Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rollkörperküfig für Längsfiihrungen.
Bei Längsführungen verwendet man in der Regel Käfige, insbesondere zum lokalen Zusammenhalten der Rollkörper, d.h. der Rollen oder Kugeln. Einfache Käfige bestehen aus einem bandartigen Streifen aus Metall oder Kunststoff, welcher in regelmässigen Abständen einfache Löcher für die Aufnahme eines einzelnen Rollkörpers oder von Rollkörpergruppen aufweist. Die Rollkörper können aus einem solchen Käfig seitlich herausfallen.
Dies macht es erforderlich, dass man die Rollkörper erst im Zuge der Montage einer Längsftihrung in der Führung in den Käfig einzeln einsetzt, was naturgemäss mühsam ist Aufwendigere Käfige haben einseitig lappenartige Ausbiegungen aus dem Streifenmaterial, so dass die Rollkörper durch diese Ausbiegungen auf der betreffenden Seite nicht herausfallen können. Dies gestattet es, die Rollkörper unmittelbar vor ihrem Einsetzen in eine Längsführung im Käfig zu plazieren. Sie können aber auf einer Käfigseite immer noch herausfallen.
Um dies zu vermeiden, hat man auch Käfige mit auf beiden Seiten des Streifens vorgesehenen Ausbiegungen vorgeschlagen, wobei man dann die Rollkörper in einen solchen Käfig hineindrücken muss. Sie können dann nicht mehr herausfallen. Solche mit einseitigen oder beidseitigen Au hiegungell versehene Käfige haben für jeden einzelnen Rollkörper ein besonderes Loch, so dass man die Rollkörper nicht unmittelbar nebeneinander anordnen kann. Dies ist auch bei jenen Kugelkäfigen der Fall, welche aus relativ dicken Bändern bestehen und bei denen die Lochränder nach Einsetzen der Kugeln aufgestaucht werden, damit die Kugeln nicht mehr herausfallen können.
Dies hat den Nachteil, dass man relativ lange Käfige benötigt, wenn man belastungsbedingt eine bestimmte Anzahl Rollkörper verwenden muss.
Dementsprechend müssten auch die Führungen eine ausreichende Länge aufweisen. Somit bestimmt die erforderliche Rollkörperanzahl und der Lochabstand solcher Käfige die Länge der Käfige. Dies kann auch die Länge der Führungen beeinflussen. Man kann also nicht die theoretisch vom Rollkörperdurchmesser abhängige maximale Rollkörperzahl pro Längeneinheit verwenden, wenn man die Rollkörper herausfallsicher in solchen Käfigen unterbringen will. Solche Käfige können wegen des Eindrückens der Rollkörper oder beim Aufstauchen zu Schäden an den Rollkörpern führen.
Andere Käfigarten, die allenfalls eine Vermeidung dieses Problems dadurch gestatten, dass sie Löcher für mehrere einander unmittelbar benachbarte Rollkörper aufweisen, müssen für jede Rollkörperzahl besonders hergestellt werden.
Sie sind also in der Lagerhaltung aufwendig und in der Anwendung wenig anpassungsfähig.
Aufgahe der Erfindung ist es, einen Rollkörperkäfig zu schaffen, bei welchem der Rollkörperabstand und die davon teilweise abhängige Käfiglänge wesentlich variabler als bis anhin sein kann, ohne dass auf die Herausfallsicherheit verzichtet werden müsste. Die Käfige sollen ohne Gefahr für die Rollkörper mit diesen bestückbar sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Rollkörperkäfig für Längsführungen erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet, dass zwei miteinander durch Abstandhalter in gleichbleibendem Abstand fest verbundene Schienen vorgesehen sind, deren jede eine die zwischen den Schienen gehaltenen Rollkörper teilweise umfassende Nut aufweist.
Die beiden Schienen können vorteilhaft gleich ausgebildet sein, und sie können bei entsprechender Bemessung auch so ausgebildet werden, dass sie für Rollkörper verschiedener Griisst: in einem bestimmten Bereich verwendbar wären. Die Abstandhalter ihrerseits lassen sich in der Regel jeweils zwar nur für eine Rollkörpeigrösse und eine Schienenart verwenden, sie können aber in den Bedürfnissen entsprechender Zahl zwischen den Schienen angeordnet werden, im einfachsten Falle je einer an den Käfige bzw. Schienenenden.
Sowohl die Schienen als auch die Abstandhalter können in praktisch beliebiger Länge spanlos geformt, z.B. gegossen, strangge presst, gezogen oder gebogen werden oder aber auch durch spanabhebende Bearbeitung hergestellt werden. Man kann dann von so erhaltenen relativ langen Profilstäben die benötigten Längen abschneiden, so dass man kein grosses Lager an verschieden langen Teilen halten muss.
Bei der Montage kann man entweder die beiden Schienen an die (z.B. in einer Rinne) aufgereihten Rollkörper gegenüberliegend so anlegen, dass die Schienennut jeder Schiene jeden Rollkörper teilweise umfasst, worauf man die Abstandhalter mit den Schienen verbinden kann. Man kann aber auch zwei Schienen mit einem Abstandhalter vorverbinden und nun die Rollkörper zwischen die Schienen einfügen und jeweils nach Einführen einer bestimmten Rollkörperanzahl einen Abstandhalter zwischen den Schienen befestigen. Es ist dabei auch möglich, Zwischenstücke beliebiger Art zwischen die Rollkörper zu setzen. beispielsweise, um beabsichtigt Längenunterschiede der Käfige bei gleicher Rollkörperanzahl hervorzurufen.
Die Verbindung der Schienen mit den Abstandhaltern kann z.B. durch Stifte, Niete, Schrauben, Schweissen oder Kleben, also in an sich beliebiger Weise, erfolgen, wobei man auf das Material der Schienen und Abstandhalter, zumeist Metall oder Kunststoff, Rücksicht nehmen kann. Vorzugsweise lässt man die Abstandhalter formschlüssig mindestens teilweise in die Nut jeder Schiene eingreifen. wodurch die gegenseitige Lage der Teile vorbestimmt werden kann. In diesen Fällen lässt sich die Verbindung von Schiene und Abstandhalter besonders günstig dadurch herstellen, dass man entweder z.B. einen Stift irgendwelcher Art in korrespondierende Löcher der formschlüssigen Teile setzt, oder aber einen Teil des Schienenmaterials in ein entsprechendes Loch jedes Abstandhalters hineinbiegt, z.B. hineinpresst oder hineinzieht. Auch Punktschweissung kann hier von Nutzen sein.
Es besteht bei der Montage für die Rollkörperoberfläche keine Gefahr, weil keinerlei Druck auf die Rollkörper ausgeübt werden muss und weil sie beim Einfügen in den Käfig auch nicht (wie z.B. heim Eindrücken in die bekannten Käfige) an Käfigteilen reiben.
Es ist also eine schonende, rationelle und bezüglich Käfiglänge praktisch nur vom Rollendurchmesser abhängige Herstellung der Käfige möglich.
Die Erfindung soll nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher beschrieben werden. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines mit acht unmittelbar benachbarten Rollen bestückten Käfigs;
Fig. 2a und b einen Schnitt nach Linie ll-ll durch den Käfig der Fig. 1, wobei Fig. 2a die tatsächliche Schnittfigur ist, während in Fig. 2b die Teile auseinander gezeichnet sind;
Fig. 3 eine der Fig. 1 ähnliche Seitenansicht eines mit sechs durch Zwischenstücke voneinander getrennten Rollen bestückten Käfigs;
Fig. 4a und b Frontal- und eine Seitenansicht eines Zwischenstückes aus dem Käfig der Fig. 3;
Fig. 5 bis 8 verschiedene Verbindungen zwischen einer Schiene und einem Abstandhalter im Schnitt,
Fig. 9 verschiedene Formen von Abstandhaltern im Fragment übereinander gezeichnet;
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Fig. 10 ein Schaubild in 30 Parallelprojektion eines im wesentlichen der Fig. 1 entsprechenden Käfigs ohne Rollkörper; und
Fig. 11 einen Schnitt durch einen mit Kugeln bestückten Käfig.
In Fig. 1 und 2 erkennt man die beiden gleichen Schienen 1, welche an ihren Enden durch gleiche zwischen sie eingeschobene Abstandhalter 3 verbunden und in gleichbleibendem Abstand voneinander gehalten sind. Jeder Abstandhalter 3 greift mit einem keilförmigen Teil 4 (vgl. Fig. 2 und 5) in die Nut 2 jeder Schiene 1 und ist durch einen hindurchgetriebenen Stahlstift 5 gesichert. Die Rollen 6 sind kreuzweise so eingefügt, dass sie ähnlich wie die Abstandhalter 3 in die Nuten 2 der Schienen 1 eingreifen, also von diesen Nuten 1' teilweise umfasst werden.
Wie in Fig. 1 ist auch der Käfig nach Fig. 3 aufgebaut. Die Schienen 10 sind durch Abstandhalter 30 verbunden. Auch hier ist das Ineinandergreifen der Abstandhalter und der Schienen, wie in Fig. 1 und 2 besprochen, bewerkstelligt. Stahlstifte 50 sind für die Verbindung von Schienen 10 mit den Abstandhaltern 30 vorgesehen. Die Nuten der Schienen 10 sind nicht ersichtlich, man erkennt aber, dass auch in Fig. 3 die Rollen 60 von solchen Nuten der Schienen 10 teilweise umfasst werden.
Zwischen den Rollen 60 befinden sich Zwischenstücke 70, welche in Fig. 4 veranschaulicht sind. Man erkennt, dass jedes Zwischenstück 70 kreuzweise entgegengesetzte Prägungen 71, 72 aufweist, damit sie sich der Oberfläche der Rollen 60 besser anpassen. Durch solche Zwischenstücke lässt sich die Anzahl der Rollen pro Längeneinheit bei gleichbleibendem Rollendurchmesser und gleichbleibender Käfiglänge beliebig vermindern. Die Zwischenstücke können auch andere Funktionen haben.
In Fig. 5 ist die schon in Fig. 2 veranschaulichte Verbindung der Schiene 1 mit dem Abstandhalter 3 in grösserem Massstab veranschaulicht, wobei strichpunktiert die Kontur einer Rolle 6 angedeutet ist. Der Stift 5 ist getrennt gezeichnet. Gegenüber Fig. 5 unterscheidet sich die Darstellung der Fig. 6 nur dadurch, dass am Boden der Nut der Schiene 11 ein Sack 2' vorgesehen ist, in welchen ein entsprechender Ansatz 40' des Keils 40 des Abstandhalters 30 eingreift, wobei die Sicherung der Teile durch den daneben gezeichneten Stift 51 vorgenommen würde.
In Fig. 7 besteht die Schiene 12 aus einem U-förmig gebogenen Stahlprofil, während der Abstandhalter 31 in seinem in die Schiene 12 eingreifenden Rippenteil 41 eine Durchgangsboh rung4l'aufweist, in welche Teile 12' der Schiene 12 eingezogen sind. Hiervon abweichend greift der Abstandhalter 32 in Fig. 8 mit seiner Rippe 42 in die U-förmige Schiene 13 und besitzt im Bereich des Schienenrandes eine Durchgangsbohrung 42', in welche der Rand der Schiene 13 wie bei 13' gezeigt lokal eingedrückt ist. Auch in den Fig. 6 bis 8 ist der Rollenumriss strichpunktiert und mit Zeichen 6 angegeben.
In Fig. 9 sind die Rippen 40' (strichpunktiert) und 41 (punktiert) neben einer der Fig. 5 entsprechenden dachförmigen Rippe 4 (ausgezogen) eingezeichnet, und es ist gezeigt, dass der Abstandhalter 400 in der Mitte auch flach (ausgezogen) oder gewölbt (strich-doppelpunktiert) sein kann. Es sind natürlich auch andere Formgebungen möglich.
Fig. 10 soll veranschaulichen, dass zwei Schienen 100 (entsprechend den Schienen 1 der Fig. 1 und 2) in an sich beliebiger Länge durch eine an sich beliebige Anzahl von Abstandhaltern 401 (entsprechend Abstandhalter 4 der Fig. 1, 2) zu einem Käfig verbunden werden können. Bei der unteren Schiene 100 ist die Nut 101 teilweise ersichtlich.
In Fig. 11 sind vom Käfig nur die Schienen 101 ersichtlich, welche den Schienen 100 der Fig. 10 entsprechen. Sie halten eine Kugel K als Rollkörper.
Besonders bei Betrachtung der Fig. 1, 3 und 10 ist klar ersichtlich, dass die Dimensionen des Käfigs äusserst variabel sind und dass man zumindest für eine Rollkörpergrösse zur Herstellung beliebig langer Käfige nur einen Schienentyp und einen Abstandhaltertyp benötigt.