CH543502A - Verfahren zur Herstellung neuer Glucoside - Google Patents

Verfahren zur Herstellung neuer Glucoside

Info

Publication number
CH543502A
CH543502A CH1720170A CH1720170A CH543502A CH 543502 A CH543502 A CH 543502A CH 1720170 A CH1720170 A CH 1720170A CH 1720170 A CH1720170 A CH 1720170A CH 543502 A CH543502 A CH 543502A
Authority
CH
Switzerland
Prior art keywords
epipodophyllotoxin
demethyl
chloroform
pyranoside
gluco
Prior art date
Application number
CH1720170A
Other languages
English (en)
Inventor
Keller-Juslen Camilla
Kuhn Max
Renz Jany
Wartburg Albert Von
Original Assignee
Sandoz Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Sandoz Ag filed Critical Sandoz Ag
Priority to CH1720170A priority Critical patent/CH543502A/de
Publication of CH543502A publication Critical patent/CH543502A/de

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H17/00Compounds containing heterocyclic radicals directly attached to hetero atoms of saccharide radicals
    • C07H17/04Heterocyclic radicals containing only oxygen as ring hetero atoms

Description


  
 



   Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung neuer Verbindungen der allgemeinen Formel I (siehe Formelblatt), worin R1 für Wasserstoff,   R2    für den 1-Naphthyl-, den 1-Methylpropyl- oder den 2-Methylpropylrest steht.



   Erfindungsgemäss gelangt man zu den neuen Verbindungen der allgemeinen Formel 1, indem man 4 -Dimethyl-epipodo   phyllotoxin-P-D-glucopyranosid    (Formel II) mit einer Verbindung der allgemeinen Formel III, worin   Rl    und R2 obige Bedeutung haben. oder einem entsprechenden niederen Acetal in Gegenwart eines geeigneten Katalysators umsetzt.



   Als Katalysatoren kommen beispielsweise Lewissäuren, wie wasserfreies Zinkchlorid, Sulfonsäuren, wie z. B. p-Toluolsulfonsäuren oder getrocknete Kationenaustauscher mit Sulfonsäuregruppen in der   H--Form    in Frage. Als Acetale von Verbindungen der allgemeinen Formel III kommen das Dimethylacetal, das Diäthylacetal, das cyclische Äthylenacetal in Frage.



  Zur Erhöhung der Ausbeute bei der Kondensation kann das entstehende Reaktionswasser bzw. der entstehende niedere Alkohol durch azeotrope Destillation bei tiefer Temperatur oder aber durch einen Katalysator, der gegebenenfalls wasserbindende Eigenschaften hat, entfernt werden.



   Das erfindungsgemässe Verfahren kann ausgeführt werden, indem man   4'-Dem ethyl-epipodophyllotoxin- B-D -glucopy    ranosid in eine Verbindung der allgemeinen Formel III oder das entsprechende niedere Acetal gibt und den Katalysator hinzufügt. Hierbei wird unter Feuchtigkeitsausschluss und gegebenenfalls in Stickstoffatmosphäre gearbeitet. 4 -Demethyl   epipodophyllotoxin-ss-D-glucopyranosid    kann aber auch in einem trockenen inerten Lösungsmittel, z. B. Nitromethan, gelöst bzw. suspendiert und durch Zugabe einer Verbindung der allgemeinen Formel III oder des entsprechenden niederen Acetals und eines geeigneten Katalysators, gegebenfalls in Stickstoffatmosphäre, zur Reaktion gebracht werden. Die Kondensation verläuft im allgemeinen bei Temperaturen von 20 bis   350C    und ist nach 0,5 bis 20 Stunden beendet.

  Zur Isolierung nimmt man gewöhnlich das Reaktionsgemisch, gegebenenfalls nach Abfiltrieren des Katalysators, in einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel, z. B. Chloroform, auf und schüttelt gegebenenfalls zur Entfernung wasserlöslicher Katalysatoren und Nebenprodukte mehrmals mit Wasser aus. Die organische Phase kann anschliessend getrocknet und im Vakuum eingedampft werden. Der Rückstand kann entweder durch Digerieren bzw. Macerieren mit Pentan, Petroläther oder Hexan oder direkt durch eine Vorchormatographie von einer überschüssigen Menge einer Verbindung der allgemeinen Formel III oder dem entsprechenden niederen Acetal bzw.



  Ketal befreit werden. Das rohe Kondensationsprodukt kann dann in bekannter Weise durch Nachchromatographie und/ oder Umkristallisation bzw. Umfällen gereinigt werden.



   Die neuen Verbindungen der allgemeinen Formel I besitzen in vitro eine hohe cytostatische Wirkung an Mastocytomzellen und Fibroblastenkulturen. Ferner zeichnen sie sich durch eine starke Wirksamkeit gegenüber experimentellen Tumoren, insbesondere der Mäuseleukämie L-1210, dem Sarkom 37 der Maus und dem Walker-Carcinom der Ratte aus.



   Die neuen Verbindungen der allgemeinen Formel I können therapeutisch verwendet werden zur Bekämpfung pathologischer Prozesse, welche mit abnormer Zellvermehrung einhergehen, z. B. maligne Neoplasmen.



   Die Dosierung der neuen Verbindungen der allgemeinen Formel I variiert ungefähr zwischen 1 und 500 mg pro Tag.



   In den nachfolgenden Beispielen, welche die Ausführung des Verfahrens erläutern, den Umfang der Erfindung aber in keiner Weise einschränken sollen, erfolgen alle Temperaturangaben in Celsiusgraden. Die Schmelz- bzw. Zersetzungspunkte sind auf dem Kofler-Block bestimmt.
EMI1.1     
  
EMI2.1     




   Beispiel 1
4-Demethyl-1-O-[4,6-O-(1-naphthyliden)-ss-    D-glucopyranosyl]-epipodophyllotoxin   
1,5 g trockenes 4 -Demethyl-epipodophyllotoxin-ss-D- glucopyranosid werden mit 30 ml 1-Naphthylaldehyd versetzt und nach Zugabe von 750 mg Zinkchlorid unter   N2-Atmo-    sphäre und Feuchtigkeitsausschluss   21/4    Std. bei   203    gerührt.



  Danach wird die braune, trübe Lösung mit 300 ml Chloroform verdünnt und 1 mal mit 250 ml Wasser gewaschen. Die wässrige Phase wird 2 mal mit je 100 ml Chloroform nachgewaschen. Die vereinigten Chloroform-Auszüge wäscht man 3 mal mit je 50 ml Wasser aus, trocknet die organische Phase über   Na2SO4    und dampft im Vakuum ein. Den Rückstand, ein rotbraunes Öl, chromatographiert man an 80 g Kieselgel  Merck  (Korngrösse 0,05-0,2 mm). Chloroform und Chloroform-Methanol-Gemisch (98:2) eluieren 1,052   g einheitliches    Material (DC Kieselgelplatten und Chloroform   +    6% Methanol als Fliessmittel). Das reine Material wird in 6 ml Aceton gelöst und die Lösung unter Rühren zu 120 ml Pentan getropft.

  Dabei wird reines 4   -Demethyl-1-O-[4,6-O-(1-naph-    thyliden)-ss-D-glucopyranosyl]-epipodophyllotoxin als amorphes Pulver vom Smp.   189-195    erhalten;    [a]D3 = - 90,40 (c = 0,869 in Chloroform).   



   Beispiel 2
4   -Demethyl-1-O-[4,6-O-(2-methylbutyliden)-P-   
D -glucopyranosyl]-epipodophyllotoxin
Zu einer Lösung von 16 ml 2-Methylbutyraldehyd in 160 ml Nitromethan setzt man 8 g trockenes   4'-Demethyl-epipodo-      phyllotoxin-ss-D-glucopyranosyd    und 400 mg p-Toluolsulfonsäure zu. Die Suspension wird unter   N2-Atmosphäre    und Feuchtigkeitsausschluss   1'/2    Std. bei Raumtemperatur gerührt.



  Die nun klar gewordene Lösung verdünnt man mit 500 ml Chloroform und wäscht dreimal mit je 50 ml Wasser neutral.



  Die organische Phase wird über Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingedampft. Das Rohprodukt wird an 270 g Kieselgel  Merck  (Korngrösse 0,05-0,2 mm) chromatographiert, wobei mit Chloroform-Methanol-Gemisch (98:2) eluiert wird. Die so erhaltenen angereicherten Fraktionen werden nochmals an derselben Menge Kieselgel gereinigt, wobei mit Chloroform-Aceton-Gemisch (4:1) eluiert wird. Die Spitzenfraktionen werden in 10 ml Aceton gelöst und unter Rühren langsam zu 175 ml Pentan getropft. Man erhält reines 4  Demethyl-1-O-[4,6-O-(2-methylbutyliden)-ss-D-glucopyrano- syl]-epipodophyllotoxin als farbloses amorphes Pulver vom   Smp. 153-1590;  [a]D3 = - 103,3' (c = 1,036 in Chloroform).     



   Beispiel 3
4   -Demethyl-l-O-[4 ,6-O-(3-methylbutylide n)-B-       D-glucopyranosylj-epipodophyllotoxin       1.5    g trockenes 4   -Demethyl-epipodophyllotoxin-ss-D-    glucopyranosid werden in 60 ml Nitromethan suspendiert, 1,5 ml 3-Methylbutyraldehyd und 150 mg p-Toluolsulfonsäure zugegeben und bei Raumtemperatur sowie Luft- und Feuchtigkeitsausschluss 1 Std. gerührt. Die Reaktion wird dünnschichtchromatographisch auf Kieselgelplatten mit Chloroform-Methanol-Gemisch (94:6) verfolgt. Danach wird die gelbliche Lösung mit 450 ml Chloroform verdünnt und 3 mal mit je 25 ml Wasser neutral gewaschen. Die organische Phase wird über Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Den Rückstand chromatographiert man an 85 g Kieselgel  Merck  (Korngrösse 0,02-0,5 mm). 

  Elution zuerst mit Chloroform,   iann    mit Chloroform-Methanol-Gemisch (98,5:1,5) liefert ein inheitliches Material. Kristallisation aus Aceton-Äther liefert reines   4/-Demethyl-1 -0-[4,6-0-(3-methyl-butyliden)-B-    D-glucopyranosyl]-epipodophyllotoxin als farblose Kristalle vom Smp.   191-196';      [a      ]D22    = - 102,10 (c = 1,045 in Chloroform). 

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH
    Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel 1 (siehe Formelblatt), worin Rl für Wasserstoff, R2 für den 1-Naphthyl-, den 1-Methylpropyl- oder den 2 Methylpropylrest steht, dadurch gekennzeichnet, dass man 4 Demethyl-epipodophyllotoxin-t3-D-glucopyranosid (Formel II) mit einer Verbindung der allgemeinen Formel III, worin Rl und R2 obige Bedeutung haben, oder einem entsprechenden niederen Acetal in Gegenwart eines geeigneten Katalysators umsetzt.
CH1720170A 1970-11-20 1970-11-20 Verfahren zur Herstellung neuer Glucoside CH543502A (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH1720170A CH543502A (de) 1970-11-20 1970-11-20 Verfahren zur Herstellung neuer Glucoside

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH1720170A CH543502A (de) 1970-11-20 1970-11-20 Verfahren zur Herstellung neuer Glucoside

Publications (1)

Publication Number Publication Date
CH543502A true CH543502A (de) 1973-10-31

Family

ID=4423549

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
CH1720170A CH543502A (de) 1970-11-20 1970-11-20 Verfahren zur Herstellung neuer Glucoside

Country Status (1)

Country Link
CH (1) CH543502A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3826562A1 (de) * 1987-08-04 1989-02-16 Bristol Myers Co Epipodophyllotoxinglucosid-4' -phosphat-derivate

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3826562A1 (de) * 1987-08-04 1989-02-16 Bristol Myers Co Epipodophyllotoxinglucosid-4' -phosphat-derivate
USRE35524E (en) * 1987-08-04 1997-06-03 Bristol-Myers Squibb Company Epipodophyllotoxin glucoside 4'-phosphate derivatives

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2265666C2 (de) Pleuromutilin-Derivate, deren Herstellung und pharmazeutische Zubereitung
DE1919672A1 (de) L-2-Pyrrolidinthiocarbonsaeurederivate und Verfahren zu ihrer Herstellung
CH514578A (de) Verfahren zur Herstellung von Glucosiden
DE1543891A1 (de) Ein neues Glucosid sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung
DE2515629B2 (de) 2'-N-substituierte Paromomycine, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Verbindungen enthaltende Arzneimittel
DE1917874B2 (de) 14-Halogendaunomycine, Verfahren zu ihrer Herstellung und deren Verwendung zur Herstellung von Adriamycin
DE2229223C3 (de) 2-Nitro-S-imidazol-Derivate und Verfahren zu deren Herstellung
CH543502A (de) Verfahren zur Herstellung neuer Glucoside
DE3132475C2 (de)
CH544752A (de) Verfahren zur Herstellung neuer Glucoside
CH507934A (de) Verfahren zur Herstellung eines neuen Glucosids
CH589668A5 (en) Cytostatic (4')-demethyl substd. epipodophyllotoxin - prepd. from the corresp. glucopyranoside with (3)-thiophene-carboxaldehyde
AT358171B (de) Verfahren zur herstellung von neuen rifamycin- -verbindungen
DE2821189A1 (de) Coriolinderivate, deren herstellung und diese enthaltende pharmazeutische praeparate
EP0226101B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 7-alpha,Acetylthiosteroiden
DE1470196C (de) 1 Hydroxymethyl colchicindenvate und Verfahren zu ihrer Herstellung
CH500971A (de) Verfahren zur Herstellung neuer Glucoside
AT238888B (de) Verfahren zur Herstellung von neuen, in 16-Stellung durch eine Methylgruppe substituierten 3α-Hydroxy-11,20-dioxo-21-pregnanglyoxylsäuren
DE1935388A1 (de) Derivate von Mitomycin B
DE2149187C3 (de) Neue, enteral wirksame Periplorhamnosid-Derivate und Verfahren zu ihrer Herstellung
AT253705B (de) Verfahren zur Herstellung von neuem 17α-Äthoxy-6-chlor-6-dehydro-progesteron
DE1955695A1 (de) Thiozapyrimidinnucleoside
CH560180A5 (en) Pleuromutilin derivs - with antibacterial activity
DE2224379A1 (de) Verfahren zur herstellung von 7-beta-d-ribofuranosyl-4,6-dihydroxypyrazolo eckige klammer auf 3,4-d eckige klammer zu -pyrimidin
DE2422430A1 (de) Derivate der secalonsaeure d, verfahren zu ihrer herstellung und arzneimittel

Legal Events

Date Code Title Description
PL Patent ceased