CH610199A5 - Two-component system for dental purposes - Google Patents

Two-component system for dental purposes

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CH610199A5
CH610199A5 CH1019774A CH1019774A CH610199A5 CH 610199 A5 CH610199 A5 CH 610199A5 CH 1019774 A CH1019774 A CH 1019774A CH 1019774 A CH1019774 A CH 1019774A CH 610199 A5 CH610199 A5 CH 610199A5
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CH
Switzerland
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component
component system
calcium hydroxide
percent
weight
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Application number
CH1019774A
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English (en)
Inventor
Werther Giovanni Dr Lusuardi
Max Dr Scheuble
Bruno Willi Vogt
Original Assignee
Trey Ag De
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Publication date
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    • A61K6/80Preparations for artificial teeth, for filling teeth or for capping teeth
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    • A61K6/887Compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
    • A61K6/889Polycarboxylate cements; Glass ionomer cements

Description


  
 

**WARNUNG** Anfang DESC Feld konnte Ende CLMS uberlappen **.

 



   PATENTANSPRÜCHE
1. Zweikomponenten-System für zahnärztliche Zwecke, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Komponente einen Salicylsäureester eines einwertigen Alkohols und die zweite Komponente Kalziumhydroxid enthält, jedoch keine der beiden Komponenten Eugenol enthält.



   2. Zweikomponenten-System nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Alkoholrest des Salicylsäureesters 2 bis 10 Kohlenstoffatome enthält und der Salicylsäureester vorzugsweise Salicylsäureäthylester ist.



   3. Zweikomponenten-System nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Komponente zusätzlich einen Füllstoff, z. B. Titandioxid, enthält.



   4. Zweikomponenten-System nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Komponente zusätzlich noch gebrannten Gips von der Formel CaSO4   1/2    H2O enthält.



   5. Zweikomponenten-System nach Patentanspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet dass die erste Komponente zusätzlich ein Thixotropiermittel, z. B. Siliziumdioxid, enthält.



   6. Zweikomponenten-System nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Komponente zusätzlich einen Weichmacher, z. B. 2-Toluolsulfoäthylamid, enthält.



   7. Zweikomponenten-System nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet dass die zweite Komponente zusätzlich noch Zinkoxid enthält.



   8. Zweikomponenten-System nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Komponente zusätzlich nach Zinkstearat enthält.



   9. Zweikomponenten-System nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Komponente aus 47,62 Gewichtsprozent Salicylsäureäthylester, 23,69 Gewichtsprozent Titandioxid, 23,81 Gewichtsprozent Kalziumsulfat   1/2    H2O, 4,76 Gewichtsprozent Siliziumdioxid und 0,12 Gewichtsprozent eines Pigmentes; die zweite Komponente aus 53,5 Gewichtsprozent Kalziumhydroxid, 36,5 Gewichtsprozent 2-Toluolsulfoäthylamid, 9,7 Gewichtsprozent Zinkoxid und 0,3 Gewichtsprozent Zinkstearat besteht.



   10. Zweikomponenten-System nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder beide Komponenten, jedoch vorzugsweise die zweite Komponente, ein röntgenopakes Mittel, z. B. Bariumsulfat, Wismutoxid, Calciumwolframat, Calciummetawolframat oder Wismutsubnitrat enthält.



   Die Erfindung betrifft ein Zweikomponenten-System für zahnärztliche Zwecke.



   Es ist bereits bekannt, Kalziumhydroxid in wässerigen Lösungen oder organischen Lösungsmitteln mit oder ohne Zusatz von Filmbildnern zur Abdeckung der Dentinwunde bei der Kavitätenpräparation als Unterfüllung anzuwenden. Die dadurch entstehende Kalziumhydroxidschicht bildet einen Schutz gegen mechanische, thermische (Amalgamfüllungen), chemische (Zemente) und toxische (Composites) Reize. Darüber hinaus verleiht das stark alkalische Kalziumhydroxid dem System eine antiseptische Wirkung und regt die Bildung von Odontoblasten an, was zur Bildung von erwünschtem Sekundärdentin führt.



   Die bereits im Handel erhältlichen Kalziumhydroxidprodukte weisen alle gewisse Nachteile auf.



   Die Abscheidung eines Kalziumhydroxidfilms aus einer wässerigen Suspension dauert für zahnärztliche Massstäbe viel zu lange, da das Wasser verflüchtigt werden muss. Aus diesem Grunde verwendet man bei neueren Produkten organische Lösungsmittel, wie Chloroform, um die Filmbildung durch eine raschere Verflüchtigung des niedrigsiedenden organischen Lösungsmittels zu beschleunigen.



   Die Verwendung solcher organischer Lösungsmittel und insbesondere von chlorierten Kohlenwasserstoffen ist jedoch mit verschiedenen Risiken behaftet. Die Nerven- und Leberschädigungen, welche durch Chloroform (MAK-Wert = 100 ppm) hervorgerufen werden können, sind hinlänglich bekannt.



   Andere Produkte, welche ohne Lösungsmittel auskommen, z. B. nach Schweiz. Patent Nr. 437 642, besitzen den Nachteil, dass sie nicht vollständig aushärten und eine feuchte, klebrige Oberfläche hinterlassen. Ein weiterer Nachteil des Produktes nach der obenerwähnten Patentschrift liegt darin begründet, dass die Vorschriften zur Anwendung des Mittels nicht definiert werden können, sondern erst vom Zahnarzt erarbeitet werden müssen. Auch die vorgeschriebene Mischzeit von maximal 10 Sekunden ist als nachteilig zu betrachten.



   Das erfindungsgemässe Zweikomponenten-System für zahnärztliche Zwecke ist dadurch gekennzeichnet, dass die erste Komponente einen Salicylsäureester eines einwertigen Alkohols und die zweite Komponente Kalziumhydroxid enthält, jedoch keine der beiden komponenten Eugenol enthält.



   Das erfindungsgemässe Zweikomponenten-System eignet sich insbesondere für die bereits erwähnten Zwecke, d. h. als Unterfüllung unter Amalgam-. Silikat-, Kunstharz- und Kompositionsfüllungen, speziell bei Caries profunda; für direkte   Überkappung    artefiziell   eröffneter    Pulpakavitäten, zur Behandlung empfindlicher Zahnhälse und bei der neuen Methode zur stiftlosen Versorgung von Frontzahnfrakturen nach Buonocore.



   Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemässen Zweikomponenten-Systems liegt darin begründet, dass es frei von Eugenol ist, welches bekanntlich einen nachteiligen Effekt auf Kunstharz- und Kompositionsfüllungen ausübt. Das erfindungsgemässe System nimmt nach der Vereinigung der beiden Komponenten, welche zweckmässig mittels eines Kunststoffspatels auf einem Mischblock innerhalb von ca. 20 Sekunden erfolgt, eine zahnzementartige Konsistenz an und kann dank seiner thixotropen Eigenschaft mit grosser Leichtigkeit und Bequemlichkeit vom Zahnarzt appliziert werden. Die Anwendung wird weiter erleichtert, dass es nicht unbedingt erforderlich ist, die beiden Einzelkomponenten in einem optimalen Gewichtsverhältnis zueinander zu mischen; das System verträgt auch grössere Abweichungen ohne schlechtere Resultate zu liefern.



   Sobald das angemischte Material in die Kavität eingebracht wird, erhärtet es unter der kombinierten Einwirkung von erhöhter Temperatur   (37     C) und Luftfeuchtigkeit (100% rel.) in ca. 2 Minuten (modifizierte Prüfvorschrift für Zinkzemente nach FDI,   ISO)    zu einer harten, relativ elastischen Masse aus Kalziumphenolat, welche noch überschüssiges Kalziumhydroxid enthält, das zur Reizdentinbildung zur Verfügung steht.

 

   Die Messung des pH-Wertes einer Lösung, welche eine Plakette aus dem gehärteten erfindungsgemässen System enthielt, ergab einen Durchschnittswert von 11,68 nach 24 Stunden. Neuere Untersuchungen von D. R. Heys et al. an der Universität von Michigan, Ann Arbor (IADR Abstracts 1974, No. 192), zeigten, dass nur solche Kaiziumhydroxid-Unterfüllungsmaterialien eine spürbare Sekundärdentinbildung bewirken, die einen relativ hohen pH-Wert zwischen 11 und 12 besitzen. Das erfindungsgemässe Zweikomponeten-System ist somit auch in dieser Hinsicht herkömmlichen Materialien mit einem pH-Wert von ca. 10 überlegen.



   Die mit dem erfindungsgemässen Zweikomponenten-System erhaltenen Unterfüllungen besitzen nach 7 Minuten schon eine Druckfestigkeit von ca. 33 kp/cm2. Bereits früher wurde festgestellt, dass ein Unterfüllungsmaterial mit einer Druck  



  festigkeit von 12 kp/cm2 den mechanischen Belastungen, welche bei der Legung einer Amalgamfüllung auftreten, standhält (Skinner's Science of Dental Materials, Ralph W. Phillips. Seventh Edition 1973, pag. 495). Das erfindungsgemässe System liefert also eine beinahe dreimal so hohe Druckfestigkeit als erforderlich wäre. Nach 24 Stunden besitzt die ausgehärtete Unterfüllung bereits eine Druckfestigkeit von 55 kp/cm2 (Prüfvorschrift für Zinkzemente nach FDI, ISO).



   Der Alkoholrest des erfindungsgemäss verwendeten Salicylsäureesters kann gesättigt oder ungesättigt, unverzweigt oder verzweigt, cyclisch oder aromatisch sein, vorzugsweise mit 2-10 Kohlenstoffatomen. Besonders gute Resultate werden mit Salicylsäureäthylester erhalten. Die Salicylsäureester sind allgemein bekannt als Antirheumatika und Antineuralgika. Der Äthylester ist besonders wirksam und hat, im Gegensatz zum Methylester, keine reizende Wirkung, wie bereits St. Bondzynski in Arch, exp. Pathol. Pharm. 33, 88, feststellte. Dazu kommt noch eine ebenfalls erwünschte bakterizide Wirkung.



   Um ein 2-Pasten-System zu erhalten, welches besondere Vorteile bei der Handhabung eines Unterfüllungsmaterials bietet, wird der Salicylsäureester vorzugsweise mit einem Füllstoff bis zur gewünschten Konsistenz verdickt. Dazu eignet sich besonders Titandioxid, welches zusätzlich die Eigenschaft hat, die Härtungszeit auf einen arbeitstechnisch günstigen Wert zu bringen.



   Vorzugsweise wird zusätzlich zum Titandioxid gebrannter Gips (CaSO4 - 1/2 H2O) in die erste Komponente gegeben, um die Härtungscharakteristika für zahnärztliche Belange zu optimieren, d. h. bei einer Verarbeitungsbreite, die für sämtliche Fälle ausreicht, eine extrem kurze Härtungszeit zu erzielen.



   Um dem Produkt eine gewisse Thixotropie zu verleihen, die eine bessere Applikation gewährleistet und um ein Absetzen der Paste während der Lagerung zu verhindern, wird der ersten Komponente vorzugsweise Siliziumdioxid oder ein anderes Thixotropiermittel zugegeben.

 

   Um die zweite Komponente ebenfalls in eine applikationstechnisch günstige Form zu bringen, wird das Kalziumhydroxid vorzugsweise mit einem Weichmacher, z. B. 2-Toluolsulfo äthylamid, zu einer Paste verarbeitet.



   Es hat sich übrigens gezeigt, dass ein Zusatz von Zinkoxid zur zweiten Komponente dem System verbesserte Eigenschaften verleiht.



   Als oberflächenaktives Mittel kann zur zweiten Komponente auch noch Zinkstearat zugegeben werden.



   Als weiterer Vorteil bei der Verwendung sowohl von Zinkoxid als auch von Zinkstearat ist ihre antiseptische Wirkung zu erwähnen.



   Um den Mischvorgang optisch kontrollierbar zu gestalten, kann die eine Komponente zudem mit einem geeigneten Pigment eingefärbt werden. 

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE 1. Zweikomponenten-System für zahnärztliche Zwecke, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Komponente einen Salicylsäureester eines einwertigen Alkohols und die zweite Komponente Kalziumhydroxid enthält, jedoch keine der beiden Komponenten Eugenol enthält.
    2. Zweikomponenten-System nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Alkoholrest des Salicylsäureesters 2 bis 10 Kohlenstoffatome enthält und der Salicylsäureester vorzugsweise Salicylsäureäthylester ist.
    3. Zweikomponenten-System nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Komponente zusätzlich einen Füllstoff, z. B. Titandioxid, enthält.
    4. Zweikomponenten-System nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Komponente zusätzlich noch gebrannten Gips von der Formel CaSO4 1/2 H2O enthält.
    5. Zweikomponenten-System nach Patentanspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet dass die erste Komponente zusätzlich ein Thixotropiermittel, z. B. Siliziumdioxid, enthält.
    6. Zweikomponenten-System nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Komponente zusätzlich einen Weichmacher, z. B. 2-Toluolsulfoäthylamid, enthält.
    7. Zweikomponenten-System nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet dass die zweite Komponente zusätzlich noch Zinkoxid enthält.
    8. Zweikomponenten-System nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Komponente zusätzlich nach Zinkstearat enthält.
    9. Zweikomponenten-System nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Komponente aus 47,62 Gewichtsprozent Salicylsäureäthylester, 23,69 Gewichtsprozent Titandioxid, 23,81 Gewichtsprozent Kalziumsulfat 1/2 H2O, 4,76 Gewichtsprozent Siliziumdioxid und 0,12 Gewichtsprozent eines Pigmentes; die zweite Komponente aus 53,5 Gewichtsprozent Kalziumhydroxid, 36,5 Gewichtsprozent 2-Toluolsulfoäthylamid, 9,7 Gewichtsprozent Zinkoxid und 0,3 Gewichtsprozent Zinkstearat besteht.
    10. Zweikomponenten-System nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder beide Komponenten, jedoch vorzugsweise die zweite Komponente, ein röntgenopakes Mittel, z. B. Bariumsulfat, Wismutoxid, Calciumwolframat, Calciummetawolframat oder Wismutsubnitrat enthält.
    Die Erfindung betrifft ein Zweikomponenten-System für zahnärztliche Zwecke.
    Es ist bereits bekannt, Kalziumhydroxid in wässerigen Lösungen oder organischen Lösungsmitteln mit oder ohne Zusatz von Filmbildnern zur Abdeckung der Dentinwunde bei der Kavitätenpräparation als Unterfüllung anzuwenden. Die dadurch entstehende Kalziumhydroxidschicht bildet einen Schutz gegen mechanische, thermische (Amalgamfüllungen), chemische (Zemente) und toxische (Composites) Reize. Darüber hinaus verleiht das stark alkalische Kalziumhydroxid dem System eine antiseptische Wirkung und regt die Bildung von Odontoblasten an, was zur Bildung von erwünschtem Sekundärdentin führt.
    Die bereits im Handel erhältlichen Kalziumhydroxidprodukte weisen alle gewisse Nachteile auf.
    Die Abscheidung eines Kalziumhydroxidfilms aus einer wässerigen Suspension dauert für zahnärztliche Massstäbe viel zu lange, da das Wasser verflüchtigt werden muss. Aus diesem Grunde verwendet man bei neueren Produkten organische Lösungsmittel, wie Chloroform, um die Filmbildung durch eine raschere Verflüchtigung des niedrigsiedenden organischen Lösungsmittels zu beschleunigen.
    Die Verwendung solcher organischer Lösungsmittel und insbesondere von chlorierten Kohlenwasserstoffen ist jedoch mit verschiedenen Risiken behaftet. Die Nerven- und Leberschädigungen, welche durch Chloroform (MAK-Wert = 100 ppm) hervorgerufen werden können, sind hinlänglich bekannt.
    Andere Produkte, welche ohne Lösungsmittel auskommen, z. B. nach Schweiz. Patent Nr. 437 642, besitzen den Nachteil, dass sie nicht vollständig aushärten und eine feuchte, klebrige Oberfläche hinterlassen. Ein weiterer Nachteil des Produktes nach der obenerwähnten Patentschrift liegt darin begründet, dass die Vorschriften zur Anwendung des Mittels nicht definiert werden können, sondern erst vom Zahnarzt erarbeitet werden müssen. Auch die vorgeschriebene Mischzeit von maximal 10 Sekunden ist als nachteilig zu betrachten.
    Das erfindungsgemässe Zweikomponenten-System für zahnärztliche Zwecke ist dadurch gekennzeichnet, dass die erste Komponente einen Salicylsäureester eines einwertigen Alkohols und die zweite Komponente Kalziumhydroxid enthält, jedoch keine der beiden komponenten Eugenol enthält.
    Das erfindungsgemässe Zweikomponenten-System eignet sich insbesondere für die bereits erwähnten Zwecke, d. h. als Unterfüllung unter Amalgam-. Silikat-, Kunstharz- und Kompositionsfüllungen, speziell bei Caries profunda; für direkte Überkappung artefiziell eröffneter Pulpakavitäten, zur Behandlung empfindlicher Zahnhälse und bei der neuen Methode zur stiftlosen Versorgung von Frontzahnfrakturen nach Buonocore.
    Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemässen Zweikomponenten-Systems liegt darin begründet, dass es frei von Eugenol ist, welches bekanntlich einen nachteiligen Effekt auf Kunstharz- und Kompositionsfüllungen ausübt. Das erfindungsgemässe System nimmt nach der Vereinigung der beiden Komponenten, welche zweckmässig mittels eines Kunststoffspatels auf einem Mischblock innerhalb von ca. 20 Sekunden erfolgt, eine zahnzementartige Konsistenz an und kann dank seiner thixotropen Eigenschaft mit grosser Leichtigkeit und Bequemlichkeit vom Zahnarzt appliziert werden. Die Anwendung wird weiter erleichtert, dass es nicht unbedingt erforderlich ist, die beiden Einzelkomponenten in einem optimalen Gewichtsverhältnis zueinander zu mischen; das System verträgt auch grössere Abweichungen ohne schlechtere Resultate zu liefern.
    Sobald das angemischte Material in die Kavität eingebracht wird, erhärtet es unter der kombinierten Einwirkung von erhöhter Temperatur (37 C) und Luftfeuchtigkeit (100% rel.) in ca. 2 Minuten (modifizierte Prüfvorschrift für Zinkzemente nach FDI, ISO) zu einer harten, relativ elastischen Masse aus Kalziumphenolat, welche noch überschüssiges Kalziumhydroxid enthält, das zur Reizdentinbildung zur Verfügung steht.
    Die Messung des pH-Wertes einer Lösung, welche eine Plakette aus dem gehärteten erfindungsgemässen System enthielt, ergab einen Durchschnittswert von 11,68 nach 24 Stunden. Neuere Untersuchungen von D. R. Heys et al. an der Universität von Michigan, Ann Arbor (IADR Abstracts 1974, No. 192), zeigten, dass nur solche Kaiziumhydroxid-Unterfüllungsmaterialien eine spürbare Sekundärdentinbildung bewirken, die einen relativ hohen pH-Wert zwischen 11 und 12 besitzen. Das erfindungsgemässe Zweikomponeten-System ist somit auch in dieser Hinsicht herkömmlichen Materialien mit einem pH-Wert von ca. 10 überlegen.
    Die mit dem erfindungsgemässen Zweikomponenten-System erhaltenen Unterfüllungen besitzen nach 7 Minuten schon eine Druckfestigkeit von ca. 33 kp/cm2. Bereits früher wurde festgestellt, dass ein Unterfüllungsmaterial mit einer Druck **WARNUNG** Ende CLMS Feld konnte Anfang DESC uberlappen**.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3005134A1 (de) * 1979-02-12 1980-08-21 Sybron Corp Zahnfuellmaterial
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