PATENTANSPRUCH Teilkammer eines Expansionskammes nach der Gelenkbauweise für die Verarbeitung von textilen Fäden oder faden-artigen Drähten, insbesondere für Zettel-, Schär- oder Bäummaschinen, bei dem die Drehachse des die Teilkämme verbindenden Drehgelenkes in der Kreuzung der Fluchtebenen der Kammnadelscharen liegt und dabei ausschliesslich durch die Kammnadelschar des ersten Teilkammes geht, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammnadelschar (14) des ersten Teilkammes (11) um mindestens eine Kammnadelteilung über die Drehachse (26) des Drehgelenks (18) hinausgeht und die erste Kammnadel (29) des zweiten Teilkammes (12) maximal eine Kammnadelteilung weiter von der Drehachse (26) des Drehgelenks (18) entfernt ist als die letzte Kammnadel (30) des ersten Teilkammes (11).
Die Erfindung betrifft ein Teilkammpaar eines Expansionskammes nach der Gelenkbauweise für die Verarbeitung von textilen Fäden oder fadenartigen Drähten, insbesondere für Zettel-, Schär- oder Bäummaschinen, bei dem die Drehachse des die Teilkämme verbindenden Drehgelenks in der Kreuzung der Fluchtebenen der Kammnadelscharen liegt und dabei ausschliesslich durch die Kammnadelschar des ersten Teilkammes geht.
Expansionskämme nach der Gelenkbauweise bestehen bekanntlich aus Teilkämmen oder Teilkammpaaren, die gelenkig miteinander verbunden sind. Jeder Teilkamm eines Expansionskammes ist jeweils durch ein Drehgelenk mit seinem Nachbarkamm verbunden. Ein Teilkammpaar ist also ebenfalls durch ein solches Drehgelenk miteinander verbunden. Daneben kann ein Teilkamm zwischen den Drehgelenken auch eine Schwenkachse besitzen. Um die Schwenkachse können die Teilkämme geschwenkt werden, zum Beispiel dadurch, dass der Abstand der Schwenkachsen voneinander längs einer Geraden verändert wird. Die Drehgelenke der Teilkämme können auch nach Art einer Nürnberger Schere miteinander verbunden sein.
Beim Verändern der Winkellage eines Teilkammpaares verändern sich sämtliche Winkel zwischen den Teilkämmen. Damit verändert sich auch die Gesamtlänge des Expansionskammes.
Bisher lag beim ersten Teilkamm eines Teilkammpaares die letzte Kammnadel der Kammnadelschar äusserstenfalls über dem Drehgelenk in der Drehgelenkachse. Bei derartigen Anordnungen ergaben sich bei engen Kammnadelteilungen Schwierigkeiten. Es war nicht möglich, die Kammnadelschar des zweiten Teilkammes nahe genug an die Kammnadelschar des ersten Teilkammes heranzuführen. Bei engen Kammnadelteilungen musste daher über den Drehgelenken ein ver-grösserter Kammnadelabstand, das heisst eine Ungleichför-migkeit der Kammnadelteilung, in Kauf genommen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auch bei sehr engem Kammnadelabstand die Kammnadelteilung, in Richtung der Fadenschar betrachtet, bei allen Winkelstellungen des Expansionskammes in allen Stellen gleichmässig zu machen. Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch beschriebene Erfindung gelöst.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass das Zetteln, Schären oder Bäumen dünner Fäden mittels eines Expansionskammes der Gelenkbauweise qualitativ besser wird, weil engere Kammnadelteilungen gewählt werden können, dadurch zwischen den einzelnen Kammnadeln weniger Fäden geführt werden und keine durch die Drehgelenkanordnungen bedingte Ungleich-förmigkeiten der Kammnadelteilung mehr vorhanden sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Fig. 1 zeigt die Seitenansicht eines Teilkammes, in Fig. 2 ist eine Ansicht von oben auf ein Teilkammpaar dargestellt.
Das Teilkammpaar besteht aus den Teilkämmen 11 und 12. Für sich betrachtet sind die beiden Teilkämme völlig identisch ausgebildet. Daher ist der in Fig. 1 dargestellte erste Teilkamm 11 repräsentativ für den gesamten, nicht näher dargestellten Expansionskamm.
Auf dem Kammträger 13 des Teilkammes 11 sitzt die Kammnadelschar 14, bestehend aus einzelnen Kammnadeln 15, die in der Fluchtebene 16 mit gleichem Mittenabstand voneinander, Kammnadelteilung genannt, angeordnet sind. Man erkennt Drehgelenke 17,18,19. Im Drehgelenk 18 sind die Teilkämme 11,12 zu einem Teilkammpaar verbunden. Das Drehgelenk 17 schafft eine Verbindung zum nächstgelegenen linken, das Drehgelenk 19 zum nächstgelegenen rechten Teilkammpaar 20. Vom Drehgelenk 17 besitzt der erste Teilkamm 11 eine Lagerbüchse 21, die in den aus Kunststoffbestehenden Kammträger 13 eingesetzt ist. Vom Drehgelenk 18 besitzt der erste Teilkamm 11 einen in die Lager-bächse des zweiten Teilkammes 12 passenden Stift 22.
An der Unterseite des Kammträgers 13 ist auf halber Distanz zwischen den Drehgelenken 17 und 18 eine Schwenkachse 23 sichtbar. In gleicher Anordnung besitzt der zweite Teilkamm 12 die Schwenkachse 24. Die Schwenkachsen 23, 24 sind längs der Geraden 25 verschiebbar, wodurch das Teilkammpaar scherenartig verkürzt und verlängert werden kann.
Die Drehachse 26 des die Teilkämme 11,12 verbindenden Drehgelenks 18 liegt in der Kreuzung der Fluchtebenen 16, 27 der Kammnadelscharen 14,28 der beiden Teilkämme 11, 12. Die Kammnadelschar 14 des ersten Teilkammes 11 geht um drei Kammnadelteilungen über die Drehachse 26 des Drehgelenks 18 hinaus.
Die erste Kammnadel 29 des zweiten Teilkammes 12 ist um eine Kammnadelteilung weiter von der Drehachse 26 des Drehgelenks 18 entfernt als die letzte Kammnadel 30 des ersten Teilkammes 11.
In Fig. 2 erkennt man noch die durch die Lücken zwischen den Kammnadeln führende Fadenschar, bestehend aus einzelnen Fäden 31. Gemäss Fig. 2 sind die Abstandsprojektionen der Kammnadeln völlig gleichförmig. Die Gleichförmigkeit ändert sich auch nicht bei anderen Winkelstellungen der Fluchtebenen 16 und 27. Fig. 2 lässt ferner erkennen, dass die Drehachse 26 des die Teilkämme 11,12 verbindenden Drehgelenks 18 ausschliesslich durch die Kammnadelschar 14 des ersten Teilkammes 11 geht.
Schädlich wäre es, wenn die erste Kammnadel 29 des zweiten Teilkammes 12 eine Kammnadelteilung weiter von der Drehachse 26 entfernt wäre, als zeichnerisch dargestellt ist. Unschädlich wäre es dagegen, wenn die erste Kammnadel 29 die Position 29' einnehmen würde. Allerdings wäre dann die Bewegungsmöglichkeit des Teilkammpaares bezüglich seiner Winkelstellung etwas begrenzt.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. Im Rahmen des Patentanspruchs und sonstigen Angaben über die Erfindung sind auch andere, abgewandelte Ausführungsbeispiele möglich.
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1 Blatt Zeichnungen