zusammenhang sind neue io und überraschende Feststellungen.
Das Mengenverhältnis des Brechmittels zu der toxischen, chemischen Substanz in der Zusammensetzung ist so bemessen, dass eine toxische Dosis der Zusammensetzung zur Einleitung des Erbrechens führt.
15 Die Numerierung der Ringstruktur des s-Triazolo 1,5-a pyrimidins ist in Formel (I) an der Innenseite der Atome angegeben.
20
25
.1
NHR
(I)
Spezielle Derivate des 5-Oxo-4,5-dihydro-s-triazolo-[ 1,5-a] pyrimidins zur Verwendung bei der praktischen Durch-30 führung der Erfindung sind:
2-Amino-6-methyl-4-n-propyl-, 6-Methyl-4-n-propyl-2-n-propylamino-, 2-Amino-6-methyl-4-n-butyl-,
2-Amino-6-methyl-4-allyl-,
35 2-Amino-7-methyl-4-n-propyl-,
2-Isopropylamino-6-methyl-4-n-propyl-,
2-Äthoxycarbonylamino-6-methyl-4-n-propyl-,
2-Amino-4,6-di-n-propyl-,
2-N-Äthoxycarbonyl-N-a-phenyläthylamino-6-methyl-4-n-40 -propyl-,
2-Amino-6-methyl-4-s-butyl-,
2-Amino-6-n-butyl-4-n-propyl.
Während das 1., 2., 4., 7. und 8. der vorstehend aufgeführten Derivate bevorzugt wird, ist das erste Derivat, näm-45 lieh 2-Amino-6-methyl-5-oxo-4-n-propyl-4,5-dihydro-s-triazo-lo[ 1,5-a]pyrimidin mit der Formel:
50
55
CH.
O
N
N
NH.
(III)
n-C
ein besonders geeignetes Triazolopyrimidin zur Verwendung in der erfindungsgemässen Zusammensetzung.
Diese Verbindung ist typisch für die vorstehend ange-60 gebenen s-Triazolopyrimidine. Sie hat einen LD50-Wert von 160 mg/kg (oral, männliche Ratten), wodurch der sehr günstige Toxizitätsgrad gezeigt wird, den man für diese Verbindungsklasse erwarten kann, wobei zu beachten ist, dass zur Verwendung in den erfindungsgemässen Zusammen-65 Setzungen nur ausserordentlich kleine Mengen dieser Verbindungen benötigt werden, weil sie starke Brechmitteleigenschaften haben.
Unter dem Begriff «toxische, chemische Substanzen»
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sind in der vorliegenden Beschreibung Chemikalien zu verstehen, die in der Industrie, in der Landwirtschaft oder im Haushalt verwendet werden und die bei oraler Einnahme für den Menschen toxisch sind. Nicht eingeschlossen in den Begriff sind toxische Chemikalien, nach deren Einnahme es aus medizinischen Gründen nicht ratsam ist, ein Erbrechen einzuleiten, z.B. ätzende Gifte wie konzentierte Säuren oder Alkalien.
Erfindungsgemäss werden Zusammensetzungen bevorzugt, die ein Schädlingsbekämpfungsmittel enthalten.
Der Begriff «Schädlingsbekämpfungsmittel» bezieht sich auf biologisch aktive Zusammensetzungen, die Chemikalien enthalten, die in bezug auf die Tötung oder Vertreibung bzw. Abschreckung von unerwünschten Schadorganismen oder zur Verhinderung oder Kontrolle ihres Wachstums effektiv sind. Die Schadorganismen können Pflanzen, Insekten, Milben, Nagetiere, Fadenwürmer, Mikroorganismen, Algen, Pilze, Bakterien, Viren und andere Organismen sein. Der Begriff «Schädlingsbekämpfungsmittel» kann sich auch auf Zusammensetzungen oder auf Chemikalien beziehen, durch die die Wachstumgeschwindigkeit, das Wachstum oder die Art und Weise der Entwickung von erwünschten Pflanzenarten kontrolliert oder modifiziert wird. Alle diese Chemikalien und Zusammensetzungen sind allgemein als Herbizide, Fungizide, Insektizide, Nematizide, Akarizide, Molluskizide, antivirale Agentien, Algenbekämpfungsmittel, Bakterizide, Pflanzenwuchsregulatoren, Entlaubungsmittel, Insektenabwehrmittel, Insektenanlockmittel usw. bekannt.
Erfindungsgemäss werden Zusammensetzungen besonders bevorzugt, die ein Insektizid enthalten, insbesonndere Zusammensetzungen, die Insektizide in Form von Organophosphorverbindungen, Carbamaten odr Oximcarbamaten enthalten. Beispiele für diese Gruppen von Insektiziden, die zur praktischen Verwendung in der erfindungsgemässen Zusammensetzung geeignet sind, sind in der nachstehenden Tabelle angegeben.
Trivialnamen
Carbaryl Parathion-methyl
Malathion
Diazinon
Fenitrothion
Azinphos-äthyl
Parathion-äthyl
Phorat
Carbofuran
Monocrotophos
Dimethoat
Methomyl
Aldicarb
Oxamyl
Dichlorvos
Chemische Bezeichnung
1 -N aphthylmethy lcarbamat
0,0-Dimethyl-0-(4-nitrophenyl)-thiono-
phosphat
S-( 1,2-Dicarbäthoxyäthyl)-0,0-dimethyl-dithiophosphat
0,0-Diäthyl-0-[(2-isopropyl-6-methyl)-
-4-pyrimidinyl] -thionophosphat
0,0-Dimethyl-0-(3-methyl-4-nitro-
phenyl)-thionophosphat
0,.0-Diäthyl-S-[(3,4-dihydro-4-oxo-l,2,3-
-benzotriazin-3-yl)-methyl]-dithio-
phosphat
0,0-Diäthyl-0-(4-nitrophenyl)-thiono-phosphat
0,0-Diäthyl-S-(äthylthiomethyl)-dithio-phosphat
2,3 -Dihy dro 12,2-dimethylbenzofuran-
-7-ylmethylcarbamat
0,0-DimethyI-0- [ l-methyl-2-(N-methyl-
carbamoyl)] -vinylphosphat
0,0-Dimethyl-S-(N-methylcarbamoyl-
methyl)-dithiophosphat
1-(Methylthio)-äthylidenaminomethyl-carbamat
2-Methyl-2-(methylthio)-propyliden-aminomethylcarbamat N,N-Dimethyl-a-methylcarbamoyloxy-imino-«-(methylthio)-acetamid 0,0-Dimethyl-0-(2,2-dichlorvinyl)--phosphat.
Weitere Ausführungsformen der erfindungsgemässen Zusammensetzung enthalten Schädlingsbekämpfungsmittel, die sich als «Entkuppler der oxidativen Phosphorylierung» verhalten, d.h. Schädlingsbekämpfungsmittel, die auf biologi-5 sehe Weise wirken, indem sie die Bildung von. ATP aus ADP in lebenden Zellen beeinträchtigen. In dieser Weise verhalten sich nitrosubstituierte Phenole, z.B. 4,6-Dinitro--o-kresol (Trivialname DNOC).
Weitere Ausführungsformen der erfindungsgemässen Zu-10 sammensetzung enthalten ein insektizides Pyrethroid. Unter dem Begriff «Pyrethroid» ist der insektizide Ester einer in geeigneter Weise substituierten Cyclopropancarbonsäure oder einer in geeigneter Weise substituierten Arylessigsäure und eines in geeigneter Weise substituierten Alkohols oder Cyan-15 hydrins zu verstehen. Die Cyclopropancarbonsäure hat vorzugsweise die Konfiguration 1R, eis, und die Arylessigsäure, der Alkohol und das Cyanhydrin haben vorzugsweise die Konfiguration S. Spezielle Beispiele für Pyrethroide, die zur praktischen Verwendung im erfindungsgemässen Sinne ge-20 eignet sind, sind: S-3-Phenoxy-<a-cyanobenzyl-(lR, eis)-2--(2,2-dibromvinyl)-3,3-dimethylcyclopropan-l-carboxylat (Common Name «Decamethrin»), 3-Phenoxybenzyl-2-(2,2--dichlorvinyl)-3,3-dimethylcyclopropan-l-carboxylat (Common Name «Permethrin»), 3-Phenoxy-a-cyanobenzyl-2-(2,2-25 -dichlorvinyl)-3,3-dimethylcyclopropan-l-carboxylat (Common Name «Cypermethrin»), 3-Phenoxy-a-cyanobenzyl-4--chlorphenyl-a'-isopropylphenylacetat (Common Name «Phe-novalerat») und 3-Phenoxy-a-cyanobenzyl-2,2,3,3-tetrame-thylcyclopropan-l-carboxylat.
30 Eine erfindungsgemässe, molluskizide Zusammensetzung enthält Metaldehyd.
Ausser den Schädlingsbekämpfungsmitteln findet man andere chemische Substanzen, auf die die Erfindung angewandt werden kann, in der Industrie und im Haushalt. Bei-35 spiele für solche Substanzen sind Frostschutzmittelmischungen, die Äthylenglykol enthalten, Bremsflüssigkeiten bzw. -fluide, Erdölteerdestillate, z.B. «leyes Fluid» und Kreosot, Carbolsäurezubereitungen, Bleichflüssigkeiten, wie Hypo-chlorite, und technische Lösunsmittel, z.B. Lösungsmittel 40 zur Trockenreinigung und technischer, denaturierter Alkohol, der Methyl-, Äthyl- oder Isopropylalkohol enthält sowie Zubereitungen, z.B. Haarsprays, die solche Lösungsmittel enthalten. Die Erfindung kann auch auf Arzneimittel bzw. Drogen angewandt werden, insbesondere auf Drogen 45 wie Schlafmittelpillen( z.B. Barbiturate), die häufig als Mittel zum Selbstmordversuch missbraucht werden. Bei Zusammensetzungen, die zur oralen Einnahme vorgesehen sind, darf die Konzentration des Brechmittels nicht so hoch sein, dass eine normale Dosis eine Brechmittelwirkung hat. so Die toxische, chemische Substanz liegt in der erfindungsgemässen Zusammensetzung im allgemeinen in einer Menge zwischen 0,1 Gew.-% und 99,9 Gew.-% vor.
Die erfindungsgemässe Zusammensetzung kann ein Feststoff, z.B. Körnchen oder Pellets, oder eine Flüssigkeit, z.B. 55 eine wässrige Lösung, sein.
Von einem bevorzugten Gesichtpunkt aus wird erfindungsgemäss eine konzentrierte Schädlingsbekämpfungsmittel-Zusammensetzung bereitgestellt, die eine flüssige Schädlingsbekämpfungsmittel-Zusammensetzung und ein wie vor-60 stehend beschrieben definiertes Triazolo-Pyirimidin enthält. Das Schädlingsbekämpfungsmittel ist vorzugsweise ein Insektizid.
Die Menge des in der flüssigen Zusammensetzung vorhandenen Schädlingsbekämpfungsmittels liegt im allgemei-65 nen zwischen 1 g und 600 g, vorzugsweise zwischen 50 g und 400 g pro Liter.
Die Schädlingsbekämpfungsmittel-Zusammensetzung enthält vorzugsweise auch ein oberflächenaktives Mittel. Die
5
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oberflächenaktiven Mittel können kationisch, nichtionisch oder anionisch sein. Beispiele für nichtionische, oberflächenaktive Mittel zur Verwendung in den erfindungsgemässen Schädlingsbekämpfungsmittel-Zusammensetzungen sind die Kondensationsprodukte von Äthylenoxid mit Alkylphenolen wie Octylphenol, Nonylphenyl und Octylkresol, Andere nichtionische, oberflächenaktive Mittel sind die partiellen Ester, die sich von langkettigen Fettsäuren und Hexitanhydriden herleiten, z.B. Sorbitanmonolaurat, die Kondensationsprodukte der vorstehend erwähnten partiellen Ester mit Äthylenoxid und die Lecithine. Beispiele für kationische, oberflächenaktive Mittel sind quaternäre Salze und Kondensate von Äthylenoxid mit Aminen, z.B. die Substanzen, die unter den Warenzeichen «Ethomeen», «Ethoduomeen», «Duoquad» und «Arquad» in den Handel gebracht werden.
Die Brechmitteleigenschaften der erfindungsgemässen Zusammensetzung werden hauptsächlich durch die Menge des enthaltenen Triazolopyrimidins festgelegt. Um zu bestimmen, in welcher Menge man das Triazolopyrimidin (I) in irgendeiner Zusammensetzung am geeignetsten einsetzt,
muss auf die Wirksamkeit des gewählten Triazolopyrimidins relativ zu der Toxizität der chemischen Substanz geachtet werden. Das Triazolopyrimidin muss in einer solchen Menge vorhanden sein, dass die Zusammensetzung ausreichend Triazolopyrimidin der Formel II enthält, um Brechmitteleigenschaften zu erhalten.
Die erfindungsgemässe Zusammensetzung enthält geeigneterweise 0,01 Gew.-Teile bis 5 Gew.-Teile des Triazolopyrimidins der Formel II pro 100 Teile der Zusammensetzung. Um das notwendige Gleichgewicht zwischen den toxischen und den Brechmitteleigenschaften zu erhalten, kann der Anteil der toxischen, chemischen Substanz, wenn dies zweckdienlich ist, vermindert und der Anteil des inerten Verdünnungsmittels oder Trägers erhöht werden.
Von einem weiteren Gesichtspunkt aus wird die Giftwirkung der von einem Säugetier und insbesondere von einem Menschen eingenommenen toxischen Chemikalien beseitigt oder vermindert, indem man dem betroffenen Säugetier oder Menschen eine in bezug auf die Brechmittelwirkung effektive Menge eines wie vorstehend beschrieben definierten s-Triazo-lo[l,5-a]pyrimidins verabreicht.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele näher erläutert. Die Beispiele 1 bis 14 beziehen sich auf Schädlingsbekämpfungsmittel-Formulierungen verschiedener Art, die Beispiele 15 bis 26 erläutern andere toxische, chemische Zusammensetzungen, und danach wird die Wirksamkeit von mit einem Schutz gegen Vergiftung versehenen Zusammensetzungen bzw. die durch das Brechmittel verursachte Verzögerung der Entleerung des Magens erläutert. In den Beispielen ist der Anteil der Bestandteile der Zusammensetzungen in Gramm angegeben, falls nichts anderes festgestellt wird.
Beispiel 1
In diesem Beispiel wird eine erfindungsgemässe Zusammensetzung erläutert, die 2-Amino-6-methyl-5-oxo-4-n-propyl--4,5-dihydro-5-triazolo[ 1,5-a] pyrimidin (nachstehend als «Brechmittel der Formel III» bezeichnet) und Malathion enthält.
% (Gewicht/VoJumen) Malathion 90
Brechmittel der Formel III 0,05
Aromasol H (Lösungsmittel- zur Auffüllung auf 100 ml gemisch von Alkylbenzolen) ausreichende Menge
Beispiel 2
In diesem Beispiel wird eine erfindungsgemässe Zusammensetzung erläutert, bei der es sich um ein emulgierbares Konzentrat handelt, das Parathion enthält.
Parathion
Brechmittel der Formel III «Arylan» CA (Calciumdodecyl-5 benzolsulfonat)
«Lubrol» N13 (Kondensat von 1 mol Nonylphenol mit 13 mol Äthylenoxid Xylol
10
% (Gewicht/Volumen) 50 0,05 5
zur Auffüllung auf 100 ml ausreichende Menge
Beispiel 3
In diesem Beispiel wird ein benetzbares Pulver erläutert, 15 das 25 Gew.-% des Insektizids Malathion enthält. Das Pulver enthält folgende Bestandteile in den angegebenen Mengenverhältnissen:
20 Malathion
Brechmittel der Formel III Kaolinton
«Polyfon» H (Polymères Na-triumligninsulfonat) 25 «Pluronic» F68 (Polypropylen-Polyäthylen-Blockcopolymer) China Clay
Gew.-%
25 0,03 28,5 3,0
2,0
zur Auffüllung auf 100 g ausreichende Menge
30 Die Bestandteile werden miteinander vermischt und dann gemahlen.
Eine ähnliche Formulierung wurde hergestellt, doch wurde anstelle des Brechmittels der Formel III die doppelte Menge des Brechmittels der Formel
35
40
NHn-C -,H_
— .5 /
eingesetzt.
45
Beispiel 4
In diesem Beispiel wird eine erfindungsgemässe Zusammensetzung erläutert, die ein Herbizid enthält.
50
Brechmittel der Formel III Kalium-2,4-dichiorphenoxy-acetat 55 Wasser
% (Gewicht/Volumen)
0,05 40
zur Auffüllung auf 100 ml ausreichende Menge
Beispiel 5
60 In diesem Beispiel wird eine mischbare, flüssige Formulierung erläutert, die das Insektizid Dimethoat enthält.
Dimethoat 65 «Lubrol» N13
Brechmittel der Formel III Äthylcellosolve
% (Gewicht/Vofanen)
40 1
0,05
zur Auffüllung auf 100 ml ausreichende Menge
639090
6
Beispiel 6
In diesem Beispiel wird eine benetzbare, pulverförmige Formulierung erläutert, die ein Insektizid enthält. Die Bestandteile wurden vermischt und gemahlen.
Azinphos-äthyl Brechmittel der Formel III «Dispersol» T (Gemisch von Natriumsulfat und einem Kondensat von Formaldehyd mit dem Natriumsalz von Naph-thalinsulfonsäure)
«Vancell» E (Ligninsulfonat als Natriumsalz)
Siliciumdioxid K320 China Clay
Gew.-% 25 0,5 5
10
zum Auffüllen auf 100 g ausreichende Menge
In einer weiteren, ähnlichen Formulierung wurde das Brechmittel der Formel III durch die doppelte Menge der Brechmittel der nachstehend angegebenen Formeln ersetzt:
CH
OC2H5
P.-C3H7
und
NH,
n-C3H7
Beispiel 7
In diesem Beispiel wird ein emulgierbares Konzentrat erläutert, das 20% (Gewicht/Volumen) Diazinon enthält.
Diazinon
Brechmittel der Formel III «Arylan» CA (Calciumdodecyl-benzolsulfonat)
«Lubrol» N13 (Kondensat von 13 mol Nonylphenol mit 13 mol Äthylenoxid)
Epichlorhydrin «Aromasol» H
% (Gewicht/Votlumen) 20 0,05 5
zum Auffüllen auf 100 ml ausreichende Menge
In genau der gleichen Weise wurden unter Verwendung der gleichen Bestandteile in den gleichen Mengenverhältnissen ähnliche Zubereitungen hergestellt, jedoch wurde das Diazinon durch (a) 50 g Dichlorvos und (b) 175 g Phorat ersetzt.
Beispiel 8
In diesem Beispiel wird ein fliessfähiges, flüssiges Konzentrat erläutert, das 50% des Insektizids Carbaryl enthält.
Die verschiedenen Bestandteile sind in folgenden Mengenverhältnissen (Gewicht/Volumen) enthalten:
5 Carbaryl Brechmittel der Formel III «Polyfon» H (Polymeres Na-triumligninsulfonat als Dispersionsmittel)
xo Bentonit (Natriummont-morillonit Wasser
% (Gewicht/Volumen)
50 0,03 5
1
zum Auffüllen auf 100 ml ausreichende Menge
15 Das Carbaryl wurde fein gemahlen und in etwa 90% des Wassers, worin das Brechmittel und «Polyfon» H enthalten waren, dispergiert. Der Bentonit wurde getrennt in etwa 10% des Wassers dispergiert und dann in die vorher bereitete Mischung eingemischt.
20
Beispiel 9
In diesem Beispiel wird eine körnchenförmige Schädlingsbekämpfungsmittel-Formulierung erläutert.
25
Aldicarb
Brechmittel der Formel III Gipsgranalien (Teilchengrösse 30 0,46 - 1,67 mm)
Gew.-%
5
0,05
zur Auffüllung auf 100 g ausreichende Menge
Das Aldicarb wird in einem Lösungsmittel aufgelöst und dann in einem Fliessbettgranulator auf den Gips aufgesprüht.
35
Beispiel 10
In diesem Beispiel wird eine wasserlösliche, pulverförmige Zubereitung des Schädlingsbekämpfungsmittels Methomyl 40 erläutert.
Methomyl
Brechmittel der Formel III 45 «Aerosol» OT/B (Natrium-dioctylsulfosuccinat, auf Harnstoff adsorbiert)
Natriumacetat
50
Gew.-% 60 0,05 5
zum Auffüllen auf 100 g ausreichende Menge
Die Bestandteile wurden vermischt und miteinander vermählen.
Beispiel 11
55 In diesem Beispiel wird eine lösliche, flüssige Formulierung eines Schädlingsbekämpfungsmittels erläutert.
Oxamyl 60 Brechmittel der Formel III Äthylenglykol Wasser
% (Gewicht/Volumen)
20 0,03 10
zum Auffüllen auf 100 ml ausreichende Menge
65
Beispiel 12
In diesem Beispiel wird ein emulgierbares Konzentrat erläutert, das Fenitrothion enthält.
7
639090
Fenitrothion
Brechmittel der Formel III «Monolan» M (Äthylenoxid/Pro-pylenoxid-Copolymer)
«Ethylan» A.C. «Arylan» B.A.
Epichlorhydrin «Aromasol» H
(Gemisch von anionischen und nichtionischen oberflächenaktiven Stoffen, Lieferfirma: Lankro Chemicals Ltd)
% (Gewicht/ Volumen
50 0,05 4,5
3,0 7,5
3,0
zur Auffüllung auf 100 ml ausreichende Menge
Anstelle von Talkum wurden in weiteren Formulierungen einzeln oder in Form einer Beimischung eingesetzt: Basische Schlacke, China Clay und Kieselgur, wobei das Difenacoum durch das Nagetiergift Brodifacoum ersetzt wurde. Bei Brodi-5 facoum und Difenacoum handelt es sich um Trivialnamen.
Beispiel 15
In diesem Beispiel wird eine erfindungsgemässe Zusammensetzung erläutert, die eine pharmazeutische chemische io Substanz enthält.
Phenobarbiton 50 mg
Dextrose 50 mg
Brechmittel der Formel III 0,2 mg
15 Die Zusammensetzung wurde durch Beimischen der Bestandteile hergestellt und dann unter Bildung einer Tablette formuliert.
Beispiel 13
In diesem Beispiel wird ein extrudiertes, pelletförmiges Nagetiergift-Ködermittel erläutert.
Natriumchlorid Mononatriumglutamat China Clay Pigmente
Weizen, als Ganzes gemahlen
% (Gewicht/Völumen.)
0,5 0,5 5,0 0,2
zum Auffüllen auf 100 g ausreichende Menge
Die vorstehend beschriebene Mischung wird unter Bildung von Granalien extrudiert.
Die Granalien werden dann mit einem Konzentrat besprüht, das die folgende Zusammensetzung hat:
Nagetiergift
(Difenacoum oder Brodifacoum) Brechmittel der Formel III Triäthanolamin 4-Nitrophenol Polyäthylenglykol (Molekulargewicht 200) Propylenglykol so dass die Granalien 2 Gew.-% des Konzentrats enthalten. Alternativ werden die vorstehend beschriebenen Formulierungen als Ganzes vermischt und unter Bildung von Pellets extrudiert.
Difenacoum ist 3-(3-Biphenyl-4-yl-l,2,3,4-tetrahydro-l-
-naphthyl)-4-hydroxycumarin.
Brodifacoum ist 3-[3-(4'-Brombiphenyl-4-yl)-1,2,3,4-tetra-hydro-l-naphthyl]-4-hydroxycumarin.
20
25
30
% (Gewicht/Vdlümen)
0,25
0,05 3
2,5 3
zur Auffüllung auf 100 ml ausreichende Menge,
Beispiel 16
In diesem Beispiel wird eine erfindungsgemässe Zusammensetzung erläutert, die eine pharmazeutische chemische Substanz enthält.
«Aspirin» (Acetylsalicylsäure 100 mg
Brechmittel der Formel III 0,1 mg
Die Zusammensetzung wurde durch Beimischen der Bestandteile hergestellt und dann unter Bildung einer Tablette formuliert.
Beispiel 17
In diesem Beispiel wird eine erfindungsgemässe Zusammensetzung erläutert, die ein Frostschutzmittel-Gemisch enthält.
% (Gewicht/Volumen)
0,05 3
1
2
0,2
zum Auffüllen auf 100 ml ausreichende Menge
35 Brechmittel der Formel III Natriumtetraborat. 10 H20 Phosphorsäure Triäthanolamin Benzotriazol 40 Äthylenglykol
Beispiel 18
In diesem Beispiel wird eine erfindungsgemässe Zusam-45 mensetzung erläutert, die ein Frostschutzmittel-Gemisch enthält.
% (Gewiicht/Vdlumen)
0,05
3.0 0,95
2.1 0,2 4
zum Auffüllen auf 100 ml ausreichende Menge
Brechmittel der Formel III Borax so Phosphorsäure Triäthanolamin Benzotriazol Wasser
Diäthylenglykol
55
Beispiel 14
In diesem Beispiel wird eine Nagetiergift-Zubereitung in Form eines Kontaktpulvers erläutert, das durch das Fell der Nagetiere aufgenommen wird und das die Nagetiere einnehmen, während sie sich putzen.
Brechmittel der Formel III Nagetiergift Difenacoum Talkum
Gew.-%
0,05
0,2
zum Auffüllen auf 100 g ausreichende Menge
Beispiel 19
In diesem Beispiel wird (A) die Formulierung eines technischen «denaturierten Alkohols» und (B) die Formulierung 60 eines «denaturierten Alkohols» für Haushaltszwecke erläutert.
A.
Methylalkohol 65 Brechmittel der Formel III Pyridinbase Äthylalkohol
% (Gewicht/Vtìlumen)
4,9
0,05
0,5
zum Auffüllen auf 100 ml ausreichende Menge
639 090
8
% (Gewicht/Vdlumem)
Gew.-%
B.
Terpentinharz
24
Methylalkohol
95
Ätznatron
7
Brechmittel der Formel III
0,05
Kreosotöl
24
Mineralisches Naphtha
0,4
s
Carbolsäure
0,4
Pyridinbasen
0,5
Brechmittel der Formel III
0,05
Methylviolett
0,0002
Wasser zum Auffüllen auf 100 g
Äthylalkohol zum Auffüllen auf 100 ml
ausreichende Meng©
ausreichende Menge
10
Beispiel 24
Beispiel 20
In diesem Beispiel wird die Formulierung eines Rasier
In diesem Beispiel wird ein flüssiges Geschirrspülmittel
wassers zum Gebrauch nach der Rasur erläutert, das zum erläutert.
Schutz gegen eine Vergiftung einen Anteil des Brechmittels
der Formel III enthält.
% (Gewicht/Volumen)
15
Natriumalkylbenzolsulfonat
15
Gew.-%
mit linearen Alkylgruppen
Glycerin
5
Äthersulfat eines linearen
5
Alaun
1
Alkohols mit 12 bis 15
Zinksulfophenolat
0,5
C-Atomen (Natriumsalz),
20
Propylalkohol
10
das 3 mol Äthylenoxid enthält
Rosenwasser
10
Kokosfettsäurediäthanolamid
1
Parfüm
0,5
Parfüm
0,1
Brechmittel der Formel III
0,05
Farbstoff
0,01
Äthylalkohol (96%ig)
zum Auffüllen auf 100 g
Äthylalkohol
5
25
ausreichende Menge
Natriumchlorid
6
Brechmittel der Formel III
0,02
Beispiel 25
Wasser zum Auffüllen auf 100 ml
In diesem Beispiel wird eine Kölnisch Wasser-Formulie
ausreichende Menge
rung erläutert, die das Brechmittel der Formel III enthält.
30
% (Gewicht/Volumen)
Beispiel 21
Brechmittel der Formel III
0,05
In diesem Beispiel wird eine flüssige Metallputzmittel-Zu
Citronenöl
0,9
bereitung erläutert.
Bergamottöl
0,8
Gew.-%
35
Orangenöl, süss
0,25
Brechmittel der Formel III
0,05
Lavendelöl
0,20
Diglykolstearat
5
Mandarinenöl
0,16
Wasser
20
Petitgrainöl, «Grasse»
0,16
Oleinsäure
4
Benzoeharzresinoid
0,14
Mineralöl
5
40
Neroliöl, original
0,14
Technischer Methylalkohol
10
Orangenöl, bitter
0,14
(«denaturierter Alkohol»)
Limetteöl
0,14
Ammoniak (0,910)
3
Rosmarinöl
0,05
Gemahlene Kreide
25
Eugenol
0,03
Wasser zum Auffüllen auf 100 g
45
Cumolaldehyd
0,025
ausreichende Menge
Muskateller Salbeiöl
0,015
Yssopöl
0,005
Das Diglykolstearat und das Brechmittel werden im Was
Kardamomenöl
0,005
ser aufgelöst. Zu dieser Lösung wird eine Emulsion eines Ge-
Irisölkonzentrat
0,005
mischs der Oleinsäure, des Mineralöls und des technischen
50
Alkohol (96% ig)
86,9
Methylalkohols hinzugegeben, wozu das Ammoniak hinzu
Destilliertes Wasser zum Auffüllen auf 100 ml gegeben wird. Die gemahlene Kreide wird unter heftigem
ausreichende Menge
Rühren eingearbeitet, und dann wird der Rest des Wassers unter Fortsetzung des heftigen Rührens in jeweils kleinen Mengen eingearbeitet.
Beispiel 22
In diesem Beispiel wird ein Kiefernöl enthaltendes Desinfektionsmittel erläutert.
% (Gewicht/Vo'lumen) Brechmittel der Formel III 0,05
Kiefernöl 80
Sulfatisiertes Ricinusöl 19,05
Beispiel 23
In diesem Beispiel wird ein kreosothaltiges Desinfektionsmittel für industrielle oder Haushaltszwecke erläutert.
55 Beispiel 26
In diesem Beispiel wird eine flüssige Zubereitung zur Nagellackentfernung erläutert.
60 Amylacetat Äthylacetat
Brechmittel der Formel III Aceton
Gew.-%
20 20 0,01
zum Auffüllen auf 100 g ausreichende Menge
65
Das Brechmittel wurde in den organischen Lösungsmitteln aufgelöst. Parfüm wurde hinzugegeben, um das kosmetische Präparat zu vervollständigen.
9
639090
Zur Erläuterung der Wirksamkeit der erfindungsgemässen, mit einem Schutz vor Vergiftungen versehenen Zusammensetzungen wurden
Parathion und Malathion allein sowie erfindungsgemässe Zusammensetzungen, die Parathion oder Malathion und die Verbindung 2-Amino-6-methyl-5-oxo-4-n-propyl-4,5-dihy-dro-s-triazolo[ 1,5-a] pyrimidin mit der Formel n-C^H^ IS
enthielten, zwei Tieren (Macaca fascicularis, Cynomolgusaf-fen) oral verabreicht, und die Zeit, die bis zum Eintreten des Erbrechens verging, wurde beobachtet. Die Versuchergebnisse sind nachstehend in Tabelle 1 angegeben. 20
TABELLE 1
Verabreichte Substanz
Dosisrate (mg pro kg Lebendgewicht)
Anzahl der Tiere, bei denen es zum Erbrechen kam
Zeit bis zum Eintreten des Erbrechens
Anzahl der nach 14 d überlebenden Tiere
Nur Parathion Nur Malathion
Parathion +
Brechmittel der Formel III (Beimischung)
Malathion +
Brechmittel der Formel III (Beimischung)
200 500
200 2
2000 2
1 h
1 h 35 min
6 min bzw. 10 min
2 min bzw. 10 min
0 0
Durch die Ergebnisse wird deutlich gezeigt, dass die erfindungsgemässen Zusammensetzungen die Eigenschaft haben, einen Schutz gegen Vergiftungen zu bieten. Die LD50-Werte für Parathion allein und für Malathion allein liegen bei annähernd 100' mg bzw. zwischen 270 mg und 400 mg pro kg Lebendgewicht, die entsprechenden LDS0-Werte für die Zusammensetzungen liegen bei annähernd 400 mg bzw. bei einem Wert grösser als 2000 mg.
Zur Erläuterung der Verzögerung der Entleerung des Magens bei Tieren, denen Dosen des Brechmittels der Formel III verabreicht wurden, deren Menge unter dem zum Hervorrufen des Erbrechens benötigten Grenzwert lag, wurden Ratten, Mäusen und Cynomolgusaffen (Macaca fascicularis) Zusammensetzungen, die die Verbindung 2-Amino-6--methyl-5-oxo-4-n-propyl-4,5-dihydro-s-triazolopyrimidin mit der Formel
—C3H7
enthielten, oral und subkutan verabreicht (den Affen wurden die Zusammensetzungen nur oral verabreicht).
Die Dosisrate betrug für die Affen annähernd VM der zum Hervorrufen des Erbrechens benötigten Menge.
40 Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 2 angegeben. Gezeigt wird die Verzögerung der Magenentleerung 1 h nach Verabreichung der Zusammensetzung (in %, bezogen auf Kontrollversuche, bei denen die vorstehend beschriebene Brechmittelsubstanz aus der verabreichten Zu-45 sammensetzung weggelassen worden war). Alle Zusammensetzungen enthielten entweder radioaktiv markiertes Chrom (Natriumchromat, bei Ratten und Mäusen) oder den Farbstoff Phenolrot (bei den Affen). Der Mageninhalt der Tiere wurde analysiert, um die Menge zu bestimmen, die 1 h nach 50 der Verabreichung vorhanden war.
TABELLE 2
55
Säugetierart
Dosisrate (mg pro kg Lebendgewicht)
Verabreichung
Verzögerung der Entleerang des Magens (%) *
Mäuse
1,0
subkutan
86
2,5
oral
91
60
Ratten
0,1
oral
37
1,0
oral
68
0,1
subkutan
48
1,0
subkutan
75
65
Affen
0,2
oral
61
* 1 h nach der Verabreichung, bezogen auf ben bei Verabreichung einer Zusammensetzung ohne Brechmittel erhaltenen Wert.
639090
10
Zur Erläuterung der Brechreizwirkung verschiedener Vertreter der s-Triazolo[l,5-a]pyrimidin-Derivate mit der Formel (II) wurden die Pyrimidin-Derivate oral an Hunde (Beagles; Körpergewicht annähern 10 kg) verabreicht und zwar entweder durch Intubation in den Magen, wobei sich das Material in 50 ml einer 12,5%igen (Gewicht/Volumen) «Compiangi-Suspension befand, oder mittels einer Gelatinekapsel, wenn das Material in Wasser besonders unlöslich war. In der Tabelle 3 wird die Zeit gezeigt, in der ein Erbrechen eintrat.
(a)
(b)
(c)
(d)
(e) (e)
Diese ungewöhnlichen und überraschenden Ergebnisse zeigen deutlich, dass durch den Brechmittelbestandteil der erfindungsgemässen Zusammensetzungen nach der oralen Einnahme, selbst wenn das Brechmittel in einer Dosis eingenommen wird, die zum Hervorrufen des Erbrechens nicht ausreicht, eine wesentliche Herabsetzung der Aufnahme des Mageninhalts der Tiere durch den Körper erzielt wird, wodurch der Angriff der toxischen Wirkung vermindert und die Überlebenschance erhöht wird, insbesondere dadurch, dass mehr Zeit dafür zur Verfügung gestellt wird, dass es zum Erbrechen kommt (in den Fällen, bei denen eine zur Auslösung des Erbrechens ausreichende Menge verabreicht wird) und/oder dass nach der oralen Einnahme andere Ab-hilfsmassnahmen getroffen werden.
5
10
Dosis Zeit in der ein Erbrechen
(mg/Hund) eintrat (min)
10 30
25 30-60
25 30-60
25 30-60
250 30-60
Die in der Beschreibung und in den Beispielen verwendeten Namen
«AROMASOL» H 35 «DISPERSOL» T «LUBROL» N13 «AEROSOL» OT/B «ETHYLAN» AC «ARYLAN» CA 40 «ARYLAN» 13A «POLYFON» H «PLURONIC» F68 «VANCELL» E «CRYPOUM»
45«MONOLAN» M
TABELLE 3
Derivat von 5-Oxo-4,5-dihydro-s-triazoJo[l,5-a]-pyrimidin
2-Amino-4-n-propyl-6-Methyl-4-n-propyl-2-n-propylamino-
2-Amino-4,6-di-n-propyl-2-Äthoxycarbonylamino-6-methyl-4-n-propyl-
2-Amino-6-methyl-4-allyl-
sind Warenzeichen oder Handelsbezeichnungen.
Claims (5)
- 639 090
- 2-Äthoxycarbonylamino-6-methyl-4-n-propyl-5-oxo-4,5--dihydro-s-triazolo [1,5-a] pyrimidin.2-Amino-4,6-di-n-propyI-5-oxo-4,5-dihydro-s-triazolo-11,5-a] pyrimidin,2-Amino-6-methyl-4-allyl-5-oxo-4,5-dihydro-s-triazolo--[ 1,5-a] pyrimidin,2-Amino-6-methyl-4-n-propyl-5-oxo-6-methyl-4,5-dihy-dro-s-triazolo [ 1,5-a] pyrimidin,6-Methyl-4-n-propyl-2-n-propylamino-5-oxo-4,5-dihydro--s-triazolo[ 1,5-a] pyrimidin,2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Brechmittel eine der folgenden Verbindungen enthält:2PATENTANSPRÜCHE 1. Chemische Zusammensetzung mit Brechreizwirkung, bestehend aus einer toxischen chemischen Substanz und einem Brechmittel, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Brechmittel ein s-Triazolo-[l,5-a]pyrimidinderivat der Formel worin R1 Wasserstoff, Alkyl mit 1-4 C-Atomen oder Alkoxy-carbonyl mit 1-4 C-Atomen im Alkoxyrest, R2 Alkyl oder Alkenyl mit 1-4 C-Atomen, und R3 Alkyl mit 1-4 C-Atomen bedeuten, oder ein pharmazeutisch verträgliches, brechreizaktives Additionssalz davon enthält, wobei das Mengenverhältnis des Brechmittels zu der toxischen Substanz in der Zusammensetzung so bemessen ist, dass eine toxische Dosis der Zusammensetzung zur Einleitung des Erbrechens führt, und wobei die toxische Substanz kein herbizides, quaternä-res Bipyridyliumsalz ist.
- 3. Chemische Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie als toxische, chemische Substanz einen technischen Alkohol, insbesondere Äthy-lenglykol oder Äthylalkohol, enthält.
- 4. Chemische Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie 0,01 bis
- 5 Gewichtsteile des Brechmittels pro 100 Gewichtsteile der Zusammensetzung enthält.
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