CH635868A5

CH635868A5 - Vorrichtung zur zuechtung von gewebezellen.

Info

Publication number: CH635868A5
Application number: CH1005877A
Authority: CH
Inventors: Henry Dr Girard; Rudolf Buehler
Original assignee: Chemap Ag
Priority date: 1977-08-16
Filing date: 1977-08-16
Publication date: 1983-04-29
Also published as: NL177501B; FR2400556B1; FR2400556A1; IT1098058B; DE2831085A1; IT7826703A0; GB2002814A; DE2831085C2; GB2002814B; NL7806515A; US4310630A; NL177501C; US4228242A

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Züchtung von tierischen und humanen Gewebezellen in einzelliger Schicht und zur Vermehrung von Viren auf diesen Gewebekulturen in einem Behälter mit einem rotierbaren Träger.

Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der DT-PS 23 41 180 bekannt. Diese Gewebezuchtvorrichtung besteht aus einem horizontalen Behälter mit auf einer horizontalen Welle radial angeordneten gekrümmten Flächen.

Nachteile dieser bekannten Vorrichtung sind, dass die Gewebezellen nur auf der konkaven Seite der Spiralflächen wachsen. Die Konvexseite wird zwar auch mit Nährsubstrat befeuchtet, die Gewebezellen rutschen jedoch ab, so dass eine Fixierung auf der Unterlage nicht möglich ist. Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtung ist der grosse Substratbedarf pro Flächeneinheit. Um alle Wachstumsflächen der Spiralen mit Substrat zu benetzen, ist ein Über-schuss an oft sehr teurem Substrat erforderlich.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Gewebezellzucht zu schaffen, die auf möglichst kleinem Raum eine grosse Fläche zur Gewebezellzucht aufnimmt. Eine weitere Aufgabe ist die Verwendung einer minimalen Menge an Nährsubstrat, um eine optimale Menge an Gewebezellen herzustellen.

Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss nach Patentanspruch 1 und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre beidseitig offen und parallel zur Welle in auf diese angebrachten, gelochten Haltescheiben lösbar gehalten sind.

Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung nach der Erfindung,

Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie A-B der Fig. 1,

Fig. 3 eine Haltescheibe in Draufsicht,

Fig. 4 ein Endstück eines Rohres in Seitenansicht,

Fig. 5 einen Einbaustern in einem Glasrohr.

In Fig. 1 und 2 ist die Gewebezellzuchtvorrichtung im Längs- und Querschnitt zu sehen. Der Zuchtbehälter wird durch einen Glaszylinder 1 und die Seitenflansche 2 gebildet. Die Seitenflanschen werden mittes Zugschrauben 4 und den dazugehörigen Muttern 5 zusammengehalten. An den Seitenflanschen 2 des Behälters sind Anschlüsse 6 angebracht, durch welche Luft oder sauerstoffhaltiges Gas zu-und abgeleitet werden kann. Ein weiterer Anschluss 7 dient zur Substratzufuhr und nach Beendigung der Züchtung zur Entleerung des Behälters. Der rotierbare Innenteil besteht aus der Welle 8, auf welcher zwei Endhaltescheiben 9 angebracht sind. Je nach Grösse des Gerätes können eine oder mehrere Haltescheiben 10 zwischen den beiden Endhaltescheiben 9 eingeschoben sein. In die Öffnungen der Endhaltescheiben 9 sind Glasrohre mit einem Innendurchmesser von 8 bis 25 mm, vorzugsweise 19/22 mm eingeschoben und durch O-Ringe fixiert. Das ganze auf der Achse befestigte Rohrbündel kann durch Gegenverschiebung der Endhaltescheiben 9 aus der Horizontalen in eine Stellung gebracht werden, in welcher die einzelnen Rohre eine Neigung aufweisen und wird mit Hilfe eines Elektromotors 12 über einen Keilriemen 13 und die Scheibe 14 bewegt. Die Welle ist in bekannter Weise gegen das Gehäuse abgedichtet.

In Fig. 3 ist eine einzelne Endhaltescheibe 9 dargestellt, welche jedoch auch als Haltescheibe 10 verwendet werden kann.

Fig. 4 zeigt das Endstück eines Glasrohres 11, wie dieses über einen O-Ring 15 an der Endhaltescheibe 9 befestigt ist. Die Enden 16 des Glasrohres 11 sind gegen die Öffnung 17 des Glasrohres eingezogen. Der Winkel unter dem diese Einziehung erfolgt, richtet sich nach der Konsistenz des Substrates. Im Innern der Glasrohre 11 kann, wie Fig. 5 zeigt, ein Stern 18 zur weiteren Vergrösserung der Oberfläche für die Gewebezellzucht eingeführt werden. Dieser Sterneinschub 18 kann sich über die ganze Länge der Glasrohre 11 erstrecken und ist vorzugsweise aus Kunststoff, beispielsweise Polycarbonat gefertigt.

Zur Zellzucht wird Nährflüssigkeit über den Stutzen 7 eingefüllt, und zwar so viel, dass die Rohre 11 unterhalb der Achse 8 mit Substratflüssigkeit bedeckt sind. Nicht bedeckt sind alle Rohre 11, die sich oberhalb der Achse 8 befinden. Das Rohrbündel, das über die Haltescheiben 9 und 10 an der Welle 8 befestigt ist, wird nach Zugabe der Impfzellen über die Scheibe 14 und den Keilriemen 13 mittels des Elektromotors 12 in Bewegung gesetzt. Dabei dringt die Substratflüssigkeit mit den darin suspendierten Gewebezellen in das Innere der Glasrohre 11 ein. Durch Verstellen der Endhaltescheiben 9 kann eine Neigung der Einzelrohre 11 bewirkt werden, wodurch der Substratdurchtritt durch die Rohre 11 während der Drehung der Welle 8 mit 5 bis 20 Umdrehungen pro Stunde gefördert werden. Durch die eingezogenen Enden 16 der Glasrohre 11 zur Mitte, wird ein gewisser Rückhalt an Substratflüssigkeit im Innern der Rohre bewirkt. Hierdurch ist eine länger währende Benetzung der Gewebezellen im Innern gesichert. Anstelle der Einziehungen können auch Silikonschlauchstücke von 1 bis 2 cm Länge in die Enden der Glasrohre 11 eingeschoben werden. Es hat sich aber auch gezeigt, dass auf den Aussenwänden der Glasrohre ein geringeres, aber immer noch zufriedenstellendes Wachstum der Gewebezellen erfolgt.

Die für die Gewebezucht erforderlichen Gase werden über einen der Anschlüsse 6 eingeleitet und über den anderen abgeleitet. Die erforderlichen Sterilfilter sind nicht gezeigt.

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Nach beendeter Züchtung werden die Zellen in bekannter Weise abgelöst. Eine anschliessende Beimpfung mit Viren ohne Entfernen der Gewebezellen aus dem Behälter ist möglich.

Die Entleerung der Gewebezuchtprodukte erfolgte über den Anschluss 7. Für die Waschung kann die Drehzahl der Welle erhöht werden.

Die in den Öffnungen der Haltescheiben 9, 10 angebrachten O-Ringe dienen lediglich als Halterungen für die Rohre 11, aus denen diese leicht ausgetauscht werden können. Als

Innendurchmesser der Rohre haben sich solche von 8 bis 25 mm, vorzugsweise 19 bis 22 mm bewährt.

Um die Wuchsfläche zu erhöhen, können sternförmige Einschübe 18, die aus Glas oder vorzugsweise Polycarbonat 5 bestehen, im Innern der Glasrohre 11 befestigt werden.

Wesentlicher Vorteil der Rohrzellzuchtvorrichtung ist, dass für die Gewebezellzucht maximal 2,4 1 Substrat auf einen m2 Zellzuchtfläche erforderlich ist. Bei der Züchtung von Viren im gleichen Gerät, häufig im Anschluss an die io Zellzucht, sind sogar nur 1,9 1 Substrat pro m2 Zuchtfläche erforderlich.

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2 Blätter Zeichnungen

Claims

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1. Vorrichtung zur Züchtung von tierischen und humanen Gewebezellen in einzelliger Schicht und zur Vermehrung von Viren auf diesen Gewebekulturen in einem mit Zu- und Abläufen für Substratflüssigkeit und sauerstoffhaltigen Gasen versehenen, insbesondere zylindrischen Behälter mit einem in diesem mit einer Welle gelagerten rotierbaren Innenteil, mit einer Vielzahl von Rohren als Gewebezuchtflächen, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre (11) beidseitig offen und parallel zur Welle (8) in auf diese angebrachten, gelochten Haltescheiben (9, 10) lösbar gehalten sind.

2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehrere gelochte Haltescheiben

(9, 10) gegeneinander verdrehbar auf der Welle (8) angebracht sind.

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PATENTANSPRÜCHE

3. Vorrichtung nach Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre (11) in den Löchern der Haltescheiben (9, 10) durch die Lochwand eingesetzte O-Ringe (15) gehalten sind.

4. Vorrichtung nach Patentansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Innendurchmesser der Rohre (11) 8 bis 25 mm beträgt.

5. Vorrichtung nach Patentansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden der Rohre (11) eine nach innen gerichtete Einziehung (16) aufweisen.

6. Vorrichtung nach Patentansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in die Rohre (11) ein im Profil sternförmiger Einschub (18) eingesetzt ist.

7. Vorrichtung nach Patentansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einschübe (18) aus Glas und/oder Polycarbonat gefertigt sind.

8. Vorrichtung nach Patentansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre (11) gegenüber der horizontalen Welle (8) eine Neigung aufweisen.