Die Erfindung bezieht sich auf ein Bauelement, das insbesondere für strahlengefährdete Räume und Gegensände geeignet ist und zum Teil aus einem strahlenabsorbierenden Schwermetall besteht. Dem Schutz gegen gesundheitsschädliche Strahlen, beispielsweise a-, ss-, y-, Röntgen- oder Neutronenstrahlen sowie gegen radioaktive Strahlen dienen häufig Betonwände und Ziegelmauerwerk, die jedoch, um eine ausreichende Absorption der schädlichen Strahlen zu gewährleisten, eine beträchtliche Dicke besitzen müssen. Der Nachteil besteht darin, dass wegen der erforderlichen Dicken ein nicht unwesentlicher Teil des nutzbaren Raums verloren geht. Ein weiterer Nachteil ergibt sich daraus, dass das Mauerwerk erhalten bleibt, wenn der Strahlenschutzraum einer anderen Bestimmung zugeführt wird, da ein Herausbrechen der Strahlenschutzwände wirtschaftlich nicht sinnvoll ist.
Schliesslich eignen sich Beton, Baryt- und Ziegelsteine im wesentlichen auch nur zum Raumschutz und kaum für andere Schutzeinrichtungen wie Tische, bewegliche Schutzschirme und Transportbehälter.
Die Nachteile dicker Beton- und Steinschichten weisen Bleiplatten nicht auf, die in grossem Massstab als Strahlenschutz verwendet werden. Obgleich das Blei als Strahlenschutz weitestgehende Verbreitung gefunden hat, haften ihm doch eine Reihe von Nachteilen an, die zu beseitigen bislang noch nicht gelungen ist. So ist das Blei ausserordentlich weich und besitzt eine geringe Festigkeit, die sich insbesondere bei der Verwendung grosser Bleiplatten als nachteilig erweist. Solche Bleiplatten besitzen nur eine geringe Standfestigkeit und müssen daher beim Auskleiden beispielsweise eines Strahlenlabors in verhältnismässig kurzen Abständen am Mauerwerk befestigt werden. Beim Nageln oder Anschrauben erweitern sich die entsprechenden Löcher in den Bleiplatten unter dem Gewicht der Platten zu Vertikalschlitzen, wodurch der Strahlenschutz beeinträchtigt wird.
Hinzu kommt, dass einmal benutzte Bleiplatten kaum einer anderen Verwendung zugeführt werden können, weil sie beim Befestigen, beispielsweise Nageln und Schrauben oder Löten sowie beim Lösen in mehr oder minder starkem Masse verformt und beschädigt werden. Schliesslich bedarf das Blei wegen seiner geringen Festigkeit bei der Verwendung als Werkstoff für transportable Gegenstände wie Bleischirme, Arbeitstische und Behälter einer Stützkonstruktion, die dem Gegenstand eine ausreichende Festigkeit verleiht.
Weitere Nachteile ergeben sich aus der geringen Korrosionsbeständigkeit des Bleis, die insbesondere bei labormässigen Arbeiten mit Laugen, Säuren, Salzen oder aggressiven Gasen besondere Schutzmassnahmen erfordert.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht nun darin, die vorerwähnten Nachteile zu beheben und ein als Strahlenschutz geeignetes Bauelement zu schaffen, das sich nicht nur ohne grossen Aufwand herstellen lässt, sondern darüberhinaus auch leicht transportabel sowie schlagund zerstörungsfest ist und leicht zu verarbeiten ist. Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäss in einem Bauelement aus wenigstens einer mit mindestens einer Tragschicht verbundenen Schwermetall-, beispielsweise Bleischicht. Vorzugsweise befindet sich die Schwermetallschicht zwischen zwei Tragschichten, beispielsweise aus glasfaserverstärktem Polyester. Als Kantenschutz für die Platten kann dabei ein U-förmiger Rahmen dienen, in den die Platten eingeschoben werden.
Der besondere Vorteil des erfindungsgemässen Bauelements besteht z. B. in dessen hoher Steifigkeit und Festigkeit, die ein Sägen und Bohren gestatten, so dass das Bauelement an Ort und Stelle auf die passenden Abmessungen gebracht und beispielsweise an einer Wand befestigt werden kann. Ebenso leicht lässt sich eine Wandplatte wieder abnehmen und zur Auskleidung eines anderen Raumes oder zum Herstellen beispielsweise eines beweglichen Schutzschirmes verwenden. Die hohe Standfestigkeit solcher Platten erfordert nur eine geringe Anzahl von Befestigungselementen, die beispielsweise einen ein- oder zweiteiligen U-förmigen Rahmen bilden können. In diesem Falle wird lediglich der Rahmen an der Wand oder Unterkonstruktion befestigt, ohne dass die Platte selbst angebohrt oder in irgendeiner anderen Weise bearbeitet zu werden braucht.
Sofern die Platten nicht lösbar befestigt zu werden brauchen, können sie auch aufgeklebt werden, so dass überhaupt keine Befestigungselemente erforderlich sind.
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemässen Bauelemente liegt in deren Korrosionsbeständigkeit, Schlagfestigkeit und Kratzfestigkeit, die es ohne weiteres gestatten, das Bauelement als Tischplatte, Behälter oder Verpackung zu verwenden.
Das erfindungsgemässe Bauelement erfordert zu seiner Herstellung selbst im Falle von Profilen keine aufwendigen Vorrichtungen, insbesondere keine Pressen. Vielmehr lässt sich das Bauelement ohne grossen Aufwand in einer Dauerform herstellen. Dabei wird beispielsweise die Dauerform zunächst mit einem Trennlack und alsdann mit einem Polyester Farblack ausgestrichen, um ein leichtes Lösen des ausgehärteten Bauelementes zu ermöglichen und seiner Oberfläche eine bestimmte Farbe zu geben. Alsdann wird in die Form eine beispielsweise 0,5 mm dicke flüssige Polyesterharzschicht eingebracht und auf diese eine etwa 1 mm dicke Glasfasermatte gelegt, sowie eine weitere flüssige Polyesterharzschicht aufgetragen. Alsdann kann eine zweite Glasfasermatte eingebracht und mit einer Polyesterharzschicht überdeckt werden, auf die dann eine fettfreie, beispielsweise 4 mm dicke Bleiplatte gelegt wird.
Auf die Bleiplatte folgt dann wieder eine Polyesterharzschicht, eine Glasfasermatte und eine weitere Polyesterharzschicht sowie gegebenenfalls noch eine Glasfasermatte und eine Polyesterharzschicht, je nach dem welche Dicke die glasfaserverstärkte Polyesterharzschicht erhalten soll. Je nach Art des verwendeten Polyesterharzes und dem Anteil des Beschleunigers im Gemisch kommt es bei Raumtemperatur innerhalb verhältnismässig kurzer Zeit zum Aushärten der Tragschichten, so dass die Dauerform weiter verwendet werden kann.
Selbstverständlich lassen sich nach dem vorerwähnten Verfahren auch mehrere Schwermetallschichten zwischen Tragschichten einbetten; es können aber auch fertige Platten mit je einer Schwermetallschicht in einem gemeinsamen Rahmen zusammengefasst oder miteinander verklebt werden. Auch können beim Herstellen der erfindungsgemässen Bauelemente mit Polyesterharz getränkte Glasfasermatten verwendet werden, was sich insbesondere beim kontinuierlichen Herstellen grosser Bahnen empfiehlt. Das Herstellen von Formteilen, beispielsweise von Behältern, Sitzschalen und Winkelprofilen erfolgt in derselben Weise wie das zuvor beschriebene Herstellen von Platten, jedoch entsprechend gestalteten Formen und gegebenenfalls Kernen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen des näheren erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein erfindungsgemässes Bauelement,
Fig. 2 einen Querschnitt durch mehrere in einer erfindungsgemässen Rahmenkonstruktion befindliche Platten gemäss Fig. 1
Das erfindungsgemässe Bauelement, beispielsweise eine Wandplatte, besteht aus einer Schwermetallschicht 5, die zwischen zwei Tragschichten 6, 7 angeordnet ist. Die Tragschichten 6, 7 bauen sich jeweils von aussen nach innen gesehen aus einer äusseren, gegebenenfalls farbigen Deckschicht 8 aus Polyesterharz, einer Glasfasermatte 9 und einer Innenschicht 10 aus Polyesterharz auf. Sie verleihen dem Bauelement eine hohe Standfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit ohne den durch die Schwermetallschicht gewährten Strahlenschutz zu beeinträchtigen.
Eine Platte der in Fig. 1 dargestellten Art lässt sich beispielsweise zum Auskleiden von Strahlenschutzräumen verwenden, ohne dabei selbst mit dem Mauerwerk oder einer Unterkonstruktion verschraubt oder vernagelt werden zu müssen. Die Befestigung geschieht in solchen Fällen mit Hilfe U-förmiger Rahmen 11, die aus zwei Omegaförmigen Teilprofilen 12, 13 bestehen. Die Teilprofile 12, 13 sind bei 14 miteinander verschraubt und nehmen zwischen ihren Schenkeln 16, 17 die Strahlenschutzplatten 18 auf. Zur Befestigung an der Wand 19 besitzen die Schenkel 16 des Teilelements 12 winkelförmige Verlängerungen 20. Auf diese Weise ergibt sich zwischen der Wand 19 und den Schenkeln 16 ein freier Raum zur Aufnahme einer erfindungsgemässen Strahlenschutzplatte 21 sowie eines Abstandstücks 22.
Die Rahmen lassen sich für die verschiedensten Plattenstärken verwenden, wobei lediglich zwischen die Schenkel je nach der Dicke der Strahlenschutzplatte Abstandstücke eingelegt zu werden brauchen. Entscheidend ist dabei, dass die Platten ohne jede Beschädigung befestigt werden und ohne Schwierigkeiten wieder demontiert und einer anderen Verwendung zugeführt werden können.
Das erfindungsgemässe Bauelement ist in Form von Platten und Profilen praktisch für jeden Verwendungszweck geeignet, insbesondere aber zum Auskleiden von Räumen, zum Herstellen von Türen, Behältern, Schränken, Sitzen, Liegen, Tischen und Wänden. Besondere Vorteile ergeben sich wegen der hohen Festigkeit und guten Reinigungsmöglichkeit bei der Verwendung für Verpackungszwecke, Transportbehälter und in Fahrzeugen, wo der Strahlenschutz einer starken mechanischen Beanspruchung und gegebenenfalls Verschmutzung unterliegt.