Die Erfindung betrifft einen Presskopf für eine Strangpresse zur Herstellung eines Stranges aus viskosem Material, insbesondere aus Ton, mit einem Gehäuse und einem Kernbügel. der Kerne zur Erzeugung von längs des Strangs verlaufenden Hohlräumen aufweist und Platten hat, mit deren Hilfe er an der Innenseite des Gehäuses befestigt ist.
Bekannte Pressköpfe dieser Art weisen schwerwiegende Nachteile auf. da bisher noch keine befriedigende Lösung für die Befestigung der Befestigungsplatten des Kernbügels gefunden werden konnte. Die sicherste Befestigungsart war bisher durch Anschweissen an die Innenwand des Gehäuses des Presskopfes erzielt worden. was aber sehr aufwendig ist.
Auf diese Weise wurde ferner die Demontage des Mund stücks sehr erschwert. die bei einer Reinigung des Presskopfes oder Auswechslung des Kernbügels unumgänglich ist. Vor allem hat eine derart in den Matenalflussweg vorstehende Platte einen Strömungswiderstand, der nicht nur den Materialdurchfluss behinderte. sondern auch die Struktur des Strangs ungünstig beeinflusste. Dieser schwerwiegende, die Pro duktionsleistung und die Qualitätskonstanz beeinträchtigende Nachteil liess sich auch durch Ersatz der Schweissverbindung durch eine Schraubverbindung nicht beheben.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Presskopfes der eingangs genannten Art. bei dem die vorstehend aufgezählten Nachteile nicht auftreten.
Der erfindungsgemässe Presskopf ist dadurch gekennzeichnet. dass das Gehäuse an der Innenseite Ausnehmungen aufweist. in denen die Platten sich abstützend angeordnet sind, wobei die Innenseiten der Platten mindestens angenähert bündig mit der Innenseite des Gehäuses verlaufen.
Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes werden im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Presskopf im Längsschnitt,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Presskopf der Fig. 1 in Flussrichtung und
Fig. 3 in grösserem Massstabe einen zweiten Presskopf in ähnlicher Darstellungsweise wie in Fig. 1.
Der Presskopf der Fig. 1 und 2 hat ein Gehäuse 1, dessen in Flussrichtung F gesehen hintere Stirnwand 3 an der Aus trittsöffnung einer nicht dargestellten Strangpresse, wie z. B.
temäss den Schweizer Patentschriften 38S 830. 533 007 und 53S 357. befestigbar ist und das in seinem Innern lösbar einen Kernbügel 5 enthält.
Das Gehäuse 1 ist längs einer quer zur Flussrichtung F verlaufenden Teilungsebene T unterteilt und hat in Flussrichtung F aufeinanderfolgend - einen Einlaufteil 7 mit angenähert rechteckigem Quer schnitt. zwei nach aussen abstehenden Verbindungsflan schen 9. 11 und einer Anschlussöffnung 12 für ein Kon tnll-Nlanometer.
- einen iihnlicl1 geformten. jedoch kleineren und kürzeren Nlundstücl:steil 13 mit zwei Verbindungsfianschen 15, 17 und schliesslich - einen plattenartigen Mundstücksrahmen 19 mit einer Öff- nung 33. aus der der Strang aus viskosem Material austritt.
Der mundstückseitige Flansch 11 des Einlaufteils 7 ist mit dem einlaufseitigen Flansch 15 des Mundstücksteils 13 durch Schrauben 2( und der mündungsseitige Flansch des letzteren mit dem Niundstücksrahmen 19 durch Schrauben 22 lösbar verbunden.
Der Nlundstücksteil 13 und der Einlaufteil 7 haben je eine pxramidenstumpfmantelartig geformte Seitenwand. Die Seitenwand des Einlaufteils 7 hat jedoch einen grösseren Pyramidenwinkel und weist an der Innenseite zwei einander in Querriehtung gegenu bediegende Ausnehmungen auf. Jede Ausnehmung hat. wie Fig. 2 zeigt, ein Profil in Form eines rechtuillkligen Dreiecks. dessen mündungsseitige Kathete quer zur Flussrichtung F verläuft, wogegen die einlaufseitige zweite Kathete angenähert in Flussrichtung F verläuft.
Auf diese Weise erzielt man, dass jede Ausnehmung in Flussrichtung F verlaufende Seiten aufweist, die einlaufseitig in die Innenseite des Gehäuses übergehen und mündungsseitig durch eine quer zur Flussrichtung verlaufende Stützfläche begrenzt sind.
Der Kernbügel 5 hat, wie die Fig. 2 zeigt, drei waagrechte, quer zur Flussrichtung F angeordnete Traversen 21. Von jeder Traverse stehen in Flussrichtung F mehrere Stege 30 ab, an deren freien Enden je ein Kern 32 befestigt ist. Der grösste Teil jedes Kerns liegt somit in der Öffnung 33 des Mundstücksrahmens 19, die den Austrittsquerschnitt des Strangs bestimmt.
Alle drei waagrechten Traversen 21 sind an ihren Enden jeweils mittels einer senkrechten Platte 34 verbunden. Jede Platte 34 hat dasselbe Profil wie die zugeordnete Ausnehmung und füllt dieselbe nahezu spielfrei aus. Zur Befestigung des ganzen Kernbügels 5 im Presskopf sind von der Aussenseite des Gehäuses 1 in die Ausnehmungen einschraubbare, gegen die Platten 34 anstehende Fixationsschrauben 36 vorgesehen.
Von ganz wesentlicher Bedeutung für die richtige Funktionsweise des Presskopfes ist der Umstand, dass die Platten 34 in den Ausnehmungen an der Innenwand des Gehäuses 1 vollständig versenkt sind. Von der Innenwand des Gehäuses 1 stehen somit keine Plattenteile vor, die den Materialfiuss behindern und verändern, die Arbeitsgeschwindigkeit herabsetzen und insbesondere die Struktur des Strangs beeinträchtigen würden.
In Anbetracht der starken, auf den Kernbügel 5 während des Betriebs wirkenden Kräfte und im Hinblick auf die angestrebte Qualitätskonstanz des erzeugten Strangprofils ist dabei der Umstand sehr wesentlich, dass sich der ganze Kernbügel 5 an den Stützflächen 23 der Ausnehmungen abstützen kann. Diese Stützflächen 23 erlauben gleichzeitig eine Kontrolle des richtigen Sitzes des Kernbügels 5, denn die Bohrungen für die Fixationsschrauben 36 lassen sich leicht so ausbilden, dass letztere ohne den Anschlag der Platten 34 an den Stützflächen 23 nicht eingeschraubt werden können.
Der zweite Presskopf der Fig. 3 ist ähnlich aufgebaut wie der der Fig. 1 und 2, der Mundstücksteil 113 und der Einlaufteil 117 des Gehäuses 101 haben aber hier den gleichen Pyramidenwinkel. Der Hauptunterschied gegenüber dem ersten Presskopf der Fig. 1 und 2 besteht jedoch darin, dass die Teilungsebene T in den Bereich der Ausnehmungen, vorzugsweise in die Stützflächenebene der Ausnehmungen und der komplementär geformten Platten 134 zurückverlegt worden ist, wodurch sich mehrere Vorteile erzielen lassen.
In der mit ausgezogenen Linien dargestellten Ausführungsform liegt die Stützfläche 123 der Ausnehmung und somit auch die Stirnseite der zugeordneten Platte 134 genau in der Teilungsebene T. Es steht aber nichts im Wege, die Stützfläche ein Stückweit vor die Teilungsebene T, d. h. in den Flansch 115 des Mundstücksteils 113 hinein, zu verlegen, wie es die unterbrochene Linie 138 andeutet. In beiden Fällen vereinfacht sich dadurch die Herstellung des Einlaufteils, wie ein Vergleich der Fig. 1 und 3 ohne weiteres erkennen lässt. Es steht auch nichts im Wege, an den in den Flansch 115 hineinragenden Teil einer solchen Platte oder an die dargestellte Platte 134 eine nach aussen abstehende Fixationsleiste anzubringen, wie es die unterbrochenen Linien 140 bzw. 142 andeuten.
Auf diese Weise wird der Zusammenbau beträchtlich vereinfacht, da die Fixationsleisten die Fixationsschrauben 136 ersetzen, deren Betätigung Zeit, Umsicht und die Benutzung von Werkzeugen erfordert. Obendrein wird dadurch die Anzahl der Bauteile, die Lagerhaltung und die Störanfälligkeit verringert, denn die Schrauben 36 sind dem Verschleiss unterworfen, der bei den einstückig angeformten Fixationsleisten überhaupt nicht ins Gewicht fällt.
Der Sitz an der Stirnfläche der Platte und damit der Sitz des Kernbügels 105 im Presskopf lässt sich sehr genau einstellen und beibehalten.
Ferner wird durch die Fixationsleisten auch der Ausbau des Kernbügels 105 erleichtert, da dieser bereits nach dem Lösen der Schrauben 120 frei wird. Ganz wesentlich ist dabei die Zeiteinsparung, die dadurch erzielt wird, dass der Einlaufteil 107 bei einem Wechsel des Kernbügels 105 nicht von der nicht dargestellten Strangpresse abgenommen zu werden braucht. Der Presskopf hat den grossen Vorteil, dass der Material-Durchsatz durch den Presskopf und somit dessen Produktionsleistung und insbesondere die Struktur des Materialflusses durch in den Materialflussweg vorstehende Teile der Platte nicht gestört werden.
Die dadurch erzielte Senkung der Herstellungskosten der Produkte bei gleichbleibender oder sogar noch gesteigerter Qualität ist im Rahmen des von Jahr zu Jahr wachsenden Bedarfs an hochwertiger Ware von besonderem Interesse.
Trotz dieser Vorteile lässt sich der Presskopf ebenso einfach oder noch einfacher gestalten als bekannte Pressköpfe der eingangs genannten Art. Ein ganz wesentlicher Vorteil ist schliesslich darin zu erblicken, dass der Presskopf weitgehend narrensicher ist und mit einem Mindestmass an Arbeitsaufwand und Zeitverlust auseinandergenommen und wieder zusammengebaut werden kann. Die Verringerung des Zeitverlusts schlägt dabei am stärksten zu Buch, da die Strangpresse während der Auswechslungszeiten stillgelegt werden muss.